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8. Mentor

Seufzend betrete ich die ehemaligen Lagerräume. Noch vor wenigen Monaten standen hier überall Kisten. Gefüllt mit Waffen, Ausrüstung und so manch technischen Geräten. Doch jetzt sieht man nur den grauen, staubigen Boden. Die dreckigen Wände wirken ungepflegt und ein paar der Säulen, die die Decke stützen, haben bereits beunruhigende Risse. Durch die großen Fenster scheint fahles Sonnenlicht, welches den Staub in der Luft noch sichtbarer macht.

Und genau hier darf Mylan um sein Leben kämpfen. Denn letztlich ist es nichts anderes als das. Ein Überlebenskampf, den jedes Jahr viele Schüler vergebens kämpfen. Schließlich sterben am Ende alle. Wenn manche auch nur innerlich.

„Ähm... hey!"

Ruckartig drehe ich den Kopf zur Seite. Mylans zusammengekauerte Gestalt sitzt auf einigen alten Reifen und mustert mich schüchtern. Unsicher, verschreckt und irgendwie... bemitleidenswert.
Schnell schüttle ich den Kopf und atme einmal tief durch. Die Luft ist nicht frisch genug.

„Selber hey", brumme ich und gehe zu den großen Fenstern, um sie zu öffnen. Hinter mir höre ich ein dumpfes Geräusch. Wahrscheinlich von Mylan, welcher runtergesprungen ist. „Du bist jetzt also mein Mentor." Irritiert, was ich mit dieser Aussage soll, verziehe ich das Gesicht und mache ein zweites Fenster auf. „Ja... und?" Das sollte doch mittlerweile klar sein. „Naja, du hast mir das Leben gerettet und da dachte ich, dass-" „Du mit mir gute Karten hast?", frage ich und drehe mich ungläubig um. „Schlag dir das aber schnell aus dem Kopf!"

Mit schnellen Schritten durchquere ich den Raum, ignoriere den Jungen zu meiner Rechten und nehme ein paar der Reifen. Staple sie wieder gerade. Wir müssen ja nicht auf einem Schrottplatz trainieren.

„Eigentlich wollte ich danke sagen", murmelt Mylan und kommt mir hinterher. „Dafür solltest du dich nicht bedanken, denn jetzt darfst du den ganzen Mist hier machen und hast am Ende ein Leben, welches nicht wirklich lebenswert ist", fauche ich. „Sprichst du aus Erfahrung?" Wütend drehe ich mich um. Was zum-? „Bitte?" „Hast du von dir gesprochen?", will er erneut wissen und leicht überfordert stoße ich die Luft aus. „Ja..." Leicht zucke ich mit den Schultern. „Es geht jedem hier so."

Sein Schweigen deute ich als Nachdenken. Denn lange wird er nicht die Klappe halten können. Da bin ich mir sicher.

Zufrieden mit der kurzweiligen Stille steige ich in den alten Boxring in der Mitte der Lagerhalle und kontrolliere den Boden. Der Ring gehörte schon zu dem Gebäude als wir es übernommen hatten. Eine kleine Gang hatte hier wohl gehaust und die Membuat hatten ihn später als Lager für Matratzen zweckentfremdet. Jetzt stand er uns zur Verfügung.

„Wie soll ich dich überhaupt ansprechen?" „Wie wäre es mit meinem Namen?" Verwirrt schaut Mylan mit seinen braunen Babyaugen zu mir hoch. „Dafür müsstest du ihn mir erstmal sagen." Dann werden seine Augen ganz groß. „Oder soll ich dich mit Sensei oder Mentor... oder Sir ansprechen?" Angeekelt ziehe ich die Augenbrauen hoch. „Garantiert nicht! Ezra reicht." „Okay, Ezra."

Den Kopf schüttelnd springe ich herunter und sehe mich im Raum um. Das sollte schon gehen. Zur Not konnten wir auch draußen trainieren.

