17
„Harry? Ich bin wieder da!", rufe ich im Flur, während ich mir meine Schuhe abstreife und meine Jacke an den Haken hänge.
„Wohnzimmer.", kriege ich als Antwort und grinse, als ich in besagtes Zimmer gehen möchte.
„Tiefer.", sagt Harry definitiv nicht zu mir, weshalb ich fragend um die Ecke gehe und schließlich Harry und Liam auf dem Boden vorfinde, die irgendwas yogaähnliches machen, was mich schmunzeln lässt.
Liam macht eigentlich nur Krafttraining, weshalb das hier bei ihm gerade ziemlich witzig aussieht. Bei Harry jedoch sieht es ziemlich gut aus, weshalb ich ihn lächelnd beobachte, während er sich wieder gerade hinstellt und sich zu mir dreht.
„Hey.", lächelt er und kommt auf mich zu, bis er nur noch wenige Zentimeter vor mir stehen bleibt. „Hey.", entgegne ich und streiche ihm eine Strähne hinters Ohr, die sich aus seinem Dutt gelöst hat.
„Das T-Shirt steht dir.", murmele ich und streiche über seinen flachen Bauch, den ich definitiv nicht habe.
Ich habe zwar ein paar Muskeln, auch am Bauch, aber mein kleiner Bauch stört mich schon ein wenig. „Danke." Harry legt eine Hand an meinen Hals, so wie er es gestern schon gemacht hat und haucht mir einen kurzen Kuss auf die Lippen, den ich direkt erwidere. Dass Liam im Wohnzimmer ist, interessiert mich gerade kaum, trotzdem werde ich von einem pfeifen aus der Küche unterbrochen.
Verwirrt löse ich meine Lippen von Harrys und spähe an ihm vorbei. Im Türrahmen vom Wohnzimmer zur Küche steht Zayn mit zwei Flaschen in der Hand und schaut grinsend zu uns.
„Was macht ihr eigentlich hier?", frage ich, als Zayn ins Wohnzimmer kommt und die Flaschen auf dem Wohnzimmertisch abstellt, den die Jungs an den Rand gestellt haben, um ihre Yogaübungen zu machen.
„Eigentlich dachten Zayn und ich, dass du zu Hause wärst und sind deswegen vorbeigekommen. Aber als Harry uns die Tür geöffnet hat, und er uns erzählt hat, dass er seit einem halben Monat hier wohnt, wollten wir alles wissen und sind hier.", fängt Liam an, wird aber von Zayn unterbrochen.
„Harry und Liam machen seitdem irgendwelche Dehnübungen und ich habe mir in der Küche ein Brot gemacht. Dass du was vernünftiges hier hast, ist auch eine Seltenheit." Ich schüttele grinsend den Kopf und schaue zu Harry, der kritisch meinen Hals mustert.
„Was ist los?", frage ich leise und lege Harry eine Hand auf den Unterarm. „Warum ist dein Hals blau?", entgegnet er geschockt und fährt mit seinem Finger über meinen Nacken, wo ich in der Umkleide schon einen kleinen blauen Fleck gesehen habe.
„Ich war heute bei einer Geburt dabei und die Mutter schien ein wenig überfordert zu sein und wusste nicht, wo sie sich festhalten soll. Da ich schnell blaue Flecke kriege, braucht es nicht sonderlich lange, bis sich meine Haut blau färbt.", erkläre ich und versuche es so harmlos wie möglich rüberzubringen.
„Wie hat die das denn geschafft? Sie muss dich ja richtig am Hals gepackt haben." Immer noch schockiert streicht Harry über meinen Nacken.
„Ungefähr so." Schneller, als Harry realisieren kann, packe ich ihn am Nacken und ziehe ihn zu mir runter. Nicht so fest, wie die junge Frau, trotzdem so fest, dass Harry unerwartet aufstöhnt.
Geschockt, da dieses Geräusch ziemlich tief war, lockere ich meinen Griff und schaue mit großen Augen zu Harry, der seine Augen geschlossen hat und den Griff um meinen Nacken, wo seine Finger eben noch lagen kaum merklich gefestigt hat.
„Oh Gott, sorry.", flüstert Harry und löst sich von mir, um sich zu räuspern. „Ich geh kurz was trinken." Er nickt sich selbst zu und verschwindet in die Küche.
Meine besten Freunde verkneifen sich ein Lachen, weswegen ich auf Zayn zugehe, um meine Vermutung zu bestätigen, die die beiden bestimmt auch haben.
Zayn ziehe ich genau so, vielleicht ein bisschen fester, am Nacken zu mir, doch er schaut mich nur geschockt an, bevor er anfängt zu lachen.
„Ist es das, wonach es aussieht? Ich habe bei Harry wirklich nicht stark zugepackt.", nuschele ich und spähe über meine Schulter hinweg in Richtung Küche. „Sprich ihn doch nachher darauf an oder mach es irgendwann nochmal, vielleicht nicht direkt aus dem nichts. So, dass er sich darauf vorbereiten kann. Dann siehst du ja, wie er reagiert.", schlägt Liam vor und ich nicke dankend.
„Seit wann läuft da eigentlich was zwischen euch?", wechselt Zayn das Thema und setzt sich auf die Couch. „Keine Ahnung, von meiner Seite schon fast fünf Jahre.", lache ich und deute auf den Boden. „Macht ihr gleich weiter mit eurem Yoga oder kann ich den Tisch wieder richtig schieben?"
„Es sind Dehnübungen, aber ich denke, wir sind soweit durch. Wie Harry so weit runter kommt, ist mir definitiv noch ein Rätsel.", entgegnet Liam und ich nicke, während ich den Tisch wieder ordentlich schiebe.
„Ist er im Bett auch so gelenkig?", fragt Zayn und ich höre nur, wie Harry sich hinter mir verschluckt und danach hustet.
„Das war die Rache für gestern mit der Zahnpasta.", grinse ich, während ich ihm sein Glas aus der Hand nehme und mit der anderen auf seinen Rücken klopfe.
„Zu deiner Frage, Zayn, ich weiß es nicht. Wir sind noch nicht lange zusammen.", antworte ich und schaue noch einmal prüfend zu Harry.
„Dann sagt schon. Louis, wir sind deine besten Freunde, bitte.", fleht Zayn, was mich glucksen lässt, während ich Harry einen Arm um die Taille lege.
„Damit das klar ist. Die Zeiten, in denen ich mit euch über mein Sexleben spreche, sind vorbei. Und Harry und ich sind seit gestern zusammen. Eigentlich hatte ich heute ja was geplant, aber da ihr uns mit eurer Anwesenheit begnügt, muss das wohl oder übel verschoben werden." Harry schaut mich fragend an, doch ich schüttele nur grinsend den Kopf.
„Du wirst es morgen sehen. Auf den Tag kommt es nicht an.", sage ich und gehe mit Harry zur Couch, auf der wir uns neben Zayn und der Lehne hinquetschen.
„Ich hab morgen Geburtstag, das weißt du, oder?", fragt Harry nervös und ich nicke lächelnd. „Eigentlich wollte ich jeden Tag dieser Woche etwas kleines machen, weswegen wir morgen und Mittwoch einen kleinen Roadtrip machen und am Donnerstag wieder hier sind. Da kannst du entscheiden, was du machen möchtest und am Freitag müssen wir früh aufstehen, da wir etwas früher losmüssen.", erkläre ich lächelnd, obwohl ich Harry das eigentlich alles im einem kleinen Café erklären wollte, wo ich eigentlich genau jetzt mit ihm und einem Tee sitzen wollte.
„Danke Lou." Harry sieht mich mit einem Glitzern in den Augen an und legt seinen Kopf auf meine Schulter. „Gerne." Liam und Zayn schauen uns nur lächelnd an, was ich erst merke, als ich meinen Kopf zu den beiden drehe.
*
„Harry?", frage ich in die Stille, als wir gerade einen Film schauen. „Ja?" Er dreht seinen Kopf zu mir und lächelt mich mit seinen Grübchen an, dass ich für einen Moment vergesse, was ich sagen wollte.
„Als Liam und Zayn vorhin da waren und ich dich am Nacken gepackt habe, was war das?", frage ich und vermeide den Blickkontakt, da mir die Frage dann doch ein bisschen unangenehm ist.
„Einerseits habe ich mich erschrocken und nicht damit gerechnet, dass du mich am Nacken packst und zu dir ziehst aber andererseits hat es sich ziemlich gut angefühlt." Den letzten Teil nuschelt er nur und ich spüre seinen Blick auf mir.
„Wusstest du das vorher schon, oder war das heute eine Überraschung für dich? Für mich war es definitiv eine." Vorsichtig schaue ich wieder zu ihm und atme erleichtert aus, dass Harry anscheinend kein Problem hat, mit mir darüber zu reden.
„Ich war selbst ziemlich überrascht. Von dir, aber auch von meiner Reaktion darauf.", antwortet er und dreht sich mehr zu mir.
„Findest du das schlimm?", murmelt Harry und umschlingt meinen Bauch mit seinem Arm. „Nein. Ich war nur überrascht und wollte Gewissen haben. Ich konnte mir sowas in der Art schon denken, aber ich wollte nur nachfragen.", lächele ich und ziehe ihn so zu mir, dass er seinen Kopf auf meine Brust legen kann.
Harry nickt nur und haucht einen Kuss auf meine Brust, bevor wir den Film weiterschauen.
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