Das Konzert ist vorbei. Alle sind bereits gegangen. Die große Halle ist leer, bis auf den Müll, der tonnenweise über die große Fläche verstreut war. Jetzt steht er allein hier, wo zuvor noch tausende gestanden haben. Er fühlt nicht den gleichen Rausch, wie nach anderen Konzerten. Er will nicht mit den Jungs feiern gehen. Heute Nacht will er allein sein.

"Haz?", erklingt eine Stimme hinter ihm. Er lächelt und dreht sich um. Louis. Seine Haare sind noch ein bisschen nass, wegen dem Wasser, dass Liam ihm über den Kopf gelehrt hat. Obwohl er weiß, dass es falsch ist, muss Harry zugeben, dass er verdammt heiß aussieht. "Willst du nicht noch mitkommen? Wir gehen ins Pub", fragt Lou. Der Lockenkopf schüttelt den Kopf. "Nicht heute. Vielleicht morgen", murmelt er. Der Kleinere holt sein Handy heraus, tippt kurz etwas und steckt es dann wieder ein.

Grinsend sieht er zu Harry. "Was machen wir jetzt?" Überrascht hebt dieser die Augenbrauen. "Du bleibst hier?" Louis zuckt mit den Schultern, sagte aber nichts.

Schweigend stehen sie nebeneinander und starren auf ihre Füße.

"Willst du tanzen?" Harry hebt den Kopf und sieht seinen Freund verwirrt an. "Du kannst doch gar nicht tanzen", widerspricht der Lockenkopf. Tadelnd schüttelt Louis den Kopf. "Unterschätze niemals einen Tomlinson", erwidert dieser selbstbewusst und greift nach Harrys Hand. "Allerdings hätte ich nichts dagegen, wenn du mich führen würdest", fügt er leiser hinzu.

Der Größere lächelt und umgreift mit seiner freien Hand die Hüfte seines Freundes. Dann hält er einen Moment inne. "Wir haben keine Musik", flüstert er. Der Kleinere schaut zu ihm auf. "Wir brauchen keine. Aber wenn du willst, kannst du gerne selbst singen." Darauf kann der Lockenkopf nichts erwidern. Mit einem Grinsen im Gesicht beginnt Lou plötzlich Change my mind zu singen.

Lachend schüttelt Harry den Kopf.

Dann beginnt er sich, gemeinsam mit Louis im Arm, zu bewegen. Zusammen tanzen sie durch die leere Arena, während Louis sein Lied im falschen Ton trällert und Niall, Liam und Zayn ihnen heimlich von einer dunklen Ecke aus zuschauen und Fotos machen. Doch die Tanzenden bemerken die anderen Jungs nicht.

Bis spät in die Nacht bleiben sie dort und tanzen. Ohne Musik. Dann gehen sie zum Hotel. Louis begleitet ihn noch bis vor seine Zimmertür. Dort bleiben sie stehen. "Danke für die Tanzstunde", sagt er zu ihm, während Harry die Tür aufschließt. "Ich würde es gerne wiederholen", fügt der Kleinere hinzu und guckt verlegen auf seine Füße. Harry fühlt sich schuldig. Er will nicht, das sein Freund sich verpflichtet fühlt mit ihm zu tanzen. "Lou, du musst das nicht tun." Empört sieht der Angesprochene auf und verschränkt die Arme vor der Brust. "Ich tanze gerne", behauptet er und zieht eine Schnute. Lachend öffnet Harry die Tür und dreht sich im Türrahmen noch einmal um. Als sich Louis umdreht und gehen will, greift er nach dessen Hand und hält ihn zurück. Verwirrt sieht dieser auf und auch Harry ist von seiner eigenen Reaktion überrascht.

"Bitte bleib. Für diese eine Nacht, bleib", flüstert Harry ohne nachzudenken und zieht ihn zurück. Louis lächelt und schlingt seine Arme um den Hals des Anderen. Seinen Kopf vergräbt er in dessen Shirt. "Keine Sorge. Ich bleibe. Mehr als nur eine Nacht.", murmelt er gegen die Brust des Größeren.