Ich bin für dich da | Weigl & Bürki
Wir hatten noch nicht lange gespielt, als ein plötzlicher Aufschrei keine ganze Aufmerksamkeit erregte. Dann sah ich, wer es war. Mein Julian lag auf dem Boden und hielt mit einem schmerzverzerten Gesicht sein Fuß. Als der Schiedsrichter endlich eine kurze Pause zeigt, hielt mich nichts mehr im Tor. So schnell, wie ich konnte, lief ich zu meinem Schatz. Vorsichtig strich ich ihm die Haare von seiner Stirn und sah, wie ihm die Tränen kamen:"Es tut so weh, Roman."
"Pscht, ich bin ja da, Süßer, alles wird gut."
"Roman, kannst du bitte ein wenig zu Seite gehen, wir müssen schauen, was da jetzt ist.", wurde ich aber von Volker zur Seite geschoben. Kurz danach zeigte er das Zeichen für eine Trage. Dann war es wie ein Film, der an mir vorüber ging: Julian wurde auf die Trage gelegt und weggebracht, Erik kam für ihn rein und der Schiedsrichter pfiff das Spiel wieder an. Doch wirklich konzentrieren konnte ich mich nicht mehr und kurze Zeit fiel das erste Tor für die Augsburger. Doch auch das ging an mir vorüber, wie ein Schauspiel, denn meine einzigen Gedanken hingen an Julian, der gerade untersucht wurde. Am liebsten würde ich jetzt zu ihm gehen, denn ich wusste, dass er Untersuchungen hasste. Ich wusste, dass er mich jetzt braucht, doch wo war ich? Auf dem Platz und konnte nichts für ihn machen.
Zum Glück wurde noch ein Ausgleich zur Halbzeit geschossen, doch das war mir relativ egal. Mir war das ganze Spiel, seitdem mein Julian weggetragen wurde. Endlich kam der erlösende Pfiff zur Halbzeit. Nichts konnte mich mehr aufhalten und ich ging gleich zur Krankenzimmer. Leise klopfte ich an und hörte:"Komm rein."
Ich ging rein und sah meine kleinen Schatz auf der Krankenliege liegen, mit einem fetten Gips am Fuß. Sofort setzte ich mich auf den Stuhl daneben und nahm einfach nur seine Hand. Fest drückte ich sie und flüsterte ein:"Ich liebe dich, Jule."
Nun drehte er seinen Kopf in meine Richtung und lächelte mich leicht an:"Danke, dass du hier bist. Ich liebe dich auch."
"Ich konnte nicht anders, Süßer, ich musste kommen. Ich war einfach am Boden zerstört, als du da auf dem Boden lagst und ich nichts für dich machen konnte.", flüsterte ich leise.
"Du kannst echt niedlich sein, wenn du willst.", lachte er. Darauf wurde ich leicht rot:"Ich hatte halt gedacht, dir geht es total schlecht."
"Naja, seit dem du da bist, geht es mir schon viel besser. Aber es nichts schlimmes, also ich muss nicht operiert werden."
Nun schaute ich ihn fragend an:"Wie lange Pause?" Eine Frage, die keiner mochte und das wusste ich auch von meinem kleinen. Er hasste es, wenn er nicht spielen durfte und nur von der Bank zuschauen konnte. Sein Lächeln wurde wieder etwas schmaler:"Drei bis vier Monate. Mein Sprunggelenk ist gebrochen. Es muss zwar nicht operiert werden, aber trotzdem..."
"Ach Jule, es tut mir so leid. Aber ich bin für dich da, ich liebe dich."
"Danke, Romi, ich liebe dich auch, aber ich glaube, du solltest wieder los. Ich will ein gutes Spiel von dir sehen, okay, Schatz?"
"Ne gut, aber pass auf dich auf, nicht das dir noch mehr passiert."
Schnell drückte ich ihm noch einen Kuss auf die Stirn und ging dann wieder zurück. Für Julian wollte ich ein gutes Spiel liefern, für ihn.
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