19
„Gute Nacht.", verabschiedet Harry sich von seiner mum, als wir abends zu dritt auf der großen Couch im noch größeren Wohnzimmer sitzen und bis gerade noch einen Film geschaut haben.
„Schlaft gut.", kommt es von Anne, die uns anlächelt und Harry mich von der Couch hochzieht. „Bis morgen.", lächele ich und werde von Harry in den Flur, die Treppen hochgezogen, bis wir schließlich nach einer halben Weltreise vor einer Tür stehen bleiben.
„Das ist mein altes Kinderzimmer.", erklärt Harry und öffnet die Tür schließlich. Es sieht ziemlich sauber für ein Kinderzimmer aus, wenn man es mit meinem vergleichen würde. Und größer.
Unter dem Fenster steht ein weißes, großes Bett, daneben zwei pechschwarze Nachttische. Gegenüber ein Fernseher, der bestimmt ein Vermögen gekostet hat, was mich in diesem Haus aber nicht mehr wundert. In der Ecke ein langer Schreibtisch mit zwei Bildschirmen und gefühlt fast allem, was man braucht.
Daneben eine Schiebetür, worauf ich Harry fragend anschaue. „Mein Kleiderschrank.", lächelt er nur und ich nicke überwältigt.
Bis jetzt habe ich nur in Filmen gesehen, wie begehbare Kleiderschränke aussehen.
Als ich mich im Raum drehe, hängt direkt neben der Zimmertür ein bodentiefer Spiegel, was mich zum schmunzeln bringt, da ich die letzten Wochen gemerkt habe, wie penibel Harry ist, was sein Aussehen angeht.
„Das ist mein Badezimmer.", lächelt Harry und deutet auf die letzte Tür im Raum.
„Dein Zimmer gefällt mir.", lächele ich und drehe mich zu Harry um, der die ganze Zeit hinter mir stand. „Dankeschön.", lächelt er und rümpft wieder seine Nase.
„Du bist süß.", grinse ich und lege eine Hand auf seine Wange. Harry wird ein wenig rot, was meine Mundwinkel zucken lässt.
„Wenn du möchtest, kannst du die Nacht was von mir haben, dann müssen wir nicht extra zum Auto und unsere Sachen holen.", bietet Harry an und deutet auf die Schiebetür.
„Gerne.", lächele ich und gehe hinter Harry in sein Ankleidezimmer, was mich schlucken lässt. Dieser Raum ist mindestens so groß wie mein Badezimmer.
„Such dir einfach was raus, was dir gefällt.", weist Harry mich an und ich nicke überwältigt.
Schließlich entscheide ich mich für eine dünne, aber lange Schlafanzughose und ein schlichtes, weißes Shirt. Bei Harry ging das alles schneller, da er mit seinen Klamotten schon im Türrahmen steht, als ich mich zu ihm umdrehe.
Eine gute Viertelstunde später sind wir beide umgezogen und haben unsere Zähne geputzt. „Wollen wir noch einen Film gucken oder ins Bett?", fragt Harry, der gerade die Bettdecke auschüttelt und ich feststelle, dass es eine große und nicht zwei kleine sind.
„Gerne.", lächele ich und will mich auf die Bettkante setzen, was mich erschrocken aufquieken lässt, da die Matratze gerade ordentlich unter mir nachgegeben hat.
Harry lacht sich halb zu Tode, was ich versuche zu ignorieren und mich nun ganz auf das Bett lege. „Als ob du ein Wasserbett hast.", murmele ich eher zu mir, als zu Harry und drehe mich einmal um die eigene Achse.
„Gefällt es dir?", lacht Harry immer noch und legt sich neben mich. „Ich habe gedacht, dass mein Bett schon geil wäre, aber das hier ist der Hammer.", schwärme ich und drehe meinen Kopf grinsend zu Harry, der mich bei meiner Aktion, die für Kinder typischer wäre, nur lächelnd beobachtet.
Schnell verhaken sich unsere Blicke und ich kann gar nicht sagen, wer sich als erstes vorgelehnt hat, um den anderen zu küssen, was mir eigentlich auch völlig egal ist.
Keine Ahnung woher das kommt, dass Harry jetzt plötzlich so locker und mutig ist, was die nächsten Schritte übers sanfte Küssen angeht, aber wenn ich sagen würde, dass es mir nicht gefällt, würde ich definitiv lügen.
Als er sich an meiner Unterlippe festsaugt, klettert er über mich und legt sich breitbeinig über mich, während wir uns weiterhin küssen.
Meine Hand findet ihren Platz in seinem Nacken, wo sie sachte über die Haut dort fährt, während sich eine von Harrys Händen in meinen Haaren verfängt und sich die andere federleicht auf meine Wange legt.
