POV Neymar

Schon wieder saß ich auf meinem Sofa und weinte, obwohl ich mir letztes Mal geschworen hatte, dass es das letzte Mal sei. Genau so wie ich es das mal davor und das mal davor getan habe. Aber jedes einzelne mal lande ich wieder hier. In derselben Situation, mit denselben Gefühlen, derselben Hilflosigkeit und wenig Hoffnung, dass es wieder besser wird. Jedes Mal stehe ich wieder auf, verspreche mir wieder, dass es nie wieder vorkommen wird und jedes Mal belüge ich mich selbst. Meine Freunde machen sich langsam wirklich Sorgen um mich. Verständlicherweise! Ich war immer der glückliche, der der immer für ein Spaß zu haben ist und über jeden scheiß gelacht hat. Aber Ich weiß nicht, wie ich weiter dieser Mensch sein soll, wenn er nicht mehr da ist. Lio hat mich vor 3 Monaten verlassen. Es war irgendwie klar, dass es kommt. Wir haben schließlich nicht mehr wirklich miteinander geredet, aber trotzdem kann ich damit nicht umgehen. Auch wenn ich keine großen Schritte unternommen habe, um unsere Beziehung am Laufen zu halten so hatte ich doch nicht damit gerechnet, dass er sie beendet. Er hat mir gesagt, dass er schon etwas mehr erwartet als einmal die Woche eine Textnachricht und im Nachhinein gesehen war es klar, dass die Beziehung endet. Trotzdem hat es mich komplett unvorbereitet getroffen. Ich glaube nicht einmal die Tatsache an sich, das Lio mit mir Schluss gemacht hat ist das Problem. Ich weiß nicht einmal ob wir uns noch wirklich geliebt haben, aber der Gedanke allein zu sein, niemanden zu haben zu dem man immer gehen kann und noch dazu eine wichtige Freundschaft zerstört zu haben macht mich fertig. Während ich also weiter im Selbstmitleid versank, hörte ich plötzlich ein Klopfen an der Tür. Verwirrt öffnete ich diese da ich keinen Besuch mehr erwartete. Als ich vor der Tür Marco gesehen habe ist meine Verwirrung fast noch größer geworden, „Was machst du hier?", fragte ich ihn „Ich wollte nach dir sehen. Ich weiß Wir sind nicht wirklich Freunde, haben insgesamt nicht mal wirklich etwas miteinander zu tun, aber ich habe mir Sorgen gemacht. Du warst heute und insgesamt die letzten Wochen ziemlich still, das bin ich so nicht von dir gewohnt. Ist alles okay? Okay was für ne blöde Frage ich sehe schließlich das nicht alles okay ist. kann ich reinkommen?"

So ist unerwartet eine ziemlich gute Freundschaft zwischen uns entstanden. Mittlerweile weiß ich allerdings nicht mehr, ob es von meiner Perspektive wirklich nur Freundschaft ist. Der Abend, an dem er vor meiner Tür stand, ist mittlerweile etwa ein halbes Jahr her, somit ist die Beziehung mit Lio schon knapp 9 Monate vorbei. Sobald allerdings Marco in mein Leben getreten ist, war die Trauer Lio fast vergessen. Das Einzige, warum ich mir das betreffend noch sorgen machte, war die Freundschaft die kaputt gegangen ist. Marco hat mich allerdings dazu gebracht, mich noch einmal mit Lio auszusprechen. Sodass selbst das jetzt kein Thema mehr ist. Marco verändert mich insgesamt zum Guten. Durch ihn habe ich mir Freunde bei PSG gefunden und werde jetzt auch etwas mehr respektiert. Vor einer Woche habe ich allerdings festgestellt, dass ich mich wohl in den Franzosen verliebt habe. Ich weiß nicht was ich machen soll, da ich Angst habe, dass wenn er davon erfährt er Was nicht mehr mein Freund sein will. Außerdem glaube ich auch nicht, dass wenn er mich nicht mehr mitnimmt, ich irgendwo eingeladen werden würde. Dann wäre ich wie in meiner Anfangszeit hier wieder ziemlich allein. Vielen Menschen macht allein sein ja nicht so viel aus, ich gehöre allerdings nicht zu diesen Menschen. Ich bin absolut unfähig allein zu sein. Ich kann nicht ohne, dass etwas um mich herum passiert. Ich brauche nicht unbedingt eine Party oder sowas, auch wenn ich dagegen nichts einzuwenden habe, aber mir reicht auch ein kleineres zusammenkommen. Aber allein in meinem relativ großen Haus habe ich nur das Gefühl verrückt zu werden. Da ich Angst habe, dass Marco bemerkt, wie ich empfinde habe ich mich die letzten Tage zurückgezogen. Allerdings hat er mich jetzt schon gefragt, ob es mir gut geht oder was los sei. Ich werde es wohl nicht allzu lange vor ihm geheim halten können. All dies geht mir durch den Kopf, während ich mich Nach dem Training fertig mache. Heute ist eine kleine Zusammenkunft bei Kylian Und da mein Auto Im Moment bei der Reparatur ist, hat mich Marco mitgenommen. Eben dieser wartet bereits an seinem Auto auf mich als ich in die Garage Laufe. Wir setzen uns also in seinem Wagen und ich erwarte, dass er losfährt. Allerdings macht er keine Anstalten das zu tun, sondern dreht sich nur zu mir und schaut mich an, „Jetzt sag nicht wieder, dass nichts los ist. Ich weiß genau, dass irgendwas ist. Ich habe dich in den letzten Monaten relativ gut kennengelernt, also Versuch gar nicht erst mich anzulügen.". Entsetzt schaue ich zu ihm das kann er doch jetzt nicht ernst meinen. Ich will nicht, dass unsere Freundschaft so endet. Also versuche ich mir eine Ausrede auszudenken, weiß aber bereits während ich das tue, dass das absolut nichts bringen wird. Ich schaue meine eigenen Schuhe an, während ich den Entschluss fasse, Ihm einfach die Wahrheit zu sagen. „Ich habe mich in dich verliebt. Ich weiß, dass du nicht dasselbe empfindest, aber Ich hoffe, dass du trotzdem mein Freund bleiben willst" Während ich das sage steigen mir Tränen in die Augen. Was mach ich, wenn er Nein sagt. Was mache ich, wenn er sagt er möchte nichts mehr mit mir zu tun haben. Ich hätte es ihm nicht sagen sollen. Alles wäre besser, als wenn er jetzt die Freundschaft auflöst. Während ich mir Gedanken mache was als nächstes passieren könnte, höre ich ihn einfach nur lachen. Verwirrt schaue ich zu ihm, während er sich vor Lachen kaum einkriegt. „Ich dachte das wäre klar. Ich dachte wir hätten eine stille Vereinbarung, dass gegenseitig was voneinander wollen, aber dass du noch Zeit brauchst nach deiner Trennung. Aber anscheinend wusstest du nichts von dieser Vereinbarung.", sagt er, während er vor Lachen nach Luft schnappt. Jetzt bin ich es der anfängt zu lachen, „Demnach hätten wir schon vor Monaten zusammenkommen können. Meine Beziehung mit Lio war am Ende nicht mehr wirklich Liebe. Ich war eigentlich nur so fertig, weil ich nicht gerne allein bin.". „Dann ist es ja gut, dass du ab jetzt nicht mehr allein sein musst. Diese Aufgabe übernehme ich liebend gerne.", Sagt er, während er sich vorlehnt und mich endlich küsst.