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Louis

»Wusstest du, dass Niall eine Art Prüfung für alle Jungen, die Interesse an dir haben, entworfen hat?« Ich drehte eine von Harrys weichen Locken um meinen Finger.

Verträumt zog er unsichtbare Linien auf meinem Oberkörper. »Hat er?«
Ich brummte bejahend. »Und?«, fragte er ruhig weiter. »Hast du bestanden?«

Ich grinste leicht und schüttelte den Kopf. »Nein, er hat mich ausgenommen und mir auch so die offizielle Erlaubnis erteilt, dich zum Ball auszuführen.«

»Er mag dich.«, erklärte Harry lächelnd. »Es ist fast ein wenig schwer für ihn, es zuzugeben, aber er mag dich als Freund. Er bewundert deinen Sarkasmus und er weiß, dass du ein netter Kerl bist. Außerdem weiß er, dass ich dich mag. Du brauchst keine Angst haben, dass er nicht gut reagieren wird, wenn wir ihm von uns erzählen.«

Ich zuckte mit den Schultern. »Mag sein. Aber er wird mir trotzdem nochmal sagen, dass er mich köpft, sollte ich dich auf irgendeine Weise verletzen. Er mag mich, aber dich mag er mehr. Sollte ich mit dir spielen, spiele ich mit dem Feuer.«

»Mach dir keine Sorgen, Lou.« Harry richtete sich halb auf und hauchte einen süßen Kuss auf meine Lippen. Ich stupste seine Nase mit meinen Lippen an, bevor er seinen Kopf wieder auf meine Brust gelegt hatte.

Zeit war eine Sache, die unwirklich wurde, wenn ich bei Harry war. Als wäre sie ganz und gar unbedeutend. Es war komplett verrückt, wie anders Harry war. Ich hatte schon so viele Beziehungen gehabt, aber mit Harry fühlte sich alles neu und anders an. Nach nicht mal zwei Tagen mit ihm, spürte ich den riesigen Unterschied. Harry war alles andere als langsam dabei, mein Herz zu stehlen und es ausnahmslos für sich zu gewinnen.

Plötzlich schob sich eine schlechte Erinnerung vor mein inneres Auge. »Harry?«, fragte ich ein wenig aufgewühlt. »In der Nacht, in der du diesen Anfall hattest, als Niall kam, war es echt? Oder war es nur Teil dieses albernen Krieges?« Als ich die Frage aussprach, wurde mir bewusst, dass ich mich das schon lange gefragt hatte.

Der plötzliche Themenwechsel schien Harry ein wenig aus der Bahn zu werfen. Er schien eine Weile zu brauchen, um die Frage überhaupt zu verstehen. »Es war nicht echt.«, sagte er dann mit unsicherer Stimme. »Wir haben gedacht, es wäre ein guter Rückschlag. Für den Tee.« Ich war mir sicher, dass ich seine Unsicherheit verstand. Es war ihm unangenehm. Aber ehrlich gesagt war ich ziemlich erleichtert über seine Antwort. Eine gar nicht mal so kleine Last fiel von mir ab.

»Danke, Harry. Und hey, dafür brauchst du dich nicht zu schämen. Wir haben zu der Zeit alle dumme Sachen gemacht. Du hättest deinen Tod vortäuschen können und es wäre nie an meine dämliche Homophobie rangekommen.« Noch immer sah er mir nicht in die Augen. Wie konnte ihn das nur so sehr beschäftigen? »Hey«, sagte ich wieder und legte ihm einen Finger unters Kinn, um seine Augen zum Blickkontakt zu zwingen.

»Es ist schon okay, Louis. Manchmal ist es für mich einfach schwierig, solche Sachen zu vergess-« Meine Lippen unterbrachen ihn.
Als wären Worte an dieser Stelle nicht mehr ausreichend, legte ich alles, was ich hatte, ihn diesen Kuss. Harry erwiderte sofort, ein schwaches Seufzen entwich seinen Lippen in meinen Mund. Mit erstaunlicher Leichtigkeit hob ich Harry auf meinen Schoß und meine Hände wanderten wie von selbst auf seinen unteren Rücken, um ihn noch dichter an mich zu ziehen. Ich spürte seinen Griff in meinen Haaren. Als hätte er jahrelange Übung, nutzte er seine Hände, um meinen Kopf leicht und passend zu den Bewegungen unserer Lippen mitzubewegen.

»Nicht... Aufhören«, brachte ich stoßhaft hervor – als wäre das nötig gewesen. Im selben Atemzug schoben meine Hände den Saum von Harrys Pullover ein Stück nach oben. Die Berührungen meiner Finger auf der zarten, empfindlichen Haut knapp über seinen Hüftknochen lösten eine spürbare Gänsehaut bei ihm aus. Unkontrolliert machte sich das bekannte Gefühl in meinem Unterleib breit – die Mischung aus Kribbeln und Ziehen, der wohl niemand widerstehen konnte.

Ohne Harry irgendwie darauf vorzubereiten, trennten meine Lippen sich von seinen und untersuchten langsam die Beschaffenheit seiner Wangenknochen, seines Kiefers, seines Halses. Mit dem Erreichen seiner Schlüsselbeinknochen schien ich eine besondere Stelle zu treffen. Das plötzlich stärkere Ziehen in meinen Haaren hätte mich fast von Harrys heller Haut weggezogen, doch ich konnte mich fangen.

»Louis« Mein Name kam nur schwach über seine Lippen, leicht warf er den Kopf zurück. »Es...«, setzte er an, beendete den Satz allerdings nicht. »Du... Es fühlt sich so... Bitte einfach...weitermachen, ich habe-«

»Hör auf zu reden, Har-« Meinen Ratschlag berücksichtigend war er es jetzt, der mich mit dem nächsten Kuss zum Schweigen brachte. Ich zog den Ausschnitt seines Pullovers ein Stück herunter, um mehr von seiner Haut zu entblößen, als zwei Dinge gleichzeitig passierten.

Jemand klopfte an die Tür und als hätte Harry einen Alarmschalter dafür, sprang er von meinem Schoß und stolperte rückwärts weg von meinem Bett. Wer auch immer geklopft hatte, wartete nicht mal drei Sekunden oder eine Antwort von uns ab, bis er die Tür öffnete.

»Hi, ihr beiden. Ich wollte fragen, ob...« Mit verwirrtem Blick hielt Niall inne. Seine Augen schienen sich nicht entscheiden zu können, ob sie Harry oder mich ansehen sollten. »Welcher Komet ist hier denn eingeschlagen?«

Panisch versuchte ich mir eine gute Antwort zurechtzulegen, als Harry mir zuvor kam.
»Keiner«, sagte er mit seltsam leerem Blick und am liebsten hätte ich mir mit der Hand gegen die Stirn geschlagen. »Jemals«, fügte er dann hinzu.

Nialls Gesichtsausdruck entgleiste komplett. »Was?«, sprach er genau aus, was ich dachte.

»Keiner jemals.«, erklärte Harry und wirkte, als hätte jemand einen Not-Aus-Schalter in seinem Gehirn betätigt, »Es gibt bis heute keine eindeutig bewiesenen Kometeneinschläge auf der Erde. Kometen sind keine Asteroiden. Auch wenn es Vermutungen zu Kometenimpakten mit der Erde gibt, wurde noch nichts-«

»Okay, Harry, das reicht! Genug Astronomie für heute.« Schnell erhob ich mich ebenfalls von meinem Bett – nur, um festzustellen, dass ich ziemlich wackelig auf meinen Beinen stand – und richtete mir möglichst beiläufig meine Frisur. So wie Niall uns anstarrte, sah man uns unser ungeplantes Rummachen wohl deutlich an. Ich konnte nur hoffen, dass er nicht die Wahrheit in Erwägung zog.

Noch bevor ich diese Hoffnung richtig zu Ende gedacht hatte, fragte ich mich, ob es überhaupt stimmte. Denn wie gestern Abend auf dem kleinen Sofa im fahlen Licht des Fernsehers wurde mir bewusst, dass ich zu Harry stehen wollte. Ich wollte, dass er mein fester Freund war und die ganze Welt es wusste. Von alten Sichtweisen eingeschüchtert hatte ich noch vor zwei Abenden angenommen, dass ich etwas Zeit brauchen würde, um mich an diesen Gedanken zu gewöhnen. Aber das war nicht die Wahrheit. Es war eigentlich ziemlich albern, verstand ich jetzt.
An dieser Schule war niemand – außer mir vor ein paar Monaten – auch nur ansatzweise homophob. Und selbst wenn es anders wäre (denn das würde es an einigen anderen Orten sein), sollte es egal sein. Es ging hier nicht um die anderen Leute.
Es ging um Harry und mich. Punkt.

Ich hatte schon die wahre Erklärung für diese Situation auf der Zunge, als ich es mir im letzten Moment anders überlegte. Nicht, weil ich doch noch Zweifel hatte, sondern weil mir Liam eingefallen war. Ich fand es irgendwie unfair für ihn, wenn Niall es als erstes erfuhr.
Auch wenn ich liebend gern Harrys Gesichtsausdruck gesehen hätte, wenn ich nun derjenige gewesen wäre, der uns noch vor Ende der von mir selbst festgelegten Frist offiziell machte. Es hätte ihn glücklich gemacht, das wusste ich.
Und trotzdem; Liams Abwesenheit hielt mich davon ab.

»Hey Niall«, fasste ich dann den spontanen Entschluss, »komm mal mit. Du auch, Harry.« Die Vorstellung davon, was für eine Freude ich Harry mit der überraschenden und unabgesprochenen Bekanntmachung machen könnte, war zu gut, um sie nicht wahr zu machen, wenn ich hier und jetzt die Möglichkeit dazu hatte.

Ich zeigte auffordernd auf die Tür und auch wenn Niall nicht zu verstehen schien (Wie könnte er schließlich auch?) verließ er das Zimmer bereitwillig durch diese. Harry allerdings bewegte sich nicht einen Zentimeter.

»Na komm schon«, sagte ich leise und nahm ihn sanft bei der Hand, um ihn mit mir zu nehmen. Bevor wir das Zimmer verließen, ließ ich seine Hand wieder los.
»Also los!«, verkündete ich laut und motiviert. »Folgt mir, meine Jünger!« Und voraus stapfte ich über die Holzdielen des Flurs.

Niall schien das Abenteuer zu gefallen, er folgte mir mit entschlossenem Schritt. Harry hielt zwar mit seinem besten Freund mit, versuchte aber nicht, seine Skepsis (und dezente Überforderung) zu verstecken.

Ich stoppte vor Liams Zimmertür kurz, dann betrat ich den Raum ohne zu klopfen. Liam saß mit dem Rücken zu uns am Schreibtisch, auf dem einige geöffnete Bücher und beschriebene Blätter ausgebreitet waren.

»Liam!«, befahl Niall und Liam fuhr erschrocken herum, »Schulzeug weg, Louis bringt uns irgendwohin!«

Doch ich schüttelte den Kopf und zeigte an Niall und Liam gerichtet auf zwei Stühle an dem kleinen, runden Tisch. »Unser Ziel ist hier. Setzt euch!«
Dann sah ich Harry bittend an. »Schließt du bitte die Tür?« Meine Stimme war für ihn viel sanfter. Aber noch schien er nicht zu verstehen, wieso wir hier waren.

»Was gibt's, Louis?«, fragte Liam, nachdem er und Niall sich wie von mir angewiesen gesetzt hatten und Harry wieder neben mir stand.

Eigentlich hatte ich mir auf dem kurzen Weg hierher überlegt, dass ich es machen würde, wie es so oft in all diesen Büchern und Filmen war; Ich würde Harry einfach hier und jetzt vor den beiden küssen. Das würde sicher aussagekräftig sein.

Aber als ich jetzt so vor ihnen stand, begriff ich, wie seltsam es wäre, das zu tun. Wir lebten eben doch nicht in einem Film.

»Ich habe mir gedacht«, begann ich also, »dass ihr Zwei ein Recht auf...Wissen habt. Beste Freunde und so.« Ich überlegte, wie ich es sagen sollte, dann gab ich mir einen Stoß. »Harry und ich sind zusammen.«

Ich sah Harrys Mund aufklappen. Anstelle des Kusses nahm ich seine Hand und drückte sie.

»Whoa«, machte Niall. Er sah mich an, dann Harry und wieder mich. »Whoa«, sagte er wieder, nur dass sein Gesicht dieses Mal einen triumphalen Ausdruck zeigte, er hob grinsend die Hand und Liam schlug ohne jede Absprache bei ihm ein.
»Wir haben's geschafft!«, verkündete Niall und fiel Liam um den Hals, als wäre ihr gesamtes Leben auf diesen Moment hinausgelaufen.

Nachdem Niall Liam losgelassen hatte, grinsten sie einander an.
»Hat ja auch lange genug gedauert.«

Harry lehnte sich zu mir herüber. »Was war das?«, fragte er leise mit dem Mund an meinem Ohr. »Ich hätte nicht erwartet, dass du...das tust.«

»Das war ich, wie ich unseren besten Freunden von uns erzählt habe, weil ich schon nach anderthalb Tagen genug von der Geheimhaltung habe.« Meine Lippen streiften seine Wange. »Ich bin dabei, mich schrecklich zu verlieben.« Ich konnte mein Lächeln genauso wenig zurückhalten wie er seines. Es fühlte sich gut an, solche Dinge zu sagen, ehrlich mit ihm zu sein. »Ich verliebe mich.«, sagte ich wieder und hätte ihn richtig geküsst, stünden wir nicht vor Liam und Niall.

Plötzlich stand Niall auf, als wäre ihm etwas eingefallen. »Darf ich mal?«, fragte er mich und entwand mir schon Harrys Hand. Ich nickte erst in dem Moment, als Niall Harry schon fest in die Arme geschlossen hatte.

Ich konnte sehen, wie sofort alle Anspannung von Harry in Nialls Armen abfiel. Wenn etwas ihn über die letzten beiden Tage beschäftigt haben sollte, dann war es jetzt Geschichte. Seine Erleichterung schien den Raum aufzuhellen. Harry hatte es Niall erzählt, keine Lügen mehr vor seinem besten Freund.

Irgendwann ließ Niall ihn wieder los und als hätten sie es abgesprochen, sagten Liam und Niall wie aus einem Mund: »Erzählt uns alles!«

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