Kapitel 66
Liam POV
Ich sah fasziniert zu, wie Tom immer abwechselnd die großen Körperparts und anschließend wesentlich sanfter die Mitte von Timmy traf. Dieser hatte sich scheinbar wirklich fallen lassen, in die Behandlung, stöhnte oder schrie an den verschiedenen Stellen und Tom lächelte zufrieden.
"So und nun gehen wir noch eine Stufe weiter.", er trat von Timmy zurück, streichelte ihm einmal sanft über die Wange, lobte ihn mit den Worten. "Du machst das ganz toll. Dein Dom und ich sind stolz auf dich.", bevor er aus dem Schrank die große Peitsche holte, die mich schlucken ließ.
"Das hier, wirst du nie, ich betone nie anfassen ohne das ich dabei bin. Verstanden?", seine hellbraunen Augen bohrten sich in meine und ich nickte.
"Das Gerät kann furchtbare Verletzungen zur Folge haben, wenn man es nicht beherrscht. Geh vor ihn und sieh an, wie sich sein Gesicht verändern wird. Timmy, wenn es zuviel ist, brichst du bitte sofort ab.", sagte er und der Sub antwortete sofort "Natürlich, Master Tom."
"Und Du Liam, hebst deine linke Hand, wenn Du der Meinung bist, dass die Mimik von ihm aussagt, dass es zu viel wird. So, dass er es aber nicht sieht. Verstanden?", fragte er noch einmal nach und ich stimmte zu, fuhr mir nervös durch die Haare.
"Gut. Dann soll es jetzt beginnen.", Tom ließ die große Peitsche mehrmals ohne meinen Freund zu berühren durch die Luft sausen. Schon da hörte man die Kraft, die hinter dem Schlaggerät steckte und ich wollte gar nicht wissen, wie sehr sie wohl bei Aufprall auf dem Körper schmerzen konnte.
Das jedoch hörte ich keine Sekunde später. Als die Peitsche den Rücken von Timmy traf, schrie dieser auf, sein Körper bewegte sich in den Fesseln und sein Gesicht war kurzzeitig schmerzverzerrt verzogen. Sein Atem ging schneller und mein Herz schlug bis zum Hals. Einerseits hatte ich den Schrei genossen, sein Gesicht das geplagt war vom Schmerz. Andererseits war da aber auch die Angst um meinen Freund, die tatsächlich ein wenig die sadistische Ader zu überlagern schien.
"Brav gemacht. Fein so Timothy. Schön durchatmen. Nimm den Schmerz an.", hörte ich Tom sagen, bevor bereits erneut ein gellender Schrei den Raum durchschnitt, die Hände sich zu Fäusten ballten und erste Tränen in seine Augen traten.
Ich überlegte, versuchte zu ergründen, ob er bereits sein Limit erreicht hatte, sah wie Tom an ihn heran trat, sanft über seinen Rücken fuhr, sich die roten Linien besah, die er gezeichnet hatte.
"Du hast einen sehr tapferen Sub.", er grinste mich an, begab sich wieder in Position und das war der Punkt, an dem ich sah, dass Timmy den Kopf nach unten sinken ließ, sein Gesicht schon vor dem Schlag verkrampfte und der Körper leicht zu zittern begann.
Sofort hob ich die Hand, sah Tom an, der mir mit einem zufriedenen Lächeln zunickte.
"Sehr gut, Liam.", sagte er nur, legte die Peitsche auf den Boden, ging zu Timmy und löste ihn vorsichtig aus den Ketten, reichte ihn mir in meine Arme.
"Leg dich bitte mit ihm aufs Bett.", sagte er, während ich meinen Freund, der kaum allein stehen konnte, dorthin beförderte.
XXX
Sofort drückte sich Timmy an mich. Viel intensiver als sonst, schien er die Nähe zu brauchen und so küsste ich ihn immer wieder sanft auf die Haare, versuchte ihn zu umfangen, ihm die Geborgenheit zu geben, die er jetzt brauchte.
"Ich creme dich jetzt ein.", Tom war zu uns aufs Bett gekommen, hielt eine Salbe in der Hand, die er nun großzügig auf seinem Rücken verteilte.
"Wichtig ist, dass das Aftercare sehr viel intensiver ausfällt, als bei einer "normalen" Session. So viel Schmerz zu empfangen und zu ertragen macht einen Sub sehr emotional angreifbar und er braucht danach den Halt, die Zuneigung und den Stolz, den der Dom ihm dann zeigen. Oftmals kommt es selbst noch bei erfahrenen Subs dazu, dass sie sich schämen dafür, dass sie die Schmerzen genossen haben. Da muss man dann intervenieren. Erklären, dass alles gut ist, sie deshalb kein schlechter Mensch sind und sie einfach Dinge mögen, die andere nicht mögen, aber das nicht schlimm ist.", er schloss die Tube, setzte sich uns gegenüber.
"Ja, er ist viel kuscheliger.", sagte ich, während ich liebevoll über seinen Kopf streichelte, sah, dass seine Augen erschöpft geschlossen waren und vielleicht schlief er sogar.
"Genau das ist es. Aber ich bin zufrieden, dass du ohne das ich es dir vorher gesagt habe, die Geste mit dem gesenkten Kopf erkannt hast. Er selbst hätte den einen Schlag noch eingesteckt, das weiß ich, aber ich selbst hätte an dem Punkt nun auch nicht weiter gemacht.", er begann nun sanft über das Bein von Timmy zu streicheln und dieser seufzte auf.
"Zusammengefasst bist du auf einem sehr guten Weg, Liam. Ich denke es wird sicher einige Zeit brauchen, bis du alles gelernt hast, deine Kontrolle über dich behältst, wenn du selbst in einen Trance ähnlichen Zustand gerätst, wie es den Subspace gibt. Dann jedoch werdet ihr ein wunderbares BDSM Paar sein, dass ihre Leidenschaft perfekt zusammen ausleben kann. Es freut mich sehr, dass Timmy den Mann gefunden hat, der ihm das gibt, was er braucht und sich dabei noch um ihn sorgt. Das mit Kenai war mir immer ein Dorn im Auge, wenn ich ehrlich bin. Mit dir hat er wirklich einen Glücksgriff gemacht."
XXX
Louis POV
Als wir Jamie am nächsten Tag bei Anne abholten, war er unnatürlich still. Er freute sich schon, uns wiederzusehen, aber das Plappern, was wir sonst von ihm kannten, wenn er bei seiner Oma gewesen war, blieb aus.
Auch Harry hatte das scheinbar bemerkt, doch wir ließen es zunächst umkommentiert, als wir nach Hause fuhren.
Erst nachdem wir daheim waren und er direkt allein in seinem Zimmer verschwand, begann meine Sorge größer zu werden. "Was ist mit ihm los?", fragte ich Harry, der den Auflauf in den Kühlschrank stellte, den uns seine Mutter mitgegeben hatte. Sogar ich sollte davon etwas abbekommen dürfen, da sie auf eine fettarme Zubereitung geachtet hatte.
"Ich bin mir nicht sicher.", antwortete Harry und drehte sich vom Kühlschrank zu mir herum. "Vielleicht ist er in den Anfängen der Pubertät. Zuletzt gab es ja mehr und mehr Anzeichen in die Richtung.", sagte er und zuckte mit den Achseln.
Grundsätzlich war die Einschätzung vielleicht nicht falsch, aber mein "Mutterherz", sagte mir irgendwie, dass etwas anderes dahinter steckte. "Ich gehe mal hoch zu ihm.", sagte ich, küsste meinen Mann einmal kurz, bevor er nickte.
"Mach das. Aber denk dran, erwarte nicht zu viel. Er ist 12 Jahre alt und wenn ich da an mich zurückdenke, da hab ich auch nie mit Mama gesprochen, wenn mich was beschäftigt hat.", er strich mir noch mal durch meine wuscheligen Haare und ich seufzte.
"Ich schon. Ich habe immer mit Mom geredet.", ich merkte wie der Schmerz des Verlustes wieder durchkam, mir kurzzeitig den Hals abschnürte.
"Love, es tut mir leid.", war das was Harry sagte, drückte mich deshalb noch einmal fest an sich. "Sie wäre stolz, wenn sie sehen würde mit welcher Liebe und Geduld und vor allem auch Engagement du dich um unseren Sohn kümmerst. Du kommst nach ihr, ein männliches Abbild von Johanna.", das war der Moment, in dem dann doch ein paar Tränen über meine Wangen liefen, die er sanft wegwischte.
"So und nun nicht mehr traurig sein, guck mal, ob du was raus bekommst, aus unserem Junior da oben."
XXX
Als ich die Treppe nach oben lief und dann vor seiner Zimmertür stand, straffte ich mich noch einmal, wischte mir vorsichtshalber noch einmal über die Wangen, nicht das er die verräterischen Spuren entdecken würde.
Ich klopfte an und öffnete die Tür zu seinem Spielzimmer. Da saß er nun, nicht auf dem Boden wie sonst, sondern in der Fensterbank und blickte nach draußen.
"Jamie.", sagte ich sanft um ihn nicht zu erschrecken, denn scheinbar hatte er weder das Klopfen noch mein Hereinkommen wahr genommen.
Sein Kopf drehte sich langsam zu mir und da sah ich auf seinen Wangen Spuren von Tränen. Sofort eilte ich zu ihm, wollte ihn gerade in den Arm ziehen, doch er schüttelte nur den Kopf.
"Was ist los? Was ist passiert?", fragte ich besorgt, schluckte, als er den Blick von mir abwandte und nach draußen sah.
"Es passiert wieder.", die Worte waren so leise, dass ich sie kaum verstand, aber sie klangen unendlich traurig.
"Was passiert wieder?", ich griff nach den kleinen Händen, doch auch da merkte ich, dass er im Moment alles wollte, aber keine Berührung. So zog ich mich wieder ein wenig zurück.
"Alles.", sagte er nur kryptisch und es war, als würde ein Stein in meinem Magen liegen.
"Jamie. Bitte, sag mir doch, was dich bedrückt.", versuchte ich es nun noch sanfter, doch er zuckte nur mit den Schultern.
"Ich werde euch verlieren.", war alles was er sagte, bevor er richtig in Tränen ausbrach.
"Oh Gott, wie kommst du denn darauf?", fragte ich schockiert, zog ihn nun doch einfach an mich und nach einem Moment des Sträubens, klammerte er sich regelrecht wie ein Äffchen an meinen Körper.
"Du, du hast mich angelogen, bist weggelaufen. Du bist, einfach weg. Hast mich allein gelassen. Dann, dann musste ich zu Li und Timmy und zu Oma. Ich, ihr werdet mich wieder weggeben. Ich bin euch zu viel. Ich bin nicht euer leibliches Kind. Ihr könnt mich nicht lieben. Deshalb streitet ihr euch. Harry war sauer auf mich, weil ich dir von meinem Essen abgegeben habe...", ich hörte die Worte, auch das er Harry nicht mehr als Dad bezeichnete, sondern ihn beim Namen nannte.
Es war, als würde jemand riesige Dolche in mein Herz stechen. Dieses Kind hier litt, wegen mir, wegen uns. Er hatte Angst und wir hatten es nicht bemerkt.
"Wir werden dich nie weggeben, Jamie. Wir lieben dich.", sagte ich und hörte selbst, wie verzweifelt sich meine Stimme anhörte. "Ich habe gelogen, weil du dir keine Sorgen machen solltest. Dad und ich haben uns gestritten, ja. Aber doch nicht wegen dir. Jamie, du bist das Wichtigste für uns und das wir dich aus der Schusslinie haben wollten, in dem Du bei LI und Oma warst, dass war nur, damit du nicht mitbekommen musst, wie sich deine Eltern streiten.", versuchte ich zu erklären, küsste ihn auf den Kopf und seine Arme schlangen sich, wenn überhaupt möglich noch fester um mich.
"Aber ich bin doch schon alt genug, ich bekomme doch mit, was bei euch passiert. Und auch Phil. er hat erzählt, was da draußen in der Welt los ist. Wie die Menschen euch auf einmal hassen, weil ihr diese Erwachsenenspiele spielt. Warum sagt ihr nicht, dass ihr gemobbt werdet? Ich kann euch doch auch trösten und beschützen. Ihr wollt doch auch immer, dass ich ehrlich mit euch bin. Ich, es tut so weh, dass ihr mich ausschließt.", fiepte er und erst da begriff ich, dass er wirklich kein kleines Kind mehr war. Das er mehr mitbekam, als das was wir vermutlich glaubten.
"Es tut mir leid, Jamie. Bitte, es tut mir leid. Wir wollten nur dein Bestes.", entschuldigte ich mich. "Wir, wir sind noch nicht lange Eltern, wir machen Fehler, das merke ich gerade."
Er sah zu mir hoch, seine Augen so verheult wie meine. "Ich mache auch Fehler, es ist o.k.. Ich, ich hab dich lieb, Daddy!"
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro