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Auftragskiller (Teil 2)


In der Pause lungerten wir in einer versteckten Ecke auf dem Gang herum, von der aus man super die vorübergehenden Schüler beobachten konnte. Mit einundzwanzig in einer Highschool. Haha. Hätte mir das jemand vor einer Woche gesagt, hätte ich mir lachend an die Stirn getippt und ihm mein Messer gezeigt.

„Also, Louis, damit ihr euch auch noch kennt: Das ist Harry, mein bester Kumpel", stellte Niall uns einander vor, höflich wie er zu sein schien, auch wenn er eine ziemlich große Klappe hatte. Ohne das Lächeln von meinen Lippen verschwinden zu lassen, scannte ich Harry ein, während ich ihm zum Gruß zunickte. Die Wahrscheinlichkeit, dass er ein genauso großes Arschloch war wie unsere sonstigen Zielpersonen, war ziemlich hoch, denn wer würde schon jemanden tot sehen wollen, wenn derjenige eine Seele von Mensch war? Naja, okay, ich sollte wohl aufhören, philosophische Ansätze von mir zu geben und mich lieber auf meinen derzeitigen Job konzentrieren, bevor ich ihn womöglich auch noch vermasselte.

„Hi". Harry grinste mir gut gelaunt zu, wobei ich unweigerlich feststellen musste, dass die Grübchen in seinen Wangen ziemlich auffällig waren und sich als das i-Tüpfchen perfekt zu seinem Aussehen ergänzten. „Woher kommst du?".

„Doncaster", antwortete ich einsilbig, da ich noch immer viel zu sehr damit beschäftigt war, meinen ersten Eindruck von meiner Zielscheibe, die er nun mal darstellte, zu vollenden. Ein Jammer, dass ich ihn töten musste. Wäre er nicht Objekt des Auftrags gewesen, hätte ich mich zu hundert Prozent an ihn herangemacht. Er hatte seine dunklen Haare zu einem dicken Lockenkopf quer über seine Stirn zur Seite gestylt, woraus sich die zuvor besagte Locke gelöst hatte und ihm in die Augen hing, was er mit einem verärgerten Stirnrunzeln quittierte und sie sich aus dem Gesicht blies. Ich ignorierte die Tatsache, dass ich das unfassbar heiß fand, und fragte lässig: „Und du?". Und als er mir haargenau die Adresse aufsagte, dir mir bereits durch den Boss bekannt war, hätte ich am liebsten die Augen verdreht und hätte den Kopf freiwillig in die Kloschüssel gesteckt. Mann. Die letzte Hoffnung, dass es sich bei ihm nicht um unsere Zielperson handelte, war hiermit also ausgeräumt, sodass ich mir nun schon Gedanken machen musste, wie ich am besten vorging.

„ ... Arsch kann mich einfach nicht ausstehen", redete Niall gerade, als ich mein Gehör wieder einschaltete.

„Sag es doch endlich Liam, dass dich dieser Idiot nicht in Ruhe lässt. Er macht ihn fertig", erwiderte Harry, während er eine Gurke rettete, die aus seinem Sandwich zu fallen drohte.

„Hör doch auf. Ich will nicht, dass er mich behandelt wie ein Baby, nur weil ich der Jüngste im Jahrgang bin", nörgelte Niall zurück, worauf Harry mit seinem Essen vor seinem Gesicht auf und ab winkte. „Ich bin der Jüngste, schon vergessen?".

Niall schnaubte. „Schön für dich, mit dem Unterschied, dass du nicht so aussiehst".

Grinsend deutete Harry eine Verbeugung an. „Herzlichen Dank. Diesen Tag muss ich mir im Kalender vermerken".

Niall warf beide Arme in die Luft und wandte sich kopfschüttelnd an mich. „Kannst du ihn bitte erschießen?".

Ich starrte ihn an und hätte ihm beinahe bedauernd gesagt, dass ich leider nur ein Messer dabeihatte, aber jederzeit meine Pistole holen könnte, doch da das nur Massenpanik ausgelöst hätte, zwang ich mich nur zu einem Grinsen und ignorierte die Tatsache, dass sich Nialls Wunsch in naher Zukunft sogar erfüllen würde. Gut auszusehen war eben doch keine Entschuldigung. Ich war schon gespannt, was sich Harry alles geleistet hatte, dass sein Stiefvater ihn aus der Welt geschafft haben wollte ... „Du bist also der Jüngste im Jahrgang?", worauf er mir nur mit einem schlichten Nicken antwortete und hinzufügte: „Und er ist der Zweitjüngste".

Dann fiel mir ein, wie ich noch mehr mit ihm ins Gespräch kommen konnte. „Ach, du wohnst doch in dieser Straße gleich um die Ecke von diesem Kaufhaus, oder?".

Verwirrt nickte er.

„Cool, ich wohn nur eine Straße weiter, theoretisch könnten wir also zusammen gehen", schlug ich vor, wohl bewusst, wie lächerlich das klang. Das fand er offenbar auch, denn er lachte. „Von mir aus gern, wenn dir das nicht zu schwul ist".

„Ich bin schwul".

„Oh haha, willkommen im Club". Er hielt mir die Hand hin und ich klatschte zögernd ein. Wieso war dieser Typ nicht abstoßend, gemein und ein Arschloch? Das gab überhaupt keinen Sinn! Seine grünen Augen blitzten schalkhaft, als er mich leicht in die Seite stieß. „Du denkst zu viel".

Völlig überrumpelt starrte ich ihn erneut wie der größte Vollpfosten an. „Bitte was?".

„Das sieht man dir an". Dann schien er jemanden am anderen Ende des Gangs zu erspähen. „Ich muss los. Man sieht sich!". Mit diesen Worten verschwand er aus unserer Ecke und ließ Niall und mich darin zurück. „Ist er immer so offen?".

Niall zuckte die Schultern. „Ziemlich".

Dummerweise war er bei Weitem nicht ganz so offen, was seine Familie anging, denn als wir zufälligerweise („zufällig") darauf zu sprechen kamen, wich er die meiste Zeit aus oder antwortete mehr als vage, woraufhin meine Laune wieder leicht anstieg – vielleicht hatte er ja doch etwas zu verbergen. Wir waren keine Auftragskiller, die blind jemanden töteten. Wir wollten wissen, wieso, weshalb, warum. Ich weiß, nicht gerade das typische Bilder solcher Leute, aber so skrupellos wir auch erscheinen mochten – wir wollten keine gänzlich unschuldigen Menschen erschießen. Somit wartete ich die ganze Zeit darauf, dass Harry seine Krallen ausfuhr oder ihm Hauzähne wuchsen, aber da er mich auf meine nervigen Fragen nicht ein einziges Mal anmotzte (wie ich es an seiner Stelle getan hätte), befiel mich das Bedürfnis, mehr als gewöhnlich über ihn zu erfahren, sodass ich ihn kurzerhand fragte, ob er für das Biologie-Projekt schon einen Arbeitspartner hatte, worauf er schulterzuckend zustimmte und zu meiner Überraschung anbot, dass wir es jetzt gleich auch machen könnten. Also schrieb ich Zayn eine kurze Nachricht und folgte Harry dann die Hauseinfahrt hoch.

„In meinem Zimmer musst du allerdings die Augen zumachen", warnte er mich, als er die Haustür aufschloss. „Da sieht's wie immer aus, als ob eine Bombe eingeschlagen hätte".

Ich winkte grinsend ab und wunderte ich gleich darauf über mich selbst. Was war an diesem einen Tag mit mir passiert? Jetzt benahm ich mich auch bald wieder wie ein Teenager! Das musste wohl der einschüchternde Einfluss der schulischen Atmosphäre sein. Moment mal, seit wann konnte man mich einschüchtern? Ach, vergesst es.

„Wir sollten aber vielleicht vor fünf Uhr fertig sein", meinte er zögernd. „Wenn mein Stiefdad heimkommt, ist er meistens nicht so gut gelaunt".

Sofort wurde ich hellhörig. „Dein Stiefdad?".

Er nickte betrübt. „Ja. Meine Mum hat nochmal geheiratet ... leider ein totales Arschloch".

Und er will dich tot sehen. „Mein Beileid". Jetzt war ich umso gespannter darauf, diesen Mann kennenzulernen. „Was macht er denn so?". Wunderbar, ich hörte mich an wie ein Fünftklässler, der sich nicht auszudrücken wusste.

„Er hat es nur auf das Geld meiner Mum abgesehen", gab er knapp Auskunft und verfiel dann wieder in leicht verbissenes Schweigen, sodass ich ebenfalls kein Wort mehr darüber verlor, sondern ihm durch einen langen Flur zur hintersten Tür folgte.

