Dizzi - Breathe Again (wieder atmen)
Quelle der FF: http://www.fanfiktion.de/s/54f31c9e00040891b8dbe57/11/120-Shades-of-Gay
PoV Izzi
Ich stützte meine Ellebogen auf meine Knie und meine Stirn auf meine Handinnenflächen. Meine Gedanken kreisten nur um eine Person; Feilx.
Warum?
Warum er?
Hätte ich doch nur etwas gesagt!
Wieso war er ausgerutscht?
Was, wenn er es nicht schaffen würde?
Ich hätte loslassen müssen!
Das wäre meine Schuld!
Ich hätte mein ganzes Leben lang Schuldgefühle!
Aus meinen Gedanken rissen mich Schuhe, die ein wenig unter einem weißen Ärztekittel hervorschauten und vor mir stehen geblieben waren. Ich hob meinen Kopf und sah den Arzt aus roten, verheulten Augen an. „Alexander, ich bitte Sie, nach Hause zu gehen." „Was?!", brachte ich geschockt hervor. „Ist er...?", ich konnte es einfach nicht aussprechen. „Er wird noch operiert, aber es ist ungewiss, ob er es schaffen wird." Ich schüttelte energisch den Kopf. „Ich bleibe hier!" Er seufzte. „Holen Sie sich etwas Kaffee, dort hinten steht ein Automat, es könnte noch einige Stunden dauern." Nachdem ich brav genickt hatte, verschwand er wieder in die Richtung, aus der er wohl gekommen war. Auch ich stand auf und bewegte mich langsam in Richtung der Wand, an der besagter Kaffeeautomat stand. Nachdem ich den viel zu überteuerten, wässrigen Kaffee bezahlt hatte, schlurfte ich wieder zu meinem Platz und dachte weiter nach. So wie vorher, nur mit dem Unterschied, dass ich nun ab und an an meinem Gesöff namens Kaffee nippte.
Ich weiß nicht, wie viele Stunden ich nun insgesamt auf dem Stuhl saß, aber meine Beine spürte ich nicht mehr und mein Rücken schmerzte wie die Hölle, mein Nacken ebenso. Und ich Hunger. Gleichzeitig war mir aber auch schlecht. Seit geraumer Zeit starrte ich die gegenüberliegende weiße Wand an. Zumindest bis sich jemand in mein Gesichtsfeld schob. Ich brauchte einen Moment, um wieder klar zu sehen, und den Arzt von vorhin zu erkennen. „Was?" „Ich sagte, Ihr Freund hat es grade so geschafft." Ich sprang auf. „Wo ist er?", fragte ich sofort nach und ein Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus. „Also... er hat die OP überstanden.." Mein Grinsend verrutschte. „Jetzt liegt er im künstlichen Koma." Ich riss meine Augen auf, mein Grinsen war komplett verschwunden. „Wo ist er?", wiederholte ich meine Frage, jedoch flüsterte ich jetzt nur. „Verstehen Sie.. er braucht seine Ruhe." „Bitte", flehte ich weiter, „geben Sie mir fünf Minuten." Er seufzte, nickte aber und lief voraus. Langsam und ein wenig stolpernd folgte ich ihm, bis wir schließlich vor einer Türe standen. „Fünf Minuten", nickte er mir zu. Ich nickte eifrig und er öffnete mir die Türe. Ich schlüpfte schnell herein, er blieb draußen. Mein Blick wanderte ängstlich zu dem einzig belegten Bett in diesem Raum. Selbst auf die Entfernung sah Felix blass. Viel zu blass als dass es natürlich wirkte. Ich brauchte ein paar Sekunden, bis ich mir einen Stuhl schnappen und ich zu seinem Bett schleifen konnte. Dort setzte ich mich dann und nahm seine Hand in meine, wobei mein Blick starr auf Felix Gesicht gerichtet war. „Felix... ich...", was tat ich hier? Ich redete mit jemandem, der mich nicht hören konnte? Aber wird nicht gesagt, dass Personen, die im Koma lagen, trotzdem das, was um sie herum passierte, wahrnahmen und sich an manches erinnern konnten? Ach egal. „...du darfst mir nicht einfach wegsterben, verstanden?", flüsterte ich und meine Stimme klang wegen den Tränen, die ich zurückhalten musste, leicht erstickt, „Ich schaff' das hier doch nicht ohne dich! Ich hätte besser auf dich aufpassen sollen, ich weiß, aber bestrafe mich doch nicht so dafür! Felix... bitte... ich liebe dich doch!" Ich schluchzte. Ich hatte mir fest vorgenommen, es ihm heute endlich zu sagen, aber dazu war ich nie gekommen. Mir liefen die Tränen nur so über die Wange.
