Would you stay?
"Would you stay?", erklingt es aus meinen Kopfhörern. Ich bin auf dem Weg nach Hause. Kapuze tief ins Gesicht gezogen, keiner soll mich erkennen. Würdest du bleiben? Würdest du bleiben würdest du mehr über mich wissen als ich je jemandem erzählte? Wie könnte ich es dir zumuten dir meine Probleme aufzulasten, wie könnte ich so egoistisch sein? Nein du würdest gehen. Jeder geht. Das ist nur eine Sache zwischen mir und meinen Gedanken. Ich bin zu kaputt als dass ich mich irgendjemandem anvertrauen könnte. Ich komme an Bäumen vorbei. Sie sind so viel älter als ich je werde. Manchmal frage ich mich, wenn sie sprechen könnten... Welche Geschichte würden sie uns dann erzählen? Oder sprechen sie und wir haben nur verlernt zuzuhören? Haben uns von demjenigen abgewendet, wodurch wir alle entstanden sind... Wir verachten uns und alle anderen... Wir sind eine Gesellschaft des Hasses.
Der Wald ist so schön. So ruhig, die Natur nahezu unberührt. Ich mag die Einsamkeit, niemand der versucht mich mit seinen Worten zu verletzen, der sehen könnte wer ich wirklich bin. Niemand kennt mich wirklich, ich setze Tag für Tag ein Lächeln auf. Tag für Tag sagt mir dieses Lächeln :"Du kannst nicht mehr, gib auf", und Tag für Tag mache ich trotzdem weiter und niemand merkt etwas. Tag für Tag sehen sie nur was ich ihnen vorspiele, keiner macht sich die Mühe sich näher mit mir zu beschäftigen. Gut so, sie würden es sowieso nicht ertragen. Wie denn auch, ich ertrage mich selbst ja kaum. Ich setze mich auf einen Stein, lehne den Kopf zurück sodass meine Kapuze herunterfällt. Hier sieht mich niemand, hier muss ich mich lediglich vor mir selbst verstecken, darf die Gedanken die meine Mauer zerstören würden nicht zulassen, darf nicht an die Vergangenheit und nicht an die Zukunft denken. Ich genieße den Moment, ich muss ja doch gleich weiter. Hektik wohin man auch kommt. Man hat keine Zeit mehr die kleinen Schönheiten des Lebens zu sehen also versucht man es irgendwann auch gar nicht mehr. Ich streife die Ärmel des Pullis nach hinten, sehe meine Narben, sehe meine Geschichte. Eine Geschichte geschrieben mit roten und weißen Linien, sie wird nie vergessen werden, solange ich lebe. Und sie wird weitererzählt und weitergeschrieben werden, solange ich etwas zu erzählen habe. Manchmal versteckt sich das Gute hinter Schlechtem und das Schlechte hinter Gutem. Ich hasse mein Leben, aber gleichzeitig freue ich mich dass ich solche Momente wie diesen hier erleben darf. Ich setze eine Freudenmaske für alle auf und bin alleine so kaputt. Rede nur mit mir selbst und das auch nur mit Schmerzen.
Ich will doch nur dass mir jemand sagt dass das Leben lebenswert ist, dass mich einfach jemand in den Arm nimmt, dass jemand da ist. Dass es jemanden interessiert was mit mir ist, wie es mir geht. Dass mich jemand versteht. Aber da ist niemand, niemand der meine Geschichte lesen könnte.
Also Kapuze wieder rauf, Ärmel wieder runter, aufstehen, auf den Boden sehen, weitergehen.
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