Why am I here?
Ich erzähle euch jetzt eine Geschichte. Von einem Mädchen dass so sehr sie selbst war dass sie mit sich selbst überfordert war.
Dieses Mädchen, nennen wir sie doch Rosie, schien ein Mädchen wie alle anderen zu sein, auf ihre Art stach sie aus ihren Freunden heraus aber unter Fremden war sie eine von vielen. Sie hatte Angst, so große Angst. Vor Gefühlen, vor dem Schmerz der Tränen auch wenn sie wusste dass nur ihre Tränen sie erlösen konnten. Und so genoss sie die Leere, fühlte nichts, war weiterhin für alle anderen dieselbe wie immer, sie veränderte sich nicht. War immer alleine, alleine für sich, alleine in ihrem Kopf, alleine in ihrem Leben. Hatte Freunde, aber auch sie sahen nur was sie wollte dass sie sehen. Sie liebte die Einsamkeit, niemandem dem sie etwas vorspielen musste. Es gab Tage da ging es ihr gut, sie war glücklich und doch nicht, eine Seite von ihr war immer traurig, manchmal war diese Seite versteckt unter Glück aber die Zeit, in der sie unterdrückt wurde holte sie sich immer wieder zurück. Selbst wenn sie glücklich war, ihr kleines Glück war so fragil, sie war so fragil. Rosie, die Rose. Rosen haben nun einmal Dornen. Und wenn man sich an ihnen sticht, blutet man. Und sie blutete, oh sie blutete oft. Dieser Schmerz war das war das einzige Gefühl dass ihr guttat. Niemand sah ihre Narben, ebenso wie niemand sie selbst sah. Manchmal, wenn sie Lust hatte, dann schrieb sie. Unter einem anderen Namen, ihre "Freunde" lasen was sie schrieb, mache sagten ihnen ginge es genauso. Sie hasste das, niemand wusste wie es ihr ging, sie wollte von den Leuten die sie jeden Tag sah nicht verstanden werden, sie wollte für sie einfach ein glückliches Mädchen sein. Eine kleine Gruppe gab es jedoch, die ihr etwas bedeutete. Und zwar ihr, nicht dem Mädchen dass sie jeden Tag in der Schule vorgab zu sein, nein sie bedeuteten dem Mädchen dass hier beschrieben wird etwas, dem Mädchen mit der Geschichte, die auf ihrer Haut geschrieben war, dass sich selbst hasste, dass nur Erlösung suchte aber zu feige war den einzigen Schritt zu gehen, der ihr diese Erlösung für immer gegeben hätte. Was sie an sich selbst hasste? Dass sie freiwillig jedem etwas vorspielte, dass sie Leute verletzte die scheinbar versuchten für sie da zu sein, dass sie sich ihr ganzes Fake Leben selbst erschaffen hatte. Dass sie an sich selbst schuld war. Die einzigen Leute, die sie verstanden waren so weit entfernt, dass sie sie nicht in den Arm nehmen konnten, wenn sie es gebraucht hätte. Da war so eine Leere in ihr, zwar immer noch besser als Gefühle, trotzdem versuchte sie diese Leere zu füllen, mit ihrem Blut, mit Metall das die Leere zerschneiden sollte. Die Klingen waren ihre Soldaten die immer dann einschritten, wenn drohte dass sie Gefühle entwickelte. Doch es hielt nie an, nur eine weitere weiße Zeile, geschrieben mit Worten die nur sie lesen konnte. Oh, sie schrieb nicht auf ihren Armen ihre Geschichte auf, das wäre zu einfach. Ihre Geschichte musste verborgen werden, ebenso wie diese andere Seite die sie nie in der Öffentlichkeit zeigte, sie musste beschützt werden. Manchmal, wenn sie stärker als normal war, hörte sie ebenjene Musik, von der sie wusste dass sie sie zum weinen bringen konnte, aber dass kam selten vor. Ihre Tränen waren kostbar, und sobald sie sie zeigte war sie wieder schwach, und dafür bestrafte sie sich selbst. Und so ging es mit ihr weiter und weiter, jeden Tag dasselbe Schema. Eines Tages, sie ging wieder einmal durch die Stadt, begegnete sie einem Kind. An sich ja nichts ungewöhnliches, aber dieses kleine Mädchen dass sie dort sah, sie sah sich selbst darin.
Dieses Mädchen, sie war wahrscheinlich gerade mal fünf Jahre alt, sagte etwas zu ihr :"Du siehst nicht aus als würdest du leben."
Und diese Worte berührten Rosie, mehr als sie irgendetwas seit Ewigkeiten berührt hatte. Und sie antwortete diesem kleinen Mädchen mit Tränen in den Augen :"Tja... Das Leben ist eben nicht für jeden gemacht." Und mit diesen Worten drehte sie sich um und ging, denn sie hätte es nicht eine Sekunde länger ertragen diesem Kind in die großen, ehrlichen, unschuldigen Augen zu sehen. Augen die noch nicht verstanden wie grausam das Leben war, dass man Opfer für sich selbst bringen musste. Und während sie lief, rollten ihr die Tränen nur so über das Gesicht. Sie lief schneller und schneller, ihr war egal wer sie sah. Sie sah nicht wohin sie lief, sie wollte einfach weg.
Die Worte dieses kleinen Mädchens hatten sich in sie hineingefressen, füllten die Leere in ihr, ließen sie fühlen als hätte sie ihre Klingen geschluckt. Sie trieben sie an, ließen sie rennen wie sie nie zuvor gerannt war.
Irgendwann kam sie an einer Brücke an, aber sie wurde nicht langsamer. Sie rannte gegen das Geländer, fiel fast darüber. Und sie weinte, alles was sie so lange unterdrückt hatte, sprudelte nun aus ihr heraus. Irgendwann, es müssen Stunden gewesen sein, in denen sie da so stand, kamen keine Tränen mehr. Was sollte sie nun tun?
Langsam stellte sie einen Fuß auf das Geländer, dann den anderen. Es fühlte sich gut an, sie lächelte. Ein Bein über die Metallstreben, dann das zweite. Nun hielten sie nur noch ihre Arme. Sie streckte ihr Gesicht dem Himmel entgegen, schloss die Augen und fühlte das kühle Metall unter ihren Händen, wie sie es schon oft an ihrer Haut getan hatte. Sie löste Finger für Finger der einen Hand, bis sie wortwörtlich nur noch am seidenen Faden hing.
Dann war ich endlich frei.
Das ist meine Geschichte. Meine Vergangenheit, meine Gegenwart und meine Zukunft.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro