Es war ein kühler Sommermorgen und die Sonne schien durch das halb geöffnete Fenster auf das Bett und ließ die dunkel blaue Bettwäsche noch strahlender Wirken.
Die Ravenclaw, die in ihm lag, streckte sich ausgiebig und wandte den Blick den Ländereien von Hogwarts zu.
Der See schimmerte im Morgenlicht und an seinem Ufer tummelten sich ein paar Schüler, die lasen oder sich mit ihren Freunden unterhielten.
Ada schwang die Beine aus den Bett und als sie den kühlen Steinboden berührten, durchfuhr sie ein Schauder.
Schnell klaubte die Fünftklässlerin ein paar saubere Klamotten vom Boden auf und huschte ins Bad.
Sie zäumte ihre verstrubbelten Haare mit einem einfachen Zauber, klatschte sich ein bisschen kaltes Wasser ins Gesicht und zog sich um.
Sie schminkte sich nicht, was einerseits daran lag, dass es verboten war und andererseits an ihrer festen Überzeugung, dass sie auch ohne Schminke bei ihrem Schwarm auffallen würde.
Und das Problem war allerdings, dass genau der, auf Mädchen stand, die weite Ausschnitte trugen und sich das Gesicht zukleisterten.
Sie unterdrückte einen Seufzer und verließ den Schlafsaal.
Im Gemeinschaftsraum der Ravenclaws saßen bereits Schüler, die sich hinter Büchern versteckten oder lernten. Typisch Ravenclaw halt.
Ada durchquerte den Gemeinschaftsraum mit schnellen Schritten und zog als sie auf den Korridor heraustrat, fröstelnd die Schultern hoch.
Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, eine kurze Hose anzuziehen.
In der großen Halle schlug ihr ein Duft von frischem Rührei, Toast und Kakao entgegen.
Die Ravenclaw wünschte sich, den Geruch in Flaschen abpacken zu können und mit nach Hause nehmen zu können, doch das ging ja bekanntlich nicht.
Sie machte sich eine Notiz in ihrem Kopf, dass unbedingt in der Bibliothek nachzuschlagen.
Der Ravenclawtisch war spärlich besetzt, weshalb sich Ada auf ihren freien Lieblingsplatz setzte.
Während sie hungrig Rührei mit Speck verschlang, wanderte ihr Blick immer wieder zum Gryffindortisch, der im Gegensatz zu ihrem, gut besetzt war.
Als sie den wuscheligen Haarschopf erblickte, schlug ihr Herz augenblicklich schneller.
Sie schob sich eine weitere Gabel Rührei in den Mund und beobachtete die anderen Schüler, die lernten, lasen und mit ihren Freunden spaßten.
Ihre Aufmerksamkeit wurde wieder auf Sirius gelenkt, als er laut auflachte, was in ihren Ohren der schönste Ton auf der Welt war. Na gut, nach dem Lied der Rotkehlchen.
Sie seufzte leise und stützte den Kopf auf ihre Hände, während sie den jungen Black verliebt beobachtete.
Ada schreckte auf, als sich plötzlich jemand neben sie fallen ließ.
Gryffindor, Sechtklässlerin und ihre beste Freundin Juliet.
Sie grinste schelmisch und fragte amüsiert: "Hast du grad jemand bestimmten beobachtet Ada?"
Ada seuftze und antwortete böse: "Ich doch nicht! Wie kommst du denn darauf?" Sie musste über Juliets' Gesichtsausdruck lachen und warf gespielt arrogant ihr Haar zurück.
Juliet bedachte sie mit einem prüfenden Blick und kaute auf einem Schokocroissant herum.
Sie schluckte herunter und meinte dann mit einer Stimme, die McGonagalls Konkurrenz gemacht hätte: "Also Miss Lovelace, ich analysiere das als Beweis dafür, dass sie unsterblich in Sirius Black verschossen sind."
Ada wurde rot und trank einen Schluck Orangensaft, um nichts sagen zu müssen.
Ihre Freundin hingegen jubelte auf und formte die Hände zu einem Sprechrohr. Doch die gesagten Worte wurden von einem gut gezielten Schweigezauber verschluckt.
Jetzt schaute Juliet böse, zog allerdings nur ihren Zauberstab und dachte den Gegenzauber.
"Wir treffen uns um zwölf in Klassenzimmer drei. Dann stell ich dir deinen neuen Nachhilfelehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste vor. Bis später Ada."
Mit diesen Worten stand Juliet auf und lief zu ihrem Haustisch rüber.
Stirnrunzelnd beobachtete Ada wie ihre Freundin sich ein weiteres Croissant schnappte, Sirius etwas ins Ohr flüsterte, Lily kurz umarmte und James für irgendeinen Kommentar auf den Kopf schlug. Mit wehenden Umhang verließ die Gryffindor zügig die Halle und auch Ada erhob sich. Sie musste noch einen Aufsatz für Zaubertränke schreiben und um zwölf hatte sie schließlich Nachhilfe.
Sie war ja eigentlich nicht schlecht in der Schule, doch in VgddK fehlte es ihr an Übung, weshalb Juliet vorgeschlagen hatte, sie könne doch mal Nachhilfe nehmen.
Langsam schlenderte sie durch das Schloss und überlegte, wer wohl ihr Lehrer sei. Juliet könnte es sein, aber auch Lily Evans, die mit Juliet Jahrgangsbeste war. Auch James Potter kam in Frage, genauso wie Remus Lupin.
Im Ravenclawturm angekommen, holte sie ihr Buch, eine Rolle Pergament, wie auch eine Feder und Tinte.
Mit der Zunge zwischen den Lippen unterstrich Ada die Überschrift feinsäuberlich.

