Lukasz Piszczek & Erik Durm Teil 2
Lukasz saß traurig an Erik's Bett und beobachtete seinen Ehemann. Dieser hing an den verschiedensten Geräten, die ihn am Leben hielten, doch schlief er ruhig. Das machte Lukasz etwas glücklich.
Eine Woche war es nun seit ihrer Hochzeit her und Erik ging es immer schlechter. Keine der Therapien schlug an, Erik übergab sich andauernd, dabei aß er nicht mal mehr etwas.
"Ach Engelchen...", flüsterte Lukasz und strich sanft über Erik's Handrücken, "dein Leben steht echt nicht unter einem guten Stern... Dabei bist du beste Mann den es gibt. Als ich dich das erste Mal gesehen hatte, wusste ich, dass du mein Freund werden sollst. Ich konnte nicht mal sagen warum, es war einfach so. Es war wahrscheinlich Liebe auf den ersten Blick, obwohl ich nie daran geglaubt hatte. Aber diese Liebe hat sich bis heute nicht geändert."
Auf einmal hörte Lukasz ein schniefen und er schaute zu Erik hoch. Dieser wischte sich beschämt über die Augen und flüsterte: "Ich liebe dich auch, Lu, so sehr... Aber... Aber es wäre besser für dich, wenn du es nicht mehr tun würdest."
"Erik hör bitte auf damit. Ich habe mich für dich entschieden und das wird für immer so bleiben", hauchte Lukasz nur und küsste seinen Ehemann sanft auf die Stirn, "ich habe dich mit all deinen Problemen zusammen und mit Absicht geheiratet. Bewusst und voller Absicht, weil ich dich liebe."
Tränen liefen über Erik's Wange und er schluchzte auf.
"Hey, was ist denn los? Schatz, ich bin doch da."
"Wie habe ich dich nur verdient?", flüsterte Erik.
Lukasz lächelte leicht und strich die Tränen von Erik's Wange: "Ich weiß auch nicht, aber ich bin glücklich dich zu haben. Mit dir Zeit zu verbringen und dich in den Armen zu halten."
"Bist der beste Mann den ich mir wünschen könnte. Ich liebe dich...", hauchte der Blonde und schlief wieder schwach ein.
Jedoch zwei Monate später hatte der Krebs den Kampf gewonnen. Lukasz saß wie jeden Tag an Erik's Bett. Dieser war abgemagert, war kalkweiß und völlig fertig.
"Lu? Ich kann nicht mehr... Es gibt keine Hoffnung mehr", flüsterte Erik kaum hörbar und hielt Lukasz' Hand. Dieser schloß die Augen, dann beugte er sich vor und küsste seinen Freund auf die Stirn.
"Wir sehen uns im Himmel, mein Engel."
Erik strich Lukasz schwach über die Wange und hauchte: "Ich pass auf dich auf, Lu. Ich liebe dich..."
Dann ließ er sich zurück ins Kissen fallen und atmete ein letztes Mal aus.
Lukasz begann zu weinen und drückte Erik's leblosen Körper an sich. Er hielt ihn wie ein Baby in seinem Armen und schrie immer wieder: "Komm wieder! Erik, komm wieder zurück, ich brauche dich!"
Er bekam nicht mit, wie die Ärzte reinkamen. Er bekam nicht mit, wie sie mit ihm redeten. Doch als sie ihm Erik abnehmen wollten, schrie er sie an. Erik sollte wieder kommen, sie sollten Erik wieder holen.
Die Ärzte versuchten Lukasz zu beruhigen, doch kamen sie nicht zu ihm durch. Schlussendlich hatten sie Marcel und Jakub rufen müssen.
Als die beiden kamen, saß Lukasz immer noch in der gleichen Position und hielt Erik im Arm.
"Lu? Komm schon. Übergebe ihn den Ärzten", flüsterte Jakub und legte eine Hand auf Lukasz Rücken. Dieser schüttelte den Kopf und hielt Erik weiter fest.
"Lukasz bitte. Du kannst auch nichts mehr für ihn tun", sagte Jakub mit etwas deutlicherem Nachdruck.
"Doch kann ich. Er schläft nur und ich halte ihn fest. Das machen wir immer so. Er liebt es so sehr, wenn ich ihn halte", erklärte Lukasz und strich Erik über die Wange.
"Wir sollten ihn mitnehmen, also Lu nicht Erik", murmelte Marcel und versuchte mit Jakub Lukasz und Erik zu trennen.
Den ganzen Weg nach Hause weinte Lukasz an Jakubs Brust. Er kam hatte gedacht, er wäre auf diesen Abschied vorbereitet. Doch das war er nicht. Erik war einfach alles für ihn gewesen und jetzt war er einfach nicht mehr da.
"Hey Lu, schau mich an", flüsterte Jakub und legte eine Hand auf Lukasz' Wange. Dieser schaute verweint zu ihm hoch, sagte aber nichts.
"Wir sind für dich da, Lu. Vorerst übernachten wir auch bei dir, Marcel und ich. Wir werden dir bei allem helfen, was jetzt auf dich zukommt."
Als Lukasz darüber nachdachte, bekam er die totale Panik und weinte wieder los: "Ich schaffe das nicht, Kuba. Ich kann sie alle nicht anrufen und ihnen sagen, dass es Erik nicht mehr gibt. Erik ist doch mein Baby, mein Engel, mein Ein und Alles gewesen. Jetzt schaffe ich das ohne ihn nicht mehr..."
"Wir sind doch da, Lu. Wir werden sie anrufen und mit ihnen reden. Du wirst erstmal schlafen und dich ausruhen", erklärte Marcel und fuhr zu sich nach Hause. Zu Lukasz wollte er nicht fahren, alles an der Wohnung würde ihn an Erik erinnern.
Fünf Tage später war Erik's Beerdigung und Lukasz wurde gebeten etwas zu sagen. Zitternd stand er nun am Podest und schaute auf Erik's Sarg. Er schluckte schwer und räusperte sich dann.
"Erik war die Liebe meines Lebens. Als ich ihn vor sieben Jahren kennengelernt habe, war mir das von Anfang an klar. Ich weiß bis heute nicht, woher ich das wusste, aber es war einfach so. Ich hatte Jakub und Marcel die Hölle heiß gemacht, weil ich ihn nicht angesprochen hatte. Zwei Wochen hat es gedauert, ehe ich Erik das nächste Mal wieder sah. Er hatte dieses Lächeln im Gesicht, in das man sich nur verlieben konnte."
Lukasz musste sich ein weiteres Mal räusperen und versuchte die aufkommenden Tränen runter zu schlucken, ehe er weiter redete.
"Dieses Lächeln hatte Erik bis zum Schluss auf dem Gesicht getragen. Erik war ein Kämpfer... Er war mein Kämpfer... Erik, ich liebe dich und eines Tages werden wir zusammen sein, ohne das der Krebs dich mir wegnimmt..."
Mit den Worten ging Lukasz zurück zu seinem Platz und bekam nur noch in Trance mit, was geschah.
Während der Trauerfeier saß er an Erik's Grab und füllte das Loch langsam mit der Erde, die daneben lag. Eine Stimme sagte ihm, er solle runter klettern und Erik daraus holen, er würde ja keine Luft mehr bekommen. Gerade als er beide Beine über den Rand der Grube setzte, hielt ihn jemand auf.
"Er hätte es nicht gewollt, Lu", flüsterte Julian, Erik's bester Freund.
"Woher weißt du das denn?!", schluchzte dieser auf.
"Weil er dich geliebt hat und es immer noch tut. Er wollte nie, dass du dich so verrückt machst. Erik wollte, dass du ein Leben nach ihm führen kannst", erklärte Julian und zog Lukasz in seine Arme.
"Ich liebe ihn auch, Jule, und ich werde nie aufhören können, ihn zu lieben."
"Du musst es irgendwann wieder lernen", flüsterte Julian wieder, "das hat er sich gewünscht."
Lukasz wusste, dass Julian Recht hatte, doch wollte er das nicht einsehen. Erik war alles für ihn gewesen und sollte es auch bleiben.
Für immer...
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Tut mir leid, Leute, dass es diesmal kein Happy End gab.
Ich hoffe, er hat euch aber trotzdem gefallen💕
Lasst gerne mal Feedback da, wie ihr die Mehrteiler findet, oder ob ich wieder kurze 1 Kapitel lange OS schreiben soll🙈💕
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