lukasz piszczek x marcel schmelzer || karaoke
k a r a o k e
hazlet
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ᴠᴏʟᴜᴍᴇ : ▮▮▮▮▮▮▯▯▯
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LUKASZ PISZCZEK X MARCEL SCHMELZER
KARAOKE
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Mats hatte Marcel gefragt,
wie viel Anlaufzeit das zwischen Lukasz und ihm
eigentlich gebraucht hatte.
und Marcel hatte gesagt:
Vier Stunden.
und Mats hatte dann nur gelacht,
weil er es Marcel nicht geglaubt hatte.
Kuba hatte Lukasz gefragt,
wo das zwischen Marcel und ihm
eigentlich begonnen hatte.
und Lukasz hatte gesagt:
beim Karaoke.
und Kuba hatte dann nur gelacht,
weil er es Lukasz nicht geglaubt hatte.
Und ihre Freunde hatten Marcel und Lukasz gefragt,
wann sie sich
eigentlich das erste Mal geküsst hatten.
und Lukasz und Marcel hatten gesagt:
nach dem Karaoke.
und dann hatten alle gelacht,
außer Marco,
weil Marco gesehen hatte,
wie Lukasz und Marcel urplötzlich
und ohne Vorwarnung
von 0 auf 100 geschehen waren.
2018
Marcel war noch nie in einer Karaoke Bar gewesen und das nicht, weil er noch nie die Möglichkeit gehabt hatte, sondern, weil er die Möglichkeiten bewusst niemals wahrgenommen hatte. Seine Aussage, dass er niemals Karaoke Singen würde, war seiner Meinung nach das eine nie was er guten Gewissens nutzen konnte. Die Ausnahme, die die Regel von "sag niemals nie" bestätigte.
Oder eben auch nicht.
Denn 2018 saß er jetzt in einer Karaoke Bar, denn Lucien hatte Marcel gebeten mit dem Rest mitzugehen und ein Auge auf die Jungs zu haben.
Lukasz war noch nie in einer Karaoke Bar gewesen und das nicht, weil er noch nie die Möglichkeit gehabt hatte, sondern, weil er die Möglichkeit bewusst niemals wahrgenommen hatte. Seine Aussage, dass er niemals Karaoke Singen würde, war seiner Meinung nach das eine nie was er guten Gewissens nutzen konnte. De Ausnahme, die die Regel von "sag niemals nie" bestätigte.
Oder eben auch nicht.
Denn 2018 saß er jetzt in einer Karaoke Bar, denn Lucien hatte Lukasz gebeten mit Marcel mitzugehen und mit ihm ein Auge auf die Jungs zu haben.
SO WE'LL GO
SING KARAOKE
CHARMING AND A FOOL
THE WAY YOU SERENADE THE ROOM
"Ich weiß nicht was du magst, also bin ich jetzt einfach für etwas Klassisches gegangen und hab dir nen Martini geholt!"
Lukasz reichte Marcel den Martini und lockte dessen Blick somit von der Bühne weg auf welcher Thomas Delaney gerade Shakira zu seinem Besten gab.
"Passt, danke!", murmelte er und nahm den Martini an sich. Er stand nicht besonders auf Martinas, aber das konnte Lukasz schlecht wissen. Sie kannten sich nicht wirklich gut. Eigentlich kannten sie sich gar nicht. Wenn Marcel vorhin nicht Google gefragt hätte, hätte er nicht einmal sicher gewusst, wie alt Lukasz war.
Sie waren Freunde von Freunden. Die zwei in der Freundesgruppe, die aus unerklärlichen Gründen niemals engeren Kontakt geknüpft hatten und die niemals alleine in der Mittagspause blieben, weil sie wussten, dass es dann komisch wurde. Zu blöd, dass Nuri sie vor zwei Wochen mit seinem Transfer nach Bremen vollkommen alleine gelassen hatte und das für mehr, als nur eine Mittagspause. Und jetzt war es seit zwei Wochen komisch und besser wollte es auch irgendwie nicht werden. Lukasz und er wurden einfach nicht warm. Da war irgendeine unsichtbare Barrikade zwischen ihnen, die sie hemmte sich wirklich gut kennenzulernen. Marcel verstand es nicht, denn eigentlich war Lukasz das Sinnbild eines idealen Freundes für Marcel. Sie passten zueinander. Aber irgendwie dann auch nicht.
