➵ back to hogwarts [linny]
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„Ich schaffe das schon, Mum", murmle ich peinlich berührt, als ich den Koffer in den großen Gepäckraum hieve und mich anschließend zu ihr umdrehe.
„Danke, Mum, wirklich." Mit einem sanften Lächeln blicke ich sie an. Die Falten in ihrem Gesicht werden jedes Jahr deutlicher. Sie wirkt müder. Aber dennoch strahlen ihre Augen diese Liebe und Wärme aus, mit der sie jeden in Empfang nimmt und in die Arme schließt, als wäre er ein Teil der Familie.
Ein Pfiff ertönt und das ist das Zeichen für Mum und mich, das es heißt, sich zu verabschieden. Ron sitzt wahrscheinlich schon mit Harry und Hermine im Zug, Fred und George dürften auch schon längst weg sein. Mal wieder.
„Wir sehen uns an Weihnachten. Ich hab dich lieb, Mum.", lächle ich, ehe ich sie sanft in meine Arme ziehe.
„Stelle keinen Unfug an, Ginny, ja?" Eine Augenbraue wird so unfassbar elegant von ihr nach oben gezogen, dennoch kann ich nicht anders, als die Augen zu verdrehen.
Was erwartet sie denn? Ich bin mit Fred und George Weasley in einem Haus groß geworden!
„Natürlich nicht, Mum." Ich kann den Heiligenschein quasi schon über meinen Kopf spüren, wie er aus dem nichts erscheint, als ich mein bestes Brave-Tochter-Lächeln aufsetze.
„Und jetzt mach, dass du in den Zug kommst. Sonst musst du am Ende noch das Auto deines Vaters stehlen", schmunzelt sie und spielt damit auf Ron und Harry an, die vor zwei Jahren Dad's Auto geklaut haben, um damit nach Hogwarts zu gelangen.
Mit wehleidigen Blick steige ich in den Zug, winke Mum so lange, bis sie nicht mehr zu sehen und der Zug vom Bahngleis 9 3/4 abgefahren ist und zwischen grünen Landschaften und blauen Seen verschwindet.
Ich wandere ein Stückchen durch den Zug, suche nach einem möglichst freien Abteil. Hermine, Ron und Harry möchte ich ungern stören. Die denken sowieso schon, dass ich ein kleines Anhängsel bin. Harry muss mich, seit Tom Riddle durch das Tagebuch Macht und Kontrolle über mich und mein Handeln gewonnen hat, für verrückt halten.
Für Ron bin ich bloß seine kleine nervige Schwester.
Und Hermine ist die einzige, die ich als eine Freundin von mir bezeichnen würde. Wir reden wirklich oft miteinander. Vor allem, weil sie dieses Jahr mit zu uns nach Hause gekommen ist, in den Sommerferien.
Ich war unheimlich froh, dass sie da war, denn sie ist die erste gewesen, die von meiner Neigung zum gleichen Geschlecht erfahren hat. Erstaunlicherweise ist sie ziemlich entspannt damit umgegangen, hat kein großes Thema draus gemacht, Merlin sei Dank.
Ich gehe weiter den mit grün karierten Teppich ausgelegten Flur entlang, ehe ich an dem letzten Abteil in diesem Waggon ankomme. Und da im nächsten Wagen der berühmt berüchtigte Slytherin-Teil beginnt, den ich unter allen Umständen meiden möchte, klopfe ich zögerlich an das Glas des Abteils, in dem erstaunlicherweise nur ein Mädchen mit blonden Haaren sitzt.
„Hi, ist hier noch frei?", strecke ich meinen Kopf durch die Tür des Abteils und versuche möglichst sympathisch auf den ersten Blick zu wirken.
„Klar, wieso nicht?", fragte mich das Mädchen mit einer verträumten Stimme. Sie sieht einmal kurz von ihrem Magazin auf, dass sie merkwürdigerweise falsch herum in den Händen hält, ehe sie wieder durch die dicken Gläser ihrer rosafarbenen Brille schaut und auf die Zeitschrift in ihren Händen starrt.
„Ich bin Ginny", stelle ich mich rasch vor, da die Stille kaum zu ertragen und mir total unangenehm ist.
„Ich weiß", erwidert das Mädchen nur. Ihre Stimme klingt immer noch verträumt, so als wäre sie vollkommen in ihre eigene Welt abgetaucht.
Überrascht sehe ich sie an. Mit so einer Antwort habe ich nicht erwartet.
„Ich bin Luna. Wir haben Verwandlung zusammen gehabt. Letztes Jahr. Ich bin in Ravenclaw."
„Ah", sage ich und tue so, als würde ich mich daran erinnern, obwohl ich dieses merkwürdige Mädchen noch nie in meinem Kurs gesehen habe. Glaube ich. So genau kann ich mich auch nicht daran erinnern. Meistens sitze ich eh vorne, da bekommt man das hinten in der Klasse nicht so mit.
„Geht dir etwas durch den Kopf oder warum bist du so nervös?", durchschaut Luna mich sofort und legt ihren Kopf leicht schief, ehe ihr Magazin neben ihr auf der Bank Platz findet.
„Nein, alles gut. Hogwarts und so. Das alles... macht mich nervös."
„Ah", sagt sie nur lang gezogen, sieht aber nicht sehe überzeugt aus.
„Na gut, um ehrlich zu sein, kann ich nich nicht daran erinnern, dich je in meinem Kurs gesehen zu haben.", gebe ich dann offen zu und hoffe inständig, dass sie damit nicht ein allzu großes Problem hat.
„Mich bemerkt nie jemand", zuckt sie bloß mit den Schultern, wirkt aber nicht die leiseste Spur traurig.
„Oh, das tut mir leid. Ich wollte nicht-", entschuldige ich mich sogleich bei mir, doch die winkt nur ab.
„Das macht mir nichts, wirklich. Ich bin gern für mich alleine, weißt du? Dann brauche ich mich nicht so sehe um die Probleme anderer kümmern, sondern kann mich ganz alleine auf mich konzentrieren. Wusstest du, dass sich durch zu viel Nachdenken Nargel in deinem Kopf einnisten können?", fragt sie mich interessiert und ich bin komplett überfordert mit der Gleichgültigkeit und der Art und Weise, wie sie damit umgeht, dass sie anscheinend niemand so richtig leiden kann, sie aber genauso wenig.
„Bitte was?", gebe ich also nur perplex von mir.
„Nargel. Sie nisten sich in deinen Kopf, in deine Gedanken und machen dich ganz wuschig.", kichert sie leicht und irgendwie bin ich ziemlich beeindruckt von ihr.
Dieses Mädchen ist anders. Und ganz speziell, auf ihre Art und Weise eben.
„Ich hoffe, wir sehen uns bald mal wieder. Vielleicht ja in Verwandlung.", grüßt Luna mich am Ende der Fahrt, als der Hogwarts-Express langsam im Bahnhof von Hogsmeade zum Stehen kommt.
Sie steht auf und verschwindet durch die Tür. Mit ihren blonden, langen Haaren. Ihrer rosa-pinken, überdimensionalen Sonnenbrillen und ihren Magazinen, die sie bei sich trägt und verkehrt herum liest.
„Hoffentlich.", murmle ich nur, als sie schon aus dem Abteil verschwunden ist. Und genauso meine ich das gesagte auch.
Dieses Mädchen hat mein Interesse geweckt und ich möchte sie unbedingt kennen lernen!
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dunno what to think about this one :/
it's kinda boring ?
naja, hope you enjoyed it as well
und ein großes DANKE für mittlerweile 54.1 K Reads!
wow ❤️❤️
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