Irgendwann hörte ich die Tür. „Alexander, ich bitte Sie zu gehen." „Nein!", schrie ich unter Tränen. Der Doktor trat neben mich und legte mir eine Hand auf die Schulter. Mit seiner anderen Hand löste er meine von Felix'. Es fühlte sich so an, als ob er mir einen Teil von mir nahm. Innerlich schrie ich. Ich stand zwar auf, beugte mich aber zu Felix und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. „Bitte bleib bei mir", hauchte ich noch, ehe ich mich erhob und ohne ihn noch eines Blickes zu würdigen den Raum verließ. Davor wartete ich auf den Doktor. „Wenn ich wieder zu ihm kann, rufen Sie mich an, ja? Egal, um wie viel Uhr. Auch mitten in der Nacht, ja?" „Dafür bräuchte ich Ihre Nummer." Ich nickte, begleitete ihn zu seinem Arbeitsplatz und diktierte sie ihm. Danach verabschiedete ich mich und fuhr nach Hause.
Dort angekommen schmiss ich mich mit Anziehsachen aufs Bett und starrte die Decke an. Irgendwann nahm ich mein Handy aus der Hosentasche und schaltete es auf laut, damit ich den Anruf nicht verpassen würde. Dann zog ich mir Shirt und Hose aus und warf sie aus dem Bett. Dann verkroch ich mich unter meine Bettdecke und starrte wieder die Decke an. Irgendwann war ich wohl doch eingeschlafen, oder durchlebte ich das heute passierte in einem Tagtraum erneut?
""Gut gelaunt sprang ich am Morgen unter die Dusche, zog mich danach an und machte mir meine Haare. Felix und ich hatten vor, eine Folge ramble aufzunehmen und danach einfach noch ein wenig abzuhängen.
Nach meinem Frühstück rief ich Felix an. „Hey, Alex", meldete er sich. „Na?", grinste ich. „Wann? Wo?" Er lachte. „Hörst dich nach 'ner Prostituierten an." Ich verdrehte nur grinsend die Augen und ließ den Kommentar unbeantwortet. Schließlich hätte ich nichts dagegen, wenn Felix und ich... mehr als 'nur' beste Freunde wären. Ich meine, ich war seit etwa drei Monaten in ihn verliebt. Drei Monate, wenn man die Zeit, in der ich mir nicht sicher war, was ich für Felix empfand und die Zeit, in der ich ihm aus dem Weg gegangen war, nicht mitzählte. „Aaaaaleeeex", kam es aus dem Hörer. „Was?", fragte ich verwirrt. „Wo bist du schon wieder mit deinen Gedanken?" Man konnte das Grinsen aus seiner Stimme hören und ich wusste, dass er seinen Kopf schüttelte. „Sorry", nuschelte ich nur. „Na egal. Um zehn am Dom?" Ich nickte, bis mir einfiel, dass er mich nicht sah. „Klar, gehr klar." „Gut, dann bis gleich." „Jo, bis gleich."
Erst nachdem ich aufgelegt hatte, warf ich einen Blick auf die Uhr. Schon halb neun. Schnell räumte ich mein Geschirr vom Frühstück in die Spülmaschine. Dann begab ich mich in mein Zimmer, um noch ein Video zu schneiden, rendern und in den Upload zu werfen. Dann musste ich auch schon los.
Auf dem Weg zum Dom dachte ich nach und fasste den Entschluss, Felix heute endlich zu sagen, was ich für ihn empfand. Aber erst nach dem Dreh. Ich brauchte schließlich keine Angst haben. Felix war ein toleranter Mensch und hassen würde er mich dafür auch nicht. Vielleicht sollte ich einfach damit anfangen, dass ich schwul war. Obwohl... ich fand keinen anderen Mann attraktiv. Dann sollte ich damit anfangen, dass ich wahrscheinlich bi war.
Während ich noch meinen Gedanken nach hing, war ich auch schon am Dom angekommen und stieg aus dem Wagen. Ich ging zu meinem Kofferraum, um mein Longboard rauszuholen. Im Gegensatz zu Felix war ich zwar ein richtiger Noob, aber hey, von nichts kommt nichts. Ich nahm es in die Hand und schloss dann das Auto ab. Relativ langsam fuhr ich dann zur Domplatte, auf der Felix schon wartete und ein wenig rum fuhr. Ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht und ich fuhr zu ihm. „Na?", fragte ich grinsend, als ich neben ihm war. Ebenfalls grinsend wandte er sich an mich. „Alles dabei?", lachte ich mit Kopfnicken auf seinen vollgestopften Rucksack. Beleidigt wandte er sich ab. „Du nimmst ja nie Kamera und Stativ mit." Ehrlich? „Felix?" Er sah zu mir. „Ich meinte das doch gar nicht so?", fragte ich mit gerunzelter Stirn nach, da brach er aber auch schon in Gelächter aus. „Arschloch", grummelte ich grinsend und boxte ihn leicht in die Seite, aber so, dass er sein Gleichgewicht nicht verlieren würde. „Hey! Wenn du so weiter machst, bin ich gleich wirklich noch beleidigt, mein Lieber." Ich schüttelte grinsend den Kopf.
Ohne uns abzusprechen, waren wir dann einfach losgefahren, um einen geeigneten Platz zum rambeln zu finden. Um etwa elf Uhr - schließlich dauerte es wegen mir etwas länger – fanden wir einen See mit Steg. Wir steuerten auf ihn zu stellten das Stativ mit Kamera ans Ende des Steges. Wir stellten alles passend ein und setzten und dann auf unsere Longboards auf den Steg. Für unser heutiges Thema holte Felix sein Handy hervor und las es mir kurz vor. Kurz gesagt ging es um unsere Schulzeit, inklusive Hass-und Lieblingsfächer, guter/schlechter Schüler und wie es mit Hausaufgaben aussah. Ich nickte ihm nur, als Zeichen dafür, dass ich bereit war, zu. Dazu musste ich mir schließlich nicht viel überlegen. Das meiste würde mir beim Reden einfallen. Felix nickte ebenfalls und wir sahen beide zur Kamera und Felix startete die Anmoderation.
Nach der Aufnahme stand Felix auf und schaltete die Kamera aus, während ich noch sitzen blieb und mein Gesicht in die Sonne hielt, die grade durch die Wolken brach. Nach eine Weile hörte ich, dass Felix sich wieder setzte. „Schau mal, ich glaub', dass das Wetter wolkenlos wird." Blinzelt öffnete ich meine Augen und tatsächlich sah es so aus, als ob die Wolken verschwanden. Auf jeden Fall war mehr blau als weiß zu sehen. „Ich wollte ja eigentlich fragen, ob wir etwas zocken, aber jetzt bleiben wir draußen!", entschied Felix lachend. Ich nickte nur und nahm mein Handy in die Hand, ebenso wie Felix. >Perfektes Wetter, um Longboarden zu üben ;)<, twitterte ich und sah auf meiner Timeline, dass Felix ebenfalls etwas getwittert hatte: >Wer bei dem Wetter nicht raus geht, ist doch bekloppt! Genießt das Wetter, Freunde!< Ich grinste. Felix mit seinen Ausrufezeichen. „Longboarden üben willst du also?", fragte Felix mich grinsend. „Habe ich das nicht schon?", stellte ich unwillig die Gegenfrage. „Oh nein, mein Lieber, jetzt üben wir das. Warte." Ich sah, dass Felix wieder twitterte, weswegen ich auf sein Handy schielte. >Na dann wollen wir dem @izziofficial doch mal Longboarden beibringen, was meint ihr Freunde?< Ich grinste und stand auf, während er den Tweet abschickte. Dann packte er sein Handy auch weg und stand ebenfalls aus. Felix schulterte seinen Rucksack und wir begaben uns wieder in den Park, der uns eine große Hilfe war, den See zu finden. Zum Glück war grade Unterrichtszeit und es waren nicht so viele Menschen unterwegs, da die, die nicht in der Schule waren, auf Arbeit waren.
Felix stand schon wieder auf seinem Board und sah mich ungeduldig an. Grinsend verdrehte ich die Augen, stellte mein Board dann aber auf dem Boden ab und bestieg es (das hört sich sau falsch an :o). Sofort kam Felix zu mir gefahren. „So, dann wollen wir doch mal ein wenig Speed darein bringen, nicht wahr?" Und während ich noch panisch: „Nein, ich find' das super so. Ehrlich. Ich bin gerne wie ein Opa mit Rollator unterwegs. Felix, ich.." sagte, hatte er schon meine Hand ergriffen und alleine das brachte mich zum Schweigen. Es brachte mich auch schon fast aus dem Konzept, da sich eine angenehme Wärme in meinem Inneren ausbreitete. „Alex, du vertraust mir doch, oder?", fragte Felix da plötzlich unsicher nach. „Was? Natürlich tue ich das!" Schon grinste Felix. „Dann halt jetzt mal schön das Gleichgewicht", meinte er lachend, nahm meine Hand fester und stieß sie kräftig ab, wobei er mich hinter sich herzog. Wir fuhren immer schneller und schneller.
„Du, Felix?", schrie ich aufgrund des Fahrwindes. „Ja?", brüllte er zurück. „Ich glaub' mir wird schlecht!" Sofort verlangsamte er und hielt schließlich an. Mit wackligen Beinen ging ich vom Loangboard und atmete tief durch. Klar, es hatte Spaß gemacht, aber jetzt war mir leicht schwindelig und alles drehte sich. Plötzlich spürte ich, wie sich ein Arm um meine Taille schlang und mir Halt gab. Ich lehnte mich an Felix Brust und schloss die Augen. Da mir dadurch aber sofort schlecht wurde, riss ich sie wieder auf und sah in Felix' Augen. So fokustierte ich mich nur auf ihn und meine Umwelt drehte sich nicht mehr. Ja, gut, ich nahm sie gar nicht mehr wahr.
„Geht's wieder?", fragte Felix sanft nach. Ich nickte und stieß mich von seiner Brust ab. Sein Arm war immer noch fest um meine Taille geschlungen und ich sah zu ihm. Ich wollte ihn küssen, in seinen Augen versinken, ihm meine Liebe gestehen, hören, dass er mich auch liebte, wollte so viel weiter mit ihm gehen. Ich blinzelte zwei Mal und wachte aus meiner Tagträumerei auf. „Wir fahren lieber nach Hause, ja?" Ich nickte nur. „Kommst du noch mit zu mir?" „Klar, du hast mich jetzt den ganzen Tag an der Backe." Mein Grinsen wurde erwiedert und er ließ mich erst jetzt wieder los. Augenblicklich verschwand die Wärme. Felix war schon wieder auf seinem Board. „Fahr nicht zu schnell, du Bekloppter", grinste ich. Er streckte mir nur die Zunge raus und fuhr vor. Ich fuhr langsamer hinterher, aber da Felix den Weg immer wieder zurück zu mir und Schlangenlinien fuhr, war das für ihn kein Problem.
Wir fuhren an der Straße entlang und überall waren noch Pfützen vom Regen der vergangen Nacht. Als Felix sich umdrehte und nach mir sah, warf er mir ein Grinsen zu und dann passierte es. Während er sich wieder nach vorne drehte, nahm er so viel Schwung, dass er das Gleichgewicht verlor, mit den Armen ruderte, dann aber doch hintenrüber kippte und mit dem Kopf auf dem Gehweg aufschlug. Sein Board fuhr einfach weiter, nur ohne ihn, er lag auf dem Boden und... oh mein Gott, war das Blut?!
Ich wusste nicht mehr, wie zu ihm gekommen war, aber ich war, kurz bevor ich bei ihm war, von meinem Board gesprungen und zu ihm gelaufen. Neben ihm kniete ich mich nieder und drehte seinen Kopf. Durch seine Kopfwunde, durch die viel zu viel Blut floss, wurde mir schlecht. Ein paar Passanten kamen zu uns, aber die meisten wollten wohl nur begaffen. „Kann nicht endlich jemand einen Krankenwagen rufen?!", rief ich panisch, da ich in meiner Panik die Nummer vergessen hatte. Ich sah die Menschen flehend an und einer holte tatsächlich sein Handy hervor. „Danke", hauchte ich, ehe ich noch einen Blick auf das ganze Blut am Boden warf, Felix' Blut, und ohnmächtig wurde.
Aber ich war schnell wieder wach, da ich mitbekam, wie der Krankenwagen hielt. Sofort war ich wieder hellwach und sprang einen der Ärzte praktisch an. An viel mehr konnte ich mich nicht mehr erinnern, nur, dass ich so lange gebettelt und Felix' Hand nicht losgelassen hatte, bis ich mitfahren durfte.""
In die Realität kam ich, als mein Handy ohrenbetäubenden Lärm machte. Blind tastete ich danach und fragte schlaftunken: „Ja, hallo?" „Guten Tag, Herr [Nachname]. Sie können Felix ab jetzt besuchen, wenn sie wollen." „Ja, danke. Auf wiedersehen." „Bis dann." Langsam wurde ich wach und realisierte, was der Arzt mir gesagt hatte. Ich konnte zu Felix! Sofort sprang ich auf – was meinem Kreislauf wohl nicht so gefiel und mir kurz schwarz vor Augen wurde –, schnappte mir Klamotten und verschwand mit diesen im Badezimmer, um zu duschen. Nachdem ich mich fertig gemacht hatte, im Schnelldurchlauf natürlich, ich hatte noch nicht mal meine Haare wirklich gemacht, sah ich erst auf die Uhr. Es war fünf Uhr am Nachmittag. Gott, hatte ich lange geschlafen. Schnell steckte ich mein Handy ein, zog mir dann die Schuhe an und nahm die Jacke in die Hand. Ich nahm mir meinen Schlüssel, trat aus der Wohnung und schloss ab. Während ich die Treppen nach unten sprintete, zog ich mir meine Jacke an.
Als ich dann endlich im Krankenhaus angekommen war und Felix' Zimmernummer hatte, beeilte ich mich, dort hin zu kommen und öffnete dann vollkommen ausser Atem seine Zimmertür. Als ich sah, dass die ganzen Geräte weg waren und er nur noch eine Nadel im Arm stecken hatte, atmete ich erleichtert auf. Ich zog meine Jacke aus, warf sie auf den Tisch und zog mir wieder einen Stuhl an sein Bett. Schweigend griff ich nach seiner Hand und strich mit dem Daumen immer wieder über diese.
Ich musste wohl irgendwann mit dem Kopf auf Felix' Bett eingenickt sein, denn als ich meine Augen öffnete, fand ich mich dort wieder. Was mich geweckt hatte, war wohl eine Hand in meinen Haare. Es war Felix'! Dass er mir grade sanft durch die Haare gestrichen hatte und ich das hätte genießen sollen, war mir gar nicht bewusst. Ich schoss nach oben und sah einen Felix, der mich leicht anlächelte. Sofort warf ich mich auf ihn und musste meine Tränen zurückhalten. „Alex... ich hab' dich auch lieb, aber besitzt du vielleicht die Freundlichkeit, von mir zu gehen?" Schnell entferte ich mich wieder, griff aber nach seiner Hand. „Du tust ja so, als ob ich auf der Kippe zischen Leben und Tod stand." Er grinste leicht. „Standest du ja auch!" „Was?" „Deine OP wurde verlängert, es war nicht gewisst, ob du das schaffst und du lagst im künstlichen Koma!" „Wieso?" „Du hast das Gleichgewicht verloren, beim longboarden."
„Alex?" „Mh?" „Stimmt es?" „Was?", ich sah fragend zu ihm. „Du.. ähm... liebst du mich wirklich?" Ich wurde knallrot und sah weg. Ich wollte meine Hand von seiner nehmen, aber er hielt sie eisern fest. Ich schluckte und nickte dann. „Alex, tust du mir einen Gefallen?" Ich nickte nur. Er würde jetzt sicherlich wollen, dass ich verschwand oder so. „Küss mich." Sofort hatte er meine Aufmerksamkeit wieder und ich sah ihn perplex an. „Was?" „Küss mich", wiederholte er sanft lächelnd. Das ließ ich mir nicht ein drittes Mal sagen, weswegen ich mich zu ihm beugte. Er schloss seine Augenlieder und das sanfte Lächeln zierte noch immer seine Lippen. Ich schloss meine Augen ebenfalls und legte meine Lippen dann endlich auf seine. In meinem Magen explodierte ein Feuerwerk, was noch einmal vergrößert wurde, als er den Kuss sanft erwiederte und seine Lippen gegen meine bewegte.
Wenig später lösten wir den Kuss und sahen uns in die Augen. Ich konnte Felix' Lächeln sehen, ohne dass ich seine Lippen sah, es reichte bis zu seinen Augen. „Ich liebe dich auch, Alex." Als ich daraufhin unsere Lippen zu einem weitern, nicht mehr so unsicheren, trotzdem aber zärtlichen, liebevollen Kuss vereinte, war ich der glücklichste Mensch der Welt.
Ende !!!
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