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zwei

leichter//kälter – edwin rosen

die luft roch nach nichts. leute meinen immer, die luft würde nach dem regen nach etwas bestimmten riechen. dabei riecht sie nach nichts. es ist nur der effekt, den sie mit sich trägt. der kühlende, reinigende effekt. wir ziehen die luft tief ein, die sich bis zum kleinsten zwischenraum unserer lunge einnistet und all den schmutz und all den grauen rauch rausträgt, welchen wirgeraucht haben. natürlich stimmte das nicht. seine lunge war grau, seine fingernägel schwarz und seine augen hellbraun, doch wenn sich sommerstrahlen auf diese stahlen dann tanzten die goldenen und orangenen flecken seiner iris walzer, wie er es mit mir tat, in kalten nächten hand in hand. natürlich führte ich. er hatte keine ahnung wie man tanzte. wie man sich zu einem dreitakt bewegt, die er seine hand über meine schultern legen sollte, und welcher fuß vor welchen kam.

es passte zu seinem bild. leider. dass er nicht tanzten konnte, meine ich. zumindest keinen paartanz. die grünen haare seiner standen in stacheln gegeelt von seinem kopf ab, die zarten lippen lila von der kälte draußen. er verbrachte die meiste zeit draußen. wir beide mochten es nicht, zuhause zu sein. wir waren unser gegenseitiger safeplace. streng genommen konnten wir überall hin. zusammen.

die meisten schüttelten mit dem kopf, wenn sie uns sahen. punks. gefärbte haare, metall im gesicht- oder in der fresse, wie sie so gerne sagten-, tattoos welche sich unserer oberkörper hochschlängelten. dunkeles augenmakeup und zerrissene klamotten. graue rauchschwäden tänzelten sich in den himmel hinauf wie wir zusammen bei nacht.

doch er war mehr als nur das stachelhalsband und die gesammelten bierdosen welche sich in seinem zimmer stapelten. mehr als nur chaos und vorurteil, mehr als nur ablehnung und einsamkeit.

auf seine wangen legten sich grübchen, sobald er lächelte. und er hatte ein hübsches lächeln. eines, welches einen von innen nach außen wärmte, sobald er mir so eines schenkte. ich denke ich hatte ihn schon immer irgendwie geliebt. alles an ihm. die freiheit, die er ausstrahlte. die geborgenheit, sobald ich in seinen großen armen war. wir saßen auf kinderspielplätzen, sobald diese leer waren. schaukelten hin und her, oder saßen auf dem sand und philosophierten über alles und jeden.

kennengelernt haben wir uns in der schule. durch die lehrer saßen wir nebeneinander- diese kleinen neckereien, während des unterrichts. seit ich zwölf war kannte ich ihn. da waren meine langen, hellblonden haare in zwei zöpfen mit schleifchen befestigt, doch meine augen schon trüb. ich konnte mich schon da nicht konzentrieren. mit einem frechen schmunzeln und zugegebenermaßen nervigen unterton stahl ich seine bunten stifte, und er mir meine nerven.

wir wuchsen zusammen auf. ich trug katzenpullover und er eyeliner unter den augen. wir wuchsen zusammen auf, und aus seinen lippen, welche ich zu küssen liebte, drangen nicht nur dämliche, pubertierende witze und anstößige, doch amüsante bemerkungen. wir wuchsen zusammen auf, und ich hasse es nicht, von ihm berührt zu werden. zuckte nicht vor seiner nähe zusammen, wie ich es bei jedem anderem tat. von den kinderlichen wahrheit und pflicht in unserer freundesgruppe zu nächtlichen semilegalen aktionen. von den zwei zöpfen zu kurzgeschorenen haaren, weil ich wusste, dass er mich nicht verurteilen würde. denn er tat sich nichts aus den vorurteilen der gesellschaft, der norm der gegenwart und den zwängen welche uns an dinge binden, die wir nicht wollen. wie eiserne handschellen und kratzende fesseln.

vielleicht machte ihn das so attraktiv. dass es ihm so egal war, was andere von ihm dachten. Was andere von den bunten haaren, löchrigen hosen und verschmiertem makeup dachten. wir konnten alles zusammen tun. wir gegen den rest der welt, hand in hand. flohen wir im dunkeln von einem ort zum anderen, stolperten kichernd durch die dreckigen gassen unserer vorstadt, welche vollgesprayt und vollgemüllt waren, doch es waren unsere orte. unsere eigenen orte, die alleine uns gehörten.

wir wollten nicht die welt. wir wollten nicht reich werden und wir wollten nicht einen gedanken daran verbringen, wie wir als erwachsene durchkommen sollten. wenn mir kalt war legte er mir seine große jeansjacke, voller patches, nadeln und anstecker um die zierlichen schultern und nahm seine hand in meine.

es gibt so viele dinge die ich über ihn erzählen könnte. eintönige sachen, wie dass seine lieblingsfarbe dunkelgrün war, und seine lieblingstiere ratten. oder dinge, die er mir nicht erzählte. dinge die ich bemerkte. wie seine augen aufhellten sobald er über etwas redete, was er mochte. wie er sich am undercut kratzte, sobald er nervös war, und wie er den bunten nagellack abkratzte, sobald er nachdachte. wenn er verlegen war, strich er sich über den nasenrücken, und er trug ein muttermal am schlüsselbein, welches zierlich und schon fast feminin wirkte, doch statt sich deshalb in weite hoodies und große shirts zu kleiden, mochte er es an sich. und ich mochte es auch. all seine unperfekten und perfekten dinge. seine flucherei, seine obsession damit, kleine sticknpoke tattoos auf sein bein zu zaubern, und die angewohnheit, mich nachts wenn wir zusammen seite an seite lagen, eng an sich zu ziehen und sein gesicht in meiner halsbeuge zu vergraben.

wir haben uns versprochen für immer zusammen zu sein. seite an seite. hand in hand und arm in arm.

zehn jahre später, und meine hand war leer. mein haar war wieder blond, und fiel mir über die zierlichen schultern. wenn ich leute mit zerrissener kleidung sehe, wechsel ich die straßenseite.

vielleicht hatte ich diese freiheit für kurze zeit. vielleicht. meine augen waren noch trüb und die luft roch nach nichts.

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