"Mutig Shakira auf der Bühne zu singen!", behauptete Lukasz, aber sein Unterton ließ darauf schließen, dass das "mutig" ein Synonym für "dämlich" war.
"Was ist denn dein go-to Karaoke Lied?"
"Hab keins. Mich wird man niemals beim Karaoke singen hören!"
Marcel nickte, wusste jetzt schon wieder nicht, wie er das Gespräch am Leben halten sollte, also nahm er stattdessen einen großen Schluck von Martini. Widerlich.
"Was ist deiner?"
"Hab auch keinen. Mich wird man genauso wenig auf der Bühne auffinden!"
"Verstehe", lachte Lukasz leise und nippte dann an seinem Drink. Marcel wusste, dass Lukasz genauso wenig wusste, wie er das Gespräch am Laufen halten sollte.
"Was hast du dir geholt?", hakte Marcel etwas verloren nach.
"Das?"
Lukasz hob fragend das Glas und Marcel nickte.
"Piña Colada. Wollte mir eigentlich was alkoholfreies holen, aber Marco stand an der Bar neben mir und hat mir das verboten."
"Und dann bist du mal eben auf Piña Colada umgestiegen?", schlussfolgerte Marcel und wollte das irgendwie als Witz maskieren, aber auch das gelang ihm nicht, denn Lukasz nickte nur, ohne zu lachen.
Oh man
Ohne dieses unangenehme Gespräch fortzuführen, sahen die beiden Männer wieder auf die Bühne auf welcher Thomas mittlerweile von Jacob abgelöst wurde. Marcel hatte tausend Witze, die er gerne über sie beide machen würde, was für alte Säcke sie doch waren, dass sie als Aufpasser fungierten, aber er ließ keinen einzigen davon über seine Lippen kommen, denn ihm war es noch nie gelungen Lukasz zum Lachen zu bringen. Er konnte es dem Polen auch nicht wirklich verübeln. Marcel konnte in Lukaszs Anwesenheit auch nicht wirklich lustig sein. Es war verhext. Verhext und unangenehm. Und das einzige Mittel gegen das Unangenehm war Alkohol. Und deswegen tranken sie beide die ganze Zeit.
"Und auf jeden Fall ist Kubas Frau jetzt schon mal mit den Kindern nach Polen und Kuba wartet eigentlich nur noch auf das beste Angebot, um auch zu folgen...", vollendete Lukasz seine Erzählung und stieß zum Ende kurz mit dem letzten Cocktail auf.
"Schuldigung"
"Kein Ding!", winkte Marcel ab und nahm auch den letzten Schluck seines Drinks.
"Hat Kuba schon eine Vorliebe wohin?"
"Krakau, da ist seine Frau gerade, der Club hat ihn großgemacht"
Marcel nickte. Gerade funktionierte das Gespräch mit Lukasz vergleichsweise gut. Sie hatten eine gemeinsame Sprache im Thema "gemeinsame Freunde" gefunden, aber Marcel wusste, dass das Thema erstens zeitnah ausgeschöpft sein würde und zweitens, dass der Alkohol auch einen nicht unwesentlichen Teil dazu beitrug, denn angetrunken konnte man mit jedem reden.
"Aber Krakau steht gerade finan..."
"Und als nächstes auf der Bühne begrüßen wir Piszczu und Schmelle!"
Marcos lallende Durchsage durchbrach die Geräuschkulisse, wie Blitze die Nacht. Sofort unterbrachen Marcel und Lukasz ihr Gespräch, beide Augenpaare schossen pfeilgerade nach vorne.
"Warum werden wir aufgerufen? Ich hab mich nicht angemeldet!", zischte Lukasz, versuchte die grölende Mannschaft zu ignorieren, die sie beide auf die Bühne beorderte.
"Ich auch nicht!", meinte Marcel.
"Vielleicht ein Fehler auf der Liste!", murmelte Marcel und hob dann seine Hand, um eine verneinende Geste zu machen.
"Doooooch, kommt hoch ihr beiden Opas!", rief Marco ins Mikrofon und spätestens die Ansage, untermalt von seinem schelmischen Blick, ließ Aufschlüsse ziehen, wer wirklich schuld an der Durchsage war.
