Vierter Advent
Willkommen zum letzten Adventstürchen und allen einen wunderschönen vierten Advent ^-^
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Zwei Wochen waren bereits vergangen, seit Luka erneut akumatisiert wurde und dadurch herausfand, wer sein Vater war. Dies konnte der Punk noch nicht wirklich realisieren, war alles so irreal in seinen Augen. Er war ein riesiger Fan des Rockstars, bewunderte den Mann seit er ein kleines Kind war und nun verbrachten beide viel Zeit miteinander. Die ersten Treffen verliefen eher schweigsam, war Jagged Stone auch nicht so gut darin, Gefühle oder bestimmte Themen in Worte zu fassen. Allerdings lockerte sich die Stimmung der beiden schnell, so, dass der Sechzehnjährige seinen Vater viel über dessen Leben fragen konnte.
Auf der einen Art konnte der Schüler die Beweggründe des Musikers verstehen, war er sehr viel auf Tournee und ständig in anderen Ländern unterwegs, hätte er also nie wirklich Zeit für seinen Sohn gehabt und Jagged wollte Luka die kurzen besuche nicht antun, wenn danach wieder eine lange Trennung gewesen wäre.
Da der Rockstar jetzt jedoch eine Pause einlegte, um die Zeit für neue Songs zu haben, nutzte er diese Zeit in Paris und kaufte sich sogar ein Apartment in der Nähe der Liberty.
Aber so schön es für den Türkis-schwarzhaarigen das auch war, seinen Vater endlich kennenzulernen, schmerzte ihn noch immer die Trennung von Marinette. Eigentlich konnte man es kaum Trennung nennen, immerhin waren beide nicht zusammen gewesen, sondern wollten erst einmal mehrere Treffen vereinbaren und schauen, wohin alles führte.
Noch vor wenigen Wochen hatte der Punk die Hoffnung, endlich eine Chance bei Marinette zu haben, hatte er lang genug auf diese gewartet, allerding kam sie oft gar nicht zu den Treffen, zu spät oder verschwand urplötzlich mit irgendwelchen scheinheiligen Ausreden. Luka wusste nicht, was er davon halten sollte, konnte sie ihm doch einfach sagen, dass sie keinerlei Interesse hatte, als ihm falsche Hoffnungen zu machen.
Aber nicht nur Luka schien es zu schmerzen, dass beide getrennte Wege gingen. Laut Juleka ist Marinette die meiste Zeit in ihren Gedanken versunken, während ihr Lächeln nur aufgesetzt ist. Die Vierzehnjährige hat nicht mal mehr Treffen mit ihren Freunden zugestimmt, geschweige denn, kommt sie zu den Bandproben.
Der Türkis-Schwarzhaarige bekam dies nicht wirklich mit, war er zwei Klassen über ihr und sah das Mädchen somit kaum.
Heute hingegen achtete Luka mehr auf Marinette und sah das erste Mal seit zwei Wochen, wie traurig die Vierzehnjährige eigentlich war. Meist sah er sie fröhlich, nur wenn es mal wieder mit Adrien nicht klappte, verlor sie ihr Lachen und jetzt auch durch ihn. Der Blau-schwarzhaarigen schien es doch näher zu gehen, als man dachte, jedoch kann man keine Beziehung beginnen, wenn bereits am Anfang etwas zwischen beiden steht. Wie soll er ihr Vertrauen, wenn sie ihm nicht vertraut?
Das Verlangen mit Marinette zu reden war natürlich groß, aber Luka brauchte seine Zeit nach all diesen Enttäuschungen.
Vielleicht kam er heute auch auf andere Gedanken, wenn er den Nachmittag mit seinem Vater verbrachte.
Die letzte Stunde war vorbei und mit seinen Freunden zusammen, lief der Punk gerade aus der Schule, als die Limousine seines Vaters auch schon vor der Schule stand und der Rockstar von seinen Fans umzingelt wurde. Auch Marinettes Freunde standen bei Jagged Stone, welcher seinen Sohn entdeckte und diesen zu sich winkte.
Das letzte Autogramm seinem Fan gegeben, wandte sich der Rockstar an seinen Sohn, welcher etwas abseits stand.
„Sorry Luka, aber wenn meine Fans ein Autogramm wollen, kann ich nicht anders, als ihnen welche zu geben. Zum Glück habe ich immer genug Fotos dabei."
Der Sänger lachte, als Luka belustigt seinen Kopf schüttelte.
„Mit einem berühmten Vater muss ich da wohl durch würde ich sagen."
Der Rockstar wollte gerade ins Auto steigen, als er Marinette sah, welche die Schule verließ.
„Da ist ja Marinette, vielleicht hat sie Lust mitzukommen, immerhin ist sie auch ein Fan meiner Musik und so kann ich sie gleich fragen, ob sie das Cover meines nächsten Albums designen will."
Jagged wollte das Mädchen gerade rufen, als sein Sohn ihn schnell von seinem Vorhaben abhielt.
„Vater ich glaube nicht, dass dies eine gute Idee wäre, da es zwischen Marinette und mir gerade etwas kompliziert ist."
Überrascht darüber sah der Rockstar zu seinem Sohn, kam er der Bitte nach, würde er nachher jedoch noch etwas nachhaken was zwischen beiden vorgefallen war.
In die Limousine gestiegen, fuhr der Chauffeur zum Wohnhaus, in welcher sich der Rockstar ein Apartment kaufte.
Da es gerade Sommer war, setzten sich beide auf den Balkon, als Luka schon seine Gitarre auspackte, wollten beide heute zusammen einige Lieder einstudieren.
„Ich habe mir die letzten Tage schon Gedanken gemacht, welche Melodien wir ausprobieren können."
Der Türkis-schwarzhaarige wollte gerade anfangen zu spielen, als sein Vater ihn davon abhielt.
„Was ist zwischen dir und Marinette vorgefallen? Das letzte Mal als ich euch gesehen habe und wir zusammen auf der Liberty mit Kitty Section gespielt haben, dachte ich erst, ihr wärt zusammen oder das etwas zwischen euch läuft, so wie du Marinette immer angeschaut hast."
Der Punk musste schlucken, sah man ihm es doch offensichtlicher an als gedacht, dass er was von der Halbchinesin wollte.
„Dass zwischen uns ist etwas kompliziert, wie schon gesagt."
„Du weißt, das du mit mir über alles reden kannst! Es wird Zeit für mich ein guter Vater zu sein und da gehört es auch dazu, seinem Sohn in Liebesangelegenheiten zu helfen. Außerdem kann ich auch zu Marinette gehen, wenn du mir nicht sagen willst was los ist."
Vorwurfsvoll sah der Punk zu seinem Vater, erpresste er diesen gerade förmlich, dass er die Hintergründe notfalls auch bei Marinette herausbekommen könnte. Luka überlegte, ob er es doch lassen sollte, etwas zu sagen, allerdings wusste er auch nicht, ob der Rockstar seine Drohung wie er es nennen würde, wahr machen würde.
„Gut du hast gewonnen, auch wenn ich es übertrieben finde, wie du notfalls zu Marinette rennen würdest, nur um deine Neugier zu stillen."
Jagged lachte auf, kannte er seinen Sohn nur so kurz und durchschaute ihn bereits, wie er seinen Willen bekommt.
„Du hast mehr oder weniger Recht, zwischen Marinette und mir lief etwas, falls man das so nennen kann. Sie ist ja schon ewig in Adrien Agreste verliebt gewesen, bevor wir uns kennengelernt haben und irgendwann schien sie sich für mich entschieden zu haben. Das dachte ich zumindest. Wir haben mehrere Dates vereinbart, jedoch ist sie oft mittendrin abgehauen, oder kam viel zu spät. Zwar hatte Marinette immer eine Erklärung, jedoch waren diese mehr Ausreden, so willkürlich wie die waren. Irgendwann reichte es mir dann, immerhin habe ich auch Gefühle und keine Lust, dass man mit diesen spielt, oder ich nur verarscht werde. Ich habe ihr gesagt, wenn sie Adrien nicht vergessen kann, soll sie es mir sagen, wäre dies mir gegenüber wenigstens Fair, als ihre ständigen Lügen."
Man sah dem Punk an, das in ihm erneut Wut und Enttäuschungen hochkamen.
„Ich habe Marinette gesagt, dass sie mir alles sagen kann, jedoch meinte Mari nur, dass die Wahrheit das einzige ist, welche sie mir nicht sagen kann."
„Und das ist alles?"
Verwundert sah der Türkis-schwarzhaarige zu seinem Vater, welcher belustigt seinen Kopf schüttelte.
„Also wirklich, eure Probleme hätte ich gerne. Jeder Mensch hat doch etwas, was er niemanden sagt, selbst du, oder weiß Marinette alles über dich?"
Seinen Mund für eine Antwort geöffnet, schloss Luka diesen wieder, als ihm bewusst wurde, das es etwas gab, was weder Marinette, noch ein anderer über ihm wusste.
„Deinen Gesichtsausdruck zu urteilen, hast auch du Geheimnisse! Erfährt dein alter Herr davon?"
Grinsend sah Jagged Stone zu seinem Sohn, welcher belustigt seinen Kopf schüttelte.
„Du hast recht, jeder hat Geheimnisse und vielleicht ist es manchmal besser, diese niemanden zu erzählen."
Seine Gitarre genommen, spielte Luka die Melodie, welche er alleine für Marinette geschrieben hatte. Beide saßen damals an der Seine, als sie es hören wollte und plötzlich wurde es dem Sechzehnjährigen klar, was das Geheimnis der Blau-schwarzhaarigen war.
Es gab immer einen Akumaangriff, wenn sie verschwand oder zu spät kam und dies war natürlich ein Geheimnis, was man niemanden sagen durfte.
Er selbst musste versprechen, nie zu sagen, dass er Viperion ist.
Es war der nächste Tag und wie die letzten Tage, ging Marinette nach der Schule sofort zu sich nach Hause. Luka wollte eigentlich mit ihr reden, das Mädchen jedoch, wich dem Gitarristen ständig aus, als er sie um ein Gespräch bat.
Dementsprechend entschloss sich Luka kurzerhand zu ihr nach Hause zu gehen.
Beide mussten noch einmal über alles reden und egal wie es letztendlich ausgehen würde, der Punk würde es akzeptieren.
In der Bäckerei angekommen, begrüßte der Teenager Marinettes Eltern, welche überrascht über den Besuch waren.
„Hallo Luka, du warst ja schon länger nicht mehr da, falls du zu Marinette willst, zurzeit ist es unpassend, da sie sich immer in ihrem Zimmer verschanzt."
Traurig sah Sabine zu dem Türkis-schwarzhaarigen, welcher nickte, jedoch bat, dennoch kurz hochgehen zu dürfen. Tom und Sabine hatten nichts dagegen und somit klopfte Luka nur wenige Minuten später an der Bodenluke zu Marinettes Zimmer.
„Marinette ich bin es Luka, darf ich hereinkommen?"
Kurze stille, dann fiel irgendetwas zu Boden und man hörte nur wie die Schülerin in ihrem Zimmer umherrannte und mit irgendwem sprach, jedoch war es so leise, das der Punk nichts verstand und es auf Selbstgespräche schob.
Als die Bodenluke dann aufging, erschrak sich der Sechzehnjährige kurz, war er gerade selbst in seine Gedanken vertieft gewesen.
„Lu...Luka was...was machst du hier?"
„Ich wollte mit dir reden und in der Schule bist du mir ja aus dem Weg gegangen."
Die restlichen Stufen ins Zimmer gestiegen, sah sich der Punk kurz um, lagen überall zerknüllte Zettel herum, ihr Schreibtischstuhl lag auf dem Boden, was wohl das Poltern eben war und zu seiner Überraschung, waren sogar all die Fotos von Adrien von der Wand genommen worden.
„Mari ich mach mir langsam Sorgen um dich. Du verschließt dich die ganze Zeit und auch deine Freunde sind besorgt, da du nicht mal mehr was mit ihnen machst. Bei mir kann ich es ja verstehen, immerhin haben dich meine Worte wohl doch mehr verletzt als es mir bewusst war."
„Luka, wenn du hier bist, weil du wieder wissen willst was mit mir los ist, muss ich dich enttäuschen, auch wenn es mir schwerfällt, jedoch kann ich dir die Wahrheit nicht sagen, versteh das bitte."
Traurig drehte sich das Mädchen um, schmerzte es sie, Luka anzusehen. Sie wollte beiden wirklich eine Chance geben, aber ihre Verantwortung als Ladybug und die, als neue Hüterin der Miraculous machte eine Beziehung gerade unmöglich.
„Ich verstehe es, wenn du mir nicht alles sagen kannst. Es gibt Geheimnisse, welche nicht für andere bestimmt sind und das habe ich jetzt verstanden. Um ehrlich zu sein, glaube ich auch zu wissen, was die Wahrheit ist."
Geschockt drehte sich Marinette um, hoffte sie, dass der Türkis-schwarzhaarige nicht wirklich die Wahrheit kannte.
„Du weißt, dass du mir vertrauen kannst und ich werde dich auch nicht bitten, mir zu sagen, ob meine Vermutung stimmt, keine Angst. Auch ich habe ein Geheimnis, auch wenn dies für dich eigentlich keins ist."
Luka musste lächeln, als die Hobbydesignerin diesen fragend anschaute.
„Du verschwindest immer, wenn es einen Akumaangriff gibt, das ist mir beim Nachdenken erst einmal richtig bewusst geworden und dies ist natürlich etwas, was du niemanden sagen darfst."
Der Sechzehnjährige sah zu dem Blau-schwarzhaarigen Mädchen, welche ins Leere blickte und zu Boden sank.
„Ich...das...du darfst..."
Ihre Stimme versagte, als der Punk sich zu ihr kniete und Marinette in seine Arme zog.
„Ich habe dir immer gesagt, du kannst mir alles anvertrauen und mach dir keine Sorgen, niemand wird auch nur ein Wort von mir erfahren. Dein Geheimnis ist bei mir sicher und jetzt habe ich auch Gewissheit, dass du nicht von unseren Verabredungen verschwunden bist, weil du kein Interesse an mir hast, sondern weil Paris dich brauchte."
Weinend krallte sich die Vierzehnjährige in Lukas Shirt, brach gerade eine ganze Mauer in ihr zusammen. Marinette wusste nicht, ob sie erleichtert darüber war, dass es wenigstens eine Person gab, welche ihr Geheimnis wusste oder die Tatsache, dass sie womöglich langsam unvorsichtig wurde.
Minuten vergingen, in denen Luka das Mädchen beruhigend über den Rücken streichelte, als sich Marinette langsam beruhigte und sich beide auf die Ottomane setzten.
„Geht es wieder?"
Die Schülerin nickte, als sie sich etwas von Luka wegsetzte und nervös ihre Hände knetete.
„Es tut mir leid, was ich vor zwei Wochen zu dir gesagt habe, aber ich war einfach verletzt und dachte, du liebst noch immer Adrien und siehst mich nur als Ablenkung an, um über ihn hinwegzukommen."
„Sowas würde ich nie tun. Natürlich habe ich noch irgendwelche Gefühle für Adrien, aber ich wollte uns wirklich eine Chance geben, aber es kam leider ständig etwas dazwischen."
Marinette seufzte, als Luka aufstand und sich kurz streckte.
„Heute scheint es ja ruhig in Paris zu sein, vielleicht können wir unser Treffen im Kino nachholen? Um fünf würde wieder eine Vorstellung sein und mein Vater gab mir noch zwei Karten, die ich jederzeit einlösen kann, also was sagst du dazu, gibst du uns noch eine Chance?"
Überrascht sah die Schülerin zu dem Gitarristen, als sie lächelnd nickte.
„Versuchen wir es mal, ob ich den Film heute schauen kann, aber Popcorn und Getränke gehen auf mich und vielleicht reicht die Zeit noch aus, um ein Eis bei André zu essen."
Luka musste lächeln, als sich Marinette ihre Tasche schnappte und die Hand des Punks nahm. Zusammen verließen beide das Zimmer, als sich das Mädchen noch schnell von ihren Eltern verabschiedete und mit Luka zum Kino ging.
Tom und Sabine sahen sich kurz an, als beide lächelten, schien es ihrer Tochter jetzt endlich wieder besser zu gehen.
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