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Ehrlichkeit ist gut, richtig?

Ihr habt keine Ahnung, wie lange ich dafür gebraucht habe, dieses Kapitel zu schreiben. Nicht, weil es lang ist. Weil ich durchgedreht bin.

Und ihr habt keine Ahnung, was für eine Folter es war, es zur Kontrolle überzulesen... Nicht weil es lang ist. Weil ich durchgedreht bin.

(Jetzt könnt ihr sehen, dass ich euch einen Gefallen damit getan habe, dieses Kapitel für Ewigkeiten hinauszuschieben. Lest es einfach nicht. Tut es euch nicht an. Tut es mir nicht an. Bitte.)

Louis

»Hätte ich gewusst, dass du so gut kochen kannst, wären wir nicht in all die Restaurants gegangen.« Mit einem Anflug von Trägheit lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück.

Harry lachte. Sein Gesicht strahlte, als wäre die Sonne in seinem Lächeln untergegangen. »Ich habe Kochen in der Küche gelernt, deren Essen du so sehr liebst. Natürlich magst du es.«

Mit meinem Zeigefinger fuhr ich die Wölbung des weißen Geschirrs entlang und leckte ihn genüsslich ab. Die letzten Überreste der für mich undefinierbaren – aber eindeutig himmlischen – Sauce, die Harry mit seinen gefüllten Auberginen serviert hatte, zerlief auf meiner Zunge. Ich hatte nicht gewusst, dass unförmiges, violettes Gemüse so gut schmecken konnte. »Wieso machen sie sowas nicht im Internat?«, fragte ich, die Antwort ganz genau kennend. Es machte einen Unterschied, ob man für zwei oder für hundert Menschen kochte.

»Wenn du magst, können wir im Internat zusammen kochen. Ich habe eine eigene Ecke in der Küche. Aber