Unser erster Oneshot ist für Timmy_The_Cat zu ihrem Buch "Harry Potter Oneshot Contest - Mein 100 Follower Special"
Entschuldigung, dass es etwas gedauert hat.

Schnee... Hunderte kleine Eiskristalle, die vom Himmel gleiten. Kleine Tropfen, die sich in den Wolken bilden und gefrieren. Sie bilden die schönsten Formen und keine Flocke gleicht der Anderen. Ein filigranes Wunderwerk, welches einfach nur zufriedenstellend zu betrachtend ist.
Allerdings kann er auch tückisch sein. Er ist nicht immer diese eiskalte Schönheit-

Ich saß am Fenster eines Korridors und blickte nach draußen, um die weiße Landschaft zu bestaunen, als zwei lachende Schüler an mir vorbei rannten und mich somit aus meinen Gedanken rissen. Sie schienen gerade draußen gewesen zu sein, denn sie hatten ganz rote Wangen und ihre Schuhe hinterließen nasse Abdrücke.

Langsam stand ich auf und knöpfte meinen Mantel zu. Es war das letzte Wochenende vor den Ferien und seit ein paar Tagen schien es fast ununterbrochen zu schneien. Ich entschied raus zu gehen und die Ruhe und kalte Luft zu genießen.
Durch den Schnee stapfend, machte ich mich auf den Weg zum schwarzen See. Die brechenden Eiskristalle unter meinen Füßen knirschten bei jedem meiner Schritte.

Eine angenehme Stille umgab mich. Nur ab und zu hörte ich mal in der Ferne ein Lachen oder belustigtes und erschrockenes Schreien. Vermutlich ein weiterer Schüler der einen Schneeball abbekommen hatte.
Mir wehte kalter Wind die blauen Haare aus dem Gesicht. Blau. Jedes Mal wenn mir eine Sträne vor die Augen fiel, konnte ich die Farbe sehen. Automatische erinnerten mich meine Haare immer wieder an meine Mum. Ich war ein Metamorphmagus, so wie sie es einst war.

Seufzent lehnte ich mich an einen Baum. Ich hatte sie nie richtig kennenlernen dürfen. Man hatte mir schon viel über sie erzählt. Sie war zwar eine chaotische Hexe, aber dennoch eine lustige, hilfsbereite Frau und geschätztes Mitglied im Orden des Phönix. Ihre Fähigkeit hatte ihr viele Vorteile verschafft.

In der Schlacht um Hogwarts wurde sie dann von meiner Großtante getötet. Sie hatte an der Seite meines Dads gekämpft und ihr Leben für eine schöne Zukunft geopfert.

Ich war währenddessen bei meiner Großmutter. Aber es war nicht nur Mom, die nicht zu uns zurückkehrte, sondern auch mein Dad.
Ich wünschte mir nichts sehnlicher, als nach Hause zu kommen und "Hi Mum, Hi Dad." sagen zu können. Doch dieser Wunsch blieb mir verwehrt. So gern hätte ich beide kennengelernt, doch man hatte sie mir genommen. Viel zu früh.

Nun passte meine Großmutter auf mich auf und mein Patenonkel Harry kam auch oft vorbei. Natürlich hatte ich dadurch immer wieder Kontakt zu James und Albus. Wir verstanden uns gut, doch trotzdem verspürte ich immer mal einen kleinen Stich, wenn ich die Familie Potter zusammen sah. In mir kochte dann ein Gefühl von Neid auf, welches ich nicht verspüren sollte. Es war nicht richtig von mir eifersüchtig zu sein, doch in mir war einfach diese Leere. Ein Loch das nicht gefüllt werden konnte.

Ich wünschte mir auch eine komplette Familie zu haben. Meine Eltern zu haben. Ich hatte nichtmal Erinnerungen an sie. Nur Geschichten, aber keine eigenen Erfahrungen. Harry und meine Großmutter versuchten diese Lücke zu füllen, auch die Weasleys nahmen mich herzlich auf, doch ein Puzzel ist einfach nicht perfekt, wenn Teile fehlen. Da helfen auch keine anderen Teile, die die Lücke füllen. So perfekt sie auch sein mögen, das Bild stimmt nicht.

Wieder entwich mir ein Seufzen. Die kalte Luft füllte meine Lunge und warmer Dampf verließ meine Lippen. Langsam stieß ich mich von dem Baum ab und lief zurück zum Schloss. Harry gab sein bestes eine Vaterfigur für mich zu sein. Uns verbandt nicht nur Familie, sondern wir teilten auch das selbe Schicksal. Wir hatten beide unsere Eltern verloren, ohne sie richtig kennengelernt zu haben. Allerdings hatte es Harry viel schwerer als ich. Um mich wird gesorgt. Harry musste bei den Dursleys aufwachsen.

"Hey Teddy, warte mal" rief James mich als ich gerade in den Gemeinschaftsraum ging. Ich blieb stehen und wartete darauf, dass er mich erreichte.
"Was ist denn los?" erwiderte ich.
"Dad hat mich gebeten dir zusagen, dass du und deine Großmutter herzlich eingeladen seid bei den Weasleys Weihnachten zu feiern. Die ganze Familie ist eingeladen."
Die Worte versetzten mir einen kleinen Stich, doch trotzdem lächelte ich breit.
"Ich werde es Andromeda ausrichten. Aber wahrscheinlich werden wir kommen. Ich habe auch ein echt tolles Geschenk für dich Jamie." grinsend klopfte ich ihm auf die Schulter. James verzog beim Namen Jamie das Gesicht.
"Du hast versprochen mich nicht mehr so zu nennen." Jedoch musste auch er schmunzeln.
"Ich freue mich schon auf euch."
Er umarmte mich brüderlich und lief mit einem "Bis dann" zu seinen Freunden zurück. Auch ich drehte mich um und lief in meinen Schlafsaal, um zu packen.

Am nächsten Morgen wachte ich ausgeschlafen auf. Ein letztes Frühstück und dann war es Zeit für die Heimreise. Meinen Koffer schon geschrumpft in der Jackentasche, machte ich mich auf den Weg, den ich immer vor den Ferien einschlug. Ein Gemälde im 2. Stock.
Der braunhaarige Mann lächelte mir direkt entgegen. Kratzer zierten seine rechte Wange und an seiner Schulter lehnte eine Frau mit quitschbunten Haaren. Traurig lächelnd sah ich zu den beiden hinauf. Sie wirkten friedlich und so glücklich. Man sah ihnen gar nicht an, wie schwer sie es teilweise gehabt hatten.

Dieses Bild war eine der wenigen Möglichkeiten meine Eltern zu sehen. Dementsprechend kam ich ständig her. Manchmal, um mit dem Gemälde zu sprechen, manchmal nur um die beiden zu sehen. Oft half es mir, mich zu trösten, doch manchmal vermisste ich sie nur noch mehr. Es war Fluch und Segen zugleich.

Mit einem aufrichtigem Lächeln sah ich zwischen den beiden hin und her. Nyphedora Tonks und Remus Lupin. Meine Eltern.
"Frohe Weihnachten"

~986 Wörter. Wir hoffen dir, Timmy_The_Cat , und auch allen anderen hat es gefallen. Wenn ihr Verbesserungsvorschläge habt, dann schreibt uns doch gern. Wir freuen uns über jedes Feedback.

Habt ihr Wünsche für den nächsten Oneshot?