➵ the last cup of tea [marauders]
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"Hey Sirius!", begrüßte Marlene Sirius mit einem strahlendem Lächeln, während sie die Tür aufriss und die Sicht auf den Flur frei gab. "Komm ruhig rein, James und Lily kümmern sich nur gerade um Harry. Meine Güte, er wird so schnell erwachsen, Sirius. Und Peter, Remus, Dorcas und Mary spielen im Wohnzimmer Karten. Setz dich gerne zu ihnen."
"Eigentlich...", murmelte der Schwarzhaarige verführerisch, "würde ich lieber zuerst etwas anderes tun." Sirius ging einen Schritt auf Marlene zu, welche mit erhobene Kopf und einem kleinen Schmunzeln langsam zurück wich, bis sie die Wand hinter ihrem Rücken spürte.
"Und was wäre das?", hauchte sie, bevor sie sanft eine von Sirius Locken zwischen die Finger nahm und damit spielte.
"Ein Kuss, Marlene. Ein einziger. Ich weiß, du-", aber Marlene hatte schon längst ihre Lippen auf die seinen gelegt und sie bewegten sich im vollkommenen Einklang miteinander.
"Vielleicht ist es das letzte Mal gewesen", hauchte sie, bevor sie sich unter Sirius Arm hindurch schlängelte und zu den anderen ins Wohnzimmer ging.
Sirius atmete einmal tief durch, bevor er den selben Weg wie Marlene einschlug und zu den anderen dazu stieß.
"Hundi, Hundi!", klatschte Harry begeistert in die Hände, als er Sirius erblickte, welcher sofort böse zu James sah.
"Du hast ihm beigebracht, mich Hundi zu nennen?"
"Sirius ist noch zu schwer für ihn!", verteidigte James sich, während er jämmerlich versuchte, sein fettes Grinsen hinter ein paar getäuschten Hustern zu verstecken.
"Ich hab ihm gesagt, es ist nicht sehr verantwortungsbewusst, nicht James?", tadelte Lily ihn und umarmte gleich daraufhin Sirius.
"Hey, schön, dass du da bist!", flüsterte sie und noch Jahre später erinnerte Sirius mit einem wehmütigen Ausdruck auf dem Gesicht, an diese wunderschöne Stimme und ihre zugehörige liebenswerte Person, die immer für ihn da gewesen war. In guten wie in schlechten Zeiten.
Lily verschwand in die Küche.
Sirius schlenderte zu der Couch und dem kleinen Tisch davor, um welchen sich Dorcas, Mary, Peter und Remus versammelt hatten.
"Sirius!", Mary sprang auf und umarmte den groß gewachsenen Rumtreiber mit den schwarzen, schulterlangen Haaren und der Lederjacke. "Ein Glück bist du wohl auf. Ich hatte solche Angst um dich- um uns alle. Ich habe solche Angst, eines Tages aufzuwachen und im Tagespropheten zu lesen, sie hätten einen von uns erwischt, weißt du?", hauchte Mary und für einen Moment bekam Sirius tatsächlich auch Angst. Aber mehr davor, sie würde auf der Stelle in Tränen ausbrechen, während sie hier an seiner Schulter anlehnte.
Wenige Momente später, nachdem auch Peter, Dorcas und Remus begrüßt hatten, gesellten sich James, Harry, Lily und Marlene zu ihnen auf das Sofa, letztere mit einem Tablett, auf welchem Tee und Kekse angerichtet waren, welches sie in die Mitte des kleinen Couchtisches stellte.
Dorcas seufzte und schaute dabei undefinierbar durch die Fenster nach Draußen, auf die Straßen von Godrics Hollow.
"Was?", fuhr Lily sie an, aber es hörte sich dennoch sanft und mitfühlend an, was Sirius ehrlich gesagt bewunderte.
"Ich- ach nichts. Wir sollten uns nicht zu sehr mit dem Schlechten befassen. Ich werde noch depressiv, wirklich.", meinte Dorcas, bevor sie einen tiefen Schluck aus ihrer Tasse und gleich darauf einen von den köstlichen Keksen nahm.
Lily legte ihr einfühlsam eine Hand auf die Schulter. "Es ist in Ordnung, Dorcas, wirklich. Es herrschen schwere Zeiten. Da ist es nicht schlimm, auch mal über das Schlechte nach zu denken. Würden wir uns die ganze Zeit nur mit dem Guten auseinander setzen, würden wir uns selbst etwas vormachen."
"Wow, weise Worte, Lily.", murmelte James, woraufhin er von Lily einen sachten Schlag auf den Hinterkopf bekam, was Harry wiederum mit einem Glucksen quittierte, worüber dann nun alle lächelten mussten.
Wenigstens einer war glücklich und ließ sich von den schlechten Nachrichten nichts anhaben.
"Okay, wer teilt aus?", fragte Marlene. Remus nahm die Karten in die Hand, mischte sie geschickt und legte die erste Runde für Piken, ein Muggelspiel, bei welchem man die anderen mit einer höheren Karte oder einem Trumpf ausstechen musste, um den Satz zu gewinnen. Vor einer Runde musste jeder immer raten, wie viele Sätze er bekommen würde. Derjenige, der richtig riet bekam die meisten Punkte.
Sie spielten zwei Runden. Im Endeffekt gewannen Lily und Remus, da sie durch ihre jahrelangen Erfahrungen in dem Spiel definitiv einen Vorteil hatten.
"Noch jemand Tee?", fragte Lily, nachdem die erste Runde, in welcher sie gesiegt hatte, vorbei war.
Dorcas, wie auch Mary nickten eifrig und auch Peter ließ sich zu noch einer Tasse überreden.
Also füllte Lily die Kanne rasch in der Küche auf und kehrte anschließend wieder zurück in das bescheidene Wohnzimmer, in welchem die anderen hockten.
"Wir spielen noch eine Runde, Lily", informierte Peter sie, als sie wieder da war und den frischen Tee auf dem Couchtisch abgestellt hatte.
Erneut starrte Dorcas nach Draußen, während sie ein paar mal laut seufzte, aber dies mal sprach niemand sie darauf an.
"Na dann, Leute, zum Wohl!", sprach James, woraufhin alle mit einstimmten und ihre Tassen erhoben.
"Auf uns.", meinte Mary.
"Auf das Leben." Dorcas.
"Auf den Orden." Remus.
"Auf den Sieg." James.
"Auf unsere Zukunft." Lily.
"Auf unsere Freundschaft." Peter.
"Auf unseren Stolz." Sirius.
"Auf Harry." Marlene.
Und wehmütig fügte sie hinzu: "Vielleicht wird das hier unsere letzte Tasse Tee sein."
"Was ein tragischer Tod wäre das denn?", lachte Sirius, während er in dramatischer Stimme sprach: "Die letzte Tasse Tee oder wie wir alle unser Leben an Voldemort verloren haben."
"Nicht unbedingt unwahrscheinlich.", meinte James, ein Schmunzeln umspielte seine Lippen. "Naja, nicht viel schlimmer jedenfalls, als sich immer mit dir herum schlagen zu müssen." "Und viel tragischer ja auch nicht.", fügte Marlene hinzu, wofür sie Gelächter erntete.
"Ich will noch nicht sterben.", behauptete Dorcas melancholisch.
"Was hast du denn gedacht? Dass wir scharf drauf wären?", entgegnete Peter direkt. Dorcas lächelte leicht. "Ich muss doch noch nach New York und nach Los Angeles und nach Paris. Da kann ich jetzt nicht einfach sterben."
"Wir werden nicht sterben.", sagte James mit einer festen Stimme. Und fast hätten sie es ihm abgekauft. Beinahe. Würde in seinen Augen nicht dieses Ungewisse liegen, welches ihnen allen zeigte, dass auch er jede Nacht betete, dass Voldemort nicht noch stärker und mächtiger werden würde.
"Wir werden's schon irgendwie schaffen.", seufzte Lily.
"Und falls nicht, dann genießt jetzt eure letzte Tasse Tee." Marlene schmunzelte wissend. Sirius grinste verstohlen zu ihr herüber, auch sie blickte ihm entgegen, während sie beide, beinahe gleichzeitig, einen tiefen Schluck aus ihren Tassen nahmen, nicht wissend, dass es für Marlene tatsächlich die Letzte war.
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𝐈 𝐥𝐨𝐯𝐞 𝐮
Der Drarry Oneshot kommt demnächst, denk ich. :)
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