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• 18 •

Louis

Am nächsten Morgen wurde mir äußerst klar, dass die letzte Nacht ausschließlich Schauspiel gewesen war. Ich hatte zwar keine Beweise dafür, aber jetzt, wo ich wieder richtig wach war, wurde mir einfach bewusst, dass Harrys Erstickungsanfall komplett unrealistisch gewesen war.
Ich meine, er hat geschlafen und wir hatten das Fenster geöffnet. Da erstickte man nicht eben mal so.
Aber ich musste zugeben, dass es eine wirklich clevere Idee gewesen war. Er hätte mich fast gekriegt. Fast.

Als ich aufstand, hatte Harry gerade wenige Minuten vorher das Zimmer verlassen – ich hatte nicht gleichzeitig mit ihm aufstehen wollen, also hatte ich weiterhin so getan, als würde ich noch schlafen.

Leider lief ich Harry (und Niall) dann trotzdem noch über den Weg. Niall versuchte offensichtlich, das Schauspiel von letzter Nacht noch aufrecht zu erhalten, indem er mit wütendem Blick etwas mit ›fast Harry umgebracht‹ murmelte. Ich hatte ihn nur verächtlich angesehen.
Doch seltsamerweise hatte Niall aus heiterstem Himmel dann einen Ausdruck von Triumph aufgesetzt.

»Das Wetter ist nicht gerade gut heute. Stell dir nur mal vor, man müsste den ganzen Tag draußen verbringen!«, er hatte geklungen wie der Teufel selbst und ich hatte gar nichts kapiert. Aber Harry hatte ihn sofort angestarrt, als wäre er irre und hatte seinen besten Freund mit sich von mir weg gezogen.
Das waren wirklich Spinner. Totale Idioten.

Jetzt frühstückte ich. Harry hatte am Montag wirklich nicht gelogen. Das Frühstück am Wochenende war gut. Und im Vergleich zu dem, was ich die letzte Woche gefrühstückt hatte – trockenes Brot und eindeutig zu schwach gezuckerte Cornflakes – war das, was es gestern und heute Morgen gab, ein Festmahl.

Keine Ahnung wieso, aber Liam tauchte einfach nicht auf. Es war nicht so, als hätte ich mich mit ihm zum Frühstück verabredet oder so, aber eigentlich hatten wir immer zusammen gegessen. Und bei der exakt angepassten Anzahl der Stühle fiel es mehr als auf, dass der neben mir leer war. Aber Liams Stuhl war nicht der einzige Unbesetzte. Auch der neben Niall, auf dem für gewöhnlich Harry saß, war leer. Aber wo der war, interessierte mich wirklich nicht.
Ich rührte gelangweilt mit dem Löffel in meinem Porridge. Sirup, Zimt und Nüsse – so aß ich meinen Porridge seit ich klein war.

Langsam wurde mir bewusst, dass Liams Abwesenheit wirklich viel ausmachte. Wieso kam er überhaupt nicht? Er hatte gestern schon nichts gefrühstückt. Hatte er jetzt eine Anti-Frühstück-Diät begonnen? Hoffentlich nicht. Essen war wirklich langweilig ohne Gesellschaft.
Und wieder fragte ich mich, wo Liam bloß war.

Harry

»Ich weiß nicht, ob ich das wirklich tun will, Liam. Vielleicht ist es doch keine so gute Idee«, gab ich zu und klopfte unruhig mit den Fingern auf seinem Schreibtisch. Bittend sah ich ihn an. Aber er schüttelte bestimmt den Kopf.

»Nein, Harry, ich dulde keine Rückzieher.«, sagte er entschlossen und sah mich vorwurfsvoll an. »Wir werden es durchziehen. Es ist doch ganz simpel! Wir sperren Louis aus und dann hat er es begriffen; dass er Krieg führen will, ist absoluter Schwachsinn! Es wird schon nicht so schlimm, Harry. Vertrau mir, das wird klappen. Würde ich nicht an den Plan glauben, würde ich nicht zwei Tage hintereinander das Frühstück sausen lassen. Wohlgemerkt das Wochenends-Frühstück, das so ungefähr das Beste ist, was es in diesem Internat gibt!« Er setzte ein optimistisches Lächeln auf und nickte mir aufmunternd zu. »Du wirst sehen, Harry, das war eine gute Entscheidung.«

Und weil ich nicht wirklich die Kraft und den Willen hatte, mit ihm zu streiten, nickte ich einfach. Also würden wir es tun.

Liam hatte mir alles zehnmal erklärt und ich hatte es dann Niall eingetrichtert. Und ich hatte den Plan so geändert, dass Niall das Aussperren übernahm – was er mit größter Freude tat. Ich war entweder zu gutmütig oder zu feige, um es selbst zu tun. Welches von beiden es war, darüber wollte ich eigentlich nicht unbedingt nachdenken.

Und jetzt saß ich hier und wartete. Das Fenster hatte ich weit aufgerissen und lehnte mich halb hinaus, um die Tür unten, die auf das weite Grundstück hinter dem Internat führte, zu sehen. Dort würde Louis gleich von Niall ausgesperrt werden. Und dann käme er nirgendwo mehr rein, denn die große Eingangstür vorne bekam man von außen nicht auf und die Hintertür würden Niall und ich bewachen, damit niemand auf die Idee käme, rauszugehen und Louis damit die Tür zu öffnen – auch wenn die Wahrscheinlichkeit ziemlich gering war, denn es regnete leicht.
Ich strich die Holzmaserungen des Fensterbrettes nach, um mich von meinem schlechten Gewissen abzulenken.

Ich fühlte mich schon jetzt schrecklich. Das wurde auch nicht durch Liams Predigten, dass das der einzige Weg war, besser. Und erst recht nicht durch Nialls Rachelust und Schadenfreude.

Ich war vorhin schon kurz davor gewesen, ihn in den ganzen Plan einzuweihen und ihm zu erzählen, dass ich (beziehungweise Liam und ich) das hier nur machten, damit Louis dann begreifen würde, dass dieser ganze Streit übertrieben war und keinen Sinn hatte.
Aber dann hatte ich es mir anders überlegt. Niall würde bestimmt nicht mehr mitmachen, wenn er es wüsste. Und ich war ganz froh über seine Hilfe.

Als die Tür unten zuknallte, hörte ich das dumpfe Geräusch abgeschwächt sogar hier oben. Erst sah ich Louis nicht. Schnell hörte ich ihn aber.
Seine wütenden Schreie und die Flüche wurden großteils vom Regen geschluckt, aber ich hörte genug, um mich wie der schlechteste Mensch auf dieser Welt zu fühlen.

Nach etwa fünf Minuten – inzwischen hielt ich mir sogar die Ohren zu, weil ich Louis nicht hören wollte – trat Louis dann so weit vom Gebäude weg, dass ich ihn sehen konnte. Von hier aus war er wirklich klein und ich war froh, dass ich seine Mimik fast nicht erkennen konnte.

Schnell nahm ich die Hände von den Ohren, denn gleich würde der Moment kommen, für den ich überhaupt hier sitzen musste.
Und es dauerte wirklich nicht lange, bis Louis nach wenigen Sekunden des Suchens unser Fenster ganz hinten an der Fassade des Hauses fand. Das Fenster, in dem ich saß.

Niall hatte mir eingeprägt, dass ich, wenn ich Louis schon nicht selbst aussperrte, ihn unbedingt wissen lassen musste, dass ich es war, der hinter all dem steckte. Damit er wusste, dass ich nicht einfach mit mir spielen ließ. Das sagte Niall zumindest.

Also saß ich hier und tat, was er mir gesagt hatte. Sobald er mich ausgemacht hatte, verschränkte ich genugtuend die Arme vor meinem Körper und setzte mein bestes schadenfrohes Lächeln auf.

»HARRY EDWARD STYLES!«, rief er offensichtlich so laut er konnte und ich roch seine Wut förmlich. Bevor ich irgendetwas falsch machen konnte, rutschte ich einfach vom Fensterbrett und verschloss das Fenster. Angespannt ließ ich den triumphalen Ausdruck wieder fallen. Denn mir war ganz und gar nicht nach Triumph zumute.

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