Kapitel 39
Harry POV
Ich konnte es nicht glauben. Es war einfach nur eine absolute Frechheit. Die Sun hatte ein Bild von uns am Flughafen abgedruckt, dann ein Foto von Jamie und zu guter Letzt ein Foto auf dem Louis mit erhobenen Fäusten auf den Journalisten zu ging.
Alles garniert mit der Überschrift: Schwuler Sänger rastet aus und schlägt Journalisten krankenhausreif. Exklusive Fotoreihe des Adoptivkindes des schwulen Paares auf Seite 3.
"Solche Arschlöcher!", knurrte ich wütend, wollte am liebsten das Handy an die Wand werfen, doch das hätte auch nichts geändert.
"Ist mir doch egal.", brummte Louis. "Sollen sie doch schreiben was sie wollen. Ich bin eh raus aus dem Business. Aber das sie unseren Jungen abgelichtet haben..."
Ich atmete tief durch. In mir kochte das Blut und am liebsten hätte ich gerade selbst irgendwen windelweich geschlagen.
"Wir müssen sie zur Rechenschaft ziehen.", brummte ich und wählte bereits Mikes Nummer.
"Er wird nichts machen können.", Louis zuckte mit den Schultern, während er wütend den Küchenschwamm in die Spüle pfefferte.
"Ich will, dass unser Anwalt die Arschlöcher verklagt!", brüllte ich unserem Manager entgegen, als dieser abnahm.
"Harry.", sagte dieser nur ruhig, doch das brachte mich noch mehr auf.
"Ich will das sie bluten. Louis war deutlich, mehr als das und jetzt ist unser Sohn das Hauptthema auf zwei Seiten der Sun?", ich merkte wie sich meine Stimme überschlug und spürte plötzlich die Hand meines Mannes, die sich beruhigend auf meine Brust gelegt hatte.
"Es gibt keine Handhabe. Im Gegenteil, ich habe hier eine Anzeige wegen Sachbeschädigung und Körperverletzung gegen deinen Mann im Raum. Ich denke ihr solltet erstmal runter kommen und dann müssen wir sehen, wie wir die Kuh vom Eis bekommen.", der Mann am anderen Ende raubte mir mit seiner Ruhe den letzten Nerv.
"Verdammt, es ist mir egal. Sollen sie ihn anklagen. Er war im Recht! Der Typ hat Jamie angepackt!", in dem Moment betrat unser Sohn die Küche, sah mich mit großen Augen an, trat sofort ein paar Schritte zurück, als er mich schreien hörte.
"Jamie.", hörte ich Louis, der direkt auf ihn zu ging, die Arme um ihn legte und aus der Küche brachte.
Mike hatte gesagt, dass Louis und ich heute Nachmittag Besuch sowohl von unserem Anwalt, als auch von der Polizei bekommen würden und er deshalb alle Termine abgesagt hätte.
Mir war das Recht und auch Liam und Niall waren vollkommen entspannt damit und versprachen da zu sein, wenn das Verhör bei uns stattfinden würde.
Sie wollten ihre Zeugenaussage direkt machen um Louis Position zu stärken. Außerdem wollten die Polizisten mit Jamie sprechen. Etwas, wovor es mir am meisten graute.
Der arme Junge wurde jetzt nämlich genau in die Welt hineingerissen, in die wir ihn eigentlich hatten sehen wollen.
XXX
Louis POV
"Du musst gleich keine Angst haben. Die Polizisten wollen von dir nur wissen, was passiert ist. Sag einfach die Wahrheit. Wenn du das gemacht hast, kannst du direkt mit Oma Anne zu ihr fahren. Was hältst du davon?", fragte ich meinen Sohn und dieser nickte.
"Ich habe für dich schon Muffins gebacken und die Katzen warten auch schon auf dich.", sagte Harrys Mom lächelnd, die natürlich sofort erschienen war, als wir ihr von den Vorfällen berichtet hatten.
"Das ist toll Oma Anne.", sagte Jamie, drückte sich an meine Schwiegermutter. Die zwei waren wirklich ein Herz und eine Seele und es war schön mit anzusehen, dass er in Anne wirklich eine Großmutter gefunden hatte, die ihn von der ersten Sekunde an liebte.
In dem Moment klingelte es an der Tür und ich hörte wie Harry öffnete. Niall und Liam saßen bereits im Wohnzimmer und warteten.
"Mr. Styles?", Harry kam mit zwei unformierten Polizisten zu uns in die Küche und ich schluckte, nickte ihnen zu.
"Könnten sie vielleicht mit Jamie anfangen? Es wäre uns lieb, wenn er danach direkt zu seiner Großmutter könnte, damit er den Rest...", fragte mein Mann und die Beamten lächelten und nickten.
"Natürlich können wir das machen.", der größere der Beiden deutete auf den Esstisch. "Jamie, wir würden dir gern ein paar Fragen stellen. Setzt du dich mit mir hier hin?", fragte er und unser Sohn sah mich unsicher an, nickte dann aber.
"Weißt du, wir müssen herausfinden was passiert ist und es wäre toll, wenn du uns erzählst, was los war, als ihr am Flughafen war.", ich nickte unserem Sohn aufmunternd zu und dieser atmete durch und begann dann zu erzählen.
"Wir sind hier angekommen und ich war bei Daddy an der Hand. Es waren ganz viele Männer da, die mit ihren Kameras geblitzt haben. Ich habe versucht mich zu verstecken und Daddy hat versucht mich zu schützen, aber es wurde ganz viel gedrängelt. Die Männer haben mir Fragen zu geschrien und irgendwann hat mich einer am Ärmel gepackt und wollte mich von Daddy wegziehen. Ich hatte solche Angst. Und dann, dann hat Daddy ihn angeschrien, dass er die Finger von mir lassen soll. Ja und dann... Ich weiß nicht mehr. Jakob hat mich dann mitgezogen.", erzählte er und sah dabei dem Polizisten in die Augen.
"Hat er dir weh getan, der Mann?", fragte der Uniformierte nach und Jamie nickte.
"Er hat mich ja erst nur an der Jacke festgehalten, als ich aber versucht habe mich loszureissen, da hat er meinen Arm genommen.", er schob den Ärmel hoch und ich schluckte. Ich hatte das Hämatom noch gar nicht gesehen.
"Da hat er mich festgehalten.", sagte er und deutete auf den dicken blauen Fleck, der eindeutig von einer Hand kommen musste.
"Danke Jamie. Das hast du sehr gut gemacht.", der Polizist nickte seinem Kollegen zu, der plötzlich einen kleinen Polizeibären hinter seinem Rücken hervorholte.
"Für unsere kleinen tapferen Zeugen gibt es immer ein kleines Geschenk von der Polizei.", lächelte er und Jamies Augen begann zu leuchten.
"Danke!", sagte er und drückte das Tierchen an sich, bevor er zu mir rüber lief und sich an mich drückte.
"Ich bin stolz auf dich. Das hast du gut gemacht.", ich küsste ihn auf den Kopf und schob ihn rüber zu Harry, der ihn ebenfalls kurz in den Arm nahm.
"So, dann jetzt ab mit Oma Anne. Sie bringt dich dann morgen gegen Abend wieder heim. Viel Spaß.", verabschiedeten wir uns noch schnell von unserem Jungen, bevor wir uns wieder den Polizisten widmeten.
XXX
"Die Sachbeschädigung wird auf alle Fälle als Anklagepunkt bleiben. Ob der Richter evt. ihr Vorgehen als Notwehr im Sinne ihres Sohnes sieht, müssen wir sehen.", erklärte der Uniformierte, der sich uns dann als Officer Melone vorgestellt hatte.
"Aber beides wird vermutlich niedrige Strafen nach sich ziehen?", Harry sah den Mann vor uns mit hochgezogenen Augenbrauen an.
"Eine Geldstrafe sicher und natürlich müssen sie die Kamera ersetzen. Aber ich denke das sollte weniger das Problem sein.", er zwinkerte uns zu.
"Ich würde ihnen aber empfehlen, ebenfalls hier und heute Anzeige zu erstatten. Ihr Sohn ist nicht eine öffentliche Person in dem Sinne, wie sie es sind. Sie haben bereits im Vorfeld untersagt Bilder von ihm zu veröffentlichen und entsprechend können sie versuchen, dieses ebenfalls vor Gericht zu bringen. Zum Einen, dass die Leute von der Sun, dieser Klatschzeitschrift bestraft werden und zum Zweiten um ein Exempel zu statuieren, damit solche Aktionen nicht erneut passieren.", erklärte er und ich nickte.
"Ja, das möchten wir, nicht Harry?", ich sah meinen Mann an, der nickte.
"Auf alle Fälle. Versuchen sie alles, um auch sie bluten zu lassen. Unser Junge sollte möglichst unbeschwert aufwachsen, aber das ist ja nun vorbei. Jetzt werden ihn alle auf der Straße erkennen und er wird wie wir vermutlich keine ruhige Minute mehr haben.", brummte er.
XXX
Harry POV
Als endlich alle weg waren, ließ ich mich schnaufend auf die Couch fallen. Es war anstrengend gewesen, dieser Tag. Dazu noch der Jetlag und die ständig nervigen Anrufe des Managements.
"Ich stelle mein Handy jetzt aus. Wenn Mom etwas will, ruft sie auf dem Festnetz an.", sagte ich und griff nach dem Bier, dass ich mir geholt hatte.
"Gute Idee.", Louis ließ sich neben mich fallen, drückte seinen Kopf an meine Schulter. "So eine Aufregung. Ich bin so froh, wenn das endlich vorbei ist und wir vielleicht ein Stück weit Normalität haben werden.", er ließ seine Hand auf meinen Oberschenkel gleiten und ich lächelte.
"So sehe ich das auch.", langsam drehte ich mich zu ihm, ließ meine Hand auf seine Wange gleiten und in dem Moment als wir uns in die Augen sahen war klar, was wir mit dem kinderfreien Abend anfangen würden.
Wir brauchten beide Zerstreuung, beide ein bisschen Ablenkung von all dem Streß.
"Gehst du hoch duschen? Ich bereite unten alles vor.", knurrte ich leise in sein Ohr, biss ihn leicht in den Nacken, bevor ich ihn auffordernd von der Couch schob.
"Ja, das mache ich, Sir.", bekam ich als Antwort und sofort spürte ich wie eine Gänsehaut meinen Körper überzog.
"Denk an das Halsband und ich will dich rasiert.", brummte ich, packte ihn, als er vor mir stand an seinem Hosenbund und zog ihn nochmal zu mir.
"Du wirst mir so unterwürfig sein, wie noch nie zuvor. Ich will, dass du deine blauen Augen vor mir senkst und um jede Berührung bettelst. Ich will dich schreien hören, wenn ich dich züchtige, ich will dich stöhnen höre, wenn ich dich stimuliere und ich will meinen Namen hören, wenn du kommst.", meine Stimme war heiser und ich sah, wie er sich aufgeregt über die Lippen leckte, während er zu mir herunter schaute.
"Los jetzt, ich will nicht warten.", ich deutete auf die Tür und er nickte.
"Ja, Sir. Ich beeile mich.", er nickte mir noch einmal zu, ein aufgeregtes Lächeln auf seinen Lippen, bevor er aus dem Wohnzimmer die Treppe nach oben eilte um kurz danach ins Bad zu verschwinden.
Ich stand ebenfalls auf, räumte schnell die Sachen in die Küche, bevor ich mich nach unten in den Keller begab. Wir waren seit L.A. noch nicht hier gewesen und so wechselte ich schnell die Bettwäsche, bereitete alle Dinge vor und wartete gespannt darauf, dass mein Liebling gleich hier in unserem Spielzimmer erscheinen würde.
Heute war er fällig. So lange hatte ich darauf gewartet, ihn wieder ganz für mich zu haben, ohne jemanden dritten dabei, ohne sich zurückhalten zu müssen, weil jemand nebenan schlief. Einfach nur wir beide, einfach nur das Ehepaar Styles, das gemeinsam ihre Leidenschaft auslebte.
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