8. Gerechtigkeit für Takeo
Melodies Herz raste immer noch als sie die Tür zu dem Klassenzimmer öffnete, in dem Takeo auf sie warten würde. Der Anblick, der sich ihr bot, ließ sie vor Zorn rasen, vor Erleichterung aufatmen und vor Trauer beinahe weinen.
Der Junge saß, überseht mit blauen Flecken und einem üblen blauen Auge vor einer wütend aussehenden Betreuerin. Mit tränennassen Augen schrieb er etwas von der Tafel ab und zitterte leicht.
"Takeo..", flüsterte Melodie und rannte auf ihn zu. Unter dem missbilligenden Blick der Betreuerin, schloss sie ihn in die Arme und küsste sanft seine Stirn. Takeo begann zu weinen. Erst langsam und dann immer heftiger.
Soweit Melodie wusste, war Takeo noch nie handgreiflich geworden, er war immer so ein freundlicher, ausgeglichener Junge. Egal was passiert war, es musste ihn bis ins Mark erschüttert haben.
Seinen zitternden Leib an sich pressend erkannte sie, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. Nicht eine Sekunde länger würde Takeo dieser Tortur ausgesetzt sein und wenn es nach ihr ginge, würde er für die nächste Zeit auch nicht mehr ihre Seite verlassen.
"Bitte, sei nicht böse. Es tut mir leid.", bettelte Takeo an ihrer Brust. Vorsichtig drückte sie ihn von sich und zwang ihn ihr in die Augen zu sehen.
"Ich würde niemals böse mit dir sein. Ich bin so froh, dass es dir gut geht. Dein Vater und ich haben uns wahnsinnige Sorgen gemacht." Erneut begann er zu weinen und suchte ihre Nähe. Mit einem gebrochenen Herzen wiegte sie ihren Jungen im Arm. Was war nur passiert?
"Sie sollten nicht nachsichtig mit ihm sein. Er hat diesen Streit angefangen! So wird er nur lernen, dass ihm nach einer Prügelei keine Konsequenzen drohen.", zeterte die Betreuerin und verschränkte die Arme. Melodie schnaubte wütend. Und diese Person nannte sich Pädagogin!
"Sieht er aus als würde ihm die Situation gefallen? Er ist offensichtlich traumatisiert und Sie wollen das ich auch noch streng bin? Schauen Sie doch hin. Wie können Sie nur so herzlos sein?"
Damit reichte es Melodie endgültig. Entschlossen ging sie mit Takeo an der Hand aus dem Raum.
"Sie können doch nicht..,", hörte sie die Betreuerin noch sagen, doch es war ihr gleich. Keine Sekunde länger würde sie Takeo dieser Frau anvertrauen. Er hielt ihre Hand fest umklammert als sie gemeinsam den Flur entlang gingen. Viel zu schnell kam die Tür der Direktorin näher.
"Takeo, mein Schatz, sag mir doch was passiert ist.", wisperte sie und kniete sich vor ihn auf dem Boden, nahm seine Hände in ihre und suchte seinen Blick.
"Ich verspreche dir, was auch immer es ist, weder dein Vater noch ich werden dich weniger lieben. Ich will es nur verstehen." Takeo schniefte laut und atmete zittrig aus.
"Yuma..er hat was Gemeines über dich und Papa gesagt.." Verwirrt runzelte Melodie die Augenbrauen.
"Was hat er gesagt?" Was könnte es sein, dass Takeo ihn schlagen würde? Der Junge wich ihrem Blick aus, versuchte sich ihren Hängen zu entziehen. Es war eindeutig schwer für ihn, sich diese Worte ins Gedächtnis zu rufen. Melodie stand auf und versuchte es anders. Liebevoll strich sie über seine rabenschwarzen Haare und lächelte ihn an.
"Du kannst es mir sagen. Ich werde nicht böse sein."
"Aber es wird dich traurig machen und das will ich nicht. Ich will nicht, dass du traurig bist.", meinte Takeo bestimmt. Wo kam denn dieser Beschützerinstinkt her?
"Ich bin stärker als du denkst, Takeo, du musst mich nicht beschützen." Widerwillig legte Takeo den Kopf schief und schien über ihre Worte nachzudenken. Schließlich seufzte er laut.
