Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

He's My Boss! (Teil 2)

Der zweite und (vermutlich) letzte Teil :-)
Als Nächstes kommt entweder Ziall oder Larry, je nach dem, was ich zuerst überarbeite, haha.

---------------------------

NIALL

Als ich am nächsten Morgen um sechs Uhr von meinem Handywecker aus dem Schlaf gerissen wurde, war die zweite Hälfte des Betts neben mir leer. Obwohl ich bei der Art und Weise, wie wir gestern übereinander hergefallen waren, eigentlich schon damit hätte rechnen müssen, dass es nur ein simpler One-Night-Stand werden würde, schlug unerwartet heftige Enttäuschung über mir zusammen.

Harry war nicht nur unfassbar gutaussehend (und verdammt gut im Bett, wie man hier anmerken musste), sondern auch ein wundervoller Gesprächspartner. Bis drei Uhr nachts hatten wir noch damit verbracht, uns über die persönlichsten Dinge auszutauschen, über sinnlosen Kram zu lachen oder einfach nur in angenehmem Schweigen neben- beziehungsweise aufeinander zu liegen und den eigenen Gedanken nachzuhängen. Als würden wir uns schon ewig kennen. Noch nie hatte ich mich bei jemandem auf Anhieb so wohl und angenommen gefühlt wie bei Harry.

Als er sich irgendwann erneut etwas hartnäckiger danach erkundigt hatte, mit wem ich denn nun während der Weihnachtsfeier so dermaßen aneinandergeraten war, dass ich demjenigen eine klatschen hatte müssen, hatte ich ihn arglos eingeweiht. Obwohl ich ihn im wahrsten Sinne des Wortes gerade erst kennengelernt hatte, vertraute ich ihm mehr, als ich meinen eigenen Eltern wohl jemals wieder vertrauen würde.

Harry war vor Zorn und Fassungslosigkeit fast aus der Haut gefahren.

„Dein Vorgesetzter?" Er war kurz davor gewesen, aus dem Bett zu springen, sich in den Wagen zu setzen und zur Party zurückzukehren, vermutlich um Sam eigenhändig zu erwürgen. „Und er hat dir womit gedroht?!"

Er war fuchsteufelswild gewesen und es hatte mich mehrere Minuten gekostet, ihn wieder so weit zu beruhigen, dass ich nicht mehr um seinen Blutdruck fürchten musste.

Sam würde seine Drohung nicht wahrmachen, auch nicht nach dieser unschönen Auseinandersetzung – beziehungsweise erst recht nicht, immerhin hatten ja doch ein paar Leute mitbekommen, dass etwas vor sich gegangen war. Sam war zwar definitiv ein Idiot, aber kein so großer Idiot.

Am Ende hatte ich lediglich noch abgewunken und eilig das Thema gewechselt. Ich hatte Harry zwar nicht danach gefragt, welche Position er in der Firma bekleidete, aber ich bezweifelte, dass er über dem Rang eines Abteilungsleiters stand. Die Tatsache, dass er in einem gottverdammten Santa-Claus-Kostüm mit Glitzerkonfetti und Sonnenbrille auf der Weihnachtsfeier unterwegs gewesen war, zeugte immerhin nicht gerade von einem Dasein als mächtige Leitungsperson. Zumindest nicht in der Welt der Leitungspersonen, die ich von klein auf kennengelernt hatte.

Demnach war Harry gegen Sam genauso machtlos wie ich.

Aber gut. Das Leben war eben kein Ponyhof.

Stöhnend schälte ich mich aus dem Bett, bang in mich hineinhorchend, ob der Alkohol irgendwelche unschönen Spuren hinterlassen hatte. Ein Kater war das Letzte, was ich nun brauchen konnte, auch wenn ich im gegebenen Falle natürlich schön selbst daran schuld wäre. Da ich aber offenbar ausnahmsweise mal Glück hatte und sich weder Kopf- noch Magenschmerzen bemerkbar machten, begann ich seufzend damit, mich für den heutigen Arbeitstag fertigzumachen.

