lucas hernández x benjamin pavard | state lines ᵃᵘ
୨⎯ "ilialo" ⎯୧
📝 AU ONESHOT
lucas und benjamin sind keine fußballer
state lines
novo armor
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here, i'll forgive my thoughts now
steer it, 'cause i forget the dots now
was it all any more faded after all?
i don't know, i don't know, i don't know
are you sure, did you call, or did we ever really talk?
i don't know, i don't know, i don't know
i don't know, i don't
dear, i wouldn't bet your heart down
clear, but i couldn't get my head around
i've been awake in every state line
dyin' to make it last us a lifetime
tryin' to shake that it's all on an incline
find me a way, i'll be yours in a landslide
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LUCAS HERNANDEZ X BENJAMIN PAVARD
STATE LINES
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south france
2004
„Lauft nicht über das Feld. Ich habe gerade gesät!", brüllte Onkel Theo uns hinterher, während Benjamin und ich lachend über das Feld liefen. Immer wieder warf ich einen Blick über meine Schulter, um zu prüfen, ob er noch bei mir war, aber er war mir dicht auf den Fersen. Er war mir nah. Immer so nah. Innerlich lächelte ich bei dieser Anmerkung meiner Gedanken und war wohl so versunken in diese, dass ich die Wurzel im Feld nicht bemerkte und dann mit einem Japsen zu Boden fiel. Benjamin fing laut an zu lachen und stürzte sich dann auf mich.
„Das Feld!", jammerte mein Onkel bloß, aber sein Gejammer wurde weder von Benjamin noch von mir erhört, der sich lediglich vor Lachen auf mich wälzte und sein Gesicht in meinem Bauch vergrub. Ich ließ meinen Hinterkopf auf den Boden fallen und starrte dem klarblauen Himmel entgegen in welchem sich nicht einmal die kleinste Wolke blicken ließ. Ich versuchte mich zu erinnern, warum Benjamin und ich jetzt eigentlich so lachten, konnte es aber nicht. Es war immer so mit ihm.
„Ich habe etwas beschlossen!", eröffnete Benji. Er hob seinen Kopf und legte sich stattdessen neben mich auf die bröselige Erde. Er lag auf der Seite, seine Locken fielen ihm hartnäckig ins Gesicht und versperrten dem einen Auge die Sicht. Er versuchte sie wegzupusten, aber schaffte es nicht. Schließlich hob ich meine Hand und strich sie ihm aus dem Gesicht, legte mich ebenfalls auf die Seite.
„Du kannst nicht gehen!", flüsterte Benjamin da. Sein Blick lag starr auf mir, nicht einmal ein Blinzeln geschah. Er starrte mir auf eine intimste Art und Weise in die Augen, es schauderte mir schon fast, so tief, wie er wohl in mich hineinschaute.
„Bleib hier!", wisperte er. Wie gerne ich es doch würde. Ich war über den Sommer aus Spanien in Südfrankreich bei meinem Onkel untergekommen. Meine Eltern durchlebten gerade eine Scheidung, die vor Gesetz wohl schmutziger war, als so manch einer zugeben wollte. Es ging um Geld, nicht einmal um meinen Bruder und mich. Es ging doch immer nur ums Geld. Meine Mutter hatte Theo und mich für diesen Akt nicht in Spanien behalten wollen und uns kurz entschlossen zu entfernten Verwandten nach Frankreich geschickt. Der Start war schwer gewesen, aber nach zwei Monaten hatten sowohl Theo, als auch ich uns gut akklimatisiert und unsere Freunde in dem kleinen Kaff gefunden, dass zwar ein riesiger Unterschied zur Metropole Madrid war, deswegen aber nicht weniger schön. Ich liebte die Felder, die riesigen unberührten Naturflächen, den Gestank von Kühen, die frische Milch am Morgen und jeden Tag dieselben Gesichter, die man sah. Es war friedlich. Und mit Benjamin war es paradiesisch.
Benjamin kam eigentlich aus dem Norden an der Grenze zu Belgien. Er machte hier nach der Schule ein Jahr Pause, arbeitete ein wenig, verdiente Geld, um anschließend nach Paris ziehen zu können. Ich hatte ihm gesagt, dass die Großstädte gar nicht so wundervoll als Heimat waren, wie es auf dem Land erzählt wurde, aber Benjamin wollte sich selbst davon überzeugen. Er sagte immer, dass man am Ende des Lebens nur bereute, was man nicht getan hatte, anstelle was man getan hatte.
„Warum kommst du nicht zu mir?", fragte ich.
„Du lebst in einem anderen Land!"
„Es ist aber eine Großstadt!"
Mit meinem Zeigefinger strich ich über Benjamins Kinn und ließ ihn dann über seinen Hals wandern.
„Madrid oder Paris ist doch auch egal!", log ich, denn ich wusste, dass es ein riesiger Unterschied war, ob es ihn jetzt in die Mitte von Frankreich oder in den Westen Spaniens verschlug. Mal ganz abgesehen davon, dass das finanziell gar nicht im Rahmen des möglichen wäre.
Benjamin und ich steckten in einer Sackgasse nur wollte es niemand von uns zugeben. Für mich ging es in zwei Wochen wieder zurück nach Madrid. Ich würde die Uni besuchen und versuchen ein erwachsener Mensch zu sein, auch wenn ich keine Ahnung hatte, wie das so recht gehen sollte. Benjamin wollte eine Ausbildung starrten, er wollte die besten Croissants Frankreichs machen. Und ich wollte Wirtschaft studieren und nach Amerika auswandern.
Wir passten nicht zusammen. Und dann irgendwie doch. Denn wir lebten gerade in einer Blase, wo wir unsere Träume nicht mit hineingenommen hatten. Und dann passten wir zusammen. Und für den Moment war es zu schön, um wahr zu sein. Zu wahr, um für immer zu sein.
„Ich zahl dir auch das Ticket nach Paris!", versuchte mich Benjamin zu überzeugen und brachte mich damit zum Lachen. Ich beugte mich vor und küsste ihn zart.
„Ich kann meine Mama nicht alleine lassen!", sagte ich.
Dann sprang ich vom Boden auf und rief ihm zu, dass wir uns auf dem Weg zum See machen sollten, da wir sonst zu spät wären.
Ich lief vor dem Gespräch davon, vor den Problemen davon, denn darin war ich so gut. Tief im Herzen wusste ich auch, dass das der Einzige Grund war, warum es mich nach Amerika zog. Ich wollte vor meinen Problemen davonlaufen, mit der Familie nicht länger etwas zu tun haben. Probleme sollten in Madrid bleiben – ich hoffte bloß, dass sie mir nicht folgen würden, wusste aber, dass das vermutlich der Fall war.
Benjamin und ich kamen außer Atem am See an, wo Theo schon mit seinen Freunden im Wasser war. Schnell zogen Benjamin und ich uns bis auf die Unterhosen aus und sprinteten dann ins Wasser. Benjamin schubste mich immer wieder, ich rammte ihn und sprang irgendwann meinem kleinen Bruder auf den Rücken.
Seine Freunde waren meine Freunde. Wir waren alle Freunde in dem Dorf aus 180 Menschen.
Wir verbrachten den Nachmittag am See, mit Bier und Chips, dem Abendessen der letzten Tage für das mich meine Mutter erschießen würde, würde sie es sehen.
Am Abend zog es Theo mit seinen Freunden noch ins Fest des größeren Dorfes nebenan, während Benjamin mich mit zu sich nach Hause nahm. Benjamin lebte in einer kleinen Hütte auf den Nachbarn meines Onkels. Eigentlich lebte er eher schon auf dem Grundstück meines Onkels und eigentlich war das Konfliktpotenzial, aber hier hatte niemand Konflikte.
Benjamin öffnete die Tür in seine ein Zimmer Hütte und ich hatte noch nicht einmal die Fersen wieder auf dem Boden abgesetzt, da zog er mich an sich und presste seine Lippen auf meine. Seine Hände hielten meinen Kopf bestimmt zwischen sich, während meine auf seiner Brust lagen und sein wild pochendes Herz spürten. Benjamins Kuss schmeckte nach Bier. Gestern hatte er nach Apfel geschmeckt. Ich löste mich nur wiederwillig von ihm, brachte bewusst keinen Abstand zwischen uns, sondern hielt ihn dicht an mir.
„Ich glaube, ich liebe dich, Luki!", wisperte er.
Ich lag in meinem Bett, starrte die weiße Decke über mir an, die mit der hereinbrechenden Nacht immer grauer wurde und lachte bei den Erinnerungen. Meine Mutter hatte gesagt, dass Benjamin und ich nichts über Liebe mit 19 wussten, aber ich hatte gesagt, dass sie falsch läge. Ich hatte sie angebrüllt, dass sie selbst nichts über Liebe wüsste, denn bei ihr war es in einer grässlichen Scheidung geendet. Sie hatte angefangen zu weinen. Theo hatte mich angeschrien. Und ich hatte mich in mein Zimmer verzogen.
Und jetzt lag ich hier, auf dem Bett, in Gedanken bei Benji und ich wartete auf den Anruf von Benjamin. Er hatte gesagt, er würde Mittwoch anrufen. Es war Freitag. Seine letzte Postkarte war zwei Wochen her. Wir rufen uns wöchentlich an. Die Telefonate aus Frankreich waren teuer. Er hatte einen Anruf vor zwei Wochen auch vergessen. Letzte Woche hatte er aber gesagt, dass er versucht hatte anzurufen. War er sich sicher, dass er versucht hatte anzurufen? Wenn er mir nächste Woche sagen würde, dass er diesen Mittwoch versucht hatte anzurufen, war er sich sicher? Oder hatte er es vergessen? Ich hatte Angst, dass er es vergessen hatte. Ich hatte Angst, dass wir verblassten. Ich hatte Angst, dass er mich vergaß. Aber es war doch so echt gewesen. Der Kuss, die Berührung, die Worte. Es war so wahr. Zu wahr, um echt zu sein? Aber die Gespräche. Hatten wir jemals überhaut wirklich gesprochen? Oder hatten wir geträumt? Ich weiß es nicht. Ich weiß es nicht. Ich weiß es nicht.
Ich war zurück in Madrid. Übermorgen würde ich in die USA angehen und in Seattle an einer Uni ein Stipendium antreten. Aber wollte ich das noch? Ich weiß es nicht. Ich wusste so vieles nicht mehr. Ich wusste nicht, ob ich wirklich nach Amerika wollte. Ich wusste aber auch nicht, ob ich nach Frankreich wollte. Ich wusste auch nicht, ob ich hierbleiben wollte. Ich war nun 19 und hatte weniger Ahnung von mir selbst, als mit 18. Benjamin hatte gesagt, dass ich zu ihm kommen solle. Ich hatte nichts gesagt. Er hatte mich gefragt, ob ich nicht bei ihm sein wolle. Ich hatte nichts gesagt. Ich wollte bei ihm sein, aber die USA warteten auf mich.
Es war jetzt zwei Uhr nachts. Ich war in allen Ebenen des Wachseins nun wachgewesen. Ich hatte alles in meinem Kopf durchdacht, hatte alles probiert, verschiedene Möglichkeiten skizziert, wie ich mich glücklich und Benjamin und meine Träume nicht aufgeben müsste. Ich hatte keine zufriedenstellende Lösung gefunden. Jetzt starb ich vor Müdigkeit und versuchte Benjamin und mich für immer halten zu machen. Ich wollte noch nicht einsehen, dass das wohl niemals funktionieren würde.
Zu schön um wahr zu sein?
Scheinbar.
Landesgrenzen waren vielleicht doch mehr, als nur Linien auf einer Weltkarte.
——— author's note
mal was komplett anderes, aber Lied war einfach so ein vibe und aus dem Gefühl heraus und gemischten Gefühl zum Thema ob ich Australien vermisse oder nicht, habe ich jetzt das geschrieben
ich würde mich sehr über Feedback freuen
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