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75. Drunk

Der OS handelt von zwei Bekannten, deren Namen ich abgeändert habe.

Für Maria

PoV Silas

Mit dem Blick auf das kleine Lagerfeuer vor uns gerichtet stand ich neben meinen beiden besten Freunden, die sich unterhielten und tat so, als würde ich zuhören. Niemand achtete auf mich, denn ich war schon immer eher still gewesen, hatte wenig gesprochen und viel zu gehört. So fiel es niemandem auf, dass ich dem Gespräch schon lange nicht mehr folgte, sondern meinen Blick starr auf eine andere Gruppe Jungs gerichtet hatte, die auch auf der großen Liegewiese saß.

Maria, ein Mädchen aus unserer Klasse feierte heute ihren 18. Geburtstag und deswegen war fast die ganze Jahrgangsstufe gekommen.

So auch Andrew.

Ich beobachtete ihn schon den ganzen Abend, wartete darauf, dass er anfing, sich zu betrinken, so wie all seine Freunde, doch er hielt noch immer denselben Becher fest, den ihm irgendjemand vor etwa zwei Stunden in die Hand gedrückt hatte, ohne mehr als zwei oder drei Schlucke daraus genommen zu haben.

Trotzdem benahm er sich, soweit ich das aus dieser Entfernung erkennen konnte, als wäre er angetrunken, was mich zunehmend verwunderte. Ich wusste nicht, was er mit diesem doch recht seltsamen Verhalten bezweckte, aber ich wusste, dass er damit meinen Plan zunichtemachte.

Normalerweise trank Andrew auf Partys, so wie momentan viele unserer Klassenkameraden, so viel, dass er sich am nächsten Morgen an kaum mehr etwas erinnern konnte. Am Montag in der Schule machten sich die Jungs dann oft einen Spaß daraus, sich gegenseitig von den Bruchstücken zu erzählen, an die sie sich noch erinnern konnten, um mich dann am Ende nach der ganzen Wahrheit zu fragen, denn ich war dafür bekannt, auf Partys keinen Alkohol zu trinken.

Nach einigen erfolglosen Überredungsversuchen hatten meine Freunde eingesehen, dass es keinen Zweck hatte, mich zum Trinken zu ermutigen – ich hasste es, die Kontrolle über mich selbst zu verlieren, vertrug Alkohol sowieso nicht besonders gut und konnte den Geschmack nicht ausstehen. Und seit ich vor knapp einem halben Jahr 18 geworden war, hatte sich so auch das Fahrerproblem geklärt.

Ich gab mir auf Partys also meistens Mühe, die lustigen oder dummen Aktionen meiner Freunde mit zu bekommen, doch diesen Montag würde ich sie enttäuschen müssen – es sei denn, ein Vortrag über Andrews Art zu stehen, zu sitzen, zu reden, zu lachen und sich zu bewegen war für sie relevant. Das alles waren nämlich die einzigen Dinge, die ich beobachtet hatte, seit ich hier war.

Und mein ursprünglicher Plan war es gewesen, Andrew anzusprechen, wenn er so betrunken war, dass er unser Gespräch größtenteils vergessen haben würde. Ihn kennen zu lernen, soweit das in diesem Zustand möglich war, und ihn zu fragen, ob er mich überhaupt mochte.

Die Jungs unserer Klasse kamen untereinander zwar alle miteinander aus, es gab aber trotz allem zwei Freundeskreise und deshalb kannte ich Andrew nicht so gut, wie ich es gerne würde. Aber so, ohne zu wissen, ob er tatsächlich betrunken war, würde ich mich nicht trauen, ihn etwas zu fragen.

Gedankenverloren ließ ich meinen Blick über die Umgebung schweifen. Es war zwar schon längst dunkel, aber die beiden Lagerfeuer erhellten die Liegewiese und den kleinen Badestrand am Flussufer recht gut. Überall saßen oder lagen Leute im Gras, alle mehr oder weniger betrunken, tatsächlich hatte ich das Gefühl, der einzige, komplett nüchterne Gast zu sein.

Vage nahm ich neben mir eine laute Stimme wahr, realisierte aber erst, als mir der dazugehörige Junge auf die Schulter schlug, dass sie meinen Namen gerufen hatte. „Lass rüber zu den anderen gehen, Louis und Titus werden abgeholt!", brüllte mir der sichtlich angetrunkene Sebastian viel zu laut ins Ohr. Erst jetzt bemerkte ich, dass von unserer Gruppe nur noch wir Beide übrig geblieben waren.

Und in der nächsten Sekunde fiel mir auf, was es bedeuten würde, 'rüber zu gehen'. Wir würden uns zu den anderen Jungs setzen und damit zu Andrew. Schnell nickte ich und Sebi rannte mit ungeahnter Motivation los. Ich folgte ihm in normalem Tempo und setzte mich, an meinem Ziel angekommen, neben Andrew auf den Boden, bemüht, nicht aufgeregt zu wirken. Das schien auch zu funktionieren, denn niemandem fielen meine zitternden Hände, meine wahrscheinlich geröteten Wangen und das viel zu schnell pochende Herz auf.

Es dauerte bestimmt eine viertel Stunde, in der ich nichts anderes tat, als da zu sitzen und darauf zu warten, dass Andrew etwas sagte, damit ich seine Stimme hören konnte, bis ich mich soweit beruhigt hatte, dass ich nicht mehr zitterte.

Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass es schon fast zwei Uhr nachts war. Inzwischen hatte sich die Handvoll Leute, die einen Fahrer gefunden haben mussten, der sie auch so spät noch abholte, um ein Lagerfeuer versammelt, das andere war gelöscht worden. Insgesamt waren wir jetzt vielleicht noch zwanzig Leute.

Es wurde zunehmend kälter und ich war froh um die Jacke, die ich mitgenommen hatte. Sehnsüchtig blieb mein Blick an einem Pärchen hängen, das eng aneinander gekuschelt im Gras saß. Die Beiden hatten es gut, ich würde alles dafür geben, mich genauso an Andrew kuscheln zu können...

Erst als mir die verärgerte Mine des Mädchens auffiel, an dem mein Blick hängen geblieben war, wandte ich meine Augen ab. Sie mochte mich nicht – völlig zu recht. Ich war früher ein wirklich unfreundlicher Mensch gewesen und ihr Freund hatte mit mir zu kämpfen gehabt. Doch ich versuchte wirklich, mich zu bessern, für Andrew.

Irgendwann beschloss eine weitere Gruppe aus vier Leuten, darunter das Pärchen, nach Hause zu fahren. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich doch nicht der einzige Nüchterne gewesen war; das Mädchen das ich vorhin angestarrt hatte war genauso wie ich dafür bekannt, keinen Alkohol zu trinken, sie würde also auch Leute fahren.

Die immer kleiner werdende Gruppe drängte sich um das Feuer. Es war wirklich kalt, einige Mädchen zitterten schon bedenklich, doch mich störte es nicht wirklich, dass ich fror. Hätte ich wieder angefangen zu zittern, hätte das ganz andere Gründe gehabt.

Einen Grund, der neben mir saß.

Und der mich, wie ich just in diesem Moment bemerkte, auffällig unauffällig von der Seite betrachtete.

Mit einem fragenden Blick drehte ich meinen Kopf in seine Richtung und wie zu erwarten wandte er seinen Blick sofort ab. Doch sobald ich mich etwas von ihm weg drehte und nur aus den Augenwinkeln zu ihm schielte, lag sein Blick wieder auf mir, was mein Herz immer schneller schlagen ließ.

Nachdem ich das einige Zeit beobachtet hatte, stand Andrew plötzlich auf. Er wankte kurz ein paar Schritte zurück, schien dann sein Gleichgewicht wieder zu finden und nuschelte: „Boah is mir schlecht!"

Dann machte er sich leicht schwankend auf den Weg zu den öffentlichen Toiletten. Sofort sprang ich auf und murmelte: „ich schau mal ob's ihm gut geht." „Alter beruhig dich", brüllte Sebi, „der kotzt doch nur!", doch ich ignorierte ihn.

Im Weggehen konnte ich hören, wie Matthias mir „Gayyyy!" hinterher brüllte, doch ich ignorierte es. Er meinte das nicht ernst, nicht einmal als Beleidigung, er schrie das immer wenn er betrunken war, egal ob es passte oder nicht. Und niemand der anderen konnte ahnen, wie gut es gerade tatsächlich passte.

Mit schnellen Schritten lief ich Andrew hinterher, der die Toiletten schon fast erreicht hatte. Gerade bog er um die Ecke, hinter der sich die beiden Türen befanden und verschwand so für einige Sekunden aus meinem Blickfeld. Dann folgte ich ihm und sah, wie der Blonde an der Wand neben der Klotür lehnte und schwer atmete.

Als er mich sah, legte sich ein breites Grinsen auf sein Gesicht. Wüsste ich es nicht besser, würde ich ihm sofort abnehmen, dass er betrunken war. Doch so verwirrte mich das alles nur noch mehr. Bevor ich mir allerdings noch mehr Gedanken darüber machen konnte, stieß sich der Ältere von der Backsteinmauer hinter ihm ab und kam mit leicht torkelnden Schritten auf mich zu.

Als er nur noch einen halben Meter von mir entfernt war, blieb er stehen und fragte lallend: „Was machst'n hier? Warum bist'n nicht bei den anderen?" Ich antwortete mit einem Schulterzucken und einer Gegenfrage: „Und was machst du hier?" „Mir war schlecht aber jetzt geht's wieder", antwortete mein Gegenüber.

Dann legte sich ein Ausdruck auf sein Gesicht, den ich nicht ganz deuten konnte. Es war eine Mischung aus Entschlossenheit und Neugier, doch es spielte noch etwas anderes mit hinein, etwas von dem ich keine Ahnung hatte, wo ich es einordnen sollte.

Und dann machte er noch einen Schritt auf mich zu. Er war mir jetzt so nah wie noch nie. Unter normalen Umständen wäre ich ein Stück zurück gewichen, doch das hier war nicht normal. Ich wollte diese Nähe, wollte sie so sehr, und war so erleichtert, dass er sie mir freiwillig gab, dass es mir egal war, dass er sich komisch benahm, dass er tat, als wäre er betrunken.

Ganz kurz vor mir machte Andrew erneut Halt und nuschelte: „Ich will mal was wissen."

Und bevor ich auch nur über eine Antwort nachgedacht hatte, lagen seine Lippen plötzlich auf meinen. Erschrocken zuckte ich zusammen, doch der Größere hielt mich mit seinen Händen an der Hüfte fest, sodass sich der Kuss nicht löste. Erst konnte ich mich nicht bewegen, rührte mich keinen Millimeter und machte keine Anstalten, den Kuss zu erwidern, denn ich war viel zu überwältigt, dass das hier gerade wirklich passierte.

Erst nach einer gefühlten Ewigkeit begriff ich, dass ich den Moment ausnutzen musste, falls das wirklich die Aktion eines Betrunkenen sein sollte, also hob ich meine Arme, schlang sie um Andrews Nacken und begann erst zögerlich, aber allmählich mutiger und schließlich genauso fordernd wie der Größere, den Kuss zu erwidern.

Durch meinen Kopf rasten unendlich viele Gedanken, doch sie überlagerten einander oder rasten so schnell durch mein Bewusstsein, dass ich sie nicht zu fassen bekam. Doch schließlich kristallisierte sich eine Frage heraus: Wieso tat er das?

Und sie ließ mich nicht mehr los, sodass ich den Kuss irgendwann tatsächlich beendete und bevor Andrew irgendwas sagen konnte, fragte ich: „Warum machst du das?"

Als Antwort bekam ich nur ein undeutlich genuscheltes: „Was?", doch ich war verwirrt und wollte eine anständige Antwort, also sagte ich mit leicht genervtem Unterton in der Stimme: „Ich weiß dass du nicht betrunken bist also hör auf, so zu tun."

Erschrocken riss mein Gegenüber die Augen auf und verriet sich dadurch selbst. Schließlich fragte er kleinlaut: „Woher weißt du das? Die anderen haben es alle geglaubt." Jetzt geriet ich zwar selbst in Verlegenheit, denn ich musste zugeben, dass ich ihn die ganze Zeit beobachtet hatte, aber ich wollte schließlich die Wahrheit von ihm hören, also sollte ich sie ihm auch nicht vorenthalten.

„Ich hab gesehen dass du so gut wie nichts getrunken hast.", sagte ich also und fügte noch ein „Und außerdem schmeckst du nicht nach Alkohol", hinzu. Beschämt senkte der Blonde seinen Kopf und murmelte: „Ja okay, ich bin nüchtern."

Das verwirrte mich noch mehr, also sagte ich: „Dann kannst du mir ja meine Frage jetzt normal beantworten: Was sollte das gerade eben? Warum hast du mich geküsst?" Wieder klebte der Blick des Älteren auf dem Boden als er murmelte: „Warum wohl?" Und als ich nichts antwortete flüsterte er noch: „Ich... ich hab nen crush auf dich..."

Dann drehte er sich um, warf noch einen kurzen Blick auf mich und rannte weg.

Ein paar Sekunden lang stand ich einfach nur da. Starrte nach vorne, auf die Stelle, an der Andrew gerade noch gestanden hatte. Und in meinen Ohren klangen die Worte nach, von denen ich mir nie erträumt hatte, sie jemals aus seinem Mund hören zu dürfen.

Dann realisierte ich, dass er gerade dabei war zu gehen und löste mich aus meiner Starre.

So schnell ich konnte, sprintete ich um die Ecke des kleinen Häuschens und sah vielleicht hundert Meter vor mir Andrew, der mit gesenktem Kopf auf den mit Schilf bewachsenen Teil der Uferböschung zu rannte.

Ich bemühte mich, ihm hinterher zu rennen und kam kurz nach ihm am Ufer an. Er hatte sich auf den Boden fallen lassen und starrte aufs Wasser, also setzte ich mich ebenfalls und tippte ihn an der Schulter an, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen.

Überrascht zuckte der Blonde zusammen und drehte sich zu mir, als er mich erblickte senkte er seinen Blick aber sofort wieder. Leise murmelte er: „Was soll das, was willst du hier?" „Mit dir reden", antwortete ich, „Und dich fragen warum du so getan hast als wärst du besoffen."

Mit immer noch gesenktem Kopf murmelte der Blonde: „Ich... ich wollte das als Ausrede nehmen. Falls du mich weg stößt oder so. Oder für so ne Situation... einfach sagen ich kann mich an nichts erinnern. Aber das klappt jetzt ja nicht mehr."

Überrascht hielt ich einen Moment inne, als mir klar wurde, dass er so ziemlich das Gegenteil von dem getan hatte, was ich hatte tun wollen, aber mit dem gleichen Ziel, also sagte ich leise: „Ich wollte sowas auch machen. Warten bis du betrunken bist und dich ansprechen, damit du dich an nichts erinnerst. Aber das hat nicht so ganz geklappt."

Die Information brauchte ein paar Sekunden, bis der Blonde ihre Bedeutung realisiert hatte. Doch dann schien es bei ihm klick zu machen und er starrte mich unvermittelt an. Mit vor Überraschung leicht geöffnetem Mund stammelte er: „Was... heißt das, dass...?" „Ja natürlich!", unterbrach ich ihn und tat das einzig Richtige in dieser Situation:

Ich küsste ihn erneut.

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