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Harry

Wie konnte ein Mensch nur so viel Pech haben wie ich? Ehrlich. Das war doch langsam nicht mehr normal.

Es war so schwer gewesen, diesen Plan von Liam durchzuziehen – ja, ich hatte ihn vielleicht nicht ganz durchgezogen, aber ich hatte doch ziemlich lange durchgehalten. Und das Beste: es hatte geklappt! Wofür ich Liam übrigens wirklich dankbar war.
Wie auch immer das funktioniert hatte; Louis hatte es irgendwie begriffen. Und so haben wir aufgehört uns zu streiten. Wir haben uns sogar ziemlich gut verstanden.

All das was ich vorher als so unglaublich nervig empfunden hatte, sah ich jetzt ganz anders – und ihm schien es ähnlich zu gehen. Sein aggressiver Sarkasmus war plötzlich lustig und ich konnte in seinen Augen sehen, dass ich ihn mit den meisten meiner seltsamen Eigenarten nicht mehr reizte, sondern einige von ihnen ihn sogar zum Lächeln oder Lachen brachten.

Das Beste war aber gewesen, dass es einfach viel entspannter war zwischen uns. Streiten kostet Energie, Hass kostet Ausdauer. Und das hatten wir in den Griff bekommen. Die Woche bis Freitag war wirklich gut gewesen. Und irgendwie hatte ich sogar das mit meinem schlechten Gewissen in den Griff bekommen – auch wenn Louis mir unzählige Male hatte beteuern müssen, dass er nicht mehr wütend war.

Es war alles super gewesen. Und dann? Kam das.

Danke Louis. Mit zwei Worten alles wieder kaputt gemacht.

Wieso hatte er es auch durch den ganzen Raum schreien müssen?Meinetwegen konnte er soviel übers Küssen rumbrüllen wie er wollte, aber doch nicht in Verbindung mit meinem Namen!

Also, das hört sich jetzt so an, als würde ich den Gedanken von einem Kuss mit Louis ablehnen – was vielleicht nicht ganz der Wahrheit entsprach – aber es ging ganz einfach darum, dass er damit die ganze angenehme Stimmung zwischen uns wieder zerstört hatte.
Denn auch wenn er sich in einer einfach nur seltsamen Rede selbst erklärt hatte und ich jetzt wusste, dass Liam derjenige war, der Louis, mich und küssen miteinander verbunden hatte, war es nicht mehr zwischen uns wie es vorher gewesen war.

Es war ein Monat vergangen seit dem Vorfall beim Essen. Es war jetzt schon November und draußen wurde es immer kälter. Ich hoffte, dass es vielleicht bald den ersten Schnee geben würde.

Der Kies knirschte unter meinen Füßen, während ich den Weg entlanglief. Mein Atem bildete kleine weiße Wölkchen in der kalten Luft.

»Harry!«, keuchte Niall hinter mir. »Warte auf mich. Ich...bin...nicht so...schnell.«
Ich schüttelte Augen verdrehend den Kopf und verlangsamte mein Laufen. Heute war Sporttag – den hatten wir immer einmal in drei Wochen – und Niall hatte vorhin einfach viel zu viel gefrühstückt. Und jetzt lief er schnaufend mit etwa zwanzig Metern Abstand zu mir, obwohl wir sowieso schon weit hinter unseren Mitschülern lagen.

Trotz meines langsamen Laufens dauerte es noch eine Weile, bis Niall mich endlich eingeholt hatte. Er stützte überanstrengt seine Hände in die Hüfte und sein Gesicht war rot. Niall war nie besonders sportlich gewesen – eher im Gegenteil – aber seine äußerst ausgeprägte Liebe zum Essen machte es ihm manchmal noch schwerer.
Ehrlich gesagt würde ich locker mit der Gruppe weit vor uns mithalten können, aber wozu waren Freunde denn da? Also lief ich ganz hinten mit Niall.

Grinsend schüttelte ich den Kopf.
»Du klingst wie ein Walross, Ni!«, sagte ich belustigt und dann wurde mir bewusst, dass ich eigentlich keine Ahnung hatte, wie ein Walross klang. Aber sicherlich war Nialls atemloses Schnaufen nicht weit davon entfernt.

»Sag mir, dass ich auch wie eines aussehe und ich köpfe dich, Harry Styles.«, knurrte er beleidigt und ich musste über seine schlechte Laune lachen. Er warf mir nur einen wütenden Blick dafür zu.

»Kennt man in Irland keinen Sport? Oder warum kann meine einbeinige Katze schneller laufen als du?«, erklang plötzlich Louis' Stimme hinter uns und ich wandte den Kopf. Er und Liam liefen nebeneinander und hatten ein deutlich schnelleres Tempo drauf als Niall und ich. Nach wenigen Sekunden liefen sie neben uns.

»Halt die Klappe, Tomlinson.«, keuchte Niall mit gezwungener Ruhe.

»Ja, ich werde die Klappe halten.«, erwiderte Louis mit zuckersüßer Stimme. »Und stattdessen weiterlaufen. Wir haben euch gerade überrundet, ist dir das aufgefallen?«
Ich sah, wie Niall seine Hände zu Fäusten ballte und schon zu einer wutentbrannten Antwort ansetzte, aber ich hörte ihm nicht zu, sondern sah zu Liam, der mich auch ansah.

Er lächelte mich an, deutete auf Niall und Louis und formte mit den Lippen ein ›Lass die beiden doch streiten‹, was mich auch lächeln ließ.
Das war das einzig Gute, was sich gehalten hatte. Liam und ich hatten unsere Zeit der Distanz irgendwie überwunden und verstanden uns jetzt ziemlich gut. Nur machten wir eigentlich nicht viel zusammen, weil Louis irgendwie zwischen uns stand. Ein Grund mehr, warum ich diese komische, unangenehme Atmosphäre zwischen Louis und mir gerne loswerden würde.

Niall und Louis stritten weiter und schienen in ihrer eigenen kleinen Welt der Zanksucht zu sein und so bemerkten sie nicht, dass Liam und ich uns von ihnen trennten, schneller wurden und so einige Meter vor ihnen liefen. Louis hatte sich inzwischen an Nialls Schneckentempo angepasst.

»Ich halte das nicht mehr aus, Liam.«, seufzte ich. »Die beiden werden niemals vernünftig miteinander reden können. Bevor die Mittagspause anfängt, haben sie sich wahrscheinlich schon umgebracht.«

Liam schüttelte den Kopf. »Das habe ich bei euch beiden auch gedacht. Louis und dir. Und ihr habt euch trotzdem eine Woche lang super vertragen.«

»Ja, bis du beschlossen hast, über Küsse zu reden.« Ich sah ihn vorwurfsvoll an, weil er ja irgendwie daran schuld war. Auch wenn ich ihm nicht wirklich böse war.

Er zuckte mit den Schultern. »Ich habe eben gedacht, dass ihr schon bereit dafür wart, einen Schritt weiter zu gehen. Du weißt schon; in eurer Hass-zu-Freundschaft-Beziehung.«

Ich runzelte die Stirn. »Was soll das denn jetzt heißen?«
Liam rollte einfach übertrieben enttäuscht die Augen – was mich auch nicht klüger machte. Liam würde ich wahrscheinlich nie so richtig verstehen.

Plötzlich strahlte er übers ganze Gesicht. Seine Augen leuchteten.
»Ich hab's!«, rief er und ich hatte irgendwie das Gefühl, dass er gar nicht mit mir sprach. »Ich hole mir Niall mit ins Boot, dann ist alles geregelt!«

Skeptisch sah ich ihn an, weil ich gar nichts kapierte. Euphorisch warf Liam die Hände in die Luft.
»Wenn ich Niall dafür begeistern kann, wird er sich nicht mehr mit Louis streiten und wenn die beiden nicht mehr streiten, können wir uns auf euch beide konzentrieren! Es wird perfekt! Harry, ich bin ein Genie!« 

Ich starrte ihn nur an. Liam hatte so schnell gesprochen, dass ich in dem Gewirr der Namen nicht mehr durchgesehen hatte. Aber bestimmt konnte es mir auch egal sein.

Nach dem Mittag trennte ich mich von Niall, der in sein eigenes Zimmer ging um sich umzuziehen und ich selbst ging weiter, um das Gleiche zu tun. Normalerweise hätten wir unsere Sportsachen nicht umziehen müssen, weil es nach der anderthalbstündigen Pause weiter mit dem Sport ging, aber es hatte kurz vor der Pause angefangen zu regnen und wir waren ziemlich nass geworden.

Als ich in unser Zimmer kam, war Louis auch schon da. Er stand mit dem Rücken zu mir und zog sich gerade sein enges Sportshirt über den Kopf. Ich musste lachen, als der Polyester des Shirts Louis' federige Haare kreuz und quer zu Berge stehen ließ.

Als er mich hörte, drehte er sich überrascht zu mir um und sah mich fragend an. Ihn aber jetzt von vorne mit den aufgeladenen Haaren zu sehen, die wild in alle Richtungen abstanden, ließ mich nur wieder losprusten.

»Was?« Er klang beinahe beleidigt, während er die Augenbrauen hochzog und mich ziemlich ratlos und irgendwie vorwurfsvoll ansah. Ich schlang einen Arm um meine Taille und biss mir auf die Lippe, um das Lachen unterdrücken zu können. Ich spürte die Lachtränen, die in meinen Augen schimmern mussten. Gezwungen sah ich auf den Boden, um seine Haare nicht zu sehen.

»Nichts«, sagte ich mit breitem Grinsen, das Louis zweifellos verriet, dass nicht Nichts war.

»Wenn nichts ist, dann sieh mich an. Ich mag dich nicht gut kennen, Harry Styles, aber ich weiß genau, dass du mich nicht anlügen kannst, wenn du mir in die Augen siehst.« Na toll. Schwachstelle. War das denn wirklich so offensichtlich?

Aber das würde ich ihm nicht gönnen. Ich konnte das schaffen! Ihm ins Gesicht lügen.
Langsam hob ich meinen Blick und zwang mich ruhig zu bleiben. Aber sobald Louis' statisch aufgeladenen Haare in meinem Blickfeld auftauchten, musste ich sofort wieder kichern. Dann gab ich es auf.

»Deine Haare!«, kicherte ich begeistert. Louis drehte sich zum Fenster um, damit er sein Spiegelbild im Glas sehen konnte. Unbeeindruckt drehte er sich wieder zu mir, strich sich einmal über die Haare, sodass sie wieder normal aussahen und zog die Augenbrauen erneut in die Höhe.
Ich kicherte immer noch haltlos vor mich hin.

Plötzlich breitete sich ein offenes Lächeln auf seinen Lippen aus.
»Du bist so ein Kind, Harry.«, sagte er kopfschüttelnd und mit dem ehrlichsten Lächeln, das ich bei ihm bisher gesehen hatte. »So kindisch.«

Sein Lächeln ließ auch mich lächeln und langsam bekam ich mein Kichern unter Kontrolle.
Louis dreht sich wieder weg und nahm einen Pullover von der Lehne des Schreibtischstuhls. Mir fiel auf, dass sein nackter Rücken wirklich gut aussah. Also wirklich gut. Er drehte sich wieder um und ehrlich gesagt sah er von dieser Seite noch besser aus. Ich hatte keine Ahnung, ob er irgendwie hobbymäßig Sport gemacht hatte oder so, als er noch in London gelebt hatte. Aber Muskeln hatte er auf jeden Fall.
Ehrlich gesagt wusste ich nicht genau, wie ein guter Körper aussehen musste, aber Louis' war sicher ein ziemlich guter.

»Darf ich mich jetzt anziehen?«, riss Louis mich aus meinen Gedanken.

»Hm?«, machte ich und sah ihm jetzt in die Augen.

»Ich habe gefragt, ob ich mich jetzt anziehen darf? Oder brauchst du noch eine Weile, um meinen Oberkörper zu studieren?«

Ich lief sofort knallrot an. Ich konnte mich selbst zwar nicht sehen, aber die starke Hitze meiner Wangen verriet es mir.

»Tut mir leid.«, murmelte ich leise und sah auf meine Füße. Aber Louis lachte nur und zog sich den Pullover über.

»Keine Sorge, Harry. Ich kann's dem schwulen Jungen nicht verübeln.« Lachend ging er an mir vorbei und verließ das Zimmer. Ich blieb allein zurück und war ein wenig überfordert mit Allem.

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