➳ 19. Zukunftsängste
Du versinkst.
In Schulaufgaben. In Referaten. In Klausuren, in Noten, in Gedanken über Lehrer, Stundenpläne, Mitschüler, kleine Sachen, große Sachen, wichtiges, unwichtiges.
Du merkst gar nicht, wie die Zeit tickt, wie sie rennt, sich die Zeiger immer schneller und schneller drehen, bis sie fast drohen, aus dem Laufwerk zu springen und selbst das letzte Körnchen Sand durch das Stundenglas durchgerieselt ist.
Und plötzlich steht alles still.
Und alles ist weg. Keine Schulaufgaben. Keine Referate. Keine Gedanken mehr über Alltägliches. Alles ist still und du stehst in der Leere, im weißen Nichts. Drehst dich um deine eigene Achse und fragst dich, wie du nicht hattest merken können, dass die Zeit abläuft.
Nichts.
Doch dann fängst an. Fängst an, um anzufangen.
Machst Pläne, damit da Pläne sind.
Rennst weiter, um nicht stehenzubleiben, völlig die Angst ignorierend, dass du die falsche Richtung eingeschlagen haben könntest.
Alles ist besser, als innezuhalten. Zu groß die Furcht, sich sonst niemals in Bewegung zu setzen.
Du malst große Bilder der Zukunft, wenn man dich fragt, obwohl du dich nicht mit dem Gemalten identifizieren kannst - nicht identifizieren willst.
Jeder scheint seinen Weg gefunden zu haben, jeder hat ein Ziel, verfolgt es, jeder folgt einem Pfad, jeder findet die Bestimmung, nach der du dich so sehnst.
Und schließlich stellst du dir doch die Frage, vor der du dich so fürchtest, weil du ihre Antwort nicht kennst; nicht einmal weißt, ob es überhaupt eine Antwort für sie gibt: Wo ist mein Platz in der Welt?
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