46. Stexpert
!Triggerwarnung!
3k Reads und 300 Votes sagt mal spinnt ihr xD
Danke!
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Wut
PoV Tim
Wütend schlug ich auf alles ein, was mir zwischen die Finger kam. In meiner Raserei schmiss ich mit Geschirr, das auf dem Boden zersplitterte, trat gegen die Küchenstühle, warf sogar den Tisch um, schlug die Spülmaschine so fest zu, dass der Inhalt klirrte und schepperte, fegte zwei Wasserflaschen aus Glas zu Boden und pfefferte fünf Gewürzdosen hinterher, deren Inhalt sich über den Boden verteilte und sich mit dem Wasser zu einer ekelhaft aussehenden braun – grünen Matsche vermischten.
Aufgebracht rannte ich ins Wohnzimmer, rammte den gläsernen Couchtisch und schmiss die Hälfte der Gegenstände, die darauf gelegen hatten zu Boden. Dann hob ich den Tisch hoch und warf ihn aus einem Meter Entfernung auf den Boden. Ich befand mich in einem zerstörerischen Wahn, in dem ich nicht zu stoppen war und alles um mich herum aus dem Weg räumte. Schnaufend sah ich mich um und entdeckte die Gardinen, die ich kurzerhand packte und zu Boden riss. Das laute Ratschen des Stoffs war Genugtuung für meine Ohren und ich wollte mehr von diesem zufriedenen Gefühl spüren.
Nein, nicht zufrieden, eher mächtig. Erhaben. Ich wollte sehen und hören können, dass ich Dinge zerstören konnte, die Kraft und die Macht hatte, zu zerschlagen. Ich ging kurz in die Hocke, stieß mich ab, griff nach der Vorhangstange und riss diese mit mir zu Boden. Allerdings hatte ich meinen Sprung wohl falsch einkalkuliert, denn ich wurde von meinem Schwung und dem der Stange zu Boden gerissen, was mich noch wütender machte.
Sofort sprang ich wieder auf, rannte zum Regal und fing an, die Gegenstände heraus zu ziehen und auf den Boden zu schmettern. Doch ein Detail fiel mir ins Auge. Eine braune Scherbe auf der ein Auge zu erkennen war. Erschrocken hielt ich inne, hob die Scherbe auf und starrte sie fassungslos an.
Ich hatte es zerstört.
Sein Geschenk.
Das Letzte, das mir noch von ihm geblieben war.
Die selbst gemachte kleine Porzellanpuppe, die mir mein Kleiner geschenkt hatte. Er war so begabt gewesen. Hatte mir ein Püppchen geschenkt, das ausgesehen hatte wie ich. Man hatte es sofort erkannt, auf den ersten Blick. Und ich hatte dieses kleine Kunstwerk in meiner Raserei vernichtet, es war nur noch ein Scherbenhaufen übrig.
Als ich meinen Blick durch meine Wohnung schweifen ließ, wurde mir das Ausmaß der Verwüstung, die ich angerichtet hatte erst so wirklich bewusst. Die Spur der Zerstörung, die ich hinter mir her gezogen hatte, erstreckte sich über das ganze Erdgeschoss, am Schlimmsten hatte es Küche und Wohnzimmer erwischt. Verzweifelt ließ ich meinen Kopf in die Hände sinken und schluchzte laut auf.
Was war nur aus mir geworden? Diese Wutanfälle machten mich unberechenbar, in diesem Zustand würde ich vielleicht sogar Stegi etwas antun, mein ein und alles, so, wie ich sein Geschenk zerbrochen hatte.
Ich würde nicht davor zurückschrecken, ihn zu verletzen.
Wenn man Tote denn verletzen könnte...
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