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Harry

»Die Zeit ist gekommen, Harry. Es ist vorbei. Du musst es ihm sagen.« Niall rutschte auf der Couch näher zu mir. Er legte einen Arm um meine Schultern.

Ich scannte den Gemeinschaftsraum mit den Augen ab, als wäre Louis plötzlich irgendwo aufgetaucht. Auch wenn ich ganz genau wusste, dass er oben in unserem Zimmer war und packte. »Ich weiß.«

Es war nicht die Wahrheit. Oder vielleicht doch. Ich wusste, dass er es wissen sollte. Aber ich wollte es ihm nicht sagen.

»Ich lasse dich nicht gehen, wenn du es ihm nicht vorher gesagt hast, Harry.«, sagte Niall eindringlich. »Wovor hast du Angst? Was sollte er schon tun? Louis liebt dich so sehr, er würde dich morgen auf Händen nach London tragen. Nichts wird sich ändern.«

Ich ließ meinen Kopf auf die Rückenlehne sinken und starrte an die Decke. »Du weißt, dass das nicht stimmt.«

»Okay, vielleicht, aber das einzig Wichtige ist, dass er die Wahrheit weiß. Es geht dir besser, Harry. Es ist nur eine Vorsichtsmaßnahme. Er wird das Wissen nicht brauchen. Außerdem musste er zu der Handysache zustimmen. Dir wird nichts passieren.«

»Ich habe keine Angst, dass mir etwas passieren wird, Ni. Ich habe ihm nur alles so lange verschwiegen. Wie viel Zeit ist jetzt um? Acht Monate? Es fühlt sich seltsam an, jetzt alles zu erklären.«

»Du kannst nicht noch länger warten, Harry.« Niall zog seine Füße auf die Couch. »Das mit den Ferien weiß er sowieso schon.«

»Ich weiß immer noch nicht, wieso du das Liam einfach erzählt hast.«, sagte ich bitter. »Außerdem scheint er das schon wieder vergessen zu haben.«

»Er wird es nicht für immer vergessen. Spätestens in den nächsten Ferien erinnert er sich daran. Was würdest du tun, wenn er dich fragen würde? Ihm ins Gesicht lügen?«

Gequält schloss ich die Augen. Wie ich dieses Gespräch hasste. Ich zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich nicht. Er würde es mir nicht abkaufen.«

»Eigentlich spielt das auch keine Rolle.« Niall schüttelte meine Schulter sanft, sodass ich die Augen wieder aufschlug. »Du musst es ihm sagen, Harry. Heute. Jetzt.«

Ich schwieg. Es war ganz simpel; ich wollte nicht mit Louis darüber reden. Ich wollte nicht die Vorfreude auf London trüben, auf morgen. Weder seine noch meine. Wir hatten die Genehmigung bekommen, schon am Donnerstag loszufahren. So würden wir auch Freitag als kompletten Tag in London haben. Was natürlich wunderbar war.

Aber ich wollte nicht, dass Louis sich Sorgen machte. Ich wollte nicht, dass er mich in einem anderen Licht sehen würde.

»Komm schon, Harry, es wird nichts passieren.«, fuhr Niall fort, als hätte er meine Gedanken gelesen. »Er wird dich umarmen, dich küssen und in Zukunft besser verstehen können. Mehr wird sich nicht ändern.«

Ich stand auf. Wahrscheinlich hatte Niall recht, dessen war ich mir bewusst. Aber es war ewig her, dass ich es jemandem erzählt hatte. Niall war der letzte gewesen. Es war nicht angenehm.

»Versprich mir, dass du es ihm sagst.«

»Es ist nicht so einfach für mich, Niall.«

»Ich weiß.«, seufzte er. »Viel Glück.«

Glück. Das würde ich hoffentlich nicht brauchen. Ich knetete meine Hände nervös, als ich den Gemeinschaftsraum verließ. Wieso hatte ich Louis nicht einfach alles früher erzählt? Als wir uns noch gehasst hatten? Damals hätte es absolut keinen Unterschied gemacht. Das hatte die kritische Nacht bewiesen, die Louis nicht mal mit einer Wimper zucken lassen hatte.

Wieso konnte ich nicht einfach mit den Fingern schnipsen und Louis wüsste plötzlich alles? Dann müsste ich nicht die Worte finden. Könnte nicht Niall ihm alles erzählen? Natürlich nicht. Wenn irgendetwas unaufrichtig wirken würde, dann das.

Der Weg zu unserem Zimmer war zu kurz. In meinem Kopf flogen unnütze Gesprächsbruchstücke umher. Ich wollte einfach nur einschlafen und morgen nach der Schule aufwachen. Wieso musste diese Sache meine Aufregung trüben?

Louis kniete vor seinem Bett, auf dem er ein paar kleine Stapel Kleidung aufgereiht hatte. Eine überraschend organisierte Methode für ihn. Beinahe hätte ich ihm die Tür in die Rippen geschlagen, als ich das Zimmer betrat.

»Harry!« Louis lächelte. »Ich bin bald fertig. Dauert nicht mehr lange.«

Ich nickte. »Lass dir Zeit.« Langsam ging ich hinüber zu meinem Bett und sank mit dem Rücken gegen die Wand. Louis widmete sich wieder seiner Kleidung. Ich wusste, dass er schon so viele Koffer in seinem Leben gepackt haben musste. Louis hatte andere Städte bereist, andere Länder. Jetzt nahm er mich mit nach London, seiner Stadt. Unwillkürlich musste ich lächeln. Dieses Geburtstagsgeschenk war fast zu gut, um wahr zu sein. Aber nur fast.

»Wir haben so ein Glück mit dem Wetter.«, sagte ich, einfach, um mit dem Sprechen zu beginnen. Sobald man einmal redete, fielen alle Wörter leichter.

»Freu dich nicht zu früh. London ist zwei Stunden von hier.« Louis sah nicht einmal auf.

»Das Wetter ist mir eigentlich auch egal. Wir könnten drei Tage lang mit Sturmwarnung und Stromausfall in deinem Haus eingesperrt sein und ich würde es lieben.«

»Stell dir vor, es gibt wirklich einen Sturm oder ein Erdbeben oder so und wir könnten leider, leider nicht zurück zum Internat und müssten länger in London bleiben.« Die Vorstellung alleine ließ Louis schelmisch grinsen.

»London; bekannter Erdbebenherd.«, kommentierte ich mit Louis' spielerischem Sarkasmus.

»Es ist ja wohl erlaubt, zu träumen.«

»Apropos träumen«, zwang ich mich zu sagen. Es gab kein ›apropros‹. Aber es würde kein Zeitpunkt kommen, an dem die Wahrheit passen würde. Ich müsste es einfach sagen. »Erinnerst du dich daran, als-«

»Hi, ihr beiden!« Liam stieß schwungvoll die Tür auf. Louis zischte schmerzerfüllt auf.

»Verflucht, Liam!« Mit verzogenem Gesicht rieb Louis sich die Seite. Türen in den Brustkorb gerammt zu bekommen, schien nicht allzu angenehm zu sein.

Aber ich konnte nicht wirklich über Louis' Schmerzen nachdenken, Liams Bild hatte sich in meinen Gedanken fixiert. Es fühlte sich wie ein Zeichen an, zu eindeutig, um ignoriert zu werden. Mein abratendes Bauchgefühl schien sich in Liam manifestiert zu haben, um mir recht zu geben.

Ich musste es Louis nicht vor London sagen. Ich hatte alle Zeit der Welt. Es gab keinen Druck. Ich liebte Louis, Louis liebte mich, das war das wichtigste. Alles andere konnte warten.

Erleichtert ließ ich die Luft aus meinen Lungen strömen. Sofort fühlte ich mich besser. Kribbelnd kehrte die Vorfreude in meinen Körper zurück, die Niall mit seiner Besorgnis überschattet hatte.

»Oops. Tut mir leid, Louis.« Liam tätschelte seinem besten Freund entschuldigend die Schulter. »Ein gefährlicher Platz zum Sitzen.«

»Wenn wir London wegen gebrochener Rippen absagen müssen, verklage ich dich.«, sagte Louis mir gesenkter Stimme, aber es war offensichtlich, dass er sich schon wieder vom größten Schmerz erholt hatte. Er rappelte sich vom Boden auf und setzte sich auf einer der Stühle. Liam schloss die Tür und lehnte sich gegen unseren Schreibtisch, dem man nach zwei Wochen nicht mehr ansehen konnte, dass ich zeitweise ausgezogen war.

»Wie laufen die Vorbereitungen? Hibbelige Aufregung oder stressiger Zeitdruck?«

»Alles läuft gut, hibbelige Aufregung trifft es für mich!«, erklärte ich strahlend. Es war so befreiend, die Sache mit dem Reden auf später verschoben zu haben.

»Esst ihr morgen noch mit uns Mittag? Oder fahrt ihr direkt nach dem Unterricht los?«

Ich fing Louis' Blick auf. Das hatten wir uns noch gar nicht überlegt.

»Die Fahrt ist nicht unbedingt kurz.«, dachte ich laut. »Mittag wird keine schlechte Idee sein.«

Louis nickte. »Ich will zwar jede Minute in London ausnutzen, aber damit hast du wahrscheinlich recht. Nicht nur, dass wir in London sind. All die Vorarbeit soll sich richtig gelohnt haben. Der ganze dämliche Geschichtsaufsatz.«

»Ihr könnt mir nicht erzählen, dass ihr all die Tage auf eurem Zimmer nur mit Lernen und Vorarbeiten verbracht habt.« Vielsagend wackelte er mit den Augenbrauen.

»Liam, ich will nicht wie ein sexistisches Arschloch aus einer romantischen Komödie aus den Zweitausendern klingen, aber du hast zu wenig Sex.«, erklärte Louis fachlich. »Lass mich das als dein bester Freund sagen.«

»Louis, ich will nicht wie ein sexistisches Arschloch aus einer romantischen Komödie aus den Zweitausendern klingen, aber du gefällst mir besser, wenn du den Mund hältst und einfach lächelst.«, erwiderte Liam bittersüß, aber mit dem spielerischen Ton in der Stimme, auf den man in seiner und Louis' Freundschaft nie lange warten musste. Liam klopfte mit seinen Fingern auf die Schreibtischplatte. »Deswegen bin ich aber gar nicht hier!«, schien er plötzlich zu realisieren und stieß sich vom Tisch ab. »Es gibt unten Pudding. Bisher haben es noch nicht allzu viele entdeckt, zumindest als ich unten war.«

»Pudding!« Sofort war Louis wieder auf seinen Füßen. Auch ich krabbelte vom Bett. Der Schokopudding der Internatsküche war unvergleichlich.

Und so machten wir uns zu dritt auf den Weg nach unten in den Speisesaal. Es gelang mir, Niall komplett aus meinen Gedanken und meinem Gewissen zu verbannen. Sorglos lächelnd hielt ich Louis' Hand.
Die Aussicht auf Schokopudding und den morgigen Ausflug nach London hatte eine größere Macht über meine Stimmung als eine hoffentlich unbegründete Angst.

Reden konnte ich mit Louis auch in fünf Tagen noch.

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