Mein einzige Trost war, dass heute praktisch die ganze Belegschaft übermüdet und völlig gerädert sein und ich mit den dunklen Ringen unter den Augen nicht allzu sehr auffallen würde. Das war aber wirklich schon das einzig Positive an kollektiven Betriebspartys.

Ich hasste sie trotzdem.

Als ich kurz nach sieben Uhr gerade in Begriff war, meine Wohnung zu verlassen, stach mir im allerletzten Moment noch ein kleiner, unscheinbarer Notizzettel ins Auge, der von irgendjemandem ins Schlüsselfach auf der Kommode gelegt worden war.

Ein Grinsen zupfte an meinen Mundwinkeln, als mir dämmerte, wer der Verfasser gewesen sein könnte.

Irgendjemand. Wen wollte ich denn verarschen?

Ungeachtet der Tatsache, dass ich ohnehin schon ein paar Minuten im Verzug war, stürzte ich mich wie ein liebeskranker Piranha auf die Notiz und überflog in Windeseile die wenigen Zeilen, die dort in geschwungener Handschrift niedergeschrieben waren.

Guten Morgen, Niall. Es tut mir sehr leid, dass ich nun gehen muss, wo du noch schläfst – es gibt in der Arbeit Dinge, die dringend geregelt werden müssen. Jedoch bin ich mir zu 100% sicher, dass wir uns heute sehen werden! Und mach dir keine Sorgen wegen Sam, er ist es nicht wert. Ich freue mich auf dich. Kuss, Harry.
(P.S.: Den Mantel kannst du gerne behalten)

Mein Lächeln war so breit, dass es schon beinahe wehtat.

Harry wollte sich heute in der Arbeit treffen. Und er freute sich auf mich. Und ... ähm, ja. Mein Blick fiel auf den knalligen Flauschmantel, den ich jetzt erst an der Garderobe entdeckte. Ich war um ein halbes Santa-Claus-Kostüm reicher. Ein halbes Santa-Claus-Kostüm, das Harry gehörte.

Dieser Gedanke brachte mich in einem wahnwitzigen Anfall von Liebeskrankheit fast dazu, den Mantel tatsächlich anzuziehen, aber der letzte verbliebene noch rational denkende Teil meines Gehirn schaffte es gerade noch, mich davon abzuhalten.

Harry wollte mich wiedersehen, und das war alles, was zählte, auch wenn ich mir nicht sicher war, wie wir das ohne ausgetauschte Handynummern in einer Firma der Größe von StylesCorp bewerkstelligen sollten. Himmel, ich wusste ja noch nicht einmal seinen Nachnamen.

Egal. Hoffnung und Vorfreude siegten.

Zum ersten Mal in meinem Leben konnte ich es kaum erwarten, zur Arbeit zu kommen.

„Niall, hey!" Mein Kollege Liam begrüßte mich mit einem freundschaftlichen Handschlag. Liam Payne war einer der wenigen Leute hier, mit denen ich wirklich super klarkam, der sich gestern jedoch für die Weihnachtsfeier aufgrund einer Familienangelegenheit abmelden hatte müssen. „Na, alles fit nach der großen Fete?"

Ich nickte nur, noch immer ein etwas dümmliches Grinsen auf den Lippen. Noch während ich die Tasse Kaffee, die ich mir ganz obligatorisch jeden Morgen gleich genehmigte, auf meinem Schreibtisch abstellte, sah ich mich verstohlen um. Als ob ich Harry irgendwo in einer Ecke erspähen könnte. Was war ich nur für ein kleiner Idiot. Wenn Harry hier in diesem Kollektivbüro arbeiten würde, hätte ich ihn schon an meinem ersten Tag hier wahrgenommen und dann wohl nie wieder vergessen.

Sehnsüchtig kaute ich auf meiner Unterlippe herum. Wie hatte er es sich denn vorgestellt, wie wir uns treffen sollten, wo wir einander zuvor noch kein einziges verdammtes Mal begegnet waren? Es war zum Haareraufen.

Liam stellte unterdessen seine Tätigkeit an seinem Firmenlaptop ein, um mich prüfend zu mustern. „Was ist denn mit dir los? Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dich mit dem Leichenwagen abholen zu müssen. Und jetzt sitzt du wie ein Sack Kartoffeln hier rum und grinst wie ein liebeskranker Jüngling vor dich hin. Hast du gestern jemanden abgeschleppt?"