Die Mannschaft wurde noch lauter.
"Der denkt doch nicht wirklich, dass wir da hochgehen, oder?"
"Hoch, hoch, hoch!", klatschte die Mannschaft.
"Ich glaub schon", murmelte Marcel, schüttelte in Marcos Richtung zwar den Kopf, aber das brachte herzlich wenig.
Das Klatschen ihrer Mitspieler wurde immer energischer, immer lauter, immer schneller und immer mehr Stimmen riefen sie auch auf die Bühne.
"Ich geh nicht hoch! Nehmt den nächsten!", rief Lukasz irgendwann, aber nicht einmal das brachte was, denn dreißig Sekunden später versuchten Roman und Mario sie beide von ihren Barhockern zu zerren und als Marcel und Lukasz sich wehrten, kamen Thomas und Jadon noch dazu und dann drückte ihnen Mario zwei Shots in die Hand, die sie einfach tranken und dann schob sie wer anders nach vorne und sie wussten gar nicht mehr, wie ihnen war, aber Schluss endlich standen sie auf der Bühne und bekamen in eine Hand einen Drink und in die andere ein Mikrofon gedrückt.
"Erschieß mich", bat Lukasz.
"Spinnst du, dann müsste ich alleine singen!"
"Was singen wir überhaupt?"
"Weiß nicht!"
Marcel sah zu Lukasz, der sich neben ihm schüttelte.
"Über 30 Jahre geschafft dem ganzen aus dem Weg zu gehen und im Karrierewinter werde ich auf eine Bühne gezerrt, ich fasse es nicht!", grunzte er und nahm dann einen ausgiebigen Schluck des Cocktails. Marcel wollte etwas antworten, schaffte es aber nicht, da die Melodie des Liedes begann, das er sofort, als "We don't talk anymore" identifizierte.
"Willst du den Typ oder die Frau singen?", fragte Marcel, erhielt von Lukasz die Antwort: "Ich will gar nichts singen!"
"Dafür ist's zu spät. Frau oder Mann?"
"Fang du einfach an, vielleicht sterb ich ja bis zu meinem Part!"
Und dann sang Marcel, auch wenn sich alles in ihm dagegen widerstrebte. Und als Lukasz nach ihm "sang", trank er. Und als Marcel dann wieder "sang", trank Lukasz.
Und es war unfassbar komisch und unangenehm und er hatte eine Gänsehaut am ganzen Körper und eigentlich konnte es nicht schlimmer werden und dann... war es endlich vorbei.
Und gerade als Marcel dachte, dass es nicht viel schlimmer werden konnte, rief Marco: "Das war schlecht"
Marcel wusste nicht, ob es der Alkohol war oder der schrecklich hohe Wettkampfsgeist, der einen jeden Profisportler plagte, aber er antwortete zickig: "Weil das Lied schlecht war"
"Hast du ein besseres?", fragte Jadon.
"Don't go breaking my heart von Elton und Kiki!", antwortete Lukasz.
Und man wusste wieder nicht genau wie und warum, aber Lukasz und Marcel blieben auch dafür noch auf der Bühne, einigten sich davor mit einem kurzen Blick, dass sie jetzt ihre Ehre zu retten hatten.
Und als Marcel im Refrain zu Lukasz sah, die pinken Wangen und das süße beschämte Lächeln auf seinen Lippen sah, über welche die Liedzeilen kamen und die schiefen Töne hörte, die immer wieder von einem Kichern unterbrochen wurden, fand er es auf eine unsinnige Art und Weise sehr charmant, wie Lukasz den Raum erfüllte.
Er dachte sich, dass er es bei Lukasz bisschen mehr versuchen musste, weil er Lukasz wirklich gerne als Freund dazu gewinnen würde.
IS THAT THE SOUND
OF A ROOSTER?
TURNED SOUR IN THE CAR
STAND UP ON THE BAR
SHOW ME THE SOUND
OF A ROOSTER
"Hörst du auch den Hahn?", fragte Lukasz lallend und beugte sich so weit zu Marcel vor, dass er schon drohte vom Barhocker zu fallen, aber Marcel saß so nah an ihm, dass er stattdessen gegen Marcel fiel.
"Das ist ein Hahn oder?"
Marcel lauschte und glaubte auch einen Hahn zu hören.
"Der hört sich aber so gedämpft an!"
"Vielleicht ist der in einem Auto eingesperrt?"
"Der hört sich auch so genervt an, als ob er eingesperrt wäre!"
"Hahn verrückt geworden im Auto!"
...
Lustigerweise war ein Hahn in einem Auto, von dem man nicht einmal mit Sicherheit sagen konnte, dass er wirklich existierte, genug, um ein Gespräch miteinander zu führen.
"Natürlich haben Tiere auch Dialekte. Hast du nicht Animal Farm gelesen?"
"Das ist reine Fiktion!"
"Ja und? Aliens sind bislang auch reine Fiktion, glaubst du daran nicht?"
Lukasz funkelte Marcel herausfordernd an, der diesen Augenkontakt kurz erwiderte, ehe sie beide in lautes Gelächter ausbrachen und sich in die Arme fielen.
"Hähne in Deutschland machen ein viel schlecht gelaunteres "kikeriki". In Brasilien klingt das viel glücklicher!"
"Wie denn?"
"Kiiiikerikiii"
"Das klingt eher argentinisch!"
"Bullshit, das ist Kikeriki mit nem portugiesischen Akzent!"
"Ne, das ist eher ein spanischer Akzent. So würde Shakira Kikeriki machen!"
"Ne"
Die beiden konnten sich nicht einigen und so stand Lukasz kurze Zeit später auf der Bartheke und wandte sich mit der Frage an die gesamte Mannschaft.
"Also was denkt ihr, klingt das Kikeriki eher brasilianisch oder spanisch? Vorrangig jetzt an unsere Latino Jungs hier!"
Während sich eine ernsthaft zu diesem Thema austauschten, ertranken einige in ihrem Lachen. Lediglich Marcel saß teilnahmelos da, Kopf in den Nacken gelegt und starrte zu Lukasz hoch.
Marcel dachte sich, dass er es bei Lukasz bisschen mehr versuchen musste, weil er sich auch gut vorstellen konnte Lukasz als mehr, als nur einen Freund dazu zu gewinnen. Da war etwas Besonderes an Lukasz und vielleicht war dieses etwas dann auch die Barriere, die zwischen ihnen gestanden hatte. Vielleicht waren Lukasz und Marcel gar nicht bestimmt dafür Freunde zu sein. Vielleicht waren sie bestimmt mehr als das zu sein?
YOU'RE SICK
AND I JUST HOLD YOUR HAIR
"Fuck!", stöhnte Lukasz und ließ seine Stirn gegen den Klodeckel fallen. Marcel strich mit seiner linken Hand eine von Lukaszs Strähnen zurück, die ihm aus der rechten Hand gefallen war.
"Ich erinnere mich, warum ich eigentlich nicht trinke!", grummelte Lukasz und hob dann seinen Kopf. Er ließ sich auf den Boden fallen und lehnte seinen Kopf gegen die Steinwand. Marcel setzte sich ihm gegenüber in der kleinen Toilettenkabine. Er winkelte seine Beine an und legte seine Arme auf die Knie. Sein Fokus galt nur Lukasz, dessen Gesicht allmählich an Farbe zurückgewann.
"Sind wir jetzt eigentlich Freunde? Nach..."
"Dem Kotzen?", fragte Marcel und hob skeptisch eine Augenbraue. Lukasz lachte (wegen einem Witz den Marcel gemacht hatte). Marcel mochte es.
"Wegen heute im Allgemeinen. Sind wir jetzt Freunde?"
Lukasz zeigte zwischen ihnen hin und her. Marcel sah Lukasz noch etwas an.
"Weiß nicht", murmelte er. Lukaszs Augenbrauen zuckten etwas hoch.
"Wahrscheinlich", hauchte Marcel nach einer kurzen Pause, fügte sich gedanklich aber noch hinzu: "... sind wir nach heute mehr, als Freunde!"
NEVER WAS PART
OF THE DREAM
"Komm jetzt, Marcel. Ein letztes Lied. Closing act!", flehte Lukasz und zog Marcel an den Händen in Richtung der Bar.
"Was sollen wir überhaupt noch singen? Gibt's noch irgendwelche Lieder!"