Die nächste Stunde verlief ebenfalls kein Bisschen gesprächiger, wir hingen beide über irgendwelchen Büchern, scrollten uns durch ellenlange Schriftstücke auf diversen Websites und machten uns Notizen, bis Harry irgendwann den Kugelschreiber auf den Tisch donnerte, sich resolut eine Wasserflasche packte und einen tiefen Schluck nahm. „Hab keinen Bock mehr".

Bevor ich etwas entgegnen konnte, fiel weiter vorne im Gebäude eine Tür ins Schloss, worauf sich Harrys Augen weiteten. „Shit! Das ist er. Louis, ich schmeiße dich wirklich nur ungern raus, aber glaub mir, ihm willst du nicht begegnen".

„Ich hatte schon oft mit schlimmen Leuten zu tun", beruhigte ich ihn, was ja auch stimmte, während sich mein Gehirn auf den ICH-BIN-NEUGIERIG-Modus schaltete, da ich endlich meinen Auftraggeber kennenlernen würde. Wie aufs Stichwort flog nun die Tür zu seinem Zimmer auf. „Harold, wo ist ...". Er verstummte, als er mich sah. Kritisch musterte ich ihn aus den Augenwinkeln, wobei mein Blick auf sein Gesicht gerichtet blieb. Sympathisch war etwas anderes. Er war ziemlich beleibt, rundes Gesicht, kaum Haare, plus eine Brille, die er etwas zu weit unten auf der Nasenspitze trug, sodass sie immer wieder ein Stück nach oben wanderte, wenn sich seine Nasenflügel blähten. „Wer ist das?", fragte er an Harry gerichtet, ohne mich persönlich anzusprechen.

„Äh, Louis. Wir müssen ein Schulprojekt machen", gab Harry zur Antwort, sein Gesicht zu einer finsteren Grimasse verzogen. Das seines Stiefdads hellte sich beim Klang meines Namens augenblicklich auf, sodass ich wusste, dass ihm unser Boss unsere Namen mitgeteilt haben musste. „Nett, dich kennenzulernen, Louis".

Ich antwortete ihm lediglich mit einem simplen „Gleichfalls", doch das schien ihn nicht zu stören. Wo er gerade noch den Eindruck gemacht hatte, er könne jeden Moment vor stetigem Ärger mit dem Kopf durch die Decke gehen, hatte er nun ein gut gelauntes Grinsen auf den Lippen, angesichts dessen Harry immer nervöser zu werden schien, denn ich merkte, wie er unruhig auf dem Stuhl herumrutschte und mir vielsagende Blicke zuwarf – okay, offenbar war es wirklich besser, wenn ich mich jetzt verkrümelte. „Gut, dann haben das so gut wie fertig", meinte ich und erhob mich, um meinen Kram zusammenzupacken; fragt mich nicht, wo ich die alten Hefte hergezogen hatte, immerhin hatte ich seit Jahren keine Schule mehr betreten. „Dann sehen wir uns morgen". Harry nickte mir zum Abschied zu und blieb wie versteinert im Raum stehen, während mir sein Stiefdad bis zur Tür folgte, wo er mir zuflüsterte: „Louis, huh? Ich nehme an, du weißt, warum du hier bist?".

Ich nickte knapp und spielte tatsächlich mit dem Gedanken, nicht einfach hier und jetzt IHN umzulegen, aber das hätte doch für ein wenig Aufregung gesorgt, weshalb ich ihm lediglich meine Visitenkarte unter die Nase hielt und dann aus der Tür schlüpfte, bevor er lästige Fragen stellen konnte.

„Und was sollen wir jetzt tun?". Unruhig beobachtete mich Zayn dabei, wie ich im Wohnzimmer auf und ab pilgerte. Mit mir selbst kämpfend biss ich die Zähne zusammen. „Wir haben unseren Auftrag".

Zayns Augen weiteten sich. „Aber du hast doch gesagt ...!".

„Ich weiß, was ich gesagt habe", fuhr ich dazwischen, bevor er seinen Satz vollenden und mich möglicherweise weich werden lassen konnte. „Aber das ist unser Job, Zayn".

Urplötzlich sprang der auf und schrie: „Ist mir scheißegal, ob das unser Job ist, oder nicht! Wir können keinen unschuldigen Menschen töten! Hast du denn gar kein Gewissen?!".