Er ließ mir gar keine Zeit zu antworten, sondern schnippte sogleich triumphierend mit den Fingern. „A-ha. Wusste ich's doch. Details in der Mittagspause." Dann hellte sich sein Gesicht noch weiter auf. „Und, oho, hast das Beste schon mitbekommen?"

Skeptisch hob ich die Augenbrauen. Liams und meine Ansichten, was das Beste war und was nicht, drifteten teilweise beachtlich auseinander. „Was?"

Liam gab ein merkwürdiges Quietschgeräusch von sich, wie ich es sonst nur von kaputten Luftpumpen kannte. „Sam Bancroft ist rausgeflogen. Gleich heute Morgen, noch bevor ich angekommen bin – und ich bin normalerweise wirklich früh dran. Styles höchstpersönlich muss hier aufgewartet sein und ihm vor allen schon anwesenden Kollegen gekündigt haben." Schadenfroh lachend schnippte er einen Fussel von seiner Jeans. „Zuerst hat er sich anscheinend noch aufgeführt wie die Axt im Walde, aber nach einem persönlichen Gespräch mit dem Chef war er plötzlich ganz kleinlaut und hat sofort seinen Schreibtisch geräumt. Ach, schade, dass wir das nicht mitbekommen haben. Der große, ehrwürdige Sam Bancroft als begossener Pudel, heruntergeputzt von Edward Styles höchstpersönlich. Das erlebt man als Normalsterblicher wohl nur einmal."

Die ganze Zeit über hatte ich meinen Kollegen nur fassungslos anstarren können. Das war doch nicht möglich. Warum zur Hölle sollte der Chef Sam so plötzlich und ganz ohne Vorwarnung hochkant hinauswerfen? Und noch dazu vor der halben Mitarbeiterschaft dieser Abteilung? Ich kannte Edward Styles ja nicht, aber eigentlich hatte ich immer den Eindruck gehabt, dass Sam Bancroft ihm mit seiner miserablen Persönlichkeit perfekt in die Karten spielte. Ein arroganter Abteilungsleiter und ein noch arroganterer Geschäftsführer passten doch zusammen wie die Faust aufs Auge, oder?

„Niall Horan?"

Ich schrak hoch, als jemand meinen Namen nannte, woraufhin auch Liam seinen rasanten augenblicklich Redeschwall einstellte. Unsicher sah ich zu der jungen Frau auf, die vor meinem Schreibtisch zum Stehen gekommen war und mich nun auffordernd anblickte. Ein mulmiges Gefühl stieg in mir auf, als mir ihr Gesicht vage bekannt vorkam. War das nicht ... die Sekretärin vom Chef? „Ja?"

Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Liam gespannt an seinem Kugelschreiber zu knabbern begann. Hätte er Popcorn gehabt, hätte sich vermutlich das voller Erwartung in den Rachen gestopft und dabei lautstark Cola geschlürft. Für Payno konnte es einfach nicht genug Drama geben. Auch wenn dieses potenzielle Drama den obersten Boss und mich betraf.

Der Gesichtsausdruck der Sekretärin verriet nichts. „Mr. Styles möchte Sie persönlich sprechen. Jetzt."

„J-jetzt?"

Sie bestätigte dies mit einem knappen Nicken, woraufhin sie sich mit einem letzten irritierten Blick in Liams Richtung abwandte und mit klappernden Absätzen in Richtung des Archivs davonstakste. Mit blankem Gesicht wandte ich mich zu Liam um, der genau in diesem Augenblick versehentlich mit den Zähnen die Heftklammer des Kugelschreibers abbrach. „Fuck."

„Fuck", stimmte mein Kollege mir zu, wobei mir nicht ganz klar war, ob sich der Fluch nun auf seinen zerstörten Stift oder meine Scheißlage bezog. „Viel Glück."