"Klar gibt's Lieder. Marco hat eine Liste. Ey, Marco!", brüllte Lukasz und wandte sich dem Kapitän zu, wodurch er nun seitlich vor Marcel stand und, weil das ihre Positionen gerade so anboten, schob Marcel dann einfach seine Arme um Lukaszs Hüften. Schlimmstenfalls würde er es auf den Alkohol schieben... Er sah vorsichtig zu Lukasz auf, prüfte dessen Gesicht darauf, ob er gleich aus Marcels Armen treten würde, aber statt Abstand zwischen sie zu bringen, begann er mit seinen Handflächen über Marcels Oberarme zu streichen.
Freunde... sicher!
"Hier, die Liste...", Marcos Worte wurden bei der letzten Silbe etwas leiser, als er bemerkte in was für einer Position die beiden Älteren gerade standen. Kurz beäugte Marco sie mit ein wenig Skepsis, befand dann aber schnell, dass er das einfach hinnehmen würde und reichte Lukasz die Karte mit dem Karaoke.
"Es gibt noch ein paar Shakira Lieder!"
"Hast du nicht vorhin noch gesagt, dass es mutig ist Shakira beim Karaoke zu singen?!"
"Ist es auch!"
Marcel sah zum Polen, dem ein freches Grinsen auf den Lippen erschienen war.
"Aber das mit der Ehre kann ich mir nach heute eh sparen!", lachte Lukasz und beugte sich dabei zu Marcel vor, dass sich ihre Nasenspitzen anstupsten. Die Vibration von Lukaszs Lachen ging in Marcels ganzen Körper über und Marcel wunderte sich, was wohl passieren würde, wenn er Lukasz jetzt einfach küssen würde. Er tat es nicht, aber er wunderte sich, was wohl geschehen wäre, wenn er es getan hätte. Es war ein paar Überlegungen allemal wert.
Die beiden gaben ihr drittes Ständchen auf der Karaoke Bühne und für zwei Männer, die niemals ein ihrem Leben Karaoke Singen gehen wollten, taten sie das mit viel zu großer Leidenschaft. Sie lagen sich in den Arm, schrien mit schiefen Tönen zu Shakira und vollführten ein paar der albernsten Tanzbewegungen für die sie sich sogar in ihrem angetrunken Zustand schämten, aber irgendwie hielt es sie trotzdem nicht davon ab.
So stand Marcel auf der Bühne, Lukasz machte eine Pirouette unter seinem Arm und stolperte dabei über seine eigenen Füße, fast von der Bühne runter, hätte Marcel ihn nicht noch rechtzeitig zurück in seine Arme gezogen, aber selbst das tat der Deutsche mit zu viel Kraft, sodass sie beide zurück stolperten, bis gegen die Posterwand und dann geradewegs auf den Boden. Und Marcel stieß sich den Kopf und eigentlich tat ihm das richtig weh und er schürfte sich auch den Unterarm am Karaoke Gerät auf und eigentlich tat auch das richtig weh, aber dann lachte Lukasz wieder so unsinnig charmant und seine blauen Augen mit den viel zu geweiteten Pupillen fingen ihn ein, dass Marcel kein bisschen des Schmerzes mitbekam.
Der Traum vom glücklich sein.
Lukasz war niemals Teil davon gewesen.
Karaoke war niemals Teil davon gewesen.
Sich zum Narren zu machen war niemals Teil davon gewesen.
Aber jetzt saß Marcel, wie ein Narr, auf der Karaoke Bühne neben Lukasz und träumte einen neuen Traum.
TUCK YOU UNDER
MY WING
AND TRY TO
TAKE YOU HOME
START TO WONDER
IF WE CAN MAKE IT
ON OUR OWN
"Lucien wird bestimmt richtig stolz auf euch sein, wenn er morgen sieht wie fit seine Aufpasser sind!"
"Die Aufpasser kotzen morgen einfach das Flugzeug vor"
"Wird ein langer Flug nach Deutschland für euch Jungs!"
"Also ich sitze weit von euch!"
