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5. Maximalst verstört

Mit vorgespieltem Interesse mache ich meine Dehnübungen und beobachte Hamza dabei, wie er die Kinder einweist. Den Schock über ihre tote Kameradin kann man fast allen noch deutlich ansehen und das zurecht. Denn sie liegt immer noch am Rande der Arena im Sand. Die Blutflecken haben einen starken Kontrast im Vergleich zum Wüstensand und keiner hat sich die Mühe gemacht ihren leblosen Körper wegzuräumen.

Als Mittel zur Abschreckung wird sie einfach liegengelassen.

Ein Umstand, über den ich besser nicht zu lange nachdenke, sonst könnte das Gefühl, auf Hamza loszugehen, noch penetranter werden. Und das wäre nicht hilfreich in meiner jetzigen Situation. Dennoch, sie war noch ein Kind, verdammt!

„Für die nächsten Wochen werdet ihr in dieser Gruppe zusammen trainieren. Das heißt ihr kämpft und lebt zusammen", erklärt Hamza. Mich ignoriert er dabei hier hinten völlig. „Mit unserem Punktesystem werden wir herausfinden, wer von euch für die Prüfungen zugelassen werden kann", kurz lacht er schadenfroh auf, „Also von all denen, die überleben." Niemand lacht. Keiner verzieht eine Miene.

Stattdessen wirken sie maximalst verstört.

Ihre Gesichter sind ganz rot, die Kleidung ist durchgeschwitzt und die Haare hängen ihnen nass in die Stirn. Der Klang ihrer stoßhaften Atmung zeugt von der geringen Ausdauer und beinahe kann ich ihre jungen Herzen vor Angst und Anstrengung schlagen hören. Der erste Tag gehört mit zu den härtesten. Doch hinsetzen traut sich keiner. Ich kann es an ihren zitternden Beinen sehen und an den Händen, die sie auf ihre Oberschenkel und Hüften stützen, aber niemand setzt sich.

Die Angst vor Hamza hindert sie wie stählerne Ketten daran.

„Bevor wir euch aber auf den nahenden Krieg und somit das Kämpfen vorbereiten, müssen wir erst einmal eine Grundlage bilden. Etwas, auf das wir aufbauen können. Denn wenn ich mir euch so ansehe, könnt ich verzweifeln. Das soll die Jugend von heute sein? Die Zukunft?!", lachend sieht er auf sie herab und ich frage mich langsam nach welchen Kriterien sie dieses Jahr bei den Entführungen ausgewählt haben. Normalerweise wählt man diejenigen, die körperlich gut herausstechen und somit vielversprechend sind. Doch nur einzelne von ihnen konnten die Runden laufen, ohne dabei halb zu sterben.

Mit einer ausladenden Geste zeigt Hamza nun auf mich. Sofort werde ich von etwa elf Augenpaare angeglotzt. „Ezra wird auf eurem Weg an eurer Seite sein. Als gutes Vorbild, damit ihr seht, welches Potential in euch steckt."

Ich habe keine Ahnung, ob ich jetzt geschmeichelt oder beleidigt bin.

Desinteressiert erwidere ich einfach seinen Blick und nicke als Zeichen, dass ich verstanden habe. Hamza lächelt zufrieden und kommt zu uns hinunter. „Ich habe eine einfache Trainingseinheit für euch zusammengestellt", fährt er fort, während er weiter auf mich zu kommt. „Ezra macht es euch einmal vor." Ich dachte ich bin Hilfstrainer und kein Schüler. Frust keimt wieder auf und schnell atmete ich tief durch.

Dann beginne ich mit den Übungen, die Hamza mir ansagt.

Das Trainieren und besonders das Kämpfen vor anderen bin ich gewohnt. Publikum haben wir fast immer. Bei Einsätzen gibt es oft zu neugierige Zivilisten, im Training interessierte Mentoren und Mitschüler und in den Schlafräumen wache Zuhörer und Ratgeber. Nur Kinder sind nie dabei. Für sie muss ich mehr wie ein Roboter wirken. Ohne vorhandene Bedürfnisse nach Wasser und Pause vollführe ich die Bewegungen. Selbst für mich fühlt es sich nach all den Jahren einfach an.

Aber niemand ahnt wie viel Schmerz, Übung und Zeit hinter all dem steckt. Insbesondere, wenn wir in den zweiten Teil der Ausbildung kommen werden.

„Ich will, dass ihr sämtliche Bewegungen bis zum Schluss ausführt. Macht ihr es nicht richtig, dann lasst es ganz. Aber ihr wisst, was passiert, wenn man nicht mitmacht." Ein süffisantes Grinsen schleicht sich auf sein Gesicht und manche der Kids werden noch blasser als ohnehin schon. „Also, los geht's!" Erschrocken und etwas überfordert zerstreut sich die Gruppe und als jeder einen Platz für sich hat, fangen sie an.

Und keiner von ihnen ahnt im Moment wie lange sie das heute noch machen werden.

•~•

Eine Stunde später sitze ich auf einem der Sitzbänke der Arena und beobachte Hamza wie er schon den dritten Schüler heute erschießt. Meine Fingernägel bohren sich schon in meine Handflächen, meine Muskeln verkrampfen, doch ich kann nichts tun. Wenn sie heute den Tag nicht schaffen, werden die nächsten umso schwerer. Er sortiert aus. Zwar auf eine grässliche Art, aber irgendwie tut er ihnen auch einen Gefallen. Denn wenn es ans Kämpfen geht, werden viele auf unschöne Weise das Leben verlieren.
Ein Schuss hingegen ist überraschend, schnell und konsequent. Es ist kein qualvoller Kampf, der sich schlimmstenfalls über Stunden zieht.

Mein Herz blutet trotzdem.

„Na, wie läuft es?" Erleichtert und genervt zugleich drehe ich mich zu meinen Teammitgliedern um. „Naja...", antworte ich Valeria und sehe wieder zurück zu der Schülergruppe. Die anderen Mentoren und ihre Schüler sind auch noch da. Doch ihre Todesopfer sind weitaus geringer. „Sagen wir es mal so. Hamza ist so gnadenlos wie immer." Valeria nickt zustimmend.

Dario hingegen lehnt sich zurück und verzieht das Gesicht. „Was soll er auch machen bei solchen Verlierern?"

Ich kenne Dario seit meinem ersten Tag bei den Membuat und dennoch ist meine Fassungslosigkeit über seine Haltung so groß wie nie. Genau deshalb erntet er auch einen Schlag auf den Kopf von mir. „Das sind Kinder!" „Waren wir auch mal und jetzt sieh uns an!", hält er dagegen. „Er härtet sie ab und trennt sich von Ballast, was ist falsch daran?" „Was falsch daran ist?! Wie kannst-"

Wieder hallt ein Schuss in der Luft.

Sofort geht mein Blick zu Hamzas Gruppe. Ein Schüler liegt am Boden. Aber er lebt. Zusammengekauert hält er die Hände über den Kopf und sein Zittern kann ich glatt bis hier hersehen. Hat Hamza verfehlt? Er drückt erneut ab, nur tut sich nichts. Keine Kugeln mehr. Erleichtert atme ich auf, bis er seine Waffe neu lädt. Und das ist der Moment, wo ich nicht mehr kann. Nicht mehr will.

Entschlossen stehe ich auf, fliege schon fast zu meinem ehemaligen Mentor und reiße ihn in letzter Sekunde mit mir zu Boden.

Dario und Valeria rufen meinen Namen, aber ich reagiere nicht. Alles, was ich will, ist, dass heute niemand mehr wegen so einer Scheiße sterben muss. Hamza schlägt nach mir, ich weiche aus. Ducke mich weg. Blocke seinen Tritt und rolle mich nach hinten ab, stehe geschmeidig wieder auf. Die Waffe schmeiße ich weit weg in den Sand. Hamza gibt einen zornigen Laut von sich und baut sich vor mir auf, klopft sich dabei nicht einmal den Sand ab. Seine dunklen Haare sind zerzaust und sein Kopf rot vor Wut. Fuck.

„Was um Himmels Willen-?!", schreit er los, kommt aber nicht zu Wort. „Wie viele willst du noch erschießen?!", fahre ich ihn an. „Nur, weil sie erschöpft sind? Ich weiß, dass sie vorher auf Essens- und Wasserentzug sind, wenig schlafen und sich beweisen müssen. Aber ernsthaft?! Das ist doch Bullshit!" „Wie kannst du es wagen-"

„Genug!", unterbricht uns eine Stimme, die mich augenblicklich erstarren lässt.

Auch Hamza dreht sich erschrocken zur Seite. Vinzent steht auf der Tribüne und beobachtet uns mit wachsamen Augen. Seine Glatze glänzt in der Sonne und die helle Haut zeigt, dass er sich nicht oft hier draußen aufhält. Aber er ist hier, ausgerechnet heute, und scheint gefährlich ruhig. Die Hände hat er ruhig an den Seiten liegen. Aber nicht aus Bequemlichkeit, sondern, um schnell eine Waffe ziehen zu können, sollte einer von uns auf dumme Gedanken kommen.
Erst jetzt fällt mir auf, dass nicht nur Valeria und Dario uns panisch beobachten, sondern jeder einzelne auf dem Platz.

„Ezra ist also der Meinung, dass man die Gören nicht trainieren braucht, um Erfolg zu haben", sagt er mit seiner klaren Stimme. Die Situation hat er also schnell analysiert. Mutiger als ich mich fühle hebe ich den Kopf. „Nein, nur anders, Sir." „So? Was schlägst du-" „Bei allem Respekt, Sir", mischt sich nun auch Hamza ein. „Er hat doch keine Ahnung, er unterstützt mich nur als Hilfstrainer und sollte sich nicht in Dinge einmischen, von denen er nichts versteht."

Mit einem Grinsen ruckt Vinzent's Kopf zu mir und ich muss schlucken.

„Hilfstrainer, hm?" Nachdenklich kommt er zu mir und legt seine kalte Hand auf meine Schulter. „Wenn du wirklich der Meinung bist, dass es anders besser geht, dann beweise es", fordert er und seine blaugrauen Augen bohren sich in meine. Als wollten sie meine Seele in Brand setzen. „Trainiere diesen Haufen Elend und lasse ihn gegen Hamzas Schüler antreten, dann werden wir ja Gewissheit bekommen", meint er und geht zu dem am Boden hockenden Schüler. Stupst ihn mit dem Fuß an und schupst ihn so zu mir.

Verängstigt rollt der Junge sich auf die Seite. Mylan. Ich kneife die Augen zusammen. Warum-?

„Sir, Ezra hat keinerlei Erfahrung auf dem Gebiet, sie würden einen Schüler an ihn verschwenden und-" Vinzent hebt die Hand und Hamza verstummt. „Ezra ist ein Member der Klasse A und könnte mit etwas mehr Erfahrung eh zum Mentor befördert werden, wieso das Ganze also nicht vorziehen? Im Moment soll er doch als Hilfstrainer fungieren. Zudem wäre dieser Schüler gerade sowieso gestorben, oder? Es ist also nichts verloren." Der Blick unseres Anführers findet wieder den meinigen. „Ich hoffe nur für ihn, dass er die Aufgabe ernst nimmt."

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