Das Herz klopfte mir bis zum Hals, als ich die Wegstrecke durch den Bürokomplex, über den langen Gang hinweg und schließlich zum Aufzug zurücklegte. Was zur Hölle mochte ich wohl ausgefressen haben, dass ich nun höchstpersönlich zum Geschäftsführer der Firma vorgeladen wurde, den ich bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht einmal zu Gesicht bekommen hatte? Hatte Sam Bancroft vor seinem Rauswurf am Ende doch noch irgendeinen Schrott über mich erzählt?

Das hier schrie nur so nach Ärger.

Scheiße.

Vor der entsprechenden Tür angekommen zog ich noch ein letztes Mal meine Kleidung zurecht und atmete tief durch, bevor ich klopfte, auf das Herein horchte und den Raum dann betrat. Diese kurze Zeitspanne nutzte mein Magen, um sich mindestens dreimal umzustülpen, und in diesem Moment war ich mir zum ersten Mal selbst dankbar dafür, heute Morgen keine Zeit zum Frühstücken mehr gehabt zu haben.

Kein Wunder. Ich hatte den Großteil meines Morgens damit verbracht, verträumt an eine bestimmte Person mit grünen Augen und dunklen Locken zu denken. Da war für Essen definitiv kein Platz mehr gewesen.

Zurück zum Thema. Es war absolut hirnrissig, ausgerechnet jetzt an Harry zu denken, wenn ich womöglich kurz davor war, vom großen Edward Styles einen Kopf kürzer gemacht zu werden. Oder zwei.

Scheiße 2.0.

Ich verschwendete unnötig viel Zeit damit, die Tür hinter mir sorgfältig zu schließen, und dann noch ein allerletztes Mal kurz innezuhalten, bevor ich mich endgültig umdrehte. Zuerst nahm ich nur den leicht chaotischen Schreibtisch zur Kenntnis, dann nach und nach lange, gebräunte Finger, die ein braunes Kuvert umherwedelten, dann ein nicht komplett zugeknöpftes schwarzes Hemd, Spitzen eines Tattoos, das unter dem Stoff hervorlugte, und dann ...

„Niall?"

Ich erstarrte.

Sofort verwarf ich den Plan der stückweisen Momentaufnahme und ließ meine Augen sofort komplett nach oben schnellen – und sah mich zu meinem Entsetzen mit einem nur allzu bekannten Gesicht konfrontiert.

Ein bekanntes Gesicht mit bekannten stechend grünen Augen, umrahmt von ebenso bekannten dunkelbraunen Locken.

Es war Harry, der auf dem Chefsessel hinter dem wuchtigen, überladenen Schreibtisch der Geschäftsführung saß, und mich erwartungsvoll und mit einem Hauch Nervosität in der Mimik musterte.

„Harry?!" Meine Stimme klang mindestens eine Oktave höher als sonst. „Was zur Hölle ... du ... warum ..." Beschämt schloss ich den Mund. Selten hatte ich so dummes Zeug von mir gegeben. Aber wie sollte ich bitte auch auf eine solche ... Situation reagieren? Ich hatte Harry als Santa Claus gestern auf der firmeninternen Weihnachtsfeier kennengelernt, hatte mit ihm geschlafen und jetzt saß derselbe Harry plötzlich ... im Büro des Geschäftsführers ebendieser Firma?

Das war doch nicht möglich. Das konnte nicht möglich sein.

Sicherlich hatte ich Halluzinationen. Oder ich träumte. Hatte ich gestern wirklich so viel gesoffen?

Angesichts meines nur zu offensichtlichen chaotischen Gemütszustandes erhob sich Harry langsam von seinem Stuhl, umrundete betont bedächtig den Schreibtisch und kam schließlich direkt vor mir zum Stehen. Nach kurzem Zögern fanden seine sanften Hände ihren mittlerweile vertraut gewordenen Platz an meinen Wangen und hoben mein Gesicht an, sodass er meinen Blick auffangen konnte. Seine grünen Augen leuchteten im Tageslicht noch viel mehr als im Halbdunkel, erinnerten mich an satte Wiesen, funkelnde Smaragde und so viele andere positive Dinge, die ich mit Leben und Schönheit verband.

Bei Gott, dieser Mann war die Schönheit in Person. Innen und außen.

„W-was machst du hier?", brachte ich schließlich hervor, woraufhin ich mir am liebsten in den Hintern getreten hätte. Diese bescheuerte Frage hatte ich mir bereits selbst beantworten können, auch wenn ich es mir noch nicht eingestehen wollte

Aufmerksam studierte Harry mein Gesicht, als suchte er etwas darin. Dann legte er den Kopf schief, wie er es allein schon gestern Nacht unzählige Male getan hatte – er tat es immer dann, wenn er versuchte, mich zu lesen. „Ich arbeite hier."

Ein hysterisches Lachen verließ meinen Mund. „Das sehe ich!"

Er seufzte. „Niall ... es tut mir leid, dass ich dich gestern nicht ins Bild gesetzt habe, welche ... Position ich in der Firma bekleide. Hättest du gewusst, dass ich dein Boss bin, wärst du vermutlich eher geflohen, als ..." Er räusperte sich. „Nun ja."

Als mir deine Weihnachtsmannjacke auszuleihen, dich abzuknutschen und dann mit dir ins Bett zu steigen? Vermutlich.

Ich konnte ihn noch immer nur ungläubig anstarren und wie ein Fisch auf dem Trockenen nach Luft schnappen. „Aber ... dann ist Harry gar nicht dein richtiger Name?", platzte es dann in einem Anflug von ehrlicher Enttäuschung aus mir heraus, gefolgt von nervösem Lachen. „Mir gefällt der Name. Und nimm es mir nicht übel, aber du siehst wirklich nicht aus wie ein Edward."

Angesichts meiner Verzweiflung gab Harry doch tatsächlich ein Kichern von sich. „Beides ist richtig. Mein voller Name lautet Harry Edward Styles. Es ist nur ... Edward macht in diesen Kreisen mehr Eindruck als Harry. Du glaubst nicht, was allein ein Name bewirken kann."

Ich schnaubte. Allmählich gelang es mir, über meine Fassungslosigkeit hinwegzukommen und Harrys Blick zu erwidern, ohne sofort in eine Panikattacke verfallen und an Atemnot zu sterben. „Hättest du dich als Edward vorgestellt, wäre ich garantiert gelaufen."

Amüsiert zog Harry eine einzelne Augenbraue empor. „Das Edward versetzt dich in Angstzustände, aber mein Kostüm hat dich nicht verstört?"

Nun musste ich endgültig lachen, als ich daran zurückdachte, wie abgrundtief lächerlich Harry als Santa Claus ausgesehen hatte. Es war wirklich zum Schießen gewesen. „Warum zur Hölle warst du denn überhaupt bis zur Unerkennbarkeit verkleidet auf deiner eigenen Betriebsparty unterwegs? Sollten die Mitarbeiter dich denn nicht eigentlich erkennen und sehen, dass du am sozialen Leben der Firma teilnimmst? Ist das nicht unterschwellig der Sinn solcher Feierlichkeiten?"

Harry zuckte die Schultern. Seine Fingerspitzen kitzelten die sensible Haut unter meinem Ohrläppchen und ließen mir eine wohlige Gänsehaut das Rückgrat hinabrinnen. „Ich hasse Betriebspartys. So viele Arschkriecher. Außerdem fallen die meisten aus allen Wolken, wenn sie sehen, dass der oberste Boss noch keine dreißig und womöglich noch ganz grün hinter den Ohren ist."

Mit einem Seufzen schüttelte er den Kopf. „Aber genug dazu." Langsam glitten seine Arme komplett über meine Schultern hinweg, bevor er sie in meinem Nacken verschränkte und mich auf diese Weise näher an seine Brust zog, bis unsere Gesichter nur noch Millimeter voneinander entfernt waren. Wie von selbst fanden meine Hände ihren Weg an die Seiten seines Hemds, um sich dort geistesabwesend den fließenden Stoff um die Finger zu wickeln. „Jetzt ist nur eine einzige Sache wichtig."

Die plötzliche Bekümmerung in seinem Tonfall ließ mich aufsehen, und als ich seinen grünen Augen begegnete, war die Sorge darin nicht zu verkennen. Ich schluckte angesichts der neuen Ernsthaftigkeit. „Welche Sache wäre das?"

