Levka POV.

Ich lege meine Violine zur Seite und streiche durch meine leichten Nassen Haare, auch wenn ich nur ein Instrument gespielt habe, schwitze ich leicht. Ich packe alles wieder ein und schüttle meine Haare. Ich mag es nicht wenn sie an meiner Haut Kleben. Ich mache die Anlage aus und schaue aus dem Fenster raus. Es ist schon dunkel und ich seufze leise... Als ich dann die Tür aufschließe trete ich einen Schritt zurück und ein Mädchen in meinem Altern fällt in den Raum. "Aha!" Sie liegt vor mir auf dem Boden. Ich verschränke die Arme vor der Brust und sehe sie Sauer an. "Wer sind sie und wieso haben sie gelauscht?" Ich schaue sie Sauer an während sie sich wieder aufrichtet. "Ich bin Mira, ich soll dein Hochzeitskleid nähen und naja... Es klang einfach so wundervoll was du gespielt hast.." Sie kratzt sich verlegen am Hinterkopf. "Da konnte ich einfach nicht widerstehen.." Ich seufze nur und gehe an ihr vorbei. "Andere bringen dich dafür um, gewöhn dir das lieber ab." Ich gehe in die Richtung von meinem Zimmer während sie wieder auf steht. "Warte, ich brauche deine Körpermaße.." Sie kommt mir hinterher und quatscht mich voll. "Weißt du deine Maße so oder muss ich messen?" Ich sehe weiter gerade aus. "Ich weiß sie nicht aus dem Kopf, messen lass ich dich aber auch nicht." Fragend sieht sie mich an. "Warum den nicht?" Ich bleibe stehen und sehe sie ernst an. "Weil ich nicht heiraten werde, darum nicht." Überrascht sieht sie mich an. "Der König sagte mir aber.." Sauer stampfe ich auf. Der Flur wackelt und die Diener im Flur sehen mich schon wieder Ängstlich an. "Ich sagte das ich nicht heiraten werde! Basta!" Ich gehe Sauer in mein Zimmer und knalle die Türen zu. Ich sperre ab und bleibe an der Tür stehen.. Ich habe schon Tränen in den Augen und lehne mich an die Wand. Mein Blick schweift runter zum Boden.. Ich starre nur eine Stelle an und versuche mir die Tränen zu verkneifen. Funktionieren tut es aber nicht... Mir laufen die ersten schon über die Wangen.. Ich rutsche an der Tür runter und ziehe meine Beine an meinen Oberkörper. Leise schluchze ich auf und kralle mich Traurig an meinem Kleid fest. Auch wenn ich es vor anderen niemals zugeben würde... Ich fühle mich einsam... Jeder der mich sieht bekommt direkt angst.. Die, die mich Heiraten sollen.. tun es nur aus Angst und zum Schutz ihres Landes.. Wieder einmal.. bin ich ganz alleine in meinem Zimmer.. Es gibt niemandem mit dem ich über alles Reden kann.. eine Beste Freundin.. oder ein Bester Freund.. Das ist das einzige was mir in meinem Leben fehlt. Ich kann so viel Geld und Diener haben wie ich will aber... das kann mir keiner Geben.. Das Gefühl eine Beste Freundin zu haben.. der ich alles anvertrauen kann... Das kann mir niemand geben... Damals... war alles noch so einfach.. als ich noch ein Kind war.. Jeder redete mit mir, begrüßte mich.. war nett.. Respektvoll und keine Angst... Ich wünschte ich könnte wieder zu einem Kind werden... Dann wäre alles vorbei...

Ich hätte nicht mehr diese Angst in mir, ich hätte Leute die mir zuhören ohne vor Angst zu Zittern.. Ich verliere mich immer mehr in diesen Depressiven Gedanken... Immer mehr Tränen kommen zum Vorschein und fallen auf mein Kleid, auf die Brust oder auf die Oberarme.. Die Ganze Nacht mache ich mir vorwürfe, stelle mir die Welt anders vor. Was wäre wenn ich nicht diese Frucht hätte? Wäre alles anders? Was wenn ich einen anderen Charakter hätte? Hätte ich dann jemanden.. mit dem ich über alles Reden kann? Irgendwann, irgendwo in meinen Gedanken versunken fallen mir die Augen zu. Ich lasse sie geschlossen und verbringe den Rest der Nacht in dieser Position am Schlafen...

??? POV.

"Wie weit bist du mit deiner Mission?" Ich sehe zu meinem Chef rüber. "Sie hat bisher nur abgeblockt und sich eingesperrt. Es wird schwieriger als Gedacht." Er stützt seinen Kopf auf dem Tisch ab. "Wenn du dich mit ihr angefreundet hast, werde bloß nicht weich. Wir haben dich ausgesucht weil du die Härteste bist." Ich sehe zu ihm rüber. "Dann reden sie nicht davon das ich weich werden kann. Ich bin und bleibe die Härteste." Ich stehe leicht verärgert auf und verlasse die Kneipe. Ich sehe in den Sternenhimmel. So eine Schöne Geigenspielerin umzulegen.. Was für eine Verschwendung. Ich stecke meine Hände in die Hosentaschen und gehe nach Hause...

Levka POV.

Am nächsten Morgen..

Die Sonne scheint fröhlich in mein Zimmer während ich von den Strahlen Geblendet werde... Nur langsam öffne ich meine Augen und sitze noch immer in der Position von gestern.. Ich strecke meine Beine aus und sehe zu einer Uhr. Erst 9... Gleich gibts Frühstück.. Ich stehe langsam auf und falle nach vorne. Ich kann mich gerade noch fangen und halte mir den Kopf. Mein Kreislauf ist instabil.. Ich muss was essen sonst kipp ich noch um... Ich greife nach der Türklinke ergreife sie aber nicht. Ich gehe schnell zu meinem Spiegel und mein ganzes Make up ist verschmiert. Ich schminke mich ab und ziehe auch mein Kleid aus. Ich ziehe mir normale Sachen an und verlasse dann erst mein Zimmer. Ich bleibe an einem Fenster stehen und sehe überrascht raus. "Schnee?" Überall auf dem Hof liegt Schnee. Auf den Dächern der Leute ebenfalls. Ich gehe einfach weiter und komme am Musik zimmer vorbei.. ich höre schöne Töne von einem Klavier aus dem Raum kommen und bleibe stehen... Ich öffne nur einen Spalt die Tür und schaue zum Klavier. "Wer spielt da?" murmel ich für mich selber und sehe dann das Mädchen von Gestern.. Sie soll doch mein Hochzeitskleid machen...

https://youtu.be/HSgN5EWKi9Y

Ich bleibe stehen und sehe ihr noch ein wenig zu.. Diese Klänge... Es hört sich wirklich wundervoll an... Ich lehne mich neben der Tür an die Wand. Leise fange ich an mit zu singen.. "Near, far, wherever you are i belive that the heart does go on. One more you open the door..." Die Musik hört auf und ich sehe ins Zimmer. Sie nimmt ihre Hände von den Tasten. "Wieso kommst du nicht rein und Singst mit?" Überrascht sehe ich sie an.. Ich schüttle kurz meinen Kopf und mit meinem Pokerface gehe ich rein. "Du hast mich bemerkt?" Ich schließe hinter mir die Tür und sie zittert nicht. "Du singst wirklich schön, es klang einfach super." Sie lächelt mich nett an und mir fällt es Schwer mein Pokerface auf zu behalten. Sie hat keine Angst? Weder in ihrem Gesicht noch an ihrem Körper kann ich Angst sehen.. Sie Zittert nicht mal... "Wieso.. hast du keine Angst vor mir?" Ich sehe sie ernst an. Sie lächelt.  "Ich finde nicht das du Angst einflößend bist, jeder hat Kräfte oder Stärken. Mann muss nur wissen sie richtig einzusetzen."

Ich bin baff von ihren Worten.. Ich schaue sie überrascht an.. Ich habe mein Pokerface fallen gelassen? Das hat noch nie jemand geschafft.. Wer ist sie bloß?!