Er fand sie schon immer schön. Schon seit der 5. Klasse, als er sie das erste Mal gesehen hatte. Aber er wollte es nicht zeigen, sich nicht eingestehen, das da etwas war. Er machte mit, als die anderen sie runtermachten, auch wenn sein Herz ihm zuschrie, das er das nicht tun konnte. Das er sie verrate. Aber er machte weiter. Und er war so unglaublich froh, als sie aufhörten.
In der 9. Klasse merkte er, das er sie mochte. Er mochte sie schon immer, aber nun noch mehr. Aber er sagte es ihr nicht, denn sie mochte ihn nicht.
In der 10. wurde ihm bewusst, das es ihr letztes gemeinsames Schuljahr sein würde. Er würde sie danach nie mehr wiedersehen. Sie wollte nach Kanada. Also versuchte er, ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Sie nervte es. Er versuchte sie auf ein Eis einzuladen, aber sie sagte, sie sei krank. Als seine Freunde ihr durch die Klasse zuriefen, dass er sie möge, rief sie zurück, sie habe einen Freund. Es tat ihm im Herzen weh. Er mochte sie doch. Er liebte sie, schon immer.
Eine Woche später verließ ihr Freund sie. Sie hatten Krach.
Einen Monat später hing er bei seinem Kumpel auf dem Tisch, den Rücken durchgedrückt und die Füße so weit wie möglich vom Tisch entfernt. Er macht einen auf Dreieck. Wollte sie beeindrucken. Sie dazu bringen, zu ihm zu kommen. Und sie kam zu ihm. Sie hatte sich auf seinen Rücken gesetzt und gesagt, er solle aufpassen, sonst würde er noch flachgelegt werden. Er wurde rot. Sie wusste schon immer, wie sie ihn necken und ärgern konnte. Und wie sie ihn dazu kriegte, das er eine Tomate wurde.
Dann bekamen sie diese Schulaufgabe. Sie sollten mit einem Partner ein Referat ausarbeiten. Er sollte mit ihr arbeiten. Sie stöhnte genervt, er musste sich ein seliges Lächeln verkneifen. Einen Tag später kam er mit zu ihr. Nur ihr Husky war da, ihre Eltern arbeiteten. Sie fütterte ihren Hund, der mehr Wolf war, machte dann eine Pizza warm und dann gingen sie in ihr Zimmer, der Husky kam mit.
Es war schon dunkel, als er nach Hause fuhr. Ein seliges Lächeln auf den Lippen.
Die nächsten Wochen ging es so weiter, auch als das Referat fertig war. Er gestand ihr, das er sie liebte. Schon immer. Sie kamen zusammen. Sie waren glücklich. Zwei Monate.
Dann kam sie von einem Tag auf den anderen nicht mehr zur Schule, meldete sich nicht bei ihm. Er weinte. Ihre Eltern hatten ihm gesagt, was ihr passiert war. Er kam zur Feier. Betrachtete sie in ihrem hölzernen Bett. Er sagte ihr noch einmal, das er sie liebte. Schon immer. Für immer. Er sah noch einmal den Stein an. Ihr Glück war nur kurz gewesen. Aber er würde sie im Herzen behalten. Für immer.
Es regnete. Der Himmel weinte über die getrennten Liebenden. Und es kam ihm so vor, als würde er noch einmal ihre Stimme hören, die der Wind zu ihm trug.

Lebe. Liebe. Für dich. Für mich.
Für uns.