Kurz lösen wir uns voneinander, um Luft holen zu können, jedoch im nächsten Moment wieder wie Tiger übereinander herfallen zu können.
Harrys leises Stöhnen geht in unserem Kuss unter, als ich den Griff um seinen Nacken verstärke und mit meiner Zunge leicht gegen seine stoße. „Louis-", wimmert er gegen meine Lippen und zieht an meinen Haaren, was mich aufkeuchen lässt.
Ohne meine Antwort abzuwarten, auf die er anscheinend auch nicht gewartet hat, fängt Harry an, sich auf mir zu bewegen, was dazu führt, dass meine Hände zu seinem Hintern fahren und ihn auf mich drücken, um den Druck zu verstärken.
Seit fünf langen Jahren habe ich diese Reibung nicht mehr gespürt, und ja verdammt. Ich habe es mehr vermisst, als ich bis eben gedacht habe.
Harry geht es anscheinend nicht anders, da seine Stöße immer härter und kürzer nacheinander werden und man so langsam bei uns beiden merkt, dass uns das hier nicht gerade kalt lässt.
Aus einer Kurzschlussreaktion heraus, drehe ich uns beide um, sodass ich jetzt über Harry liege, jedoch erstmal kichern muss, da ich dieses Bett mega geil finde.
„Was ist los?", fragt Harry ebenfalls schmunzelnd, jedoch mit ziemlich tiefer Stimme, was mir eine Gänsehaut verabreicht.
„Dein Bett.", entgegne ich und lege meine Lippen wieder auf die von Harry, während ich damit fortsetze, unsere Unterleibe aneinander zu reiben. Harrys Beine schlingen sich unerwartet um meine Oberschenkel und ziehen mich somit noch näher zu ihm.
Vorsichtig küsse ich mich von Harrys Lippen zu seinem Kiefer, dann schließlich seinen Hals bis zu dem Ausschnitt seines Shirts entlang. Harry versucht so leise wie möglich zu sein, was nicht wirklich gut funktioniert, weswegen ich mich öfters von ihm löse und in sein Gesicht schaue.
„Sollen wir aufhören?", frage ich, da ich Harry zu nichts zwingen möchte. Weiter als so möchte ich heute auch nicht gehen, weil ich weiß, dass das alles neu für Harry ist, was ich absolut respektiere und verstehe.
Harry schüttelt nur den Kopf und setzt sich ein wenig auf, um seine Lippen auf meine legen zu können. „Wenn dir etwas zu schnell geht, sag Bescheid, ja?", murmele ich gegen seine Lippen und Harry nickt nur.
Erstaunlicherweise ist Harry derjenige, der sich an das erste Kleidungsstück wagt und mir danach auch mein Shirt auszieht.
Schließlich dreht Harry uns jetzt oberkörperfrei wieder so, dass ich auf der Matratze liege und wieder dümmlich grinse.
Harry kriegt dies jedoch zum Glück nicht mit, da er anfängt, sich meinen Hals hinabzuküssen und an meinem Schlüsselbein entlang kleine rote Flecke hinterlässt. Ich unterdrücke mir eine Mischung aus Keuchen und Stöhnen, als Harry es nicht lassen kann, in meine empfindliche Haut über meinem Schlüsselbein zu beißen und versuche das Ziehen in meinem Unterleib zu ignorieren, da wir die Position so gewechselt haben, dass der Druck auf meine Mitte intensiver als eben noch ist.
Bei Harry ist das anscheinend auch der Fall, da sich seine Haltung irgendwie verändert hat.
Doch weiter kommen wir nicht, da es an der Zimmertür klopft und Harry von mir runterklettern will, ich jedoch nur die Decke über uns lege und Harry bedeute, sich schlafend zu stellen.
„Ja?", bitte ich Anne hinein und räuspere mich, da sich meine Stimme ziemlich kratzig anfühlt. Als ich versuche, ein bisschen weiter auf das Kopfkissen zu rutschen, da Harry und ich irgendwie quer im Bett liegen, wird es nicht besser, da sich dieses wunderbare Bett unter uns bewegt und Harry sich somit automatisch auf mir bewegt und er seine Hände in meine Hüfte krallt, was ich mit einem brummen quittiere.
„Oh, schläft Harry schon?", fragt seine mum, als sie auf und zukommt. „Ja, er ist gerade eingeschlafen. Ist was?", frage ich höflich und lege meine Hand auf Harrys Hinterkopf, eigentlich um ihn zu stoppen, weil er anfängt, an meinem Hals herumzuknabbern. Jedoch lächelt Anne nur, als sie das sieht und reicht mir mein Handy.
„Das hast du unten vergessen und dich hat schon drei Mal jemand angerufen. Vielleicht ist es wichtig.", erklärt Anne und deutet wieder auf die Zimmertür. „Ich gehe dann mal wieder. Schlaf gut.", lächelt sie und dreht sich wieder um. „Du auch, danke Anne.", sage ich noch, bevor sie die Tür hinter sich schließt und Harry keine zehn Sekunden ein gefühltes Stück meiner Hüfte rausreißt, als er erstickt stöhnend kommt und sich dabei so fest an meiner Hüfte festkrallt, dass ich das Gefühl habe, man kann die Abdrücke seiner Fingernägel sehen.
Trotzdem lässt er es sich nicht entgehen und setzt sich auf meinem Schoß auf und hat vor, sich noch ein bisschen an mir zu reiben. Jedoch hat mein Körper einen anderen Plan und ich beiße mir auf die Hand, als ich mich ebenfalls in meiner Hose ergieße, was definitiv nicht das angenehmste Gefühl ist.
Ziemlich flach atmend erholen wir uns schnell wieder von der ganzen Sache. „Ich glaube, ich bräuchte doch noch was neues zum anziehen. Zum mindestens eine Hose.", lächele ich, als Harry von mir runterklettert und sich neben dem Bett hinstellt.
Er nickt nur und deutet aufs Badezimmer. „Willst du dich als erstes sauber machen? Ich bringe dir dann eine Hose.", bietet er an und ich nicke lächelnd.
Schnell wasche ich mich und wickele mir ein Handtuch um die Hüfte, als es an der Tür klopft. „Komm ruhig rein.", antworte ich und drehe meinen Kopf zur Tür, durch welche Harry seinen Kopf steckt und schließlich ganz in den Raum tritt.
„Ist eine Boxershorts okay? Ich glaube, sie ist dir ein bisschen zu groß, aber die anderen Hosen sind glaube ich noch größer.", fragt Harry und ich nicke dankend.
„Ich warte im Bett auf dich, ja?", biete ich an und hauche Harry noch einen Kuss auf den Mundwinkel, bevor ich das Badezimmer verlasse und mir im Schlafzimmer die Boxer anziehe, bevor ich mich ohne Shirt ins Bett lege, da es mit Harry sowieso immer ziemlich warm wird, da er eine gewaltige Körperwärme ausstrahlt.
Gerade, als ich mich zugedeckt habe, klingelt mein Handy und ich gehe etwas genervt dran, da ich jetzt eigentlich keine Lust habe, mit jemandem zu telefonieren.
„Tomlinson, was gibt's?", begrüße ich die Person in der anderen Leitung, da ich nicht geschaut habe, wer mich da nervt.
„Ach schön Sie endlich ans Telefon zu kriegen. Hier ist Carter. Könnten Sie die Nachtschicht übernehmen? Ich weiß, Sie haben heute frei uns es ist auch schon ziemlich spät, aber wir brauchen Personal.", kommt es direkt von dem Stationsarzt der Entbindungsstation.
„Würde ich schon, aber ich bin bis Donnerstag nicht in der Stadt. Ich brauche vier Stunden, bis ich wieder in London bin. Tut mir leid.", entgegne ich und blicke auf, als Harry zu mir ins Bett kommt und mich fragend anschaut. „Arbeit.", flüstere ich und er nickt nur, bevor er sich an mich kuschelt, bevor er anfängt, meine Hüfte zu kraulen.
„Okay, dann genießen Sie Ihre freien Tage noch und bis Samstag."
„Bis Samstag.", antworte ich und lege kurz danach wieder auf. Harry hält mir seine Hand entgegen, damit er mein Handy auf den Nachttisch hinter sich legen kann.
„Was wollten die so spät noch von dir?", fragt er und dreht den Kopf zu mir hoch.
„Mich fragen, ob ich ins Krankenhaus kommen kann, da die Schicht irgendwie unterbesetzt ist und sie deswegen Leute suchen, die einspringen.", erkläre ich und lege meine Hand auf seinen Rücken.
Harry nickt nur und gähnt leise. „Lass uns jetzt schlafen, ja?", frage ich und Harry nickt nur, bevor er sich ebenfalls unter die Bettdecke legt und ich jetzt erst merke, dass er nur eine lange Schlafanzughose an hat und genau so wie ich auf ein Shirt verzichtet hat.
„Gute Nacht und schlaf gut.", lächele ich und hebe sein Kinn kurz hoch, um ihm einen Gute Nacht Kuss zu geben. „Du auch.", lächelt er und legt seine Lippen kurz erneut auf meine, bevor er es sich wieder auf meiner Brust gemütlich macht und wir schließlich Arm in Arm in diesem äußerst gemütlichen Bett einschlafen.
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