
KuroKen - Liebst du mich nicht mehr?
Seit etlichen Wochen geht Kenma jetzt ohne Kuroo zur Schule, ist Kapitän des Volleyballteams und schlägt sich eben so durch. Er hat keine Wahl.
Kuroo hat seinen Schulanschluss wie geplant geschafft, bereitet sich nun auf die Aufnahmeprüfungen der Universitäten vor und hat recht wenig Zeit für ihn. Es bleibt ja auch nur das bisschen Freizeit, das zwischen dem Training, der Schule und den Spielen übrig, in denen sie sich alleine sehen können.
Das tun sie zwar, aber es fühlt sich anders an.
Distanzierter.
Vorher wollte Kuroo ständig Körperkontakt, war aufgeschlossen, nervte Kenma so lange, bis der eben doch mal von seiner Spielekonsole aufsah und ihm zuhörte.
Jetzt hängt Kuroo nur noch über seinen Büchern, schickt Kenma weg, will nicht gestört werden.
Obwohl Kenma das nicht will, ist er frustriert, sagt aber nichts. Er versucht es zu verstehen, spielt halt allein, sitzt mit Abstand neben ihm und hält seinen Mund.
Nach Liebe fühlt sich das nicht mehr an. Dabei waren sie mal so verknallt, so verliebt ineinander gewesen. Und das ist doch gar nicht lange her!
Wieso jetzt alles anders ist, will nicht in Kenmas Kopf.
Wenn er Kuroo darauf anspricht blockt der ab, will davon nichts hören, faselt wirr, er müsse an seine Zukunft denken.
Dass er darüber hinaus die Gegenwart vergisst, scheint ihm nicht bewusst zu sein.
Auch an diesem Wochenende ist Kuroo nicht bei der Sporthalle gewesen, um Kenma wenigstens abzuholen.
Die anderen aus dem Team hätten sich auch gefreut, ihn mal zu sehen. Sie vermissen ihren ehemaligen Kapitän.
Stattdessen findet Kenma seinen Freund bei sich zu Hause auf dem Boden sitzend, die Nase in irgendeinem Buch.
"Lass uns was machen", schlägt Kenma vorsichtig vor, Kuroo antwortet nicht, hebt nicht einmal den Kopf.
"Kuro? Hallo?"
Jetzt klingt der Kleine aufgebracht, Kuroo sieht auf.
"Was denn? Was willst du machen? Ich hab nicht so viel Zeit, Kenma."
"Vergiss es", seufzt dieser und lässt ihn alleine. Erst Stunden später kehrt er ins Nachbarhaus zurück, wo Kuroo noch immer lernt.
Mittlerweile hat Kenma sich irgendwie damit abgefunden, dass Kuroo ihn förmlich ignoriert, wenn es auch schrecklich wehtut. Noch will er ihn nicht aufgeben. Dafür liebt er seinen großen, starken Kuroo viel zu sehr.
Wortlos hockt er sich neben ihn, lehnt sich bei seiner Schulter an und spielt auf seiner tragbaren Konsole. Missbilligend knurrt Kuroo etwas Unverständliches, was Kenma bewusst ignoriert. Er wird sich nicht wieder wegschicken lassen, er hat Sehnsucht.
"Kenma! Ich kann mich so nicht konzentrieren!", schimpft Kuroo, Kenma hebt den Kopf, blickt ihm direkt in seine braunen Augen. Doch ob Kuroo ihn überhaupt noch wahrnimmt? Mit seinem Herzen?
Es sticht fürchterlich in seinem eigenen und er wünscht sich nichts mehr auf der Welt, als dass Kuroo endlich mal so wäre, wie er es früher war.
Liebevoll, lustig, leidenschaftlich.
Alle seine ersten Male hatte Kenma mit ihm gehabt.
Den ersten Kuss, das erste Mal kuscheln. Den ersten Sex.
Und jetzt sieht er ihn nicht einmal mehr wirklich an.
Schweigend rutscht Kenma weiter nach unten mit dem Rücken, liegt halb auf Kuroos Bauch und spielt weiter. Seufzend ergibt Kuroo sich, streicht seinem Kleinen einmal durchs Haar und blättert dann in einem Heft.
Kuroos Berührung durchfährt Kenma wie ein Blitz, er will mehr davon! Sofort.
Schnell dreht er den Kopf zu ihm, küsst ihn sanft auf den Mund, krallt sich an Kuroos Shirt.
Er will ihn nicht verlieren, ihn nicht gehen lassen.
Nach anfänglichem Zögern erwidert Kuroo den Kuss, öffnet sogar den Mund, umkreist mit seiner eigenen Kenmas Zungenspitze, zieht Kenma ganz auf seinen Schoß.
Dieser muss mit seinem Herzklopfen kämpfen, lange ist her, dass Kuroo ihn so geküsst hat. Viel zu lang.
Fordernd schiebt er seine Hand unter Kuroos Shirt, die andere in seinen Nacken.
Schmunzelnd bricht Kuroo ab, schaut Kenma belustigt an.
"So kenne ich dich ja gar nicht. So ungestüm."
"Ich vermisse dich", presst Kenma hervor, er hasst es, über so etwas sprechen zu müssen.
Mit hochgezogenen Augenbrauen erwidert Kuroo verständnislos: "Wieso? Du bist doch ständig hier. Wir sehen uns doch andauernd!" Fassungslos hört Kenma ihm zu, schüttelt zornig den Kopf und springt auf.
Dieser Blödmann merkt es tatsächlich nicht! Er merkt nicht einmal, wie weh er ihm mit seinem Verhalten tut!
"Was machst du denn?", murrt Kuroo mit aufkeimender Wut, Kenma gibt aufgebracht zurück: "Du, du siehst mich doch gar nicht mehr! Deine Bücher sind alles, wofür du dich noch interessierst! Du bist mir total fremd geworden!"
Mit hängenden Schultern und einem heftigen Schnerz in seinem Herzen murmelt er schließlich: "Du liebst mich nicht mehr."
Es auszusprechen, tut unfassbar weh. Es zerreißt ihn förmlich, ringt ihn nieder.
Und Kuroo? Der schaut schon wieder auf das Buch vor ihm. Nicht einmal jetzt stellt er sich der Realität. Der Wahrheit. Was hat das alles noch für einen Sinn?
Mit weichen Knien, heißen Tränen in den Augen will Kenma sich abwenden, da ergreift Kuroo seine Hand und hält sie ganz fest.
Verwundert dreht Kenma sich um, doch Kuroo sieht ihn noch immer nicht an.
Aber er sagt etwas: "Nur weil ich nicht mehr so viel Zeit für dich habe, bedeutet das nicht, dass ich dich nicht mehr sehe. Oder gar liebe."
Erschrocken starrt Kenma ihn an, er hat nicht damit gerechnet, dass Kuroo überhaupt widersprechen würde.
"Komm her", bittet Kuroo ihn, zieht vorsichtig an seiner Hand.
Etwas widerwillig nähert Kenma sich, setzt sich wieder neben Kuroo, der ihn nun anschaut.
Aufrichtig. Traurig. Einsam.
"Ich liebe dich, Kenma. Ich sehe dich. Ich brauche dich. Aber es ist schwer für mich. Ich muss diese Prüfungen schaffen, damit das alles nicht umsonst war. Es tut mir leid", erklärt er ihm sanft, streicht Kenma eine Haarsträhne aus dem Gesicht, beugt sich vor und küsst ihn liebevoll auf die Wange.
"Vielleicht kuschelst du dich doch einfach wieder ungefragt an mich? Das ist schön", schlägt er vor, Kenma schmunzelt leicht. Dass Kuroo endlich mal kapiert, dass es so nicht weitergehen kann, erleichtert ihn sehr. Er ist Kuroo nicht egal.
"Liebst du mich wirklich noch?", entgegnet er mit einem Rest Unsicherheit in der Brust, Kuroo lächelt, drückt ihm erst einen langen Kuss auf die Lippen, der bereits eine eindeutige Sprache spricht und fügt dann hinzu: "Ja, mehr als alles andere auf der Welt. Nimm dir einfach, was du brauchst und schubs mich gelegentlich vor die Tür oder so. Ich glaube, ich habe es ein bisschen übertrieben mit der Lernerei."
"Das hast du", bestätigt Kenma grinsend, gibt ihm einen kleinen Kuss auf die Wange und stößt Kuroo dann nach hinten, sodass dieser langgestreckt auf dem Rücken liegt, mit dem Kopf auf einem der zwei Kissen, die hier verstreut liegen. Zufrieden legt Kenma sich ebenfalls hin, bettet seinen Kopf auf Kuroos Bauch und lächelt.
"Ähm, entschuldige mal, aber waren wir nicht gerade bei was anderem gewesen?", erinnert Kuroo ihn, Kenma lacht, setzt sich auf und küsst seinen Kuroo leidenschaftlich auf den Mund, der ihn auf seine Hüfte zieht.
"Erinnerst du dich endlich, was du für mich empfindest?", neckt Kenma ihn, Kuroo schmunzelt und gibt ihm als Antwort einen Kuss auf den Hals. "Ich zeig es dir!", erklärt Kuroo mit einem verschlagenen Grinsen auf den Lippen und zerrt Kenma an sich, verwickelt ihn in einen forschen Zungenkuss, lässt seine Hand unter Kenmas Hose rutschen.
Kurz lässt Kenma ihn gewähren, dann windet er sich aus Kuroos Griff, drückt seine Lippen wesentlich weniger fordernd auf seine und wispert mit pochenden Herzen: "Ich liebe dich, Kuro."
"Ich dich auch", entgegnet Kuroo sanft, schlingt seine Arme um Kenma und umarmt ihn fest. An Kuroo geschmiegt schließt Kenma die Augen und saugt den ihm so bekannten und geliebten Duft Kuroos auf, ergibt sich seinem Herzklopfen und krault verträumt Kuroos Seite, wo sein Shirt hochgerutscht ist.
"Ich werde dich nicht mehr übersehen", verspricht Kuroo ihm leise, Kenma küsst seinen Hals einmal liebevoll und schweigt. Es gibt dazu nichts mehr zu sagen.
Er glaubt ihm.
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Mein Herz brauchte ein bisschen KuroKen-Kitsch.
Ich hoffe, eure auch ^^
Knutscha,
eure Mercy <3
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