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lukasz piszczek x male!oc | his name was lena II.

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LUKASZ PISZCZEK X CAMERON
HIS NAME WAS LENA II.

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📍DORTMUND,
GERMANY

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märz 2020
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"Fuck okay nein, warte, ich wiederhole es noch einmal fürs bessere Verständnis für mich, weil ich echt durcheinander bin: Also, das Mädchen, was mir in der GRUNDSCHULE immer die Tür aufgehalten hat, welches ich aus Spaß auf den Namen Gentleman Lena getauft habe, bist du? Du? Also, Gentleman Lena ist jetzt New York City Cameron in Dortmund?"

Alles an dieser Aussage klang verrückt. Ganz ehrlich, dass aus einer Lena ein Cameron geworden war, war noch das Simpelste von allem.

Ich stützte meine Hände in die Hüften und sah Cameron aus riesigen Augen an. Wir hatten uns seit geschlagenen zwei Stunden nicht aus dem Raum bewegt. Das einzige, was ich verändert hatte, war, dass er mittlerweile auf der Liege saß, während ich durch den ganzen Raum tigerte und irgendwie alles zu verstehen versuchte. Und je länger ich dachte, desto mehr Dinge machten auf einmal Sinn.

"Oh mein Gott — deswegen kommt mir dein Gesicht auch so bekannt vor!"

Cam zuckte mit den Achseln.

"Und der Typ aus deiner Geschichte, dein bester Freund. Oh mein Gott, du hast von mir geredet!", ich raufte mir die Haare: "Natürlich hast du von mir geredet! Ich war doch auf einem Internat. Oh mein Gott, so logisch! Warum hast du denn nicht von Anfang an was gesagt?"

Cam zog beide Augenbrauen hoch.

"Ehrlich jetzt? Wolltest du ehrlich, dass ich mir dir vorstelle a la: Hey, ich bin Cameron, aber eigentlich bin ich deine Freundin Lena von früher mit der du seit zwanzig Jahren kein Wort mehr gewechselt hast? Ich bin jetzt halt ein Typ"

"Besser, als drei Monate eine versteckte Persönlichkeit zu sein. ICH DACHTE ZEITWEISE DU BIST EIN SERIENMÖRDER!", schrie ich.

"Gut, wenn du so eine blühende Fantasie hast, ist die Wahrheit wirklich besser!"
"DIE WAHRHEIT IST IMMER BESSER!", brüllte ich: "WARUM BIST DU EIGENTLICH WIRKLICH IN DORTMUND? HAB ICH DAMIT WAS ZU TUN?"

Camerons Schweigen war mir Antwort genug.

"Oh mein Gott, bist du ein Stalker?"

"WAS?", krächzte Cameron: "Nein, ich bin kein Stalker! Freunde haben mir wirklich ein Angebot vom BVB vermittelt. Du warst bloß ein Mitgrund, warum ich angenommen habe!"

"Okay", murmelte ich und atmete tief durch: "Das ist okay, das ist... das ist sogar irgendwie nett. Also... süß"

Cam zuckte wieder mit den Achseln. Wir verfielen in ein Schweigen. Ich hatte eigentlich noch viel zu sagen, aber ich wusste nicht, wo ich anfangen sollte, also fing ich nirgendwo an.

"Deswegen hat mich deine Familie auch so interessiert. Ich kenne sie!", erklärte Cam.

"Ich hatte schon Angst, dass du sie kidnappst oder umbringst!"

"Wow, du guckst wirklich zu viele True-Crime-Dokus!"

"Ich weiß, es ist schrecklich. Ich hab letztens schon gedacht, dass meine Nachbarin ihren Nachbarn umgebracht hat, weil ich ihn nicht gesehen hab. Hat sich rausgestellt, dass er auf Geschäftsreise war. Ist ja fast dasselbe, nh!"

Cam neigte seinen Kopf nach rechts und dann nach links.

"Kann ich dich umarmen?", fragte er dann. Ich schluckte schwer.

"Ja... uhm... denk schon. Ja, ja...", stammelte ich. Meine Knie waren wirklich weich, als ich in seine Arme trat, aber ich umarmte ihn trotzdem. Ich presste meine Gesicht in seine Schulter und nuschelte.

"Man merkt gar nicht, dass du mal eine Frau warst"

Cam lachte rau: "Das war das Ziel!"

"Logisch, ja...", flüsterte ich.

"Und Lukasz..."

"Mh?"

"Ich war niemals eine Frau. Ich war ein Mann geboren im Körper einer Frau!"

"Alles klar", murmelte ich: "Sorry!"

"Nicht schlimm!"

Ich spürte, wie sein Griff um mich fester wurde und umarmte ihn auch etwas entschiedener.

"Schön dich wiederzusehen, so by the way", murmelte ich dann planlos. Cam schnaubte amüsiert.

"Hab dich auch vermisst!"

Irgendwann lösten wir uns voneinander und ich fühlte mich ein bisschen weniger irritiert.

"Okay, Mats fällt ins Wasser. Du hast mir was zu erzählen!"

Ich chauffierte uns wieder zu mir, fühlte mich auf der Fahrt weniger in Gefahr, als letztens, dafür aber etwas planloser, aber so wie Cameron Löcher in die Luft starrte, ging es ihm nicht anders.
Für Abende wie diese gab es keine Anleitung, für Gespräche wie diese, gab es keine Erklärvideos. Aber irgendwie klärte mich Cameron dann auf. Er erzählte mir, dass er sich niemals als Frau gefühlt hatte, dass er den Nicknamen Gentleman Lena immer so gemocht hatte, weil er sich dadurch ein klein bisschen männlicher gefühlt hatte, als er in den Augen anderer war. Er erzählte vom langen Weg von der Frau zum Mann, dem er sich in Amerika unterzogen hatte, weil es in Polen so kompliziert war, dass er hätte sogar seine Eltern verklagen müssen, nur damit sein Geschlecht rechtlich anerkannt wäre. Zeitweise stand ich im Gespräch auf, um mir Wasser zu holen, weil mir das alles zu viel wurde. Ich hatte niemals bewusst Kontakt mit einer Trans-Person gehabt, dementsprechend war ich nicht allzu belesen auf dem Gebiet. Nur mein naiver Kopf war immer davon ausgegangen, dass die polnische Politik weiter wäre, als sie es scheinbar wirklich waren. Cameron erzählte aber auch, wie er in New York aufgeblüht war, wie er sich als Mann endlich gefunden hatte, endlich leben konnte und vor allen Dingen erzählte er auch, was wohl der schönste Teil des Ganzen war, dass seine ganze Familie ihn unterstützte. Polnische Politik sind nicht polnische Menschen, sagte er dazu.

Wir redeten fünf Stunden, bis ich seine Lebensgeschichte einigermaßen korrekt verstanden hatte.

"Wir haben dich die ganze Zeit von New York aus verfolgt!", meinte er noch zum Abschluss. Ich grinste schief: "Krass, ich hab sogar Fans in New York!"

Cam zwinkerte mir zu. Ich ließ meinen Kopf gegen die Lehne fallen und sah ihn mit einem breiten Lächeln an.

"Ich freu mich, dass dir das alles gelungen ist, Cam"

"Fühlt es sich komisch an mich Cam zu nennen?"

"Nö, warum sollte es?"

"Weil du mich als Lena kennengelernt hast!"

"Aber du hast mir doch gerade gesagt, dass du Lena niemals gewesen bist!"

Cam legte seinen Kopf ebenfalls auf der Lehne ab und lächelte dann fast schon schüchtern.

"Ich hätte mich früher bei dir melden sollen!"

"Hättest du!"

Die nächsten Wochen waren auf eine lustige Weise komisch. Es war, als hätte Cams und meine Bekanntschaft zwei Startpunkte, zwei verschiedene Wege und jetzt verschmolzen sie und wir kannten uns besser, als ich jemals eine Person gekannt hatte. Abends las ich über Trans-Personen, las Interviews, Artikel und schaute Videos — hatte Herzschmerz allein bei der Vorstellung, wie Cam sich all die Jahre gefühlt haben musste. Ich lernte sehr viel, viel trauriges, viel interessantes. Die Frage, was die Narbe auf seinem Unterarm war, konnte ich mir recht schnell dann auch selbst beantworten.

Erzählen tat ich es keinem. Vielleicht hätte Cameron damit kein Problem, aber ich wusste auch nicht, was für abgefuckte Köpfe irgendwo in den oberen Rängen saßen und wollte ihn nicht unnötig in Gefahr bringen. Wenn er es erzählen wollte, würde er es schon tun. Und bis dahin war das eben unser kleines Geheimnis, das wir bei uns trugen.

"Du verbringst echt viel Zeit mit Cameron, huh?", meinte Marcel eines Tages zu mir.

"Versteh mich gut mit ihm!", meinte ich daraufhin und schlüpfte gerade in meine Schuhe.

"Das merke ich!", grinste Marcel. Ich sah zu ihm auf und stöhnte.

"Ich hab's dir schon gesagt: ich stehe nicht auf Männer. Der Kerl damals war eine Ausnahme!"

"Eine Ausnahme, die dir gefallen hat!", mischte sich Mats ein.

"Ich war besoffen!"

"Scheißegal. Gut gefunden hast du es trotzdem!", stellte Mats klar und Marcel fügte noch hinzu: "Und das ist auch okay!"

Ich hielt kurz inne und dann schüttelte ich meinen Kopf. Ich hatte nichts gegen Schwule — ich war es bloß selbst nicht.

"Wir sind bloß sehr gute Freunde!", sagte ich den beiden einfach ab.

"Ihr könntet mehr sein!"

"Ich will nicht, dass wir mehr sind!"

"Sicher?", Marcel zog seine Augenbrauen hoch: "Denn deine Blicke sagen was anderes!"

"Dann lügen sie!"

"Blicke lügen nie!", widersprach mir Mats: "Gib doch endlich zu, dass du auch auf Männer stehst. Ist doch nichts Schlimmes dabei, sei nicht albern!"

Mir wurde die Diskussion mit ihnen zu viel und ich stand mit der Aussage auf, dass es Zeit war sich aufzuwärmen.

Ihre Worte verließen meinen Kopf dennoch nicht. Ich wusste, dass Männer und ich eine ungeklärte Frage in meinem Kopf waren, die ich immer zurückgeschoben hatte. Sie ging tiefer, als nur der eine Kerl an der Bar vor drei Jahren. Ich wollte nicht schwul oder bi sein. Ich konnte die LGBTQ+ Community gerne von der Seitenlinie als Cheerleader tatkräftig unterstützen, aber ich konnte nicht Teil davon sein, Wenn ich ehrlich sein wollte, hatte ich schreckliche Angst davor es zu sein. Was sollte ich meinen Eltern erzählen? Meinen Freunden? Meiner restlichen Familie? Ich war mein Leben lang nur mit Frauen gewesen. Ein Mann passte nicht ins Bild, das man über mich hatte. Was würden sie von mir denken? Würden sie mich mit anderen Augen sehen?

Ich wollte diese ganzen Fragen am liebsten aus meinem Kopf ausschließen, aber so sehr ich es auch leugnen wollte, so sehr hatte Marcel auch recht. Cam war nicht nur ein Freund. Er war mehr. Ich wollte nicht zulassen, dass es mehr war, aber es war mehr.

"Ich mag es Dialoge zu führen, die eigentlich Monologe sind. Richtig cool, ich rede wirklich gerne mit mir selbst", meinte Cam etwas vorwurfsvoll, als wir am Abend bei ihm auf der Couch lagen. Ich schüttelte meinen Kopf und flüsterte ein leises: "Sorry, ich... ich bin echt durcheinander gerade!"

"Warum? Was passiert?"

Mein Blick inspizierte Cam genauestens, seine braunen Locken, den Bartschatten, die blauen Augen, die Stupsnase, die Lippen — vor allen Dingen die Lippen, aber auch seinen Körper und ich wollte nicht, aber konnte nicht anders, als mir auszumalen, wie er aussah, wenn er kein T-Shirt trug. Ich wusste, dass er sportlich war. Ich sah seine Armmuskeln schließlich, wenn er mich behandelte. Ich wollte einfach mehr sehen. Um ehrlich zu sein, interessierte es mich aber nicht einmal, ob er ein Sixpack hatte oder nicht. Ich wollte ihn einfach nur besser kennenlernen.

"Luki?"

"Sorry, ah..."

Ich rieb mir mit dem Handballen durch die Augen und raufte mir dann die Haare. Cam pausierte den Film und legte mir stattdessen eine Hand auf den Rücken. Ich spürte sofort eine angenehme Gänsehaut, die sich auf meinen Körper ausbreitete. Als ich zu ihm sah, war er mir ziemlich nah gekommen. Ich wünschte, dass er es nicht wäre, denn dann hätte ich mehr Kontrolle über mich. Aber wenn er so nah bei mir saß und mich aus diesen blauen Augen anstarrte, konnte ich mich nicht von ihm losreißen.

Ich spürte seine Hand, die auf meine Wange rutschte, sein Daumen, der über mein Kinn strich und meinen Kopf dann hochdrückte. Eine innerliche Kraft wehrte sich dagegen, wollte mich davon abhalten ihm näher zu kommen, aber eine zweite Kraft war stärker und zog mich zu ihm. Ich war ihm dankbar, dass er nichts sagte, denn es hatte mir die Stimme verschlagen. Stattdessen beugte er sich vor und ich schloss meine Augen, kurz bevor seine Lippen auf meine trafen. Ich wusste nicht, warum ich erwartet hatte, dass sein Kuss schüchtern sein würde, wo er doch absolut nicht schüchtern war. Vielleicht waren das die Überbleibsel von meinen Erinnerungen an Lena, wie ich sie kannte. Wir hatten uns einmal geküsst. Ein alberner Wahrheit-oder-Pflicht Kuss mit acht — mein erster Kuss überhaupt. Damals waren wir beide schüchtern gewesen. Aber das lag fast dreißig Jahre zurück. Damals hatten sich mehr Zähne, als Zungen berührt.

Dieser Kuss hatte nichts damit zu tun. Dieser Kuss nicht schüchtern. Cam küsste mich leidenschaftlicher, als ein erster Kuss jemals gewesen war. Wir gingen nicht weiter, als nur küssen, aber das reichte aus, damit mein Herz raste und das auch aus Angst. Ich kam mir albern vor. Neben mir saß jemand, der im falschen Körper geboren war und eine ganze Geschlechtsangleichung durchgestanden hatte UND NOCH DAZU scheinbar auf Männer stand. Ich sollte kein Problem damit haben auf Männer zu stehen. Ich hatte es aber trotzdem. Es machte mir eine Heiden Angst.

"Denk noch ein bisschen lauter, damit ich's auch verstehe!", nuschelte Cam auf einmal gegen meine Lippen. Und, weil mir nichts Besseres einfiel, was ich sagen sollte, sagte ich das, was ich immer sagte, wenn ich einen Mann küsste.

"Ich stehe nicht auf Männer!"

Cam ließ augenblicklich von mir ab, es wunderte mich nicht einmal mehr. Der Satz killte grundsätzliche jede Romantik, ob an der Bar, im Schlafzimmer oder einfach nur auf der Bank. Der Satz hatte die Romantik damals schon im Internat gekillt.

"Warum küsst du mich dann?", fragte Cameron. Ich schluckte schwer und ließ meine Hände wieder auf meinen Schoss sinken. Ja, warum küsste ich ihn überhaupt? Er war ein guter Freund. Ihn zu küssen war definitiv der falsche Weg gewesen unsere Freundschaft zu stärken.

"Es ist nicht Schlimm...", begann Cam und ich wusste genau, was jetzt folgen würde. Mats und Marcel sprachen den Satz viel zu oft aus, ich brauchte ihn nicht noch einmal zu hören.

"Ich weiß!", antwortete ich und sah ihn streng an: "Ich weiß, dass es nicht schlimm ist. Ich bin es aber einfach nicht!"

———
Teil 2, aber es kommt noch mindestens ein dritter Teil, wobei ich mir nicht sicher bin, ob ich das nicht zu einer kleinen Shortstory umgestalte. Wahrscheinlich würd es darauf hinauslaufen, aber fürs erstes hier ein 2. Teil
Über Feedback freue ich mich tierisch wie immer

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