Italian Prankster
"Katarina!"
Ich zuckte zusammen, als ich die mir nur allzu bekannte Stimme hörte.
"Du, Elisa, ich erinnere mich wieder wieso ich nicht hier her wollte", sagte ich mit einem entschuldigenden Lächeln. Wir waren gerade in der Schule ihres Freundes, Dallas, damit Elisa ein bisschen mit ihm rumknutschen konnte. Ich hatte keine Ahnung wieso wir das taten, denn es war nicht so als ob der Typ hunderte von Kilometern weit weg wohnte.
Er ging einfach nur auf's College.
"Liegt es vielleicht an dem verdammt gut aussehendem Typen, der gerade auf uns, besser gesagt auf dich zukommt?"
"Babe, du sollst doch niemanden außer mich gutaussehenden finden", sagte Dallas und schlang seine Arme um Elisas Taille. Die zwei waren wirklich süß, aber ich hatte gerade ein riesen großes Problem.
Ich legte meine Handflächen zusammen und fing an zu beten. "Bitte, lieber Gott, lass das nur 'ne Fatamorgana sein."
"Katarina." Da war er wieder. Der italienische Akzent.
"Riccardo, mein bester! Wie geht's dir?", fragte ich mit einem nevösen Grinsen. Ich hatte ihn das letzte Mal bei der Hochzeit meiner großen Schwester in Italien gesehn. Vor fünf Monaten also.
"Meine kleine Katarina. Wie geht es dir, vita mia?"
Riccardo und ich hatten eine komische Beziehung. Es fing alles damit an, als der Arsch mir meinen BH aufgemacht hat und ich in der Kirche mit offenem BH sitzen musste und hörte schlussendlich damit auf, dass seine Haare für eine kurze Zeit blau waren.
"Jetzt wo ich dich gesehen habe, scheiße. Mit blauen Haaren hast du mir besser gefallen, Ric."
"Wirklich? Gefallen dir meine schwarzen Haare nicht, principessa?"
"Die sind doch viel zu gewöhnlich für so einen außergewöhnlichen Dummkopf wie dich", meinte ich grinsend. "Müsstest du nicht in Sizilien, Rom öder der Hölle sein?"
"Hat dir den niemand gesagt, dass ich dort erst wieder zurück gehe wenn du mitkommst?"
Ich hörte Elisa neben mir einen verliebten Seufzer ausstoßen. Wieso fand sie das süß? Ich fand das nur krank. Das zeigte doch nur, dass er psychisch gestört war, oder?
"Wer sind den deine Freunde, principessa?", fragte er.
"Das sind Elisa und ihr Freund Dallas."
"Freut mich", sagte er und kam näher auf mich zu. "Du hast mich damals in Italien wirklich mit einer Überraschung zurück gelassen", murmelte er.
"Hat sie dir gefallen?", fragte ich grinsend.
"Der Trick war einfach, aber effektiv. Das muss ich dir lassen. Ich hab' drei Tage lang wie eine Discokugel gelitzert."
Mein Grinsen wurde noch breiter, als ich es mir bildlich vorstellte. Der große, böse Riccardo glitzernt wie ein Einhorn. Oder in dem Fall wie eine Discokugel.
"Das gefällt dir, nicht wahr?"
Ich zuckte mit den Schultern. "Ich find's nur schade, dass ich es nicht mehr mit ansehen konnte."
"Keine Angst. Dafür bekommst du mich doch jetzt öfter zu Gesicht." Er drückte mir noch einen Kuss auf die Stirn bevor er mit einem "Ciao" verschwand.
Das klang fast so, als ob er weiter machen wollte wo wir in Italien stehen geblieben waren.
||| Italian Family ||| Italian Family |||
Ich erkannte Rirccardos Freunde sofort. Es waren die gleichen Typen, die auch in Italien mit ihm abhingen. Es saßen auch ein paar Mädchen mit ihnen und ich wusste, dass außer Diavolo und Angelo niemand von denen eine Freundin hatte.
Es war genau ein Platz zwischen zwei Mädchen frei und ich nahm stark an, dass es sich dabei um Riccardos Platz handelte. Perfekt.
Als ich mich auf den freien Platz setzte sahen mich die Mädchen mit einem nicht so freundlichen Blick an. Es war eher ein Blick, der sagte: Verpiss dich.