Ich spannte den Kiefer an. Doch, ich hatte eines. Aber diese Branche, wenn man es so nennen konnte, ließ so etwas wie Moral nun mal nicht zu. Zayn starrte mich für eine Weile mit vor Wut blitzenden Augen an, bis sein Gesicht von einer Fassungslosigkeit übermannt wurde, wie ich sie noch nie bei ihm gesehen hatte. „Das glaub ich jetzt nicht. Du willst diesen Achtzehnjährigen allen Ernstes ... umbringen? Weil sein beschissener Stiefdad das sagt?".

„Wir haben schon ganz andere Leute umgebracht".

„Checkst du es nicht?!", begann Zayn wieder zu brüllen. „Das waren allesamt Arschlöcher, die es VERDIENT hatten! Aber dieser ... Bubi hat NICHTS getan, womit er sich so etwas einhandeln könnte!". Als sich mein Gesichtsausdruck keinen Deut milderte, sondern sich eher verhärtete, sprang er mit einem Mal auf und langte nach seinen Autoschlüsseln, die auf dem Tisch lagen. „Weißt du was? Mach den Scheiß alleine. Ich hab keinen Bock mehr darauf. Lieber verstecke ich mich mein Leben lang vor meinem Alten".

Bis ich realisierte, was er tat, war er schon fast an der Tür. „Zayn, warte! Du willst dich drücken?".

Er wirbelte zu mir herum und spie mir ins Gesicht: „Ich drücke mich nicht, ich lasse mich nur von meiner Menschlichkeit leiten. Die du offenbar nicht besitzt! Ich warne dich: Wenn du ihn umbringst, sind wir geschiedene Leute". Mit diesen Worten knallte er die Tür hinter sich zu; wenige Augenblicke später heulte der Motor seines Wagens draußen auf und verhallte in den Straßen. Wie erstarrt stand ich im Flur und stierte die geschlossene Tür an. War das ... gerade wirklich passiert? Schwerfällig schlurfte ich ins Wohnzimmer zurück und ließ mich nahezu apathisch in einen Sessel fallen. Ich hätte ahnen müssen, dass Zayn so reagieren würde, wenn ich ihm Harry vorstellte.

Wir waren nun seit zwei Wochen an dem Auftrag „Styles" dran und ob ich es wollte oder nicht – irgendwie hatte Harry es geschafft, sich in meinen sonst so skrupellosen Gedanken festzusetzen, die nun jedes Mal, wenn ich an ihn dachte, mein Herz erwärmen ließen. Der schlimmste Fall ever war eingetroffen: Ich hatte Sympathie für meine Zielperson entwickelt. Eine Sympathie, die nicht existieren sollte. Eine Sympathie, die mein Leben verändern würde. Wenn ich nun meinen Job außen vor ließ, meinen Boss betrug, mit dem Grund, dass ich BestFriends mit einem unserer Aufträge war, würde er mich unweigerlich aus seinem Programm verbannen und dafür sorgen, dass ich nirgendwo anders eine Stelle bekam. Dann könnte ich mein Leben von früher wieder aufnehmen: Mich mit zwecklosen kleinen Jobs durchs Leben schlagen und den Rest meiner Tage allein in einer Mini-Wohnung verbringen – nicht gerade die Zukunft, die man sich als Einundzwanzigjähriger so vorstellte ... und Zayn? Tja, wie ich ihn kannte, würde er seine Drohung wahrmachen und sich irgendwohin ins Ausland verkrümeln, um seinem ziemlich gewalttätigen Vater aus dem Weg zu gehen, der unbedingt wollte, dass sein Sohn in seine Fußstapfen trat. Seufzend griff ich nach der Fernbedienung des Fernsehers und schaltete das Gerät ein.

Ich würde meinen Auftrag wohl oder übel vollenden müssen.


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S*hit, dieser OS ist ein wenig aus den Fugen geraten, sodass es möglicherweise sogar 4 Teile werden ... :/ Ich hoffe, das stört niemanden :D

Wie immer bin ich nicht zufrieden (ich bin ein unverbesserlicher Pessimist, das kann mir niemand ausreden xD), aber ich freu mich trotzdem, wenn euch die kleine (Untertreibung des Jahres) Kurzgeschichte gefällt und ein paar Voties und Kommis hierlasst ;)

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