"Du willst es wirklich wissen?", fragte er unsicher, doch mit einem Nicken Melodies war die Sache geklärt. Der Junge atmete tief durch und berichtete.
"Yuma hat gesagt, das du Papa küsst. Dass du Papa für Geld küsst. Er hat dich Hure genannt. Und dass das Falsch ist und du schmutzig und dumm bist und nichts wert. Yuma hat auch gesagt, dass du bald weg bist und Papa sich jemand neuen zum Küssen holt."
Autsch. Das waren ohne Zweifel keine schönen Worte. Melodie bezweifelte, dass Takeo den Begriff >Hure< wirklich verstand. Die anderen Beschimpfungen schienen ihm viel mehr getroffen zu haben.
"Woher will Yuma das alles wissen?", fragte sie und konnte sich die Quelle dieser schändlichen Sätze bereits denken. Yumas Mutter war eine sehr konservative Frau, dessen glühender Wunsch es war Reiji wieder sicher im Hafen der Ehe zu wissen.
"Yumas Mama hat ihm das erzählt. Und noch viel mehr...er soll nicht so über dich reden. Das will ich nicht."
"Und deshalb hast du ihn geschlagen." Takeo sah zu Boden, offensichtlich schämte er sich für seine Reaktion, auch wenn es eine wie Melodie fand, verständliche war.
Sie war Takeo wichtig, dessen war sie sich bewusst und niemand, besonders nicht Takeo, der seinen Gerechtigkeitssinn von Reiji geerbt hatte, würde einen Fremden so über seine Familie reden lassen.
"Ich wollte nur, dass er aufhört. Die anderen Kinder haben über das was er gesagt hat gelacht." Wie sollte sie mit dieser Situation umgehen Konnte sie ihn wirklich für sein nachvollziehbares Verhalten bestrafen, auch wenn er selbst wusste, dass es falsch war?
Seufzend nahm sie ihn noch einmal in den Arm. In ihr tobte immer noch die Erleichterung, dass Takeo warm und gesund in ihren Armen war. Alles andere schien daneben bedeutungslos.
"Du weißt, dass andere schlagen falsch ist. Dass muss ich dir nicht sagen. Gewalt ist nie eine Lösung für diese Probleme. Aber ich verstehe warum du wütend geworden bist. Ich verstehe warum du dich verletzt gefühlt hast.", sie ließ ihn los und packte seine Schultern fest, "das nächste Mal gehst du zu Yuma, siehst ihm in die Augen und sagst ihm, dass er keine Ahnung hat wovon er redet, das er nichts als dumme Worte nachplappert und dabei selbst dumm aussieht. Zeig ihm, dass keine seiner Beschimpfungen dich getroffen haben. Er und alle anderen die so sind wie er, dürfen dich niemals aus der Reserve locken. Du musst klüger sein als sie."
Takeo nickte herzhaft. Sie wusste, dass er sich ihre Worte merken würde.
"Und jetzt zeigen wir deiner Direktorin das körperliche Gewalt genauso schlimm ist wie verbale und sorgen dafür, dass Yuma genauso viel Ärger kriegt wie du. Denn zum Streiten gehören immer zwei. Aber die Bestrafung kann ich dir trotzdem nicht ersparen." Ärgerlich verzog sie den Mund während sie langsam zum Büro der Direktorin gingen. Takeo zuckte mit den Achseln.
"Das ist okay. Yuma soll nur nie wieder solche Sachen sagen dürfen!"
"Das kriege ich hin.", den Kiefer zusammenpressend öffnete sie die Tür. Reiji blickte sofort in ihre Richtung und taxierte dann seinen Sohn von oben bis unten. Zufrieden atmete er aus. Dieser Vorfall würde ihm einige graue Haare bescheren.
"Der Junge soll draußen warten.", herrschte Direktorin Hojo sie an und zeigte auf den Flur.
"Ich finde es wichtig seine Sicht der Dinge mit einzubeziehen.", ohne auf Erlaubnis zu warten trat Melodie mit Takeo ein und setzte ihn zwischen sich und Reiji auf einen Sessel. Ein Blick zu Reiji und sie wusste, dass sie eine geschlossene Einheit sein würden. Reiji war zwar ahnungslos in Bezug auf den Auslöser für diesen Vorfall, aber er würde ihr den Rücken freihalten. Melodie lächelte die Direktorin vor ihr bitter an.
"Takeo hat mir erzählt was passiert ist und daher wundere ich mich wo der zweite involvierte Junge ist. Wo sind seine Eltern?" Hojo lehnte sich zurück und erwiderte das Lächeln schmierig.
"Da Takeo den Streit angefangen hat, fand ich es nur richtig, dass er die Konsequenzen trägt."
"Offenbar hat sich die Situation aber anders abgespielt. Beschimpfungen und dergleichen, die Takeos Reaktion provoziert haben."
"Stimmt das?", fragte Reiji einem Inquisitor gleich. Der stählerne Blick war der eines wütenden Vaters. Hojo winkte ab.
"Das waren nur Worte. Takeo hat den ersten Schlag gelandet."
"Das mag sein, aber dennoch kann die Provokation nicht einfach außer Acht gelassen werden.", bestimmt lehnte Melodie sich vor, "Yuma hat eindeutig verletzende Worte gegen Takeo verwendet. Worte, die ein achtjähriger noch nicht kennen sollte und offensichtlich von dessen Eltern hat. Und ich finde es nicht richtig Takeo für einen Streit verantwortlich zu machen, an dem beide Jungen beteiligt waren. Wir werden keine Bestrafung akzeptieren, die nur Takeo trifft."
Sie verschränkte die Arme und warf einen schnellen Seitenblick zu Reiji. Nickend gab dieser ihr recht.
"Ich bin völlig einer Meinung mit Melodie. Und wenn es sein muss werde ich mich mit Ihrem Vorgesetzten in Verbindung setzen."
Eine Drohung...in Melodies Augen wuchs Reiji sogar noch ein paar Zentimeter. Die Direktorin knirschte mit den Zähnen und knackte mit den Fingern. Sie hatte sich diese Besprechung wohl anders vorgestellt.
In Japan waren die Eltern oftmals zahm gegenüber den Lehrern, Höflichkeit wurde sehr groß geschrieben, doch für Melodie galt eine ganz andere Mentalität. Sie würde dieser Frau die Hölle heiß machen, wenn Takeo nicht Gerechtigkeit widerfahren sollte.
"Na gut. Ich werde mit den Eltern von Yuma sprechen und einen Termin mit ihnen organisieren.", lenkte Hojo säuerlich ein. Ihrem Gesichtsausdruck nach hatte sie gerade in eine imaginäre Zitrone gebissen.
"Sehr gut. Wir erwarten Ihren Anruf. Auf Wiedersehen." Unvermittelt stand Melodie auf. Etwas verdutzt verabschiedeten Reiji und Takeo sich schnell und folgten Melodie aus dem Raum.
"Weswegen jetzt die Eile, Melodie.", murmelte Reiji und zog seine Jacke im hinausgehen an. Takeo machte es ihm nach und wuchtete seine schwere Schultasche auf die zierlichen Schultern.
"Takeo war lange genug in der Schule und ich wollte dieser miesen Schachtel keine Gelegenheit geben ihm noch irgendwelche Aufgaben aufzubrummen oder schlecht über ihn zu reden. Ich will mir gar nicht vorstellen was diese andere Betreuerin ihm alles an den Kopf geworfen hat." Immer noch wütend nahm sie Takeo die Schultasche ab. Reijis Blick wanderte zu seinem Sohn. Liebevoll drückte er ihn an seine Seite.
"Ich bin so froh, dass es dir gut geht.", wisperte er in dessen Haar, nicht unähnlich wie Melodie zuvor. Gemeinsam gingen sie zum Auto und stiegen ein. "Wenn wir zuhause sind, will ich die ganze Geschichte hören.", meinte Reiji als er den Motor startete und los fuhr.
"Morgen.", pflichtete Melodie ihm bei mit einem Blick auf Takeos geschundenes Gesicht, "heute müssen wir deinen Sohn verarzten." Reiji sah in den Rückspiegel und presste die Kiefer zusammen. Takeo sah müde aus dem Fenster und achtete nicht auf die Erwachsenen.
Sie kamen rechtzeitig zum Abendessen nach Hause und schickten die Nachbarin, die freundlicherweise auf Fumiko aufgepasst hatte, nach Hause. Das kleine Mädchen war von Takeos Kriegsverletzungen fasziniert. Melodie fürchtete Fumikos Aufmerksamkeit würde Takeo verletzen oder nerven, doch tatsächlich schien gerade ihre naive Neugierde ihn zu beruhigen.
Nachdem alle kleinen Schrammen verarztet und das blaue Auge inspiziert worden war, spielten die Kinder friedlich in Takeos Zimmer. Es war eine ungewohnte Ruhe, als hätte der Schreck sie einander näher gebracht. Melodie erkannte glücklich, dass die Geschwister, so unterschiedlich und streitlustig sie auch waren, in einer Krisensituation zusammenhielten.
Emotional erschöpft ließ sie sich auf die Caoch im Wohnzimmer fallen. Keine Sekunde später tauchte Reiji neben ihr mit einer Flasche Sake und zwei Stamperln auf. Lächelnd schwenkte er die Flasche hin und her, abwartend ob sie mitmachen würde. Leise kichernd nickte sie ihm zu. Nach einem solchen Tag war ein wenig Sake und Reijis Gesellschaft genau das was sie brauchte.
"Du warst unglaublich mit Hojo.", meinte er und schenkte ein. Melodie kippte das erste Stamperl schnell hinunter. Die süße Flüssigkeit verschaffte ihr sofort ein angenehm warmes Gefühl im Magen.
"Das waren wir beide. Ich kann nicht glauben, was diese Frau mit uns abziehen wollte. Dir ist klar, dass sie mich nicht mag und es an Takeo ausgelassen hat, oder?" Reiji war ebenfalls beim zweiten Stamperl angekommen und schüttelte verwirrt den Kopf.
"Das wusste ich nicht."
"Der Junge mit dem Takeo sich geprügelt hat war Yuma. Du weißt schon, der Junge mit dieser schrecklichen Mutter, die dich ständig verkuppeln will. Groß, schlank und immer in Designerkleidung."
"Ah die!", schoss es aus Reiji und ein wütender Ausdruck schlich sich in die sanften Augen. "Ich hasse diese Frau."
"Sie hat Yuma anscheinend gesagt, dass ich eine Hure bin und das du für mich bezahlst. In abgewandelter Form hat es Yuma dann Takeo an den Kopf geworfen. Und ganz sicher hat sie Direktorin Hojo auch fiese Sachen über uns erzählt."
Reiji ballte die Hände zu Fäusten und schüttelte den Kopf.
"Das hat er Takeo gesagt?! Als hätte es der Junge nicht schon schwer genug!", er raufte sich die Haare, "wieso können diese Leute uns nicht einfach in Ruhe lassen. Immer diese Gerüchte und das Getratsche...Es geht sie einen Scheiß an, was in unserem Haus passiert!"
Unser Haus war zwar übertrieben, schließlich war Melodie nur eine Angestellte, aber es freute sie, dass Reiji sie als eine Einheit betrachtete.
"So leicht darf Yuma nicht damit davon kommen. Seine Worte haben Takeo wirklich verletzt.", immer noch konnte sie den zitternden Takeo vor sich sehen. Niemals wieder.
"Oh nein, wenn sie uns schon so zu sich einlädt, wollen wir die furchtbaren Eltern sein, die sie in uns sieht. Wir werden für Takeo kämpfen."
Eltern? Jetzt wurde Melodie aber stutzig. Mit zusammengezogenen Augenbrauen legte sie den Kopf schief.
"Reiji, wir sind nicht seine Eltern. Du bist sein Vater... ich bin das Au-pair. Ich kann so viel Schimpfen und wüten wie ich will, aber in ihren Augen habe ich keinerlei Verantwortung, keine Rechte, keine Mitsprache. Eigentlich hätte alles was ich heute gesagt und getan habe, nicht durchgehen dürfen. Es hat nur geklappt weil ich Hojo überrumpelt habe. Das ist dir doch klar, oder?"