Ich ignorierte die Blicke und begrüßte die Jungs und dessen Freundinnen. "Wer bist du?", fragte ein Mädchen mit roten Haare.
"Ich bin Katarina. Riccardos Ex."
Das musste die Mädchen wohl ziemlich aus der Bahn geworfen haben, denn die sahen mehr als nur geschockt aus.
"Was willst du hier?", zickte mich eine Blondine von der Seite an.
"Ich wollte fragen wie es ihn nach der OP geht", sagte ich gespielt mitleidig.
"Welche OP?"
"Na, ihr wisst schon...", sagte ich und versuchte diskret zu klingen.
"Nein, stimmt was nicht mir Ricci?", fragte ein Mädchen mit braunen Haaren.
"Herr Gott, hat er es euch denn noch nicht gesagt?", fragte ich gespielt geschockt.
Sie schüttelten ihre Köpfe. "Ich dachte wirklich, dass er kein Problem mehr hat darüber zu sprechen. Aber...ihr wisst doch, dass Männer mit ein paar Teilen ihr Ego aufwerten, nicht wahr? Wie zum Beispiel ihr Auto, das Auftreten, das alles halt." Sie nickten verständlich. "Naja, Riccardo musste nun mal seine Größe aufwerten."
"Welche Größe?", fragte die Rothaarige.
"Na...seine Penisgröße", flüsterte ich. "Riccardo hat leider schon immer 'nen kleinen Schniedel gehabt. Den wollte er sich eigentlich operieren lassen. Ihr wisst schon. Eine Penisvergrößerung." Die Mädels sahen sichtlich geschockt aus, aber Riccardos Freunde sahen kurz vorm Platzen aus und ich musste ehrlich zugeben, dass es richtig schwer war nicht laut aufzulachen.
"Principessa. Was für eine Überraschung", hörte ich Riccardos Stimme gurren.
"Kommt Mädels, lasst uns von hier verschwinden", sagte die Blonde. "Tut mir leid, Riccardo, wir wären echt damit klar gekommen, wenn du nicht mit uns hättest schlafen wollen, aus welchem Grund auch immer, aber das geht gar nicht."
Ich war ziemlich erstaunt. Wie konnte man nur so viel Kacke von sich geben?
"Vielen Dank, principessa."
"Wofür?", fragte ich mit gerunzelter Stirn, während er mich mit leuchtenden Augen ansah. "Ich wollte sie schon siet Monaten los werden!"
"Willst du etwa sagen, dass ich dir ge-geholfen habe?", fragte ich ungläubig.
Er nickte breit grinsend.
"Oh Gott! Mädels! Hey, wartet! Das war doch nur Spaß! Riccar-Ricci braucht doch keine Penisvergrößerung! Der ist von Gott mit 'nem riesen Ding beschenkt worden", rief ich ihnen hinterher. Aber es schien keinen Sinn zu machen, den die hatten sich schon das nächste Opfer gekrallt.
"Ganz toll", grummelte ich, während sich die Italiener auf meine Kosten amüsierten. "So ein scheiß Tag. Ich verschwinde lieber bevor ich noch etwas dummes mache und dir damit helfe."
"Ciao, principessa."
Schimpfend machte ich mich auf den Weg zu meinem Auto.
||| Italian Family ||| Italian Family |||
Am nächsten Tag saß ich grummelnd beim Mittagessen. Es stand 12:11 für mich. Das gefiel mir gar nicht. Der Stand gestern hatte mich einen wertvollen Punkt gekostet. Riccardo konnte locker aufholen.
Und mir fiel überhaupt nichts ein womit ich ihm sein Leben schwerer machen konnte. Mein Kopf war wie leer gefegt.
"Denkst du wieder an Riccardo?", fragte Elisa.
"Ich denke daran wie ich ihm einen Streich spielen kann", sagte ich und spießte eine Gurkenscheibe mit meiner Gabel auf bevor ich sie mir in den Mund steckte.
"Dann denk mal lieber schnell nach, denn der italienische Gott ist schon auf dem Weg hier her", flüsterte Elisa.
Ich verschluckte mich fast an der Gurke als ich aufsah und tatsächlich Riccardo erkannte, der sich einen Weg durch die Schüler bahnte. Ein breites Grinsen auf seinen Lippen.
Die weiblichen Geschöpfe sahen so aus, als ob sie gleich vor ihm niederknien würden. Traurig.
Was mich aber schockte war die Tatsache, das er gerade auf den Tisch an dem ich saß kletterte und ein "Ruhe" schrie. Ich war am Arsch. Wieso Gott? Wieso?
"Katarina, mia rosa! Te amo! Mia vita, du bist der Grund wieso ich jeden Morgen aufstehe und mich durch diese graue, triste Welt schlage. Du bist die einzige Farbe, die für mich existiert."
Der hatte doch nicht mehr alle Tassen im Schrank. Ich war wütend auf ihn, weil er wusste, dass ich die Aufmerksamkeit hasste und das mir das hier verdammt peinlich war, aber ich war auch wütend auf mich. Auf mein viel zu schnell schlagendes Herz. Und auf Elisa, diese verräterische Kuh.
Ich stand auf und wollte gehen, als ich hörte, dass er weiter sprechen wollte. Eine Hand schloss sich um mein Handgelenk und hinderte mich daran von dem Ort des Geschehens zu verschwinden.
Heute war einfach nicht mein Tag. Vielleicht hätte ich aber auch einfach öfter in die Kirche gehen sollen.
Im nächsten Moment wurde ich an einen harten Körper gepresst und volle, weiche Lippen pressten sich auf meine.
Vielleicht war heute auch nicht mein schlechter Tag.
"12:12 - Gleichstand."
Streich das.
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5 Jahre später...
"Ich werde ihn verdammt nochmal umbringen", zischte ich. Meine Schwiegermutter Tiajanna schüttelte seufzend ihren Kopf während sie meinen drei Monate alten Sohn an sich drückte und ihm einen Kuss auf den schwarzen Schopf, den er von seinem Vater geerbt hat, drückte.
Riccardo, der blöde Arsch, hat Mehl in meinen Fohn getan, so dass meine Haare jetzt weiß waren.
"Eigentlich müsste man meinen, dass ihr jetzt erwachsen seit. Immerhin habt ihr jetzt einen Sohn."
"Und es wird unser einziges Kind bleiben, wenn ich mit ihm fertig bin."
"Du wirst es nicht einfach haben mit ihnen, principino", sagte Tijanna zu dem kleinen Baby, das mich gerade mit einem zahnlosen Grinsen beglückte.
Ich spürte wie sich ein warmes Lächeln auf meinen Lippen ausbreitete bevor ich mich runter beugte und einen Kuss auf sein kleines, wohlduftendes Köpfchen drückte. Ein erfreutes Quicken ließ sich hören, als er seine Hand durch meine Haare laufen ließ.
"Unserem Sohn gefallen deine neuen Haare", hörte ich Riccardo amüsiert sagen.
"DU! Lauf um dein Leben, wenn du willst, dass unser Sohn weiterhin einen Vater hat", zischte ich. Er wusste, dass es mir ernst war. Deshalb rannte er auch so schnell wie möglich auf den Strand raus aus unserem Ferienhaus in Sizilien.
Ich erwischte ihn erst, als wir beide im Wasser waren. Er bis zur Hüfte und ich bis zur Taille. Ich sprang auf ihn und klammerte mich an ihm fest. Ich wusste, dass der perverse Idiot nur an das eine denken konnte und deshalb fest meinen Po packte.
Wenn ich mit ihm fertig bin!
Ich wusste nicht genau wie, aber ich schaffte es seinen Kopf unter Wasser zu drücken.
"Leute kommt schon! Wir wollen zu Mittag essen", schrie eine sehr hungrige und sehr schwangere Elisa während Dallas ihren zwei Jährigen Sohn mit Sonnencreme einrieb.
"Das ist noch lange nicht vorbei", sagte ich bevor ich mich umdrehte und durch das Wasser wartete.
Im nächsten Moment wurde ich schwungvoll aufgehoben und im Brautstyle durch das Wasser getragen. "Kann's kaum erwarten, aber lass deine Wut doch im Schlafzimmer an mir aus, tigre."
Ich spürte wie meine Wangen rot wurden als ich an letzte Nacht dachte. Vielleicht hätte ich seinen Rücken nicht so sehr zerkratzen sollen.
"Ich hasse dich", grumelte ich.
"Te amo, principessa."
Es stand 23:23. Schon wieder Gleichstand, aber abfrinden würde ich mich damit nicht. Ich wollte siegen.
Er wird heute Nacht ja sehen was er von seiner Stichelei hat, dachte ich grinsend als er mich zum Tisch trug.
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