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Eine schöne Bescherung? || Zomdado || Weihnachtsspecial

Unerkannt huscht sie über die eisigen Straßen, geradewegs durch die Nacht. Unbemerkt. Kein Laut ist zu hören außer dem Knirschen des Schnees unter ihren Stiefeln. Niemand ist noch dort draußen im Schnee unterwegs, denn an diesem Tag ist kein Tag wie jeder andere und die wenigsten sind nicht daheim. Heute ist Weihnachten. Es sollte ein Fest der Liebe sein, doch in Adalphia ist die Stimmung nicht friedlich. Seit einiger Zeit üben die Rebellen immer wieder Anschläge aus und von Woche zu Woche, Monat zu Monat häufen sie sich. Hinter der schattigen Gestalt, weit hinter ihr, fällt ein ehemals prachtvolles Gebäude krachend in sich zusammen. Der fallende Schnee erstickt den Staub, doch die entsetzten Schreie verschluckt er nicht. Die Unbekannte lächelt bitter, mehr eine Grimasse, ein Grinsen, denn ein Ausdruck der Genugtuung oder gar der Freude. Doch selbst jene Regung hält nicht an und mit beschleunigten Schritten eilt sie weiter, in Richtung der Tunnel. Ein Untergrundsystem, weit verzweigt und noch lange nicht erforscht. Die Tunnel existieren schon länger als das Königreich Sinane und erst recht länger als die Stadt Adalphia. Doch diese Größe kommt den Rebellen nur zugute. Denn so werden sie nicht von dem Verräter gefunden.

Vor einigen Monaten, in einer kalten Silvesternacht, stürzte jener den König und riss die Macht an sich. Seit diesem verhängnisvollen Tag kämpft jene Gruppe, die noch offen Widerstand leistet, ums Überleben und das schafft sie lediglich durch die Tatsache, dass sie im Untergrund nicht so einfach gefunden werden. Sie sind dringend gebraucht, gerade hier in Adalphia. Wenn sie hier Erfolg haben, werden sie ganz Sinane von der Tyrannei befreien können werden. Und das ist bitter nötig. Denn seit des Putsches wird das Volk zu Abgaben gezwungen, hohen Abgaben. Abgaben, die nur die wenigsten aufbringen können. Abgaben, die gerade im Winter viele Menschen das Leben kostet. Abgaben, die ihm und seinen Truppen viel Reichtum, viel Luxus bringen. Lord Michael. Oder, wie er sich jetzt anmaßt, sich zu nennen: Zombey.

An der Ecke wartet schon eine fröstelnde Gestalt auf die Attentäterin. Die Rebellin. Beide sind vermummt, doch sie verstehen sich ohne Worte. Ein kurzes Nicken der Angekommenen, ein Schulterschlag, und schon begeben beide sich hinab, um zum Rest der Gruppe zu stoßen. Sie sind nicht die einzigen, die in dieser Nacht wiederkehren sollen. Doch die Andere wird mit deutlich größer Erleichterung begrüßt, als sie kurz vor dem Morgengrauen in den Versammlungsraum stolpert. Kein Wunder. Schließlich ist sie der Kopf hinter dem Ganzen. Sie ist die treibende Kraft hinter der Rebellion. Und sie ist der rechtmäßige König. Gedämpfte Rufe schallen schon seit mehreren Minuten durch die Gänge, ehe sie endlich auch zum Rat stößt. Sie erweisen ihr Respekt, natürlich tun sie das, aber zwei Dinge hört man nie. Ihren bürgerlichen Namen und ihren Ehrentitel. Im Untergrund sind alle gleich, obgleich ihr dennoch besonderer Respekt, besondere Ehrerbietung vorbehalten ist.

Die Hoffnungen und Bürden der Einwohner Sinanes ruhen auf ihren Schultern, denn das Schreckensregime des Verräters, wie ihn die meisten insgeheim nennen, hat schon zu viele Opfer gekostet, als dass es noch länger hätte aufrechterhalten werden dürfen. Und gerade die Bürger Adalphias unterstützen diejenigen, die für die Wiedereinsetzung kämpfen, mit dem, was sie gerade entbehren können, ohne des Hungers zu sterben. Immer wieder sind kleine Päckchen vor den Eingängen des Tunnelsystems zu finden, immer wieder schaffen Leute es, den Rebellen Dinge zukommen zu lassen, ohne dass Lord Michael es verhindern kann. Denn mehr als ein Lord ist er eigentlich nicht und in den Augen der meisten verdient er nicht einmal diesen Titel. Nicht mehr. Er hat den rechtmäßigen König gestürzt, Thron, Krone, Titel und Name an sich gerissen und das toleriert das Volk nicht einfach, wenngleich die meisten den offenen Aufstand nicht wagen.

Im Thronsaal ist die Stimmung frostiger als die Temperaturen außerhalb der Mauern des Schlosses. Und der Bote, der vor dem Thron kniete, zittert nicht vor Kälte. Pure Angst durchströmt seine Adern, denn er befürchtet, dass der König seine Laune an ihm auslassen könne. Schließlich hat er keine guten Nachrichten überbracht. „Und jener Attentäter... Hat man ihn erkannt?" „Nein, Euer Hoheit. Scheinbar hat niemand vor dem... Vorfall auf ihn geachtet und danach hat man ihn nicht noch einmal erblickt." „Schade. Er hätte uns zu dem Nest dieser feigen Ratten, die sich Rebellen schimpfen, führen können. Die verfluchten Tunnel... Die Suchtrupps kehren immer öfter nicht zurück und jene, die es tun, haben nichts zu berichten. Nun gut. Was genau ist passiert, bei diesem unerfreulichen Ereignis?" „In Darra, dem Teil der Stadt, in dem die meisten Eurer treuen Untergebenen ihren Wohnsitz haben, wurde durch die Verräter erneut eines der Lager zum Einsturz gebracht. Sie scheinen die Lage beobachtet zu haben, Majestät, denn es wurde ein Zeitraum abgepasst, in dem die dort stationierten Soldaten bei der Abendroutine waren, sodass niemand verletzt wurde." Weder dem König noch den Rebellen ist bewusst, dass beide Seiten die jeweils andere als Verräter betiteln.

„Hat man wieder eine Botschaft dieses Abschaums gefunden?" „Ja, Euer Hoheit, wie üblich." Ein Wachmann am Fuße der Treppe vor dem Thron bringt den Zettel mit einigen Schritten zum Thron und erschaudert unmerklich bei dem Ausdruck in den eisblauen Augen des Regenten. Nach einer Verbeugung und einem gemurmelten „Majestät" begibt er sich wieder auf seinen Platz. Mühsam beherrscht entfaltet der auf dem Thron Sitzende den Zettel und liest ihn, während sich sein Blick immer weiter verfinstert. Schließlich knüllt er das Papier zusammen und wirft es achtlos von sich. Unbeachtet schlägt es hinter dem Thron auf und bleibt dort liegen.

„Der rechtmäßige König bist nicht du? Du hast die Krone nur geraubt? Wir werden den wahren König Maudado wieder auf seinen Platz heben? Aber das Beste ist ja wohl, wie der Brief unterschrieben ist. Nicht die Kanalratten, das wäre deutlich passender gewesen, nein: »Das Volk von Adalphia, nur seinem König treu ergeben«. So ein Schwachsinn." Er lacht höhnisch auf, scheint sich erst dann wieder des Boten bewusst zu werden, der noch immer auf dem Boden kniet. Mit einer Handbewegung entlässt er ihn und dieser eilt hinaus, froh den Tag überlebt zu haben. Er wäre nicht der erste Unglücksbote, den König Zombey köpfen lässt.

Stille. Erst nachdem mehrere Stunden verstrichen sind, wagt es der Wachmann das Wort an Zombey zu richten. „Majestät? Darf ich sprechen?" Mit einem gelangweilten Wink erteilt der König ihm die Erlaubnis. „Wie Ihr wisst, ist es Tradition, dass die Wachen Euch zu den Feiertagen eine Gabe darbringen. Habt Ihr einen Wunsch für das Weihnachtsfest?" „Wie wäre es mit dem Kopf des Verräters?" Ein leises Lachen ertönt vom Thron her. „Nein... Ich möchte, nein, ich will, dass ihr eure Bemühungen gegen das Rattennest dieser Rebellen", so wie er das Wort ausspricht, klingt es wie Gotteslästerung, „verdoppelt. Durchforstet die Tunnel, beobachtet die Eingänge nach Darra, verhört die Bürger. Ergreift alle möglichen Massnahmen, um sie alle so rasch wie möglich zu fassen. Insbesondere", er spuckt angewidert auf den Boden, „sie. Bringt sie mir lebend. Um jeden Preis."

Des Abends steht König Zombey in seinem hoheitlichen Gemach und betrachtet durch das Fenster sinnend das Treiben der Schneeflocken. Draussen herrscht ein Sturm, der Wind heult, doch bei ihm ist es warm. Bei ihnen hingegen wohl kaum. Er legt seine Hand gegen die Scheibe und flüstert: „Ich weiß, dass ihr euch da draußen irgendwo versteckt. Ich weiß, dass du irgendwo da draußen bist. Und ich schwöre dir, ich werde euch finden und ein für allemal vernichten. Hörst du, Maurice?"

Unbeeindruckt pfeift der Wind über die Schlosszinnen, an den Fenstern und Mauern vorbei, über den Burggraben hinweg und hinab in die Stadt, bis hin zu den Tunneln und trägt die Worte mit sich. Irgendwo dort hält eine blonde Gestalt inne, nur für einen kurzen Moment, und murmelt: „Ich höre, Michael. Und wir beide wissen, wer am Ende siegen wird."

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