➵ merry christmas [wolfstar]
hier ist mein diesjähriges weihnachtsspecial für euch!
Das wird dann wohl auch der letzte Oneshot in diesem Jahr für mich und auch für euch sein. Wer trotzdem Lust hat, mehr von mir zu lesen, kann gerne in meinem Adventskalender vorbei schauen.
24 Autoren haben dort unterschiedliche Storys geschrieben. Es muss also für jeden etwas dabei sein!
Viel Spaß beim reinschnuppern, ich wünsche euch ein gesegnetes Fest und natürlich ein wundervolles neues Jahr
2020 ! 💝💝
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Remus
Das Schellen der Klingel riss mich aus meinen Gedanken.
Nanu, wer mochte das wohl sein?
Seit meinem Rauswurf in Hogwarts, wo ich für ein Jahr als Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichtet hatte, hatte ich mit niemandem mehr den Kontakt gepflegt. Weder mit Sirius noch mit Dumbledore oder irgendwem sonst.
Ich hatte es einfach nicht mehr nötig. Ich konnte nicht mehr. Ich wollte nicht mehr. Ich war es leid, als Bestie zu gelten, ich war es leid, anders zu sein.
Es klingelte ein weiteres Mal. Seufzend faltete ich den Tagespropheten zusammen und legte ihn auf dem kleinen Tisch neben meinem Sessel ab. Mit ein wenig Kraft stemmte ich mich aus diesem, ließ meine Knochen knacken, bevor ich den Weg zur Haustür aufsuchte.
Als es nun ein drittes Mal schellte, war ich gerade in meinen recht kleinen Flur getreten. Ich hatte mir ein Appartment in London gesucht. Selbst ich fand dies sehr erstaunlich, wo ich doch eigentlich lieber abgeschottet von der Gesellschaft lebte. Aber es sollte sowieso nur vorrüber sein. In zwei Wochen müsste ich mir eine andere Unterkunft suchen. Schließlich machten die Muggel, welche die Eigentümer dieser wirklich hübschen Wohnung waren, nicht für immer Urlaub. Leider.
"Ich komme ja schon, immer mit der Ruhe!", rief ich genervt. Es war Heiligabend. Wer bei Merlin's Bart hatte es bittschön an Weihnachten so eilig? Und das obwohl eigentlich niemand wusste, dass ich hier zur Zeit wohnte. Vielleicht war es ja auch nur mein nerviger Muggelnachbar, der mir ein gesegnetes Fest wünschen wollte oder mich mal wieder um eine Packung Milch bat?
Ich vernahm den Klang meiner Schritte, welche von dem dunkelroten Teppich verschluckt wurden.
Vorsichtig nahm ich meinen Zauberstab von der kleinen Kommode, welche aus Eichenholz erbaut worden war.
Es herrschten dunkle Zeiten. Man konnte nie wissen, wer oder was einen erwartete.
Den Atem angehalten lauschte ich an der Haustür, bevor ich durch den kleinen Spion sah. Beinahe sofort riss ich die schwere Tür auf, den Zauberstab erhoben gegen seine Brust gepresst.
"W-was machst du hier?", knurrte ich fassungslos aber auch wütend. Jahrelang hatte er mich alleine gelassen, ja, er hatte mich im Stich gelassen - und jetzt tauchte er auf einmal hier auf? Nicht mit mir!
"Remus", seine Stimme war nur noch ein Hauchen.
"Bitte, Rem, lass mich rein. Ich hatte damals keine Zeit mich zu erklären..."
"Und woher weiß ich, dass du es bist?" Kritisch betrachtete ich den - immer noch - attraktiven Mann vor mir. Seine dunklen Locken fielen ihm bis zur Schulter. Er hatte sie gekämmt. Seine Wangen waren eingefallen, wie beim letzten Mal, als ich ihn gesehen hatte, damals in der heulenden Hütte zusammen mit Peter, diesem elendigen Verräter.
Aber er hatte sich gewaschen. Sein Gesicht war nicht länger dreckig und er trug einen dunklen Anzug.
"Frag mich, Remus..."
"Nun gut, Sirius..." Es tat gut seinen Namen wieder auszusprechen, wo ich dies doch so lange nicht mehr getan hatte.
"Was ist damals auf Hogwarts zwischen uns beiden im Vertrauensschülerbad geschehen?" Eigentlich hatte ich nicht vor, diese Frage zu stellen, sie war mir mehr oder weniger einfach raus gerutscht.
Sofort schlug ich mir wieder die Hand vor den Mund.
"V-verzeihung. Ich...das- ich wollte so etwas Blödes nicht fragen. Entschuldige mich bitte."
"Nah, ich fand das keinesfalls blöd. Zumindest das, was damals dort passiert ist", warf mir Sirius mit anzüglichem Gesichtsausdruck zu.
"Du hast mir meine Frage noch nicht beantwortet.", versuchte ich das Thema so weit wie möglich von der peinlichen Situation abzuwenden.
Sirius druckste herum. Für einen kurzen Augenblick machte sich Angst in mir breit und ich dachte, er wäre nicht der echte Sirius, sondern ein Spion. Dann aber erzählte er.
"Du bist vor mir auf die Knie gegangen - und zufälligerweise hast du mir keinen Heiratsantrag gemacht - sondern mein Ding in den Mund genommen.", schmunzelte er.
"Und danach?", fragte ich weiter. Ich musste mir unbedingt sicher sein, dass er es wirklich war, und nicht nur ein Todesser, welcher vom Vielsafttrank verändert worden war, redete ich mir ein, obwohl ich schon längst wusste, dass vor mir Sirius Orion Black stand. Mein Herz wusste es.
"Wir sind in den Gemeinschaftsraum gegangen und haben den anderen verkündet, dass wir zusammen sind. Zumindest James und Lily. Danach Pettigrew, diesem elendigen Verräter, Marls und Dorcas."
Ich erinnerte mich noch genau daran. Wie glücklich ich war. Glück in der reinsten Form. Niemals hatte ich so viel Glück und Liebe empfunden, wie in jenem Augenblick.
"Wir haben übrigens nie damit aufgehört.", grinste Sirius.
"Womit?" Ich runzelte verwirrt meine Stirn.
"Ein Paar zu sein." Sirius schwieg.
Ich schluckte einmal kräftig, bevor ich ihn in meine Wohnung herein bat. Unsicherheit. Das beschrieb es ganz gut, dachte ich mir. Plötzlich kam mir Sirius so fremd vor. Und so viel stärker. Als wäre er ein Hund und ich eine Maus und er würde mich jeden Moment zerfleischen.
"M-möchtest du Tee?", fragte ich Sirius, als wir im Wohnzimmer angekommen waren und er sich auf einen der gepolsterten Sessel fallen ließ.
"Nein, aber danke, Moons", meinte der Schwarzhaarige gelassen und erkundete ziemlich interessiert die unterschiedlichen Möbel.
Hektisch begab ich mich in meine improvisatorische Küche, meine Hände waren schweißnass.
Ich setzte Wasser auf, danach suchte ich eine Tasse, kandierten Zucker und einen Teebeutel heraus.
"Nun, Sirius,", fragte ich, als ich mit meinem fertigen Tee und neuem Selbstbewusstesein wieder ins Wohnzimmer trat, "was führt dich her?" Eigentlich sollte es mehr eine Frage sein, um ein bisschen Smalltalk zu führen. Ich erwartete, dass er etwas wie Ich war in der Gegend oder ähnliches antwortete, aber was er dann sagte, schockierte mich.
"Ich musste dich sehen, Moony. Ich musste wissen, dass es dir gut geht. Wir haben uns so lange nicht gesehen, nicht richtig gesehen.", hauchte er, den Kopf gesenkt.
"Sirius...", meinte ich teils überfordert mit seiner Antwort. Aber der andere Teil in mir war gerührt. Gerührt von seinen Worten, welche sich so ehrlich anhörten.
"Ich muss jetzt gehen, Remus. Sie sind immer noch hinter mir her. Zur Zeit wohne ich im Grimmauldplatz, dort, wo meine... du weißt schon. Wenn du magst, kannst du mal vorbei kommen. Ich wünsche mir es. Am besten du schickst mir vorher eine Eule. Willst du mich noch zur Tür begleiten?"
"J-ja. Gerne. Aber du willst schon wieder gehen? Du warst doch gerade erst hier?", fragte ich verblüfft, während wir aufstanden und uns zur Tür begaben.
"Es tut mir leid, Moons. Alles. Mit Lily... und James.", er schniefte ein mal, "es tut mir leid, dass das alles so ausgegangen ist. Ich vermisse sie so sehr." Tränen kullerten über seine hübschen Wangen, sammelten sich an seinem Kinn, bevor sie auf den dunkelroten Teppich tropften. Stürmisch zog er mich in eine Umarmung. Ich erwiderte diese mit meinem ganzen Herzen, drückte mich noch näher an ihn, atmete seinen Geruch ein, strich beruhigend über seinen Rücken, während er weinte.
"Es tut mir unendlich leid, Moons." Dann machte er die Tür auf und trat hinaus, auf den kalten Flur. Ein letztes Mal drehte er sich um.
"Ich liebe dich, Remus. Frohe Weihnachten."
Und damit verschwand er, während ich noch immer auf den leeren Fleck starrte, an welchem er eben noch gestanden hatte.
"Ich liebe dich auch, Sirius.", hauchte ich, bevor eine einzelne Träne sich den Weg aus meinen Augen bahnte.
"Mehr, als du dir jemals hättest vorstellen können."
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Merry Christmas!
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