Chapter 2
Müde strich ich mir über meine Augen und sah an die Decke. Die Wärme meines Bettes umhüllte meinen Körper. Als ich merkte, dass es langsam Zeit war aufzustehen, um nicht wieder unter Stress zu stehen, stand ich auf. Gähnend nahm ich die Decke von meinem Körper und wurde sofort von der Kälte umhüllt. Kurz streckte ich mich, bevor ich dann doch aufstand und ins Bad lief. Das grelle Licht ließ meine Augen zusammendrücken. Als sie sich daran gewöhnten, lief ich zur Dusche. Ich schaltete das warme Wasser an und zog mich in der Zwischenzeit aus. Eine Gänsehaut breitete sich aus, als ich unter das warme Wasser stieg. Meine Augen schlossen sich automatisch und meine Muskel entspannten sich. Leise summte ich ein Lied und glitt in meine Fantasiewelt, bis ich von einem Klingeln wieder in die Realität geholt wurde. Meine Augen öffneten sich wieder und ich wusch mich so schnell ich konnte ab. In der Zwischenzeit verstummte das Klingeln und mit einem Handtuch bekleidet ging ich in mein Zimmer, um auf mein Handy zu schauen. Wassertropfen rannen meinen Körper runter und mündeten auf dem Boden. Zwei verpasste Anrufe von Marc. Was wollte er? Mit einer geschickten Fingerbewegung rief ich ihn zurück und nach dem ersten Tuten hob er auch schon ab.
,,Prinzessin?", seine Stimme klang etwas aufgebracht, was ich wirklich nicht verstand.
,,Was gibt's?", ich sah nach hinten auf meine feuchten Fußabdrücke. Das müsste ich noch sauber machen.
,,Wo bist du?"
,,Zuhause."
Stille. Keiner sagte etwas. Von seiner Seite hörte ich keinen Muchs.
,,Hallo? Noch dran?"
,,Äh ja. Soll ich dich abholen?"
Ich überlegte kurz und sah nebenbei auf die Uhr.
,,Klar", gab ich schulterzuckend von mir und er sagte, dass er in zehn Minuten da wäre. Dann legte er auf.
Ich schmiss mein Handy auf das zerwühlte Bett und ging schnell ins Badezimmer, um mich fertig zu machen. Nachdem ich mich abgetrocknet und angezogen hatte ging ich in mein Zimmer und betrachtete mich im Spiegel. Zufrieden nahm ich meine Lederjacke und zog sie über mein Shirt an. In diesem Moment hörte ich die Türklingel und musste lächeln. Pünktlich wie immer. Meine nassen Haare ließ ich lufttrocknen. Ich nahm meine Tasche und mein Handy, um im Flur meine Schuhe anzuziehen. Meine Schlüssel nahm ich in die Hand und verließ mit meinen Sachen die Wohnung. Kurz schloss ich noch die Tür ab, dann rannte ich die Treppen runter, wo ich meinen Held in die Arme schloss. Dieser umschloss meinen Körper mit seinen starken Armen und meine Arme ruhten auf seinen breiten Schultern. Als ich mich von dieser Umarmung löste sahen wir uns kurz lächelnd an. Er nickte zu seinem Auto und deutete mir einzusteigen. So Aufmerksam wie er war hielt er mir die Tür auf und ich bedankte mich immer noch lächelnd. Als er auch eingestiegen war startete er den Motor und fuhr auf die Straße.
,,Danke das du mich fährst", sagte ich, um die Stille zu beenden.
,,Ist doch selbstverständlich. Für meine beste Freundin tue ich doch alles", grinsend sah er kurz zu mir, doch in seinen Augen funkelte etwas anderes, was jedoch nicht seinem Grinsen entsprach, aber so wirklich sagen, was es war, konnte ich nun wirklich nicht.
Als er merkte, dass ich ein Stück näher an ihn rückte, um in seine Augen zu sehen, drehte er seinen Kopf wieder zur Straße und würdigte mir kaum einen Blick. Etwas verwirrt setzte ich mich wieder gerade und sah auf das Radio. Ja, etwas Musik würde nicht schaden. Ich drückte den On-Knopf und Musik ertönte aus den Lautsprechern. Sogar mein Lieblingslied. Laut sang ich mit, um die Stimmung etwas aufzulockern. Konzentriert versuchte ich jeden Ton zu treffen und als ich hörte wie Marc mit einstimmte konnte ich nicht mehr und sang noch lauter. Marc klopfte rhythmisch auf das Lenkrad und sah hin und wieder zu mir, aber diesmal konnte ich pure Freude in seinen Augen sehen. Zum Beat fing ich an zu tanzen, soweit mich dieses kleine Auto und der Sicherheitsgurt ließen. Als das Lied sein Ende nahm, lachten wir zusammen und beruhigten uns etwas wieder. Der Wagen kam zum stehen und ich sah, dass wir angekommen sind. Ich lehnte mich zu Marc, um ihm einen kleinen Kuss auf die Wange zu geben, als kleines Dankeschön. Schnell stieg ich aus und lief zur kleinen Boutique. Die Tür öffnete sich mit einem Klingeln und eine verwirrt schauende Isabell, spähte aus der Ecke. Die Boutique war eigentlich noch geschlossen. Als sie mich erkannte legte sich der verwirrte Blick und ein Lächeln legte sich auf ihre vollen Lippen.
,,Schön dich zu sehen. Gerade noch so geschafft", sagte sie und kam auf mich zu.
Mit einer kleinen Umarmung begrüßten wir uns und ich ging nach hinten, um meine Tasche und Jacke in das kleine Schließfach zu verstauen. Mit großen Schritten lief ich zum den vorderen Bereich der Boutique und sah, wie Isabell das "geschlossen"-Schild umdrehte, sodass das Wort "geöffnet" sichtbar wurde. Sie ging an mir vorbei ins Lager, um die Kartons zu öffnen. Ich blieb vorne und schaffte etwas Ordnung, bis der erste Kunde in die Boutique trat.
,,Guten Tag, kann ich Ihnen weiterhelfen?", fragte ich die etwas ältere Dame.
Sie erwiderte mein Lächeln freundlich und nickte leicht.
,,Ich suche einen Mantel für meine Nichte", sagte sie und ich nickte.
Sie beschrieb mir ihre Vorstellungen und zusammen suchten wir den perfekten Mantel. Nach einer Zeit kam auch die Nichte dazu und sollte die Mäntel, die wir ausgesucht haben, anprobieren. Am Anfang schien sie sichtlich verwirrt, bis sie ihren "Traummantel" fand. Kurz vor dem weinen, sah sie sich im Spiegel an und dann glitt ihr Blick zu der älteren Dame und mir. Die Dame nickte zufrieden und stand, mit meiner Hilfe, vom Sessel auf und zusammen liefen wir zur Kasse. Quiekend nahm die junge Frau die Tüte mit dem Mantel und sah zu der Dame. Beide bedankten sich und verließen zusammen das Geschäft.
,,Hast du gesehen, wie sie sich gefreut haben?", fragte ich Isabell und ging nach hinten, um einen Karton mit nach vorne zu nehmen.
Ich legte den schweren Karton auf den Boden und öffnete ihn mit einer Schere. Sorgfältig gefaltete Kleidungsstücke offenbarten sich mir und ich seufzte leise. Bückend nahm ich ein paar Sachen und legte sie an ihren Ort. Etwas erschöpft sah ich auf die Uhr und stellte erleichtert fest, dass es Zeit für die Pause war.
,,Bleibst du in der Boutique?", ich sah zu Isabell, die sich schon eine volle Gabel mit Salat in den Mund stopfte.
Sie hielt den Daumen hoch und ich ging zum Schließfach, um meine Tasche und Jacke zu nehmen. Draußen empfing mich ein warmer Wind und ich ging die paar Stufen, um auf die Straße zu gelangen. Mein Blick schweifte über die belebte Straße und meine Beine setzten sich in Bewegung. Als ich an dem kleinen Kaffee ankam, öffnete ich die Tür und der Geruch von frischem Kaffee kam mir entgegen. Ich atmete tief ein und lief zu dem Tresen, wo mich eine freundliche junge Dame empfing. Meine Augen fixierten die Karte und letztendlich entschied ich mich für ein kühles Getränk. Nachdem ich bezahlt und mein Getränk erhielt, ging ich aus dem Laden und nahm den ersten Schluck. Die kühle Flüssigkeit lief meinen Rachen runter und ich spürte wie seine Reise in meinem Magen endete. Ich holte mein Handy aus meiner Tasche und öffnete die Nachrichten. Die meisten waren von Marc. Er beschwerte sich hauptsächlich darüber, dass es einfach langweilig war, wenn ich arbeiten musste und er frei hatte. Lächelnd stopfte ich mein Handy wieder in die Tasche und trank noch einen Schluck meines Eiskaffees. Mit langsamem Gang ging ich wieder zur Boutique. Kurz vor der Boutique ging ich an einer Gruppe von Jungen, die ungefähr in meinem alter waren, vorbei und mein Blick blieb an einem bestimmten Jungen hängen. Er sah aus, wie der Junge vom Park. Wie hieß er nochmal? Ich glaube Adam. Die Begegnung mit ihm ist schon fast eine Woche her. Der Junge entdeckte mich ebenfalls und erwiderte dieses "starren". Als ich mich etwas von der Gruppe entfernt habe, lief ich mit einem etwas schnelleren Tempo. An der Boutique angekommen lief ich drinnen wieder zum Schließfach. Den leeren Becher schmiss ich in den Müll und widmete mich wieder meiner Arbeit, bis es Zeit war Schluss zu machen. Müde drehte ich das Schild an der Tür um und räumte noch etwas auf. Das Klingeln der Tür ertönte und verwirrt ging ich in den vorderen Bereich.
,,Entschuldigung, aber wir haben geschlossen", sagte ich und sah zur Tür.
Mir stockte kurz der Atem. Das war der Junge von vorhin. Er lächelte verlegen und kratzte sich etwas ratlos an Nacken.
,,Äh, ja ich weiß. Aber, ähm, ich war mir nicht sicher ob, ähm, du...du das Mädchen vom Park bist", stotterte er etwas und sah mich schief lächelnd an.
Ein kleines Lächeln schlich sich auch auf meine Lippen und ich nickte bestätigend. Sichtlich erleichtert ließ er kurz die Schultern hängen und spannte sich dann kurz darauf wieder etwas an. Er öffnete den Mund und setzte wieder zum Sprechen an.
,,Ich wollte mich nochmal für das umgefallene Getränk revanchieren und dich in ein kleines Kaffee einladen", er sah mir etwas nervös in die Augen und ich fand es irgendwie süß, wie er so nervös und etwas angespannt dar stand, ,,aber nur wenn du willst."
Ich musste wegen seinem hinzugefügten Satz kichern, da er diesen etwas zu hektisch und schnell sagte. Schließlich nickte ich wieder und zeigte mit dem Daumen nach hinten.
,,Ich gehe nur kurz meine Sachen holen", erklärte ich und verschwand nach hinten.
Isabell sah mich verwundert und trotzdem glücklich an. Mit ihren Augenbrauen wackelte sie und hatte ein verschmitztes Lächeln auf den Lippen. Lachend stieß ich meinen Ellbogen in ihre Seite und nahm meine Sachen. Ich fragte sie kurz, ob ich ihr nicht doch helfen sollte und sie schickte mich zur Strafe raus.
,,Er ist zu schnuckelig, als das er wartet", sagte sie und schob mich in den vorderen Bereich.
,,Wollen wir?", fragte ich und legte meine Tasche um meine Schulter.
Zusammen gingen wir zu einem Kaffee und setzten uns an einen kleinen Tisch am Fenster. Die Bedienung kam und nahm unsere Bestellung auf. Er bestellte einen Latte Macchiato und ein Stück vom Schokokuchen. Ich entschied mich für einen weiteren Eiskaffee und ebenfalls ein Stück vom Schokokuchen. Nachdem die Bedienung ging, sprachen wir über verschiedene Themen. Ich erfuhr so einiges über ihn. Er spielte leidenschaftlich gerne Fußball und liebt es zu verreisen. Die Bedienung kam mit unseren Bestellungen und ich schob mir ein Stück Kuchen in den Mund.
,,Hm."
,,Schmeckt's?", Adam sah mich an und peinlich berührt sah ich auf mein Stück Kuchen.Dabei stieg mir die Röte ins Gesicht.
Ein raues und dennoch beruhigendes Lachen erklang in meinen Ohren und ich hob meinen Kopf, um die Person, dem das wundervolle Lachen gehörte, zu sehen. Zufällig saß die Person, mit dem beruhigenden Klang, genau gegenüber von mir. Lächelnd beobachtete ich ihn und merkte erst jetzt, was mir damals nicht aufgefallen ist. Seine Augen hatten einen leichten grün Stich. Er war wunderschön. Als er sich langsam wieder beruhigte sah er mir tief in die Augen. Er beugte sich etwas nach vorne, was ich ihm nachmachte. Sein Blick war etwas ernster als zuvor und ich konnte meinen Blick nicht von ihm wenden. Er öffnete leicht die Lippen.
,,Wie ist dein Name?"
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro