➵ no longer friends [drarry]
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Harry
„Hey, du", begrüße ich Draco, welcher sich mit einem sanften Lächeln zu mir herum dreht, um mir ins Gesicht sehen zu können.
„Na", murmelt Draco, ehe er seinen Blick wieder von mir abwendet und sich weiter auf seine Hausaufgaben konzentriert.
Müde lasse ich mich neben ihn auf einen dieser ungemütlichen Bibliotheksstühle sinken.
Ich habe wirklich nichts an Hogwarts auszusetzen, immerhin würde ich ohne diese wunderbare Schule schon längst unter einer Brücke hausen, da meine Verwandten einfach zu schrecklich sind, aber die Stühle in der Bibliothek könnten wirklich mal erneuert werden.
Die stehen hier wahrscheinlich schon länger, als der erste große Zaubererkrieg. Und wann war der nochmal?
Irgendwas mit fünfhundert vor Christus?
Nachdem ich mein Schulzeug ausgepackt und meinen chaotischen Haufen neben Dracos ordentlich sortierte Blätter, Bücher und Hefter geschmissen habe, platziere ich meinen Kopf sogleich wieder auf meinen Armen.
Ich bin viel zu müde, das Quidditchtraining war ziemlich anstrengend und ich will einfach nur schlafen.
Still schweigend betrachte ich Draco, der immer noch neben mir sitzt und fokussiert auf seine Hausaufgaben herunter blickt. Sein Kiefer ist ausgeprägt, seine Augen huschen schnell über die Zeilen, seine Zunge gleitet ein paar mal über seine schmalen Lippen.
Ich verliebe mich jeden Tag mehr in ihn. Aber wir sind bloß Freunde. Leider.
Plötzlich dreht Draco seinen Kopf zu mir. Sein Blick streift meinen. Schnell schaue ich auf meine Schulsachen.
„Ich weiß, dass du gestarrt hast, Harry.", grinst Draco mir leicht, ehe er seine Hausaufgaben ein bisschen mit dem Arm beiseite schiebt, nur um seine Unterarme dann auf den Tisch und seinen Kopf auf seinen Armen zu platzieren, genauso, wie ich es auch getan habe.
Unsere Ellbogen berühren sich. Sein Gesicht ist vielleicht zwanzig Zentimeter von meinem entfernt. Dennoch macht es mich verrückt.
„Ich weiß jedes Mal, dass du starrst. Vielleicht denkst du, ich bemerke es nicht, aber... ich erwische dich viel zu oft dabei.", murmelt Draco dann sanft. Verlegen senke ich den Blick.
„Ich kann ja nichts dafür, dass du so schön bist.", rutscht es mir dann heraus, woraufhin ich augenblicklich rot anlaufe und mein Gesicht in meinen Armen vergrabe.
Draco macht leise auf. „Und ich kann nichts dafür, dass du so süß bist."
„Wie bitte?" Mit großen Augen blicke ich wieder zu Draco. Meinem (leider nicht festen) Freund.
Hat er das gerade wirklich gesagt?
„Du hast mich schon verstanden, Darling", murmelt Draco bloß. Sein Kopf leiht immer noch entspannt auf seinen Armen. Sein Gesicht ist mir zu gewandt. Ein paar blonde Haarsträhnen fallen ihm in die Stirn. Wow.
„Harry", ermahnt Draco mich scherzhaft, als ich kurz davor bin, wieder in eine Art Trance zu fallen, um dann die ganze Zeit seine Schönheit zu betrachten.
„Tschuldigung", murmle ich nur. „Vielleicht sollten wir weiter arbeiten, versuche ich vom Thema abzulenken. Das ganze ist mir gerade irgendwie unangenehm.
„Harry.", sagt Draco bestimmend und zieht eine Augenbraue gen Stirn. „Was ist los? Mache ich dich etwa so nervös?"
Vorsichtig lache ich. „Haha, guter Witz.", es hört sich furchtbar gekünstelt an. Meine Stimme ist hoch und quierlig und unglaublich aufgebracht. Mein Herz hämmert.
„Ich wollte noch etwas ernstes mit dir besprechen.", sagt Draco dann sehe seriös, setzt sich auf und nimmt meine schweißnassen Hände in seine.
Oh Merlin, was kommt jetzt?
Mein Herz pochiert noch schneller als eben. Nervös sehe ich mich um, versuche alles, um Dracos Blicken auszuweichen. Ich wippe verlegen mit den Füßen auf und ab, spiele an meinen Händen, an meinen Haaren, an meiner Feder. Verdammt! Er will doch bloß mit mir reden!
„Ruhig, Harry, keine Sorge.", redet Draco beruhigend auf mich ein. „Entspann dich."
Ich schlucke einmal, ehe ich mich sammle und aufrecht hinsetze. Mit innerer Stärke und neuem Mut wage ich es, Draco kontinuierlich in die Augen zu schauen. Jetzt bin ich gewappnet.
Doch was dann kommt, überwältigt mich auf eine andere Art und Weise, sodass es mir einfach die Stimme verschlägt.
„Wir können keine Freunde mehr sein.", sagt Draco ernst. Sein Blick wirkt gleichgültig, leer. Kein bisschen Reue, kein bisschen Liebe, kein Funken Wärme.
„W-was?", hauche ich nur, vollkommen überfordert.
„Wir können keine Freunde mehr sein."
Trocken schlucke ich. Wow.
„Ich will das nicht mehr. Ich kann dich ansehen, aber nicht berühren. Ich kann dich weder küssen, noch kann ich dir erzählen, wie sehr ich dich liebe. Und deshalb will ich nicht mehr mit dir befreundet sein. Es gibt keine andere Option. Aber, ich liebe dich, Harry."
Stille. Ich bin so dermaßen überfordert. Mein heimlicher Schwarm und bester Freund erzählt mir gerade, dass wir keine Freunde mehr sein können. Das ist der größte Schock meines Lebens gewesen, ich kann es kaum verkraften, da überrollt er mich schon mit der nächsten Neuigkeit, in mich verliebt zu sein! Holy Merlin!
„Du musst nichts sagen, Harry. Ich lasse dir Zeit. Alle Zeit der Wel-"
Doch Draco kann gar nicht schnell genug reden, da habe ich schon meine Lippen auf die von Draco gepresst und kralle mich gierig in seinem Hoodie fest.
Gegen nichts in der Welt tausche ich das hier jemals wieder ein.
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noch sechs... :(
i already miss this book... and my readers of course :((
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