-Zari-
Ich hatte nie einen Vater gehabt. Meine Mutter war wirklich toll und lieb, aber manchmal fehlte mir so ein Papa, wie ihn die Anderen hatten. Viele erzählten davon, wie sie mit ihrem Dad dies und mit ihrem Dad das und so weiter gemacht hatten. Nur ich konnte nichts von meinem Vater erzählen. Immer wenn ich meine Mutter etwas über ihn fragte, antwortete sie nicht und schimpfte mich. Schon bald hatte ich es aufgegeben, etwas über ihn herauszufinden. Manchmal dachte ich allerdings immer noch an ihn oder vermisste ihn. Einmal, als ich von der Schule heimging, sah ich einen Mann, der meinen Namen rief. Ich wollte zu ihm hin, doch da war er schon weg. Sehr seltsam das Ganze, aber ich dachte, dass ich mir das nur eingebildet hatte und ging weiter. Heute war wieder so ein seltsamer Tag, denn als ich wie immer am Abend noch einen Spaziergang machte, kam mir ein Mann, ganz in Schwarz gekleidet, entgegen. Das war aber nicht das Seltsame, sondern dass er mir im Vorübergehen einen Zettel zusteckte. Ich rief ihm hinterher, doch er ignorierte mich und rannte fast schon weg. "Was war das denn jetzt..." murmelte ich und schaute mir den Zettel an. Da es noch nicht allzu dunkel war, konnte ich lesen, was darauf stand. "Komm morgen früh zum großen See. Du kannst mir trauen." Verwirrt wollte ich den Zettel schon wegschmeißen, als ich mich noch fing und das Stückchen Papier in meine Jackentasche steckte. "Soll ich hingehen? Wäre das nicht sehr naiv? Andererseits würde ich schon gern wissen, was oder wer mich dort erwartet..." meinte ich zu meiner Katze Yuri. Sie miaute und verließ das Zimmer. "Das sehe ich als Zeichen, dass ich morgen hingehen soll." Aufgeregt machte ich mich noch fertig fürs Bett und schlief dann irgendwann ein. Früh am nächsten Morgen, ich hatte mir einen Wecker gestellt, sprang ich förmlich aus meinem Bett. Schnell zog ich mich an und schlich die Treppen nach unten, wo ich durch die Küche lief und die Haustür öffnete. Draußen angekommen rannte ich los. Zuerst nach links, dann geradeaus und so weiter. Ein paar Minuten später kam ich auch schon an dem wunderschönen See in der Mitte der Stadt an. Dort sah ich sofort einen Jungen, der in schwarz gekleidet war. Er lehnte an einem Baum, auf den ich zusteuerte. "H-Hallo..." sagte ich leise, als ich vor ihm stand. Er sah mich an, ich bekam es mit der Angst zu tun und begann zu zittern. "Hey, Kleiner." antwortete der ältere Junge mit einer etwas höheren, schön klingenden Stimme. "Du bist also tatsächlich gekommen... Du bist kein Feigling, das ist klar." murmelte er. Ich nickte nur, weil ich wegen meiner Angst zum Sprechen unfähig war. "Kleiner, du musst keine Angst haben. Ich bring dich jetzt wohin, ist das okay? Kommst du mit? Du kannst aber auch wieder gehen." sprach er und lächelte sehr freundlich. "I-Ich komm mit." erwiderte ich. Sein Lächeln hatte mich etwas beruhigt. Er stellte sich aufrecht hin und wandte mir den Rücken zu, um loszugehen. Ich folgte ihm, wenn auch nur zögerlich. Während wir gingen, fragte er mich ab und an etwas, das ich auch beantwortete. Wir durchquerten einen Wald und liefen weiter, bis wir an einer großen Lichtung angekommen waren. Dort stand doch tatsächlich ein Hubschrauber! "G-Gehört der dir?" fragte ich vorsichtig. "Duz mich doch bitte. Aber ja, das ist irgendwie meiner. Vertraust du mir noch ein wenig und kommst mit mir? Wenn du nicht willst, dann kannst du gehen. Ich bring dich dann auch bis zum See. Wenn du mitkommst, aber es dir während des Fluges anders überlegst, dann bring ich dich auch wieder zurück." erklärte er freundlich. "Okay... Wie lange werden wir weg sein, wenn ich mitkomme?" "So lange wie du willst. Falls du fragst, weil du deiner Mama Tschüss sagen willst, du kannst sie jederzeit anrufen. Hier." sagte er und gab mir ein Handy. Ich nahm es entgegen, nickte ihm zu und betrat gemeinsam mit ihm den Hubschrauber. Er setzte sich ans Steuer und schnell waren wir losgeflogen. Während des Fluges schwieg er, weswegen ich auch still war. "Wir sind da." murmelte er ruhig und landete auf einem Landeplatz vor einem großen Haus. "Wo sind wir? Wohnst du hier?" fragte ich aufgeregt. "Ja, hier wohne ich. Du kannst auch bald hier wohnen, wenn du das willst." antwortete er und zeigte auf ein Fenster. "Da gehen wir jetzt hin, okay?" Er klang sehr freundlich, wie schon die ganze Zeit. "Warum bin ich überhaupt hier?" meinte ich, während wir auf das Haus zugingen. "Das wirst du gleich sehen. Hast du Angst?" Ich schüttelte als Antwort nur den Kopf. Im Haus angekommen gingen wir eine Treppe hoch und einen Flur lang, bis wir vor einer Tür angekommen waren. Der Junge klopfte an diese. "Viel Glück!" flüsterte er und verschwand, als man von drinnen ein "Herein!" hören konnte. Langsam und vorsichtig öffnete ich die Tür und betrat den Raum. Hier war ein Mann, vielleicht 50 Jahre alt, der mich ansah und fragte: "Bist du... Zari?" Ich nickte vorsichtig und noch während ich das tat kam er auf mich zu und... umarmte mich?! "Z-Zari..." schluchzte er. Er weinte also. "W-Was zum?" fragte ich komplett verwirrt. "Ich... Erinnerst du dich an mich?" Er schaute mich an. Noch immer weinte er. "Nein. Ist das schlimm?" meinte ich immer noch durcheinander. "Du... Ich... Du bist... Ich bin dein Vater, Zari." flüsterte er unter heftigem Schluchzen. "W-Was?!" rief laut aus. "Ich bin dein Vater, Sora Matsumoto. Ich hab dich so vermisst, mein Junge..." erklärte er. Jetzt liefen auch mir die Tränen übers Gesicht. Gemeinsam weinten wir noch eine Weile, bis ich ihm eine Frage stellte, die mich die ganze Zeit schon quälte. "Warum bist du damals gegangen?" Er zuckte kur zusammen. "Weil... Hör mal Zari, ich liebe dich, okay?" Ich nickte. "Ich bin gegangen, weil... Wegen meiner Arbeit wollte deine Mutter nicht mehr, dass ich bei ihr oder dir bleibe. Jetzt willst du sicher wissen was ich arbeite. Ich bin... Eine Art Anführer. Der Mafia." Er sah zu Boden. "D-Das... In Ordnung." antwortete ich und er sah mich wieder an. "Warum-" setzte er an, doch ich unterbrach ihn. "Ich bin nicht in der Stimmung, dich zu hassen oder so. Ich bin nur froh, endlich einen Vater zu haben, das ist alles." Ich lächelte und er sah mich dankbar an, bevor er mich hochob und aus dem Raum trug. "Wir gehen jetzt zu deinem Bruder, okay? Danach zeig ich dir das Haus." meinte er und ging den Gang entlang. "Ich hab einen Bruder?" wollte ich wissen. "Ja, das ist der Junge, der dich abgeholt hat! Er heißt Kenta!"
Jap, das wars mit dem OS. Schreibt mir gerne in die Kommis, ob ihr ihn mögt, oder nicht!
(Und bitte ignoriert den Fakt, dass es etwas unrealistisch ist, dass Zari einfach so mitgeht, danke)
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