Harry musterte mich eine ganze Weile, bevor er unvermittelt lachte und erneut den Kopf schüttelte. „Du bist unglaublich, weißt du das? Du hast gerade erfahren, dass der Typ, mit dem du was angefangen hast, dein Boss ist, und fragst nun allen Ernstes, welche Sache es nun noch zu besprechen gibt?" Er seufzte und seine Umarmung verstärkte sich für einen Moment. „Falls wir uns auf das hier einlassen wollen, muss uns bewusst sein, dass es nicht leicht wird. Ich bin nicht nur dein bloßer Vorgesetzter, sondern buchstäblich dein Chef – ohne überheblich klingen zu wollen, natürlich. Beziehungen zwischen verschiedenrangigen Mitarbeitern führen meistens schon zu Problemen, dann kannst du dir vorstellen, wie es bei einer Beziehung zwischen einem Mitarbeiter und dem Boss aussehen wird."

Verlegen kaute ich auf den Innenseiten meiner Wangen. „Wäre es egoistisch von mir, mir zu wünschen, dass wir es versuchen? Ich weiß, es ist noch viel zu früh, aber ..." Ich wand mich unter seinem intensiven Blick. „Ich habe die Befürchtung, dass ich jetzt nicht einfach umkehren und gehen und alles vergessen kann."

„Das trifft sich gut." Harry leckte sich über die Lippen. „Ich habe nämlich nicht vor, dich gehen zu lassen."

Bevor ich ihm meine Glückseligkeit in Form eines Kusses kundtun konnte, verfinsterte sich seine Miene. „Ganz im Gegensatz zu Sam Bancroft."

Ich konnte mir ein kleines Auflachen nicht verkneifen. „Bist du deshalb so früh zur Arbeit, um Sam gleich bei der ersten Gelegenheit auf die Straße setzen zu können?"

Harry starrte mich an. „Niall, dieser Kerl wollte dich zu etwas nötigen, das ich an dieser Stelle gar nicht laut aussprechen möchte, weil ich sonst meine Aggressionen nicht mehr unter Kontrolle halten kann. Die Kündigung ist das Allermindeste, was er verdient hat. Ich hätte ihn auch anzeigen können. Könnte ich immer noch. Und du auch." Er grunzte abfällig. „Auch wenn ich genau weiß, dass du das nicht willst. Fakt ist aber auf jeden Fall, dass ich so jemanden nicht in meiner Firma haben möchte. Ich fasse es nicht. So ein Ekelpaket."

Angesichts seiner heftigen Reaktion spürte ich, wie mir vor Rührung das Blut in die Wangen schoss. „Oh Mann, Harry. Und ich dachte, es macht keinen Unterschied, ob ich es dir erzähle oder nicht, weil du sowieso nichts ausrichten kannst. Du hättest heute Morgen mein Gesicht sehen müssen, als mein Kollege mir von der Kündigung erzählt hat. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll."

Sein darauffolgendes Lächeln war herzerwärmend. „Dann sag einfach nichts."

Konnte ich auch gar nicht, denn nur einen Wimpernschlag später lagen seine Lippen auf meinen und wir küssten uns mit einer solch brennenden Leidenschaft, als wäre es schon längst eine Selbstverständlichkeit zwischen uns.

„Oh, und Harry?"

„Hm?"

„Danke für den Mantel."

------------------------------------

Anyone, der gerne noch einen Teil 3 hätte mit einem Auftritt von Nialls leistungsveressenem Dad auf Konfrontationskurs mit Harry? *Grübelsmiley*

Wieder mal ganz schön cheesy, I know. Aaaber ich bräuchte ein Foto von Niall in überdimensionaler Weihnachtsmannjacke. Ganz dringend .-.

Dankeschön für all eure Sternchen und Kommentare, das versüßt mir wirklich den Tag! ^-^ Auch wenn ich noch nicht dazugekommen bin, mich durchzubeantworten, aber das hole ich zu 100% nach hihi.

Wow. Der Updatemarathon heute Abend war schon echt irgendwie anstrengend xD.

Wie auch immer. Viele liebe Grüße und einen schönen 4. Advent morgen!

Andi <3

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro