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57. Wunschpairing

Ich - Erzähler: undefiniertes Geschlecht
Andere Person: männlich

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Wie hatte ich glauben können, ihn mal gekannt zu haben?

Immer wieder stellte ich mir diese Frage und fand einfach keine plausible Antwort.

In der fünften Klasse waren wir zusammen in eine Klasse gewürfelt worden aber schon ein Jahr später, als ich mich für Französisch und er sich für Latein entschieden hatte, waren wir wieder getrennt worden.

Und in diesem einen Jahr hatte ich gedacht, seinen wahren Charakter erkannt zu haben. War der Ansicht gewesen, ihn gut genug zu kennen, um ihn in eine Schublade stecken und über ihn urteilen zu können.

Ich hatte ihn immer für einen ruhigen Jungen gehalten, der viel las und sonst nur vor dem Computer saß. Hatte mich kaum mit ihm beschäftigt und nur ab und zu ein Wort mit ihm gewechselt.

Später hatte ich mich mit einem seiner Freunde sogar relativ gut verstanden, doch nie war meine Aufmerksamkeit wirklich auf ihn gefallen.

Bis zu diesem Projekttag. Einigen Lehrern waren die Spannungen zwischen den Klassen unserer Jahrgangsstufe aufgefallen. Tatsächlich herrschte zwischen uns und unseren Parallelklassen eine sehr feindselige Stimmung, deswegen wurden wir in Zweierpaare eingeteilt, deren Partner aus verschiedenen Klassen kamen.

Wir bekamen Aufgaben, mit denen wir uns den Tag über zusammen beschäftigen mussten. Es war darauf geachtet worden, nicht die größten Streithähne zusammen zu stecken, so war jeder zu jemandem zugeteilt worden, mit dem er bis zu diesem Zeitpunkt kaum Kontakt gehabt hatte.

Das Ziel war es gewesen, neue Freundschaften zu knüpfen, was bei den meisten auch mehr oder weniger geklappt hatte.

Wir beide waren am Ende des Tages völlig überrascht gewesen, wie ähnlich wie uns eigentlich waren. Wir liebten es, zu lesen und hatten auch fast denselben Geschmack bei Büchern. Wir machten ähnliche Sportarten, mochten dieselben Filme, hörten dieselbe Musik.

Schon zwei Tage später, nahm er mich mit in die nächstgelegene Stadt, um mir eine der Sportarten zu zeigen, über die er mir schon so viel erzählt hatte.

Ich war vollauf begeistert.

Wir unternahmen immer öfter etwas gemeinsam, ob Sport, Kino oder einfach in den Pausen zusammen rumhängen.

Und irgendwann besuchte ich ihn mal bei sich zu Hause.

An diesem Tag fühlte ich mich so klein wie noch nie.

Ich erkannte, dass ich mich völlig in ihm getäuscht hatte, als ich versucht hatte, ihn in eine Schublade zu stecken.

Es stimmte zwar, das er viel Zeit vor dem PC oder mit der Nase in irgendwelchen Büchern verbrachte, aber die Art Mensch, für die ich ihn jahrelang gehalten hatte, war er überhaupt nicht.

In dieser Zeit lernte ich so viel Neues über ihn: Dass er vor Leuten die er mochte sehr viel gesprächiger war als in einer Gruppe. Wie aufopferungsvoll er sich um seinen zweijährigen Bruder kümmerte. Dass er unendlich geduldig war und mir alles, das ich nicht verstand erklärte.

Mit ihm konnte ich über alles reden, ich hatte keine Bedenken, etwas Falsches zu sagen, oder mich irgendwie seltsam auszudrücken, denn selbst wenn das mal passierte, war es nicht schlimm.

So entstanden zwar sehr oft sehr seltsame Gespräche, doch wir sagten einfach was wir dachten und so war nichts peinlich sondern alles höchstens lustig.

Irgendwann hatte ich einmal bei ihm übernachtet und mitten in einem unserer wirklich seltsamen Gespräche fiel plötzlich der Satz: "Warum sind wir eigentlich noch nicht zusammen?"

Gute Frage. Und woran erkennt man eine gute Frage? Daran dass man keine Antwort darauf weiß. Irgendwie verhielten wir uns wirklich ein Bisschen wie ein Pärchen und wurden auch von anderen so behandelt, also war es wohl vorhersehbar gewesen, dass wir uns irgendwann mit dieser Frage konfrontiert sehen würden.

Und irgendwann, viel später, fanden wir dann doch die Antwort: einen Kuss.

Seit diesem Tag, bin ich so glücklich wie noch nie. Aber immer wieder muss ich daran denken, dass ich einmal das Gefühl hatte, ihn zu kennen. Ich dachte, ich wüsste, was in ihm vorgeht, doch jetzt, wo ich es tatsächlich weiß, komme ich mir so dumm vor.

Nie wieder stecke ich Leute in Schubladen voller Vorurteile!

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666 Wörter lel

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