MONDSTEINE UND IHRE ANWENDUNGEN

Sie schlug ihr Buch auf und suchte nach dem passenden Paragraphen.
Doch das Zaubertrankbuch beinhaltete nur Rezepte.
Die Hexe stand auf und suchte nach einem brauchbaren Buch in den deckenhohen Bücherregalen an der Wand.
Als sie auch nach einer halben Stunde noch keins gefunden hatte, knüllte sie frustriert das Pergament zusammen und warf die Feder hin. Sie beschloss,  dass das so keinen Sinn hatte und schnappte sich stattdessen ein Buch über magische Kreaturen.
Als sie ihre Lektüre weglegte, fiel ihr Blick auf ihre Armbanduhr und sie erstarrte. Es war drei Minuten vor 12.
Schnell sprang sie auf, schnappte sich ihren Zauberstab und rannte aus dem Gemeinschaftsraum. Ada hetzte durch das ganze Schloss, bis sie schließlich ganz außer Atem und schlitternd vor Klassenzimmer drei stehen blieb.
Sie atmete noch einmal kurz durch, dann öffnete sie die Tür.
"Hi Juli, tut mir leid, dass ich zuspät bin, aber dieses Buch war so interes -"
Abrupt stoppte sie, als das Mädchen Juliets Begleitung bemerkte.
"Kein Problem Ada. Darf ich dir deinen persönlichen Nachhilfelehrer vorstellen?", antwortete Juliet lächelnd und deutete auf niemand anderen, als Sirius Black.
Dieser grinste sie an und legte Juliet eine Hand auf die Schulter.
Ihre Freundin schlug sie jedoch nur weg und fauchte ihn an: "Wag es ja nicht Black! Das mit dem Aufsatz kannst du dir übrigens abschminken! Ich möchte ganz sicher nicht Nachsitzen kassieren, in dem du meinen Aufsatz kopierst!"
Dann funkelte Juliet Sirius nochmal böse an, lächelte Ada aufmunternd zu und verließ den Raum.
Ada friemelte an der Naht ihres Ärmels herum, als Sirius in die Hände klatschte.
Sie zuckte zusammen und brachte ihn somit zum Lachen.
"Typisch Ravenclaw, immer so schreckhaft", lachte er und wurde dann ernst.
"Also, Juliet meinte du heißt Ada - stimmt doch oder?", fragte er nach.
Ada nickte und war froh erstmal nichts sagen zu müssen.
"Okay, gut Ada. Du hast ein Problem in VgddK.", stellte er fest und lehnte sich dabei gegen das Pult hinter ihm.
Sie nickte erneut. "Die Theorie versteh ich ja, aber die ganzen Zauber kann ich nicht." Sie seufzte und ließ ihren Ärmel in Ruhe.
"Jaa, dann fangen wir mal mi einem einfachen Schockzauber an. Ich verteidige mich nicht. Leg los!"
Das Mädchen hob ihren Zauberstab und rief: "Stupor!", doch sie traf nur eine Blumenvase am Fenster.
"Tut mir leid", meinte Ada entschuldigend und spürte, wie ihr das Blut in den Kopf schoss.
Sirius schüttelte nur schmunzelnd den Kopf. "Zielen muss man können", erklärte er und die Ravenclaw war erleichtert, dass seine Stimme nicht vor Spott triefte, sondern er belustigt schien. Sie amüsierte ihn. 
Als der Gryffindor näher kam, verspürte Ada den Drang rückwärts zu gehen, doch sie blieb stehen und reparierte die Vase.
Sirius blieb hinter ihr stehen und sie drehte sich irritiert um, irritiert von seiner Reaktion ,genauso wie von ihrem klopfenden Herzen.
"Ich kann so nicht auf dich zielen", meinte Ada und schaute ihn fragend an.
Er nickte und meinte: "Ja, ich weiß, aber so kann ich dir besser beim Zielen helfen."
Der Junge schwang seinen Zauberstab und eine Strohpuppe erschien vor ihnen. Als Sirius nach ihrem Handgelenk griff, lief ihr ein Schauder über den Rücken und sie spürte, wie die Schmetterlinge in ihrem Bauch eine Sylvester Party feierten. Ada konzentrierte sich wieder auf den Zauber und mit seiner Hilfe, schaffte sie es wirklich, dass die Puppe umfiel. Sie lächelte und das Gefühl von Erfolg durchströmte sie. Sie übten den Schockzauber so lange, bis Ada es schaffte, Sirius mit Verteidigung zu schocken, außerdem den Entwaffnungs, wie den Körperklammerfluch. Am Abend fiel Ada todmüde in ihr weiches Bett und freute sich, was für ein schöner Tag es doch gewesen war.

In diesem Moment siegten die guten Gefühle, doch der Krieg, der außerhalb der dicken Mauern herrschte, würde seine Spuren hinterlassen.

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Hoffentlich funktioniert es jetzt... wattpad hat gesponnen und das End weggelassen ;-;  Na ja, jetzt hab ich es noch mal hochgeladen und widme es immernoch @@annabeth - 13

Euch noch einen schönen Tag, Ellie