➵ weihnachtsstress [jeverus]
auch ein bisschen wolfstar wie auch jily. ups...
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Laut heulte der Wind um die Schlossmauern Hogwarts, aggressiv peitschten die Schneeflocken gegen die Fensterscheiben der Türme und ruhig saß James Potter in einem der gemütlichen Ohrensesseln, welche vor dem knisternden Kaminfeuer im Gemeinschaftsraum der Gryffindor's standen.
Heute war der letzte Abend, bevor er morgen die Reise nach Hause antreten würde, um dort mit seiner Familie Weihnachten zu feiern. Seinen Koffer hatte er bereits gepackt, nur wenige Sachen hatte er in das riesige Gepäckstück gestopft.
Ein paar Shirts, ein Weihnachtsgeschenk für seine Mutter, ein altes Teekannenset aus dem 17. Jahrhundert, Echtgold und Porzellan, obwohl er bezweifelte, dass sie ein ungefähres Exemplar nicht schon daheim stehen hatten, irgendwo auf dem Dachboden in einer verstaubten Kiste. Dann hatte er noch eine hübsche Fliege für seinen Dad besorgt, ein handgefertigtes Einzelstück, gelb mit lila Punkten und einigen hellgrünen Tüpfelchen. Wo er gerade bei dem Thema Geschenke war, ging er auch die Kleinigkeiten durch, mit denen er seinen Freunden eine Freude machen wollte.
Für Sirius hatte er ein großes Hundekörbchen und einen Spielzeugknochen sowie jede Menge Hundekuchen und Leckerlis, für Remus mindestens ein Dutzend Schokoladentafeln und für Peter hatte James einen riesigen Schweizerkäse besorgt; den besten und leckersten, den es zur Zeit auf dem Markt geben sollte. Und für Lily... Moment mal. Was für ein Geschenk hatte er für Lily? Mit Mühe strengte er auch die hintersten, versteckten, grauen Gehirnzellen in seinem klugen Köpfchen an. Aber nichts! Er musste es einsehen: Er hatte kein Geschenk für Lily Evans.
Okay James, scharf nachdenken, Evans würde dich umbringen... na gut, viel mehr würdest du dich von ganz alleine umbringen, so peinlich wäre dir die Sache, vor ihr ohne Weihnachtsgeschenk aufzutauchen, sprach James in Gedanken zu sich.
Was würde Merlin tun?, fragte er sich wieder und wieder. Sirius und er hatten dieses Spiel, oder besser gesagt dieses Rettungssystem, in der dritten Klasse entwickelt. Wenn man nicht mehr weiter wusste und sich keinen Rat holen konnte, bzw die Situation keine Zeit dafür ließ, fragte man sich einfach, was ein berühmter Zauberer, wie zum Beispiel Merlin, tun würde. Manchmal schmuggelte Tatze auch Prominente der Muggelwelt mit ein, was James natürlich überhaupt nicht genehmigte, zumindest früher, als er die ganzen Stars noch nicht kannte. Mittlerweile hatte er sich aber daran gewöhnt.
Na gut, dann noch mal, James. Was würde Merlin tun?, runzelte er bei seinen Überlegungen die Stirn und fummelte dabei an seinem Brillengestell herum, wie eigentlich immer wenn er nervös war.
Und mit einem Mal durchfuhr ihn ein Geistesblitz, so schnell, dass er wild entschlossen vom Sessel aufsprang und hoch in den Jungenschlafsaal schoss, als wären zehn Hunde hinter ihm her. In echt war es nur einer - und das war Sirius, der von seinen Unterrichtsnotizen und seinem begonnenen Aufsatz auf sah und sich binnen Sekunden dazu entschlossen hatte, seinem besten Freund hinter her zu jagen. Er spürte quasi, das etwas besonderes los war und die Energie und das Adrenalin durchfuhr ihn genauso wie James.
"Okay okay okay, Krönchen! Was ist los?", kam Sirius nach Luft hechelnd im Holz versehenen Türrahmen zum Stehen und begutachtete kritisch seinen Bruder, welcher hektisch im Zimmer hin und her wuselte und dabei immer mal wieder ein paar Sachen in seinen Umhang steckte.
"Keine Zeit, ich erklär es dir später." Und mit diesen Worten löste James den Stein in der Mauer, unmittelbar neben seinem Himmelbett, holte die Karte der Rumtreiber und den Tarnumhang dahinter hervor und verschwand aus dem Raum, bevor Sirius noch weitere Fragen stellen konnte. Eben diesen ließ er wie einen begossenen Pudel an Ort und Stelle stehen.
"Na super", maulte Tatze, drehte sich missgelaunt auf dem Absatz um und wollte gerade den Weg nach unten ansteuern, da kam ihm Remus in die Quere und machte ihm einen Strich durch seinen Plan, in dem er sie beide wieder ins Zimmer zog und die alte, schwere Tür hinter sich ins Schloss fallen ließ, nur um kurz danach seine Lippen auf denen seines Gegenübers zu versenken.
James derweil lief zu der Statue der alten Hexe mit dem geflochtenen Korb, hinter welcher sich ein Geheimgang befand, der auf nicht ganz direktem Wege zum Honigtopf führte. Zwar gab es noch einen anderen Geheimgang, welcher eigentlich auch der offizielle inoffizielle Weg war, aber James hatte wenig Lust mehr zu laufen, weshalb er die Abkürzung und somit den Eingang bei der Statue der alten Hexe nahm.
Seine Tour führte durch einen feuchten, dunklen, niedrigen Gang, welchen James eher als Erdloch betiteln würde, so viel war er im vergangenen Jahr gewachsen. Den Tarnumhang unter den rechten Arm geklemmt, in der rechten Hand hielt er seinen Zauberstab fest umklammert und in der Linken die Karte, welche ihm den Weg wies. Zumindest bis er die unterirdische Abzweigung vom inoffiziellen zum offiziellen Geheimgang erreicht hatte, würde er locker damit den Weg finden, sobald er aber außerhalb von Hogwarts war, musste er alleine zurecht finden, aber dies sollte sich als kein Problem heraus stellen. James Potter kannte die Geheimwege von Hogwarts so gut wie seine Westentasche, die von Remus Lupin, die von Peter Pettigrew und die von Sirius Black zusammen.
So kam es, das er nur wenige Zeit später an der besagten Kreuzung der beiden geheimen Gänge ankam, die Karte in seine innere Manteltasche stopfte und den Zauberstab ein wenig höher, auf Augenhöhe hob, damit der den Weg besser sehen konnte, während er geduckt und mit gebeugtem Oberkörper voran schritt. Sein Rücken schmerzte von der ungewohnten Stellung, die er für eine so lange Zeit beibehalten musste, ein Krampf in seinem rechten Arm lenkte ihn allerdings von den anderen Schmerzen ab.
Als James nach einer gefühlten Ewigkeit, er konnte nicht sagen, wie viel Zeit vergangen war, seitdem er in den dunklen, unterirdischen Tunneln herum lief, da es draußen genauso gut so finster hätte sein können, wie hier unten, endlich die Luke zum Keller und somit zum eigentlichen Paradies des Honigtopfes erreichte, durchströmte ihn ein solches Glück, dass er vor Freude zu Jauchzen begann.
Voller Enthusiasmus hob er die Holzluke an. Dabei vergaß er die wichtigste Regel der Rumtreiber: "Schau immer zuerst genau nach, sonst fließt dein goldener Plan herunter den Bach. Kontrolliere deine Umgebung, bevor du die Räumlichkeiten betrittst, sonst enttarnt sich dein Manöver ganz schnell als Witz. Lausche an der Wand, so hörst du deine eigene Schand und bewahrst dich womöglich vor Strafarbeiten, die dich könnten in die Hölle reiten."
So bemerkte er die zweite Person im Raum nicht, welche sich ebenfalls an den ganzen Köstlichkeiten bediente.
Erst als er kurze Zeit später aus seinem Traum voller Lutscher, Bonbons und Schokoladentafeln geholt wurde, weil der anderen Person, die ihn ebenfalls nicht bemerkt hatte, da sie unter einem verhexen Schokobrunnen hockte, eine Packung Bertie Botts Bohnen aus der Hand viel, gefror James Potter vor Schock zu einer lebensechten Salzsäule.
Nach etlichen Minuten des Nichtstuns wandte er sich schließlich in Richtung der Lärmquelle um, hoffend, dass ihn niemand entdeckt hatte.
"Schniefelus?!" Severus fuhr zusammen. Potter war hier, Potter war hier, Potter war hier. Oh nein, oh nein, oh nein, das war gar nicht gut! Wie um Merlins Silberbesteck kam Potter hier her? Hatte er etwa... Nun gut, Potter war ein Rumtreiber, er war quasi zu allem im Stande. Severus musste sich schnell was ausdenken, sonst würde er jede Minute im Schokobrunnen ertränkt werden.
"Was tust du hier, Schniefelus?" War Potter etwa normal zu ihm? Nein, das bildete er sich nur ein.
"Na, nach was sieht's denn aus, Potter?", antwortete er wahrscheinlich mutiger, als er von sich gedacht hätte, dass er dies könnte.
"Keine Ahnung, du schleckst da so'n bisschen an deinem Brünnlein rum, fahr nur fort und tue, was du nicht lassen kannst."
Severus starrte ihn entgeistert an. Sein Zauberstab, welcher noch immer den Raum erhellte, glitt ihm aus der Hand und viel mit einem leisen Klackern zu Boden.
"Ach, beachte mich einfach nicht weiter, ja? Ich bin auch sofort wieder hier weg, ich muss nur kurz, Moment mal, du hast da was, Schnie- äh Seve... Severus." James deutete mit seiner linken Hand auf Severus Lippen, an welchen sich ein wenig Schokolade abgesetzt hatte.
"Es ist immer noch da, warte mal kurz."
Und James schwörte später bei seinem Vater, er wusste nicht, woher die darauf folgende Tat kam, welchen Dämon Merlin in ihm gepflanzt hatte, wie um Himmels Willen, er solche Dinge mit ihm gemacht hatte, wieso sich sein Verstand plötzlich ausgestellt hatte.
Er wusste nur, dass er sich irgendwann langsam vorgebeugt hatte und vorsichtig zu Snape geschritten war, um danach seinen Mund zärtlich auf die Lippen von Severus zu legen. Sanft fuhr er mit seiner Zunge über Snape's weiches Paar Lippen, der Kuss schmeckte nach Schokolade. Nachdem er sich gelöst hatte, überprüfte er kurz, ob sich noch immer Schokoladenreste an Snape's Mund befanden, murmelte ein "Alles weg" und verschwand in der Luke, welche aus dem Keller des Honigtopfes führte.
Severus starrte ihm verblüfft hinterher.
Und Lily meinte am nächsten Tag, dass es nicht sehr schlimm für sie sei, ohne Geschenk für sie aufzutauchen, denn sie selbst hatte auch keines für ihn gehabt. Seine Anwesenheit würde ihr schon reichen. Und mit einem Küsschen auf die Wange hatte sie sich von James verabschiedet, bevor er überglücklich mit einem Teekannenset, einer hässlichen Fliege und einem Kuss von Severus Snape im Gepäck nach Hause, zu seinen Eltern fuhr.
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hat wer die ganzen schlechten hundewitze bemerkt, die ich gebracht habe? nein? ich fand sie lustig haha xD
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