Ein Ende, ein Anfang
Nach vielen langen Jahren voll Liebe und Trauer und Angst und Hoffnung, war es an der Zeit für Molly Weasley Abschied zu nehmen und sich auf den nächsten Schritt einzulassen. Sie befand sich in einem Krankenhausbett im St Mungo, denn ihr Körper schwächelte schon länger, und obwohl sie gerne noch länger bleiben würde, um ihre Enkel aufwachsen zu sehen, wusste sie, dass dies der Moment war. Molly hatte Abschied genommen, von all ihren Kindern, von Arthur und all ihren Freunden. Arthur saß jetzt neben ihr und hatte ihre Hand fest in seine geschlossen, sein Gesichtsausdruck leidend. Langsam hob sie ihre Hand und strich ihm über die Wange. "Liebling." Er schaffte es zu lächeln und küsste ihre Handinnenfläche sanft. Sie hatten viele Jahre voll sanfter, zarter Liebe bekommen und sie hatte nichts auszusetzen. Sie schluckte und schloss müde ihre Augen.
Wie eine wirre Diashow flogen einschneidene Momente ihres Lebens an ihr vorbei.
Tick
Sie war 10, begeistert ihren Brief bekommen zu haben und endlich ihren Geschwistern folgen zu dürfen.
Tack
Der Krankenflügel war in ein rotes Abendlicht getaucht und sie hielt vorsichtig die Hand ihres besten Freundes. Er brachte sie mit seinen Geschichten zum Lachen. Blumen schmückten ihren Nachttisch.
Tick
Arthur's dunkle Augen funkelten sie verschmitzt an; Schnee verfang sich in ihren Haaren und die Lichter des Honigtopfes glänzten hinter ihnen. Ohne groß nachzudenken stellte sie sich auf ihre Zehenspitzen und lehnte sich nach vorne. Seine Lippen waren weich und sanft und schmeckten leicht nach Butterbier. Sie war 14 und unglaublich glücklich.
Tack
Ihr schmaler, silbener Ring glitzerte im Sonnenlicht. Arthur und sie hatten sich entschlossen durchzubrennen und ohne die Erwartungen die eine große Hochzeit mit sich brachte, sich das Ja Wort zu geben. Grinsend drehte sie sich in ihrem Kleid und obwohl die Welt begann, sich aufzuteilen und immer mehr Menschen verschwanden, war sie jung, mit Liebe ihres Lebens zusammen und noch nie so sicher gewesen, dass alles irgendwie okay sein würde.
Tick
Das Haus was Arthur und sie gekauft hatten, war wunderbar für sie und sie lächelte, während sie ihren zwei kleinen Söhnen beim Spielen zu sah.
Tack
Sie war 32 und ihre Familie war stark gewachsen. Sie lebten in einem kleinen Haus, das jetzt schon eng war; die englische Landschaft war die perfekte Umgebung für das Großziehen ihrer Kinder. Das Glück der letzten Jahre verebbte langsam und sie versuchte, so gut es ging, ihre Kinder davon zu beschützen. Ihre Brüder waren einer Geheimorganisation begetreten, und sie sorgte sich jede Minute von jedem Tag um Fabian und Gideon. Arthur und sie hatten beschlossen das ein Beitritt zu riskant für sie und ihre Kinder wäre, aber dennoch hatte sie Angst, dass die Todesser von ihrer Beziehung zum Orden des Phoenix erfahren würden. Aber so weit es ging, konzentrierte sie sich auf ihre häusliche Idylle.
Als ein Lichtblick in dem ganzen Trubel entpuppten sich ihre Magenbeschweren, denn sie war ein weiteres Mal schwanger; entzückt erfuhren sie, dass es sich um ein Mädchen handelte. Molly lächelte bei dem Gedanken, endlich ein Mädchen zu haben.
Tick
In tiefer Trauer drückte sie Ron's tapsige Hand und legte ihr Kinn auf Ginny's Köpfchen ab. Der Krieg war vorbei, endlich konnten sie in Frieden leben, aber was war der Preis gewesen? Sie schniefte leise und kniete sich hin, um den Gedenkkranz auf Fabian und Gideon's Grab zurecht zurücken.
Tack
Sie lernte den Jungen namens Harry Potter kennen, dessen Ruf ihm zwar voraus ging, allerdings wirkte er nicht legendenhaft, sondern nur einsam und der Liebe nötig. Sie schloss ihn in ihre Arme und schwor sich, ihn nie loszulassen.
Das grelle Licht vor ihren Augen verebbte langsam und sie blinzelte stark. Es wurde ihr ganz warm ums Herz, als ihr klar wurde, dass es tatsächlich ein Leben nach dem Tod gab. Ihre Schmerzen waren verschwunden und sie fühlte sich ganz leicht. Molly stand vorsichtig auf und sah sich um: sie stand in der Mitte einer Blumenwiese und war umsäumt von Menschen; Freunde, Familienmitglieder von denen sie sich teilweise vor Jahrzehnten verabschiedet hatte. Tränen liefen ihr die Wangen herunter, als Gideon und Fabian ihr entgegen gelaufen kamen, so energiegeladen wie früher. Schluchzend schloss sie ihre Brüder in ihre Arme, aber sah sich vorsichtig um, suchend. "Mum", hörte sie hinter sich und drehte sich so schnell wie sie es konnte, und schloss Fred in ihre Arme. Er drückte sie fest zurück. All der Schmerz der Trauer schien auf einmal unnötig, etwas was auf Erden Sinn machte, sich hier aber klar als Emotion des erdischen Lebens abgrenzte.
Irgendwann, es hätten Stunden oder Tage vergangen seien können, tippte ihr wer auf die Schulter. Sie schien sich konstant im Kreis zu drehen, bemerkte sie mit einem schwachen Lächeln. Für einen Moment erschrak sie, als sie die Frau erblickte, denn sie sah Ginny doch ähnlich, aber ihre Augen glichen denen Harry's. Sie lächelte leicht, als Lily sie fest umarmte und ihre Bluse mit Tränen nässte. "Danke, Molly", brachte sie hervor und Molly seufzte fast vor Erleichterung, denn alle Zweifel, die sie je gehabt hatte, was Harry anging und ob sie vielleicht zu Mutter-haft für ihn war, erwiesen sich als völlig falsch. Ihre Güte und Offenherzigkeit war genau richtig gewesen und das war alles, was Molly je gewollte hatte.
-------------------------------------------------------------------------------
Wow, okay, es ist bestimmt drei Jahre her, dass ich hier was gepostet habe...
Danke an alle, die immer noch meine Geschichten lesen, kommentieren, abstimmen und sie zu Leselisten hinzufügen. Das freut mich wirklich immer sehr.
Ich weiß nicht, ob ich hier noch weitere Oneshots hochladen werde, aber never say never.
Der OneShot hier ist tatsächlich ein wirklich alter, den ich jetzt nur verbessert und beendet habe. Ich hoffe er gefällt euch, aber ich bin natürlich immer offen für Kritik.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro