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Julian Weigl & Hendrik Bonmann Fortsetzung

Wir hatten uns kurz nach Finns und Jans Geburtstag getrennt, denn ihren Geburtstag wollten wir noch so tun, als sei alles in Ordnung. Aber Liebe war keine mehr zwischen uns, zumindest hatte ich nicht mehr dieses Gefühl.

Jedoch kurz nach dem Geburtstag hatte Hendrik seine, Mias und Finns Sache gepackt. Wir hatten uns darauf geeinigt, dass er Mia und Finn aufziehen würde und ich mit Jan in unserer Wohnung leben würde. Eigentlich wollten wir die Zwillinge nicht voneinander trennen, jedoch, nach einem Gespräch mit seinem Anwalt, wollte Hendrik beide, Finn und Mia.
Ich ließ ihn ziehen, Streitigkeiten konnte ich zur Zeit gar nicht haben. In letzter Zeit kamen immer wieder die Magenkrämpfe und durch den Stress und der Trennung machte es das alles nicht besser.
In der ersten Zeit nach der Trennung ging es mir wirklich dreckig. Doch versuchte ich für Jan das beste draus zu machen, denn er sollte wissen, dass ich immer für ihn da bin.

Der erste Monat ohne Hendrik war schrecklich. Jan hatte andauernd Albträume und hat nach der ersten Woche nur noch bei mir geschlafen. Mir selber ging es auch nicht wirklich gut. Magenkrämpfe, Essstörungen, Stimmungsschwankungen, das volle Programm. Und nach einem Arztbesuch wusste ich auch warum. Ein viertes Kind war unterwegs, das ich vollkommen alleine aufziehen sollte.

Nach dem Monat haben Jan und ich uns bei Erik und Roman einquartiert. Die beiden waren die einzigen, neben der Familie, die von Hendriks und meiner Trennung wussten und die auch wussten, dass unsere Kinder tatsächlich von uns beiden kamen. Die beiden waren die Paten unserer Zwillinge, Jan und Finn waren immer total gerne bei den beiden.

Während Erik mit Jan im Garten spielte, heulte ich mich bei Roman aus.
"Du musst versuchen, ihn zu vergessen. Was hältst du von Urlaub machen? Wir beide und die süßen Jungs im Garten. Und vorher machen wir eine große Feier, mit der ganzen Mannschaft, mit der wir 2017 den DFB Pokal geholt haben. Du hattest dich schließlich nie bei ihnen verabschiedet und viele von ihnen vermissen dich so sehr."
"Roman nein, das ist eine schlechte Idee", widersprach ich, "dann müsste ich ihnen erklären, warum ich gegangen bin. Und außerdem war Hendrik dabei gewesen..."
"Dann nur die, mit denen wir danach ins Trainingslager gefahren sind. Komm schon Julchen. Außerdem musst du dich noch nicht schämen, deinen Nachwuchs sieht man noch nicht", grinste mich Roman an, "ansonsten bekommst du einen Pulli von Erik, der hat in letzter Zeit ziemlich zugenommen."
"Das habe ich gehört!", schrie Erik aus dem Garten und nun konnte ich ein Grinsen nicht verbergen.

"Na schön, du hast gewonnen. Es ist eh kurz vor Himmelfahrt, da hat Jan ein langes Wochenende schulfrei", meinte ich und lächelte leicht, "die Jungs mal wieder zu sehen, tut bestimmt ganz gut."
"Definitiv", grinste mich Roman an, "dann nächstes Wochenende. Und wenn du Jan von der Schule befreien würdest, könnten wir von Sonntag mit Samstag ein paar Tage Urlaub machen. Er ist doch eh der Überflieger in der Schule."
Ich seufzte leise, denn eigentlich hasste ich es, wenn meine Kinder die Schule verpassten. Aber dennoch hatte Roman Recht und vor allem nach dieser Trennung tat es ihm selber auch bestimmt ganz gut, mal einfach abzuschalten.
Ergeben nickte ich leicht: "Ich werde mal mit der Lehrerin reden. Rufst du dann die Jungs an? Und wollt ihr dann zu mir kommen?"

"Da sind wir schon bei dem nächsten Thema, dass ich mit dir bereden wollte", meinte Roman nun und nahm meine Hände in seine, "Erik und ich sind der Meinung, dass es euch beiden vielleicht besser tun würde, wenn ihr hier zu uns nach Dortmund ziehen würdet. Raus aus Umfeld, wo dich alles an Hendrik erinnert. Einmal komplett neu starten."
"Nein", hauchte ich und schüttelte den Kopf, "nein, ich kann da nicht weg. Es ist doch meine Heimat, mein Zuhause."
"Und dein Ex wohnt dort. Ich weiß es ist schwer Jule, vor allem mit Kindern, aber ich denke, es ist sowohl für dich als auch für Jan besser. Außerdem wohnen wir hier in der Nähe und könnten dich unterstützen."
"Danke, aber nein, dass ist eine schlechte Idee", meinte ich und winkte ab, "dort habe ich alles, was ich brauche. Eine Wohnung, einen Job, meine Familie und Jan hat dort seine Schule. Ich kann das alles nicht so einfach aufgeben."
"Du hast es schon mal gemacht", jetzt klang Roman verletzt und ich schaute zu ihm, "du hast uns alle im Stich gelassen, ohne ein Wort zu sagen. Du bist deinem Freund blind gefolgt."
"Ich hatte zwei Kinder im Bauch, Roman", widersprach ich, "da konnte ich nicht anders. Spielen durfte ich eh nicht, von daher. Und mit dem Verein war alles geklärt gewesen."
Dann sah ich in die traurigen Augen meines besten Freundes und ich knickte ein: "Ich schaue, was sich machen lässt. Vielleicht ist es doch eine gute Idee zurück zu kommen..."

Das darauffolgenden Wochenende war mega gewesen. Ich hab so viele alte Freunde wieder getroffen, mit ehemaligen Kollegen geredet, mit denen ich seit Jahren kein Kontakt mehr hatte. Und das beste von allem, Jan war genauso glücklich.
Vor allem mit Chris und Felix verstand er sich prima. Er hatte die beiden fast zu Beginn an die Hände genommen und nach draußen in den Garten verfrachtet, um Fußball mit ihnen zu spielen.

Verträumt schaute ich ihm dabei zu, bis mich Marc von der Seite ansprach: "Kinder werden doch so schnell erwachsen..."
"Da hast du vollkommen Recht", murmelte ich, "es kam mir so vor, als hätte ich ihm erst vor ein paar Tagen beigebracht, wie man läuft und jetzt jagt er die Jungs durch den Garten."
"Er ist ein wirklich süßer und hübscher Junge. Ist dir sehr ähnlich, zumindest damals", sagte Marc und lächelte mich an, "du hattest auch diese Zielstrebigkeit und doch warst du ein Teamplayer. Es hatte Spaß gemacht, an deiner Seite zu spielen, Jule."
"Danke", flüsterte ich und versuchte nicht zu weinen.

Irgendwann gegen abends, Jan war auf meinem Schoß eingeschlafen, grinste mich Marco an: "Nun erzähl schon, Jule, wo hast du dich die letzten Jahre rumgetrieben. Man hatte ja nach deiner Flucht nichts mehr von dir gehört. Von einem Tag auf den nächsten warst du völlig verschwunden."
Ich biss mir auf die Lippen und strich Jan sanft durch die Haare. Dann atmete ich tief ein und schaute in die Runde. Es waren nur noch meine engsten Freunde da, nicht mehr die ganze Mannschaft und irgendwie beruhigte mich das, sodass ich ihnen die gesamte Geschichte erzählen konnte. Ich erzählte ihnen, dass ich zu Hendrik gezogen bin, mit ihm eine kleine Familie gegründet hatte. Für ihn und meine Kinder meine Karriere aufgegeben habe und lieber Hausvater geworden bin. Dass ihn dann einige Jahre später im engsten Kreis der Familie geheiratet habe und dabei gedacht hatte, auf ewig glücklich zu sein. Und wie er mir vor einigen Wochen ohne viel zu sagen die Scheidungspapiere auf den Tisch gelegt hat. Wie er jetzt mit Jans Zwilling und meiner kleinen Tochter ein neues Leben anfängt und ich mit Jan und einem weiteren Kind nun da stehe und kein Licht mehr am Himmel sehe.

Nach der Beichte fühlte ich mich ziemlich befreit und ich konnte lehnte mich ruhig zurück.
"Wow, was für ein Miststück", hörte ich Raphael leise knurren und auch Marc schnaubte abwertend. Ich war froh, dass sie mich nicht für das, was ich war, verurteilten. Und das sie wütend auf Hendrik waren, war mir für den Augenblick egal.
"Du hättest trotzdem mit uns reden können", meinte nun Auba.
"Ich wusste nicht, wie ihr auf meine Geschichte reagieren würdet. Ich bin schließlich schwul und hab dann noch ein Gendefekt und vier Kinder. Ich bin nicht gerade der perfekte Mensch", murmelte ich.
"Wir hätten dich sicherlich nicht ausgestoßen, Julian", widersprach Nuri und ich lächelte leicht. Dann wendete ich mich an Erik und Roman, die mich so angrinsten, als wollten sie mir sagen "Haben wir dir das nicht gesagt?". Nun musste ich auch grinsen und meinte: "Außerdem, Roman und Erik wussten es die ganze Zeit. Sie sind sogar die Paten von Jan."
Empört blickten die anderen zu den beiden und die beiden empört zu mir. Ich streckte ihnen die Zunge raus und warf ihnen dann einen Luftkuss zu.
"Hab euch trotzdem lieb und ich hoffe, dass ihr auch die Paten vom kleinen "Ich hab noch keinen Namen für ihn" sein wollt."
"Ich bin für Emil", meldete sich Marco zu Wort, "klingt so ähnlich wie Emma. Und diesmal wird der Kleine doch eine Biene, oder?"
"Ich schätze mal", nuschelte ich, "aber Emil klingt so alt."
"Kilian, Kilian Emil Weigl. Klingt doch nicht schlecht, oder?", meinte Roman und legte einen Arm um mich. Ich überlegte etwas, dann nickte ich: "Das ist eine süße Kombination. Und ihr habt eure Biene mit drin."
Die anderen grinsten und auch mir schlich ein leichtes Lächeln aufs Gesicht. Es tat wirklich gut, hier wieder mit den anderen zu sitzen und zu quatschen. In den letzten Jahren fehlte es mir wirklich.

Die nächsten Jahre verliefen echt gut. Ich zog mit Jan noch vor Kilians Geburt zurück nach Dortmund, in die Nähe von Erik und Roman. Ich fing an in Dortmund ein neues Leben anzufangen und es funktionierte prima.
Auch Jan war hier glücklich, in der Schule hatte er schnell Anschluss und Freunde gefunden. Bei seiner Leidenschaft, dem Fußball, fand er Unterstützung von seinen Paten und den Rest meiner ehemaligen Mannschaft, die mich davon überzeugten, ihn in einem Verein anzumelden.
Und Kilian? Der war mein kleines Nesthäckchen. Er hat erst wirklich spät laufen und reden gelernt, naja, beziehungsweise wollte er es nicht lernen. Und wenn er mich dann so niedlich angrinste, konnte ich nicht mal böse sein. Wenn ich Kilian ansah, hatte ich das Gefühl, in einen Spiegel zu schauen. Nur vom Charakter ähnelte er Hendrik sehr. Das spitzbübische Grinsen, dass ich immer zu sehen bekam, wenn er und Jan irgendwas angestellt hatten.

Von Hendrik, Mia und Finn bekam ich keinerlei Reaktion seit unserer Trennung mehr. Ich kam damit einigermaßen klar, doch vor allem Jan litt unter dem Verlust seines Zwillings.

An seinem 15. Geburtstag war es ganz besonders schlimm. Sechs Jahre waren seit der Scheidung vergangen.
Als ich an dem Morgen Jan wecken gehen wollte, schaute dieser mich genervt an.
"Papa geh wieder", murrte er und ich seufzte, doch ich ging nicht raus, sondern setzte mich an sein Bett.
"Es ist Finn, oder? Du vermisst ihn", fragte ich und Jan rollte mit den Augen. Dann aber rieb er sich übers Gesicht: "Es geht ihm nicht gut. Er ist zur Zeit im Krankenhaus..."
"Woher weißt du das?", fragte ich überrascht.
"Er ist mein Bruder, Papa. Wir haben schon seit fast anderthalb Jahren Kontakt, hab ihn auf Instagram gesucht. Wir telefonieren häufig über Video, damit er Kili und ich Mia sehen kann", erklärte mir mein Großer und ich staunte etwas.
Dann fuhr er fort: "Aber Hendrik weiß nichts davon, genauso wie du eigentlich nichts davon wissen solltest. Wir wollten nicht, dass ihr uns das verbietet..."
"Mein Schatz, ich würde dir das nie verbieten, denn es ist dein Recht. Ich wollte euch auch niemals trennen. Aber weißt du denn, wo dein Bruder liegt? Dann bringe ich dich und Kili zu ihm und ihr könnt gemeinsam euren Geburtstag feiern."
"Aber Papa, Hendrik wird wahrscheinlich da sein und du willst ihn doch nicht sehen. Ich will dir nicht weh tun, weil du ihn sehen musst", meinte Jan. Ich lächelte leicht und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn.
"Kümmere du dich mal darum, dass du den Standort deines Bruders bekommst. Der Rest sollte dir egal sein. Danach komm in die Küche. Kilian und ich werden auf dich warten."

Eine Stunde später waren wir unterwegs. Jan hatte mit Finn telefoniert und so die Adresse vom Krankenhaus bekommen und auch gleich selber eingegeben.
Wir fuhren Richtung Essen, der Stadt in der Hendrik aufgewachsen war. Also ist auch er in seine Heimat zurückgezogen.
Als das Navi mich plötzlich in ein kleines und ruhiges Viertel außerhalb der Stadt führte, hielt ich verwirrt den Wagen an.
"Jan, was soll das? Wohin sind wir gefahren?"
"Zu Finn nach Hause", meinte mein Großer neben mir und entgeistert blickte ich ihn an.
"Das ist nicht dein Ernst? Ich dachte, er sei krank und würde im Krankenhaus liegen."
"Das war vielleicht geflunkert. Aber Papa, ich vermisse Finn und Mia und er wollen Kili kennen lernen. Und du vermisst Hendrik, dass weiß ich."
"Ich bin schon Jahre über ihn hinweg, Jan", schnaubte ich und wollte gerade wenden. Doch Jan nahm meine Hand. "Papa, ich weiß, wie oft du an meinem Bett gesessen hast und geweint hast. Du wolltest für Kilian und mich immer stark sein und hast für uns dein Bestes gegeben. Und jetzt sind wir es dir schuldig, dass du dein bestes bekommst. Und das ist nun mal Hendrik, ob du es willst oder nicht. Bitte, vertrau mir dieses eine Mal", flehte mich Jan an und ich seufzte. Dann aber nickte ich und startete den Wagen.

Vor dem Haus angekommen, atmete ich tief durch und schloss die Augen. Meinen Kopf legte ich kurz auf das Lenkrad ab.
"Papa, du wirst das schaffen", lächelte Jan und drückte auf die Hupe.
Plötzlich kam ein blonder Teenager und ein blondes kleines Mädchen aus dem Haus gelaufen. Ich blickte mit großen Augen zu den beiden.
"Sind das meine Kinder? Mia und Finn?", fragte ich Jan leise, "meine beiden Engel?"
Jan nickte, öffnete die Tür und fiel seinem Zwilling in den Arm. Mia öffnete die Tür von Kilian und half ihm raus.

Langsam trat ich auch aus dem Auto raus und beobachtete meine vier Kids. Sie so zu sehen, erfüllte mich mit unfassbarem Stolz. Dann aber kamen mir die Tränen, denn sie hätten immer so zusammen sein können...
Dann ging plötzlich die Haustür ein weiteres Mal auf und eine braunhaarige Dame kam raus: "Mia, Finn, kommt rein. Papa wartet drin auf euch mit Kuchen."
Schnell setzte ich mich in den Wagen, weitere Tränen liefen über meine Wangen.
Was hatte ich mir denn vorgestellt, dass Hendrik in all die Zeit über Single geblieben war? Gott, war ich dumm...
"Du musst Julian sein, oder?", fragte mich die Dame und schaute ins Auto. Schnell wischte ich mir die Tränen weg und schaute sie etwas wütend an.
"Wer will das denn wissen?", zischte ich wütend und rief nach meinen Jungs.
"Ich bin Tamara und definitiv nicht an Hendrik interessiert. Aber du immer noch und das ist gut so. Und jetzt gehst du mit deinen Jungs rein und eroberst deinen Ex wieder zurück, verstanden?"

Ich wusste nicht, warum ich auf die Dame hörte. Aber ich folgte meinen Jungs ins Haus, zur Sicherheit hatte ich aber Kilian auf den Arm. Wenn ich jetzt schon auf Hendrik traf, wollte ich ihm keinen Schrecken einjagen.
"Julian?"
Überrascht schaute ich auf und blickte in wunderschöne hellblaue Augen.
"Hendrik?", flüsterte ich zurück und drückte Kilian sanft an mich. Dieser kuschelte sich an mich und flüsterte in mein Ohr: "Ist das mein anderer Papa?"
"Ja, das ist er, mein Schatz", flüsterte ich zurück und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Jan war wahrscheinlich schon mit Finn und Mia unterwegs.
"Ist das...?", hörte ich Hendrik zögerlich und leise fragen und ich nickte.
"Dein Sohn."

Erstaunt blickte mich Hendrik an, ehe er mich ins Wohnzimmer bat. Ich folgte und fand auch die anderen Kinder wieder. Sie waren, wie erwartet draußen im Garten, Finn und Jan zeigten sich gegenseitig ihre Fußballtricks, während Mia auf dem Gras saß und ihren Brüdern dabei zuguckte.
Als sie mich am Fenster sah, rannte sie zu mir und umarmte mich. Ich lächelte glücklich und drückte ihr einen Kuss auf den Kopf. Dann kniete ich mich zu ihr runter und schon wieder kamen mir die Tränen.
"Meine kleine Prinzessin... Du bist ja so groß geworden", hauchte ich und strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr.
"Ich bin ja auch schon neun Jahre alt", grinste Mia mich.
"Wow", lächelte ich, "Mia, Kilian kennst du schon, oder? Magst du ihm hier mal alles zeigen und ein bisschen auf ihn aufpassen?"
"Mach ich Papa", lachte Mia und nahm Kilian an die Hand, "ich find es toll, mal die große Schwester sein zu dürfen. Komm Kili, gehen wir in den Garten."
Freudig liefen die beiden zu ihren Brüdern und verträumt blickte ich ihnen hinterher.

"Du hast sie alle vier gut hinbekommen", flüsterte eine Stimme hinter mir und erschrocken drehte ich mich um. Hendrik stand da, in einem leichten Sweatshirt, welches aber seine ausgeprägten Muskeln betonte.
"Und wir haben also einen weiteren Sohn? Kilian, richtig? Ein schöner Name, passt zu dem Kleinem."

Es dauerte einen Moment, bis ich reagieren konnte, aber dann fuhr ich ihn an: "Nein, jetzt mal halt stop. Kili ist mein Sohn. Nur weil du ihn gezeugt hast, heißt das nicht, dass es deiner ist."
"Das war doch nicht so gemeint, Julian. Ich hab doch nicht vor, dir Kilian zu nehmen, ich möchte nur etwas über ihn erfahren."
"Das sagtest du auch bei den Zwillingen. Wir wollten sie nicht trennen und dann holtest du deinen Anwalt dazu, der dann dafür sorgte, dass du sie doch getrennt hast", knurrte ich und ich konnte der ganzen angestauten Wut endlich Platz machen, "weißt du eigentlich, wie schlimm Jan die ganze Zeit gelitten hat, nur weil du ein Egoist sein wolltest?! Nur weil du dich trennen wolltest! Hast du wenigstens einen Grund gehabt? Eine Affäre? Eine andere große Liebe, der du auch Kinder angehängt hast?"
"Jule bitte. Ich wollte dich und die Kinder nur schützen", flüsterte Hendrik zurück. Ich schnaubte wütend: "Schützen?! In dem du mir das Herz brichst?! Ich hab dich bis zur letzten Sekunde geliebt, Hendrik! Doch dir war das völlig egal! Dir ging es immer nur um dich! Und ich Vollidiot habe das nicht verstanden! Lass die Finger von meinen Kinder und nach dem heutigen Tag will ich dich nie nie wieder sehen!!"
Zum Ende hin, schrie ich Hendrik nur noch an, aber er blieb still stehen und zuckte nicht mal mit der Wimper. War es ihm etwa so egal?

Plötzlich drückte er mir seine Lippen auf, er küsste mich einfach. Ich war so perplex gewesen, dass ich starr stehen blieb. Dann aber realisierte ich, was gerade passierte und wütend schubste ich Hendrik von mir.
"Was denkst du, tust du hier?! Glaubst du, nur weil du mich jetzt küsst, wird alles wieder gut?!", schrie ich ihn an.
Doch anstatt zu antworten, zog mich Hendrik wieder an sich. Er fuhr mit der Hand über meinen Rücken und fuhr unter mein Shirt. Dann schaute er mich an und küsste mich ein weiteres Mal.
Dieses Mal war der Kuss sanft und mit so viel Liebe, dass ich ihn nur erwidern konnte. Ich schloss die Augen und legte die Hände in seinen Nacken.

Nach dem Kuss ärgerte ich mich über mich selber. Wie konnte ich mich nur wieder auf ihn einlassen? Wie konnte ich noch nur auf seinen Kuss einlassen?

"Mir tut das alles so leid, Julian. Ich wollte nicht, dass wir uns trennen, aber es war die einzige Möglichkeit", flüsterte Hendrik und legte eine Hand an meine Wange.
"Wieso? Wir hätten reden können, über alles", mir kamen die Tränen.
"Weil ich eine Affäre hatte. Ich hatte mit Marlon geschlafen, oft. Deswegen war ich auch so oft nicht zuhause, sondern unterwegs. Ich wollte dich nicht verletzen, deswegen habe ich die Scheidung eingereicht. Aber es war ein Fehler gewesen..."
"Du hast mit Marlon geschlafen?", hauchte ich und ließ mich aufs Sofa fallen, "und das hättest du mir nicht vor sechs Jahren nicht sagen können? Nein, du machst lieber mit mir Schluss und klaust mir dann auch noch meine Kinder! Hatte es mit Marlon wenigstens Spaß gemacht?"
"Julchen bitte..." -
"Sag nie wieder diesen Namen, nie nie wieder!", fauchte ich und rutschte bis zum anderen Ende der Couch, als sich Hendrik hinsetzen wollte.
"Julian Weigl, bitte hör mir zu. Ich weiß, es war ein Fehler. Aber ich habe damals einen Ausgleich gebraucht. Jule, zwischen uns lief es zu der Zeit mehr schlecht als recht", erklärte Hendrik und schaute auf seine Hände.

"Er heißt Kilian Emil. Mein, unser kleiner Junge, sein Name ist Kilian Emil. Emil, das war Marcos Idee. Der Kleine sollte eine Biene werden und Emma ist nun mal ein Mädchenname", erklärte ich und schaute nach draußen. Ich machte eine kurze Pause, ehe ich leicht lächelte: "Er war mein kleines Nesthäckchen und mein kleiner Prinz. Und Jan wurde von Tag zu Tag immer hübscher und schlauer. Ich weiß zwar nicht, woher er diese Klugheit hat, aber er bringt so gut wie nur Einser nach Hause."
"Warum erzählst du mir das alles?", fragte mich Hendrik und schaute zu mir.
"Naja, weil es auch deine Kinder sind, somit auch deine Familie. Da solltest du wenigstens ein bisschen was wissen. Auch wenn viele das anders sehen würden."
"Wie meinst du das denn, Jule?"
"Naja, Erik, Romü und viele der anderen Jungs sind nicht wirklich gut auf dich zu sprechen. Vor allem nach der grundlosen Trennung, die ich nicht verstanden hatte", schmunzelte ich, "aber mit Marc habe ich mich am besten verstanden und Jan sich am besten mit Gala."

Hendrik schaute mich schief grinsend an: "Jan und Gala sind also ein Paar? So richtig?"
"Mehr eine Fernbeziehung. Naja, außerdem ist Gala zwei Jahre älter und Jan findet das nicht immer so toll. Aber sie sind süß zusammen gewesen, zumindest als sie noch kleiner waren. Danach wurde es schräg", murmelte ich und schaute wieder raus, "er war so schnell erwachsen geworden..."
"Geht mir bei Finn genauso. Sie sind doch gerade erst 15 geworden und ich will sie wieder in klein haben", flüsterte Hendrik.

Nervös schaute ich zu ihm, dann aber überwand ich die unsichtbare Mauer zwischen uns. Ich küsste Hendrik einfach, nicht sanft und zärtlich, sondern verlangend und leidenschaftlich.
Ich merkte, wie Hendrik den Kuss genauso erwiderte, mich an sich presste und mir durch die Haare fuhr. Es fühlte sich wunderschön und heimisch an, hier gehörte ich hin. Gewollt und beschützt in Hendriks Armen.

Ein halbes Jahr später sprang ich überglücklich in die Arme meines Freundes und küsste ihn.
"Willkommen in unserem neuen Zuhause, Julchen. In deinem, meinem und dem unserer vier Kinder. Endlich wieder zusammen", flüsterte Hendrik und drehte mich einmal im Kreis. Ich lachte glücklich und endlich, seit fast sieben Jahren, war ich glücklich.
"Ich liebe dich, Henni", flüsterte ich und legte den Kopf an seine Schulter. Sanft strich mir Hendrik durch die Haare und im gleichen Tonfall wie ich davor, flüsterte der Ältere: "Ich dich auch, Julchen. Ich dich sich."

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So, ein viel zu langes Kapitel heute. Über 3700 Worte, das habe ich echt noch nie geschafft 😅
Ich hoffe, ihr freut euch über das Happy End der beiden.

Michelle❤️

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