Reiji schluckte verdutzt, als wäre ihm diese Tatsache entfallen. Traurig erkannte sie die Reue in seiner Miene. Er bereute seine Aussagen und den dahinter versteckten Wunsch. Das Gespräch im Ryokan huschte durch ihren Verstand und seufzend gestand sie ihm diesen Ausrutscher zu.
"Stimmt. Ich wollte nicht..ich..", er schüttelte den Kopf und legte das Stamperl weg, "tut mir leid."
"Das muss es nicht.", erwiderte Melodie sanft. Sie würde ihn nicht drängen. Das Etwas zwischen ihnen musste von beiden gewollt sein und wenn Reiji nicht so weit war, dann war das nun mal so. Auch die tickende Uhr, die ihre Abreise vorantrieb, würde sie nicht an ihrer Entscheidung zweifeln lassen.
"Ich werde mit allem, was ich habe für ihn kämpfen. Takeo ist mir..wichtig. Er hat diese Behandlung nicht verdient.", wisperte sie, den Blick gesenkt. Seine Hand fand ihre.
"Danke, ich weiß nicht ob ich es ohne dich schaffen würde." Sie hob den Blick und lächelte ihn schelmisch an.
"Wohl kaum."
"Freche Göre.", beschwerte Reiji sich liebevoll lächelnd. Schnell zog er die Hand zurück und schenkte sich nach.
"Ich habe ganz vergessen nach deinem Blinddate zu fragen. Ist es die große Liebe?" Schmunzelnd warf sie ihm einen Blick zu. Ertrank förmlich in diesen dunklen Augen. Sie hatte sich zwar geschworen emotional zurückhaltend zu sein und ihm Freiraum zu lassen, doch heute Abend nach allem was geschehen war, sehnte sie sich nach einem Kuss. Nur einen einzigen.
Vielleicht war es der Sake und der Schock. Es änderte nichts an ihrem Verlangen und der bereits gemachten Entscheidung. Langsam beugte sie sich vor, jeder Zentimeter schien eine Ewigkeit zu brauchen, und küsste ihn. Sie schloss die Augen und genoss das Gefühl seiner warmen Lippen auf ihrer. Nur einen Moment gestattete sie sich der Empfindung nachzugehen und rückte schließlich ab. Reiji blickte ihr mit schnellem Atem, roten Wangen und erschrockenen Augen entgegen. Mit einem Lächeln meinte sie, "Ja, die ganz große Liebe.", und stand auf. Mehr als diesen Schritt würde sie nicht auf Reiji zugehen. Nun war er an der Reihe.
Verdutzt blickte er ihr nach. Die Gefühle in ihm waren kaum zu benennen. Sein rasendes Herz machte es ihm nicht leichter einen klaren Gedanken zu fassen.
Behutsam fuhr er sich über die Lippen, konnte ihre Wärme immer noch auf ihnen schmecken. Warum hatte sie das getan? Was sollten ihre Worte bedeuten?
Alles in ihm schrie, er solle ihr nachgehen, bei ihr sein, seine Gefühle endlich gestehen, doch wieder blieb er nur sitzen. Unfähig durch den Sumpf aus Schuldgefühlen und Angst zu wandern. Er war nicht gut genug...nicht gut genug für sie. Warum nur schien sein eigenes Herz wankelmütig und verräterisch? Er war sich doch bereits sicher gewesen.
Distanz würde sie trennen bis ihre Zeit in seinem Haus abgelaufen war. So war es das Beste für sie beide.
Doch ein Kuss von ihr und die ganze Welt mit all seinen Entscheidungen wurde revidiert. Es schien ihre besondere Gabe.
"Papa!", der Ruf seines Sohnes riss ihn aus dieser Spirale aus unmöglichen Gedanken. Seine oberste Priorität hatten die Kinder zu sein. Nicht sein Au-pair.
Anmerkung der Autorin: Auf ein besseres Jahr 2021! Aber ich glaub fast, schlimmer kann es nicht mehr werden. *Klopf auf Holz* Aber schauen wir mal. Ich arbeite zurzeit übrigens an einer neuen geheimen Geschichte. Könnte fast so gut wie Kyrie werden....
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