„Sag mal, Mylan, wie alt bist du?" „16." Überrascht reiße ich die Augen auf. „16?!" „Ist das ein Problem?" Fassungslos schaue ich ihn an. Scanne seinen viel zu jungen Körper. Sehe in den unerfahrenen Geist und die zerbrechliche Seele. „Nein... kein Problem."

Mechanisch wende ich den Kopf ab. Ich habe selbst keine Ahnung, was genau ich erwartet habe. Mir war doch von Anfang an klar, dass er eigentlich noch viel zu jung war. Aber die Membuat interessierte das wenig. Sie hatten nur ein Ziel vor Augen. Die Vernichtung der Percaya und somit Anpassung an die Situation. Also die Ausbildung von hunderten, kleinen Minisoldaten. Und so sehr ich es auch hasste, im Endeffekt war es egal. Denn die Welt ging ohnehin unter. Mylan wäre auf den Straßen des tobenden Volkes genauso gefährdet.

Nachdenklich setze ich mich wie Mylan zuvor auf einen der Reifen und winke ihn zu mir.

„Wie genau stellst du dir das hier vor?", frage ich ihn und warte seine Reaktion ab. Naivität mit einer Mischung aus Angst und Neugier. „Du bringst mir das Kämpfen bei, damit ich die Prüfungen bestehe und ein Membuat werde." Ich nicke. „Genau, aber du wirst sehr viel mehr lernen als nur das. Du wirst lernen müssen, wie du dich in dieser Welt durchsetzt, wie du alles und jeden findest und wie du am Ende am besten jemandem... tötest, ausschaltest, unschädlich machst, nenn es wie du es willst." Schwach zucken meine Mundwinkel. „Denn letztlich seid ihr nichts weiter wie Auftragskiller oder Spione."

Betreten sieht Mylan zu Boden.

Mitleidig stoße ich ihn mit der Schulter an. „Aber sieh es positiv, du kannst dich dann verteidigen. Vorausgesetzt du überlebst die Ausbildung." Als keine Reaktion von ihm kommt, wird mein Herz irgendwie schwer. „Okay, du hast vielleicht doch recht. Mir mir hast du gute Karten, denn ich werde dich nicht einfach wegen Versagens erschießen", versuche ich ihn aufzumuntern. „Schön", brummt er. Dann muss er grinsen. „Auch nicht wegen zu vielen Fragen?" „Das überdenke ich nochmal."

Ein kurzes Lachen entweicht ihm und sofort fühle ich mich besser. Doch dieses Gefühl wird verdrängt als mir unsere Situation wieder stärker bewusstwird.

„Hör zu, Mylan. Ich will ehrlich mit dir sein. Ich bin noch jung und habe noch nie einen Schüler auch nur ansatzweise trainiert. Ich kann dir nur beibringen, was Hamza mir beigebracht hat und was ich in den Jahren als Membuat gelernt habe. Sonst nichts." Ich suche Augenkontakt. „Aber ich kann dir versprechen, dass ich mir Mühe geben werde." „Ich mir auch."

Erleichtert sehe ich wieder in den Raum.

Das Gespräch vorhin mit Vinzent hatte mich mehr als nur entmutigt. Auf Mylan hatte ich keine Lust. Mein Versagen hatte ich schon greifbar vor mir gesehen. Doch nun... vielleicht würde Mylan es dennoch schaffen. Das Training ging durchschnittlich ein Jahr. Je nach Schüleranzahl und gesellschaftlichem Druck mal kürzer oder länger.

„Gut, dann renn so lange durch den Raum bis du denkst dein Herz will dich mit seinem Beat erschlagen." Entgeistert verzieht mein neuer Schüler das Gesicht. „Schon wieder rennen?" „Von nichts kommt nichts! Und jetzt los!", scheuche ich ihn auf und sehe fast schon zufrieden dabei zu wie er die Ränder des Lagerraums abläuft.

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