
little nows - S.M. & C.C.
"Love makes the shy brave,
and the brave shy."
-c.c. aurel
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Shawn
4. Juli 2020
Meine Stirn war so tief in Falten gezogen, dass sie hätte schmerzen müssen. Also, wahrscheinlich tat sie das auch, aber Andrews Blick? Wo war Morphium, wenn man es einmal wirklich brauchte?
„Das kann doch nicht dein Ernst sein." Mein Manager seufzte schwer und schob seine Brille auf der Nase nach oben.
„Du wirst mir zwar nicht glauben, aber ich wünschte tatsächlich, es könnte nicht mein Ernst sein", sagte er und ich stieß dämlich erleichtert und noch dämlicher verloren ein Schnauben aus.
„Du hast Recht. Ich würde dir nicht einmal glauben, wenn mir jemand eine Knarre gegen den Nacken drücken würde, und weißt du, wieso?"
Pause.
„Weil, du es weißt, Andrew. Du weißt, wie ich diese Frau ansehe, seit ich es zum ersten Mal tun durfte. Und du hörst mein idiotisches Lachen, wenn sie grinst. Ich liebe diesen Job, ich liebe ihn wirklich. Aber sie liebe ich mehr als jeden Song, weil sie mein schönster ist und weil ich ihn auch an Tagen singen werde, an denen kein Scheinwerfer mehr auf mich wartet. Und an denen, an denen ein Manager, der mich eigentlich lieb hat, keinen Herzinfarkt bekommt, weil ich Shawn und nicht Shawn Mendes bin." Andrew schloss die Augen und schluckte schwerer als sonst.
Drei, Zwei, Eins...
„Wenn auch nur einer der Verity-Typen so sauer ist, wie ich glaube, dass sie alle sein werden, bringe ich dich um." Noch bevor er seinen Satz zu Ende sprach, lag ich in seinen Armen. Er wusste es. Alles.
„Danke", nuschelte ich.
Ich löste mich von dem Mann, der mehr war als mein Manager und hielt inne, als er noch einmal meinen Namen sagte. „Shawn?"
„Ja?"
Ich mag es." Ein zaghaftes Lächeln umspielte seine Lippen.
„Was?"
„Um einen Jungen zu wissen, der Shawn heißt und verliebt ist."
Ich biss meinen Kiefer zusammen, um mich nicht zu früh in ein Wrack zu verwandeln und tippte fünf hassenswerte Worte an die Frau, die mich fand. Immer und immer wieder.
Es tut mir leid, Baby.
Camila
Ich hätte nicht zerbrechen sollen. Weiter darüber lachen sollen, dass mein Gitarrist mir zu viel Schokolade aus den Automaten mitbrachte und dass sogar Roger vorschlug, heute nicht mehr zu proben. Der offizielle Grund: Die Show saß. Der inoffizielle Grund: Ich war ein unverschämt verliebtes Mädchen, das viel zu kurz davor war, die jämmerlichen Worte ‚Aber es ist doch unser Jahrestag' abzusenden. Ich hätte mich auf das Konzert in Finnland freuen und mit einer Universumsentfernung lieben sollen. Und all das tat ich... irgendwie auch nicht.
„Danke, Rog", sagte ich nach dem dritten Snickers in fünfzehn Minuten. „Ich komme klar. Große Mädchen kommen klar." Mein Manager seufzte und legte mir eine väterliche Hand auf die Schulter. „Ich weiß, aber leider sind große Mädchen auch die traurigsten." Und dann sah ich ihn an, ihn und seine traurig zusammengezogenen Augenbrauen. Ich schielte zu meinem Team, das die Stücke der Pizza Margaritha mit dem meisten Käse für mich aufbewahrte, obwohl es gegen jedes heilige Pre-Concert-Gesetz verstieß. Ich dachte an alle Lieder, die ich geschrieben, aber ihn nie hatte hören lassen. Und irgendwann heulte ich. Ich heulte, wie das Mädchen, das alleine sein konnte, aber nicht ohne ihn.
Ich kann alleine sein.
Ich kann alleine sein.
Ich kann alleine...
„Levi, ich schwöre dir, wenn ich auch nur noch einen einzigen Krümel Junkfood essen muss, dann..." Mein Tänzer hob eine Schulter und schmunzelte. Sein Blick hielt so viel mehr als diesen einen Ausdruck, dass ich nicht daran vorbeikam, mich zu fragen, ob mir etwas vollkommen Offensichtliches entging. „Schon gut. Shawn steht da hinten, und es ist sowieso niemand mehr hungrig."
„Oh ja, er liebt.... Was?!"
Ich hatte mich nicht umgedreht - das hätte ich doch mitbekommen, richtig? - und doch sah ich ihn. Er verbot mir, mich zu bewegen, seine Locken taten es, seine Augen und am allermeisten das Grinsen, das danach brüllte, ihm aus dem Gesicht geküsst zu werden. Und irgendwann und irgendwie lag ich inmitten dieser verkorksten Welt, in seinen Armen. Ich atmete. Ich atmete an ihm und unser gemeinsamer Rhythmus war genug. Shawns Duft lullte mich ein und sein Herzschlag erinnerte mich daran, wie sehr ich es liebte, an seiner Seite allein zu sein. Ein Leben später blickte ich ihm in die Augen. Wusste nicht, was zu fühlen. Musste es nicht mehr wissen, denn seine Lippen an meinem Hals gaben jeden Schritt vor.
„Alles Liebe zum Jahrestag", flüsterte er und besänftigte die Stille an der er gerade eine Spur hinterlassen hatte.
„Du bist so ein arschiger... Arsch", seufzte ich zwischen den Herzschlägen, die wir teilten und zwischen all den kleinen Feuern, die in mir ihren Platz fanden.
„Nein. Nein, bin ich nicht." Shawns Zunge traf auf meine, er gewann und jedes geschundene meiner Teile erfuhr Heilung.
Roger räusperte sich und riss uns aus der süßesten Trance, als sein Zeigefinger zwischen uns hin- und her wanderte. „Du. Und du. Señorita. Heute Abend. Gemeinsam. Gern geschehen." So schnell bestand ich wieder aus abgefuckten Einzelteilen.
„Kann ich weglaufen?", fragte ich, als mein Freund zehn Minuten, bevor ich für viel zu viele Menschen mit Never Be The Same eröffnen würde, mit seinen Händen an meiner Taille meine Schulter küsste.
„Du kannst es versuchen. Aber, Baby, ich verspreche dir eines: Ich hole dich ein."
„Und was wenn nicht?" Ich wusste, dass ich nicht immer jemand war, der es schaffte, andere glücklich zu machen, und doch hätte ich es besser wissen sollen.
„Was, wenn du irgendwann nicht mehr hier bist? Da draußen warten über 20.000 Menschen darauf, ihren Abend nicht zu vergessen. Mich einzuholen wird..."
„Meine coolste Aufgabe." Er beendete den Satz und ich schwieg schwer atmend, als ich seine Hand an meiner Brust spürte. „Genauso", raunte er. „Ganz langsam. Ruhig. Tief. Wir kriegen das hin."
Drei, Zwei, Eins...
„Mein Schatz?" Ich liebte es wieder, zu singen. Zumindest ein kleines bisschen.
„Ja?"
„Wusstest du, dass dein Herzschlag ein Lied ist?"
Mein Leben.
Ich drehte mich ihm zu und wollte niemals auch nur versuchen zu wissen, in welche Belustigung ihn meine feuerroten Wangen versetzten.
„Dein Lieblingslied?"
„Das... Das ist mein Mädchen."
Unsere eigene kleine Wahrheit begann, als wir nicht das taten, worauf viel zu viele Seelen im Licht warteten. Wir küssten uns nicht. Und kurz bevor der neue Tag anbrach, saß ich neben Shawn in einem Wagen, den ich noch nie zuvor gesehen hatte. Und auf Kohlen.
„Ich sollte besser nicht fragen, oder?" Mein Freund grinste nicht, er lächelte. Nicht so, als ob er zu viel wüsste, sondern, als ob er hoffte, dass ich am Ende der Nacht dasselbe wissen würde.
„Nein, Babe. Solltest du nicht."
„Das ist nicht unser Hotel", bemerkte ich, bevor Shawn den Schlüssel im Schloss umdrehte. Seine Antwort war ein Schmunzeln. „Nicht? Verdammt, gut, dass du es sagst. Wir müssen sofort hier weg." Ich konnte nicht anders. Ich lachte lauthals und wurde zum Todfeind aller Menschen, die Schlaf finden wollten.
Und dann war ich stumm. So stumm wie nie zuvor. Unsere übermenschliche Suite leuchtete. Es waren zu viele Kerzen, um sie zu zählen. Der Duft von Rosenblättern war zu süß, um nicht in ihm versinken zu wollen und mein Herz so schwer-leicht, dass meine Tränen gar nicht erst anklopften.
„Shawn..."
„Überraschung", flüsterte er hinter mir und ich grinste salzig.
In der Tat.
Auf einmal stand mein Freund wieder vor mir und ich fragte mich, ob nicht jede traurige Träne, die ich hatte weinen müssen, mich zu den glücklichsten geführt hatte.
„Ist alles in Ordnung, Süße?", fragte Shawn und ich wusste in jeder Sekunde von Neuem, dass er alles war.
„Mehr als das", krächzte ich und hoffte, dass es meiner Selbstbeherrschung gut ging, wo auch immer sie war. „Du rettest mich", bekannte ich zum ersten und zum tausendsten Mal. „Jeden Tag. Shawn, du..." Ich verstummte auf die beste Weise. Ich verstummte, weil er mich küsste. Unser Weg bis zum größten Bett, das ein Architekt jemals hätte entwerfen können, bestand aus Zungen, Zähnen und unseren Atemzügen. Shawn lag über mir und seine Luftzüge setzten mein Dekolleté in Flammen, während es eine Gänsehaut überzog.
„Du bist so schön. Wunderschön." Er hauchte seine Worte und doch drohten sie mich umzustürzen. „Nicht wirklich", gab ich zurück. „Das Kleid, ich hätte die Stylistin überreden sollen, das andere..."
„Shhh..." Eine letzte Warnung, bevor seine Lippen wieder auf meinen waren und ich vergaß, dass es Zweifel gab, die mich im Griff hatten. Shawn zog mich mit sich nach oben und hielt auf halbem Weg inne, um mich aus lodernder Seele anzusehen.
„Zieh das aus. Bitte zieh es aus." Ich schmunzelte und war dankbar dafür, dass er mich begehrte. Das weiße, störrische Teil verschwand und Shawns Augen wurden größer. Und größer.
„Weißt du, wie heiß es ist, wenn du bettelst?" Er schloss die Augen und sein Schlucken unter steinharten Muskeln, war das härteste, das ich je gesehen hatte.
„Baby..."
„Ja?"
„Ich will dich küssen. Ich will in dir sein, bis du nicht mehr kannst und ich möchte meinen Namen aus diesem wundervollen Mund hören. Jetzt sofort."
Oh, Grundgütiger...
Shawn ließ in Rekordgeschwindigkeit meinen BH, von dem es egal war, ob er zum Rest der Unterwäsche passte, verschwinden. Sein Blick glitt über mich. So lange und so bedächtig, dass sich für den Bruchteil einer Sekunde alles drehte.
„Wow."
Sein sinnlicher Mund widmete sich meinen Brustwarzen und jedes Saugen, jedes Streicheln seiner Zunge trieb meinen Kopf ein Stück weiter nach hinten, bis ich ihn völlig in den Nacken warf. Es schien, als würde mein Stöhnen nicht nur durch meinen, sondern auch durch Shawns Körper zucken.
„Nicht so laut, Kleines. Du reißt das gesamte Hotel aus den Federn."
„Mir scheißegal." Er lachte und ich wusste, ich musste die Liebe meines Lebens spüren. Überall. Und ohne Umschweife
„Ich liebe es, wie sehr du mich willst."
„Ja. Ja, das tue ich. Und ausnahmsweise spielt es keine Rolle, wie armselig mich das sein lässt." Shawns Lippen, die ihren Platz kurz vor dem Bund meines Höschens gefunden hatten, hielten inne. Er pinnte mich mit seinem Blick an Ort und Stelle. Ein Blink, der Lust gegen Liebe getauscht hatte.
„Hör auf, Babe. Hör damit auf, nicht mein Wunder sein zu wollen. Mein starkes, atemberaubendes, liebendes Wunder."
„Ich liebe dich, Shawn. Ich liebe dich so sehr."
„Danke für das schönste Jahr meines Lebens."
Selbst wenn ich gewusst hätte, wie ich seine Worte hätte erwidern sollen, bekam ich keine Möglichkeit dazu. Gut so. Denn Shawns Daumen rieb an meiner pulsierenden und triefend nassen Mitte und verhinderte jedes Schnappen nach Luft mit jedem menschlichen Gedanken. Ein Finger drang in meine Scham und dann der zweite.
Gott, es ist so heiß hier drin.
„Du bist wundervoll."
Nein, bin ich nicht.
„Shawn?" Ich wimmerte.
„Ja, Baby?"
„Nimm mich." Oh ja, jetzt war es peinlich, wie jämmerlich ich war.
Er grinste nicht, er lächelte. „Nichts lieber als das."
Jedes Paradies, in das er mich beförderte, war schöner als das andere. Warum war das Leben so viel zu gut?
„Glaubst du an Sterne?", fragte ich irgendwann, den Kopf an Shawns Brust gebettet und seine Finger in meinen verflochten. Er hauchte drei kleine Küsse an meinen Scheitel, bevor er antwortete. „Was meinst du?"
„Eigentlich ist es nicht schwer, an deren Existenz zu glauben, immerhin sehen wir sie gerade", sagte ich, während mein Blick zum klar beleuchteten Zelt wanderte. „Aber ich meine ihre Taten. Vor sechs Jahren..." Ich schluckte und ließ jedes Gefühl zu. „Ally hatte ihre Kopfschmerztabletten in eurem Tourbus vergessen und mich gebeten, sie zu holen. Ich weiß noch ganz genau, wie ich hoffte, Austin unter keinen Umständen zu begegnen, weil er nicht kapieren wollte, dass ich niemals, selbst wenn es für die Menschheit die letzte Chance zu überleben wäre, mit ihm ausgehen würde. Aber dann saßt du statt Austin auf einem dieser Sitze und hast an deiner Gitarre geklimpert. Weißt du, was ich gesehen habe?" Ich wartete seine Antwort nicht ab und holte stattdessen tief Luft. „Es mag wie das Bescheuertste klingen, das ich jemals gesagt habe, aber irgendwo da waren wir beide. Genau so. Also vielleicht nicht unbedingt nackt, aber ich habe deinen Herzschlag an meinem Ohr gespürt. Und er war ein Lied, Shawn. Ich wollte mir wünschen, dass dieses Lied eines war, das wir gemeinsam schreiben könnten, aber ich wusste, dass dein Herz ohne mich nicht schwächer war. Ich glaube bloß, dass sich meine Seele von diesem Augenblick an, danach gesehnt hat, die Melodie deiner zu finden. Ich wollte eine Million Songs mit dir schreiben. Und ich glaube, das haben wir geschafft, auch wenn wir viele davon nie gesungen haben.
Wie absurd, dass Ally mir mit ihrem Kater das größte aller Geschenke gemacht hat."
Und dann verlor mein Ohr Shawns Herz, denn er senkte sich über mich. Sein rechter Daumen strich über meine Wange und es schien, als würde er mir untersagen, auch nur daran zu denken eine seiner Tränen wegzuwischen.
„Willst du meine Frau werden?"
Seine Worte brüllten und flüsterten in mir, ich hörte jeden Ton, wollte JA schreien, wie ich noch nie zuvor etwas geschrien hatte, und doch entwich mir nur ein einziges Wort.
„Was?"
Shawn schluckte schwer. „Ich weiß, es sollte anders laufen. Ganz anders. Ich sollte mir im Badezimmer Wasser ins Gesicht spritzen, mich anziehen und den Ring aus dem Schrank neben dem Waschbecken holen. Ich sollte dich von hinten umarmen, so wie du es liebst und einfach atmen. Dich dazu bringen, mich anzusehen und jedes unserer Lieder zu hören. Und dann..."
Und dann sagte er nichts mehr, weil ich unsere Lippen vereinte und jedes abgefuckte Teilchen in mir zwar abgefuckt blieb, aber gerne so war, weil er es liebte.
„Ja", raunte ich. „Ja, ich will dich heiraten, jetzt sofort und jeden Tag, ich will unsere Lieder singen und dich glücklich machen. Ich will..."
Er küsste mich.
„Ja. Ja. Ja. Ja. Ja", flüsterte er. Wir versprachen es nicht zum letzten Mal in dieser Nacht.
Jeder Kuss bedeutete die Ewigkeit und jedes Wort ein neues Lied. Wir waren der beste Refrain. Immer und immer wieder.
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Besser spät als nie, aber ich hoffe, ihr hattet trotz der Umstände ein schönes Osterfest, ihr Lieben! <3
Ich hab euch lieb und wünsche euch viel Spaß mit dem schlechtesten One-Shot aller Zeiten. :D
eure Maggie <3
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