Türchen 11 (Sergio Ramos x Toni Kroos)
TW: Depressionen, Selbstverletzung, Suizidgedanken/-versuch
POV Sergio Ramos
Ich funktioniere nur noch. Seit Toni und ich Schluss gemacht haben weiß ich nicht was ich fühlen soll. Mein Tagesablauf läuft ab wie der eines Roboters. Ich frühstücke gesund, gehe zum Training und gebe mein bestes, manchmal treffe ich mich sogar mit Freunden, wenn ich gefragt werde. Ich will nicht, dass irgendjemand denkt es wäre etwas nicht okay. Mein gesamtes Haus ist perfekt ordentlich und sogar die Gewürze bei mir im Schrank sind nach Farben sortiert. Ich klammere mich an diese Ordnung, weil ich nicht weiß, wie ich ohne Toni überhaupt leben soll. Damit ich irgendetwas zu tun habe, spiele ich mein perfektes Leben. Ich will nicht, dass sich irgendjemand Sorgen um mich macht. So war es schon immer, wenn es mir richtig schlecht ging, wusste nie jemand etwas davon. In diesen Momenten wurde mein Leben perfekt. So schlecht wie nach der Trennung ging es mir allerdings noch nie. Dabei war es unnötig, dass wir uns getrennt haben. Es war irgendwie eine gemeinsame Entscheidung aber keiner von uns wollte es wirklich. Toni war am Anfang ziemlich fertig aber mit der Zeit wurde es immer besser. Es ist jetzt einen Monat danach und es sieht aus als ginge es ihm wieder gut. Toni war immer jemand der offen und gut mit seinen Emotionen umgehen konnte. Ich bin der Gegensatz davon. Alles ist perfekt, aber ich habe das Gefühl, als würde ich probieren zu schreien, aber niemand hörtes. Aber wie auch, niemand denkt es gehe mir schlecht. Ich musste mir schon einige Vorwürfe anhören, dass ich Toni nie geliebt hätte und dass ich ihn verarscht hätte. Der einzige Moment, wo ich meine Schmerzen herauslasse ist abends. So wie gerade. Ich sitze auf dem Boden meiner Dusche, weil ich das Gefühl hatte ich könnte keinen Moment länger stehen. Mein Kopf ist an die Wand gelehnt und ich weine. Aber es hilft nicht. Es nimmt kein bisschen von dem Schmerz von meiner Brust. Also schreie ich. Aber auch das hilft nicht. Es wird immer gesagt die Zeit würde helfen, aber es tut nur immer mehr weh. Ich kann das einfach nicht mehr. Immer noch weinend und zitternd stehe ich auf und gehe aus der Dusche raus. Ich entscheide mich das zu tun was ich eigentlich für die letzte Option hielt. Weil ich einfach nichts anderes mehr sehe, um diesen Schmerz loszuwerden. Ich nehme die Dose mit Pillen, lege mich in mein Bett und nehme eine Handvoll und schlucke sie. Ich warte nur noch bis die Wirkung einsetzt. Die meisten Leute behaupten ja, dass man es bereut in dem Moment, wo man es getan hat. Aber ich war einfach nur hoffnungsvoll, dass ich nie wieder etwas fühlen müsste. Langsam merke ich wie ich müde werde. Mein Körper wird schlapp und meine Gedanken werden ruhiger. Plötzlich fühle ich einen Würgereiz und muss mich übergeben, bevor ich einschlafe und nichts mehr fühle.
Ich wache auf. Ich weiß sofort, dass ich nicht tot bin denn es fühlt sich alles genauso an wie davor. Es tut alles genauso weh. Ich muss das meiste der Tabletten ausgekotzt haben. Ich nehme das Handy von meinem Nachttisch, es ist 10 Uhr morgens. Ich stehe also auf. Dusche mich, beziehe mein Bett frisch und lüfte mein Schlafzimmer. Danach frühstücke ich und fahre zum Training. Die nächsten Tage geht es so weiter. Ich trainiere hart, esse gesund, treffe ich mit Freunden und lebe das perfekte Leben, bis abends alles über mich hereinbricht und ich verzweifelt weinend und schreiend in meinem Bad sitze. 5 Tage später kann ich nicht mehr und ich kaufe mir ein Mittel das Übelkeit verhindert. Abends schlucke ich also zuerst das, bevor ich mich in mein Bett lege und zum zweiten Mal viele Pillen schlucke. Kurz bevor ich weg döse denke ich etwas zu hören aber mein benebelter Kopf kann keinen Zusammenhang schließen.
POV René Ramos (Sergios Bruder & Manager)
Heute Abend wäre ein Essen mit einigen Werbevertretern mit denen Sergio einen Deal hat. Als Sergio allerdings nicht auftaucht, entschuldige ich mich bei den Vertretern und fahre zum haus meines Bruders. Er vergisst sowas eigentlich nie. Ich bin es gewohnt einfach bei ihm reinzulaufen, da ich sowieso einen Schlüssel besitze. So auch jetzt. Ich rufe nach Sergio aber keine Antwort. Komisch seine Schlüssel sind hier. Ich schaue also in seinen Fitnessraum und in sein Schlafzimmer. Er liegt in seinem Bett und scheint zu schlafen. Ich beruhige mich da ich mir etwas Sorgen gemacht habe, bis ich die Dose mit Tabletten neben seinem Bett sehe. Sie ist offen und auf einmal scheint mir Sergio zu still zu liegen und ich bin mir nicht sicher, ob ich ihn atmen sehe oder höre. Ich renne zu ihm und rüttele an seinen Schultern. Keine Reaktion. Ich spüre zwar einen Puls, aber der ist sehr, sehr schwach. Sofort ziehe ich mein Handy heraus und rufe den Notruf. Während ich warte, rüttele ich immer wieder an ihm und überprüfe, ob er noch atmet. Ich renne auch runter, um die Tür und das Tor zu öffnen, damit das Rettungspersonal reinkommen kann. Nach endlos scheinenden Minuten höre ich endlich Stimmen von unten. Ich rufe sie hoch und endlich kommen sie an. Sie intubieren Sergio sofort und laden ihn ein. Ich werde mitgenommen und muss Fragen über ihn beantworten. Als wir im Krankenhaus ankommen, bringen sie Sergio sofort weg. Im Wartebereich breche ich komplett zusammen. Wieso habe ich nicht bemerkt, dass es Sergio so schlecht geht? Alles schien so perfekt. Ich wollte Toni anrufen, aber mir fällt ein, dass Sergio und er sich getrennt haben. Also lasse ich es und rufe nur meine Frau an. Ich glaube nicht, dass Sergio wollen würde, dass sein Team es weiß. Mit unserer Familie hatten wir keinen wirklichen Kontakt mehr. Sie haben nicht akzeptiert, dass Sergio schwul ist und wollten, dass ich mich zwischen den beiden Parteien entscheide und das war ehrlich gesagt keine große Entscheidung. Seitdem gab es nur Sergio und mich. Ich wüsste nicht was ich ohne ihn machen sollte. Etwa eine Stunde später wurde mir Bescheid gesagt, dass Sergio wohl wieder genesen würde. Sie mussten seinen Magen auspumpen und ihm Medikamente geben, um den Wirkungen der Tabletten gegen zu wirken. Er würde wohl in ein bis zwei Stunden aufwachen und ich könnte gleich zu ihm, aber er würde gerne über seinen weiteren Aufenthalt reden. Er erklärte mir also die Möglichkeiten und ich entschied mich, dass ich es für besser befand, wenn Sergi erst einmal stationär in der Psychiatrie aufgenommen werden würde. Danach gehe ich zu Sergio setze mich an sein Bett und nehme seine Hand. Ich kann die Tränen nicht aufhalten, die über meine Wangen fließen. Ich spüre Druck an meiner Hand und sofort stehe ich auf und sehe wie Sergio langsam aufwacht. „Hey, kleiner", sage ich leise. „Hey", antwortet er. „Wir kriegen das wieder hin okay.", sage ich ihm und er schaut mich nur stumm an und nickt nach einer kleinen Weile. Ich weiß nicht, ob es nur für mich ist oder ob er es ernst meint, aber ich bin mir sicher, dass wir das Hinkriegen.
POV Toni Kroos
Schon zum zweiten Mal ruft mich eine unbekannte Nummer an. Der erste Anruf war während des Trainings, deswegen habe ich den natürlich verpasst. Jetzt gehe ich allerdings dran. „Hallo hier ist Lorena vom Krankenhaus „La Paz". Sind sie Toni Kroos?", fragt eine Frau am anderen Ende verwirrt antworte ich mit ja und sie redet weiter, „Ich wollte ihnen mitteilen, dass wir Sergio Ramos auf Zimmer 372 im psychiatrischen Flügel verlegt haben." „Warte was? Wieso ist Sergio im Krankenhaus?", frage ich komplett verwirrt. „Oh Entschuldigung ich dachte sie wüssten Bescheid, da sie als Kontaktperson drinnen stehen die alle Informationen bekommen darf. Also ich weiß nicht, wie ich ihnen das sagen soll, aber Sergio hat versucht sich umzubringen. Laut seinen Aussagen zum zweiten Mal in dieser Woche. Es geht im jetzt physisch wieder gut und er ist in die Psychiatrie verlegt worden. Sie sollten am besten herkommen: haben sie jemanden der sie fahren kann?" „Ja, ja ich finde schon jemanden. Danke für die Info..." Komplett geschockt bleibe ich auf meinem Platz sitzen. Sergio wollte sich umbringen, aber er wirkte doch so normal in letzter Zeit. Er hat diese Woche keinen Tag gefehlt. Ist er nach seinem Selbstmordversuch einfach wieder ins Training gegangen? Wieso hat keiner gesehen, dass es ihm schlecht geht? Wieso habe ich es nicht gesehen? Ich merke gar nicht, dass ich angefangen habe zu weinen als Marcello zu mir kommt und mich fragt was los ist. „Sergio, er... er ist im Krankenhaus. Er hat versucht sich umzubringen. Zwei mal diese Woche.", schluchze ich. Ich sehe Marcellos geschockten Ausdruck. „Aber er war doch ganz normal. Sogar fast besser in Form als sonst. Und er war doch jeden Tag im Training ist. ist er?" „Ja er ist am nächsten Tag anscheinend einfach ins Training " Jetzt laufen auch Marcello Tränen über die Wangen. Anscheinend haben auch die anderen mitgehört, denn alle haben einen ähnlichen Gesichtsausdruck. „Wie geht's ihm?", fragt Marcello ängstlich. „Ihm geht's körperlich anscheinend gut und wurde jetzt in die Psychiatrie eingeliefert." Sofort bot sich jemand an mich hinzufahren. Sie wollten einen Bericht von mir da sie nicht alle sofort hingehen wollen, da sie ihn nicht überwältigen wollen.
Vor seinem Zimmer werde ich nervös, was wenn er mich gar nicht sehen will? Aber ich reiße mich zusammen und öffne die Tür. Sergio schaut mich an und ich kann nicht anders und laufe zu ihm und schließe ihn einfach in meine Arme. „Bitte mach so etwas nie wieder. Ich brauche dich doch.", sage ich während die Tränen wieder über mein Gesicht laufen. Er klammert sich an mich und fängt selbst an zu weinen. Ich steige zu ihm in sein Bett und er kuschelt sich sofort an mich. Ich halte ihn fest und will ihn nie wieder gehen lassen.
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