Marcel lauschte den gewitzten Vorwürfen seiner Mitspieler zwar, aber wirklich verstehen tat er sie nicht, denn Lukasz hatte ihre Hände gerade verbunden und ihre verkreuzten Finger hinter seinem Rücken versteckt. Sie saßen gerade im Foyer im Hotel, hatten den Heimweg von der Karaoke Bar nur sehr mühselig geschafft.
"Schafft ihr den Weg alleine ins Hotelzimmer oder müssen wir euch Huckepack nehmen?", hakte Marwin spöttisch nach.
"Wage es nicht einmal!"
Lukasz hob warnend seinen Finger.
"Gebt uns einfach... ein paar Minuten!"
Marwin, Marco und Mario beäugten die beiden Älteren skeptisch, jeder mit der großen Frage im Kopf, was in der Nacht jetzt eigentlich zwischen ihnen geschehen war, dass sie sich mittlerweile so nah schienen, als seien sie die besten Freunde.
Zeitnah verließen sie Marcel und Lukasz, überließen die beiden sich selbst, nachdem jegliche Hilfe abermals ausgeschlagen wurde.
"Mir ist kalt. Warum ist mir kalt? Es ist August und wir sind in Amerika. Draußen sind 25 grad!", beschwerte sich Lukasz.
Marcel öffnete seine Jeansjacke und zog Lukasz in diese hinein.
"Danke", nuschelte dieser und schmiegte sich an Marcels Seite, als hätte er es schon duzend Mal zuvor getan. Marcel schob die Jacke um Lukaszs nackte Oberarme und ließ seinen eigenen Arm dann einfach um Lukasz liegen.
Irgendwann entschlossen sie sich mit dem Aufzug hoch in die Etage ihrer beiden Hotelzimmer zu fahren.
"Ich muss jetzt rechts!", murmelte Lukasz, als sie aus dem Aufzug stiegen.
"Du kannst auch links!", antwortete Marcel, deutete mit seinem Kopf in den Gang nach links.
"Ne, mein Zimmer ist hier rechts!"
"Ich weiß, trotzdem kannst du links!"
"Aber mein Zimmer is...", Lukasz unterbrach sich selbst, als er die wahre Intention hinter Marcels Worten verstand.
"Dann kannst du mich besser wecken, wenn ich verschlafe!"
"Oder du mich"
Marcel zuckte mit den Achseln und verfolgte Lukasz dann dabei, wie er auf ihn zukam. Kommentarlos verband der Pole ihre Hände miteinander und sie schlürften in Richtung von Marcels Hotelzimmer
"Kann ich was fragen?", fragte Lukasz leise, als sie nebeneinander im Bett lagen. Lukaszs halber Kopf war vom Kissen verdeckt, sein ganzer Körper eingehüllt in die Bettdecke, die Marcel ihm gerne überließ, weil dem Deutschen ohnehin viel zu warm war.
Lukaszs Hand zuckte nach vorne und sein Zeigefinger strich die Umrandung von Marcels Bart nach.
"Bist du eigentlich noch sehr betrunken?"
"Ne", flüsterte Marcel. Höchstens nur von dir.
Lukasz biss sich auf die Unterlippe und versuchte ein Grinsen zu unterdrücken.
"Warum fragst du?"
"Uhm, weil..."
Lukasz rutschte etwas näher an Marcel heran, dass ihre Beine sich in einander verhakten, was sich auf eine komische Art der familiär anfühlte. Lukaszs Hand rutschte bis auf Marcels Brust hinunter, er genoss das Gefühl von Marcels schnell schlagendem Herz unter seiner Handfläche.
"Weil ich wissen wollte, ob wir nüchtern auch noch miteinander reden werden können"
"Ich glaub, das haben wir jetzt überwunden!", schmunzelte Marcel. Lukasz lachte ein wenig heiser. Dann schob er seine Hand wieder hoch in Marcels Nacken und hauchte: "Küss mich!"
Und auch wenn es kaum einer glauben mochte, aber das war, wie das mit Lukasz und Marcel begann.
🦦
hallo
ich wollte lernen
und hab dann ein neues Lied gefunden
und dazu hab ich jetzt einen OS geschrieben
und ich habe noch 3 andere Schmelle x Lu OS
weil ich es süß fand,
wie sie beim Legenden Spiel miteinander geredet haben
😇
ich hoffe euch gefällt der OS
lasst mir gerne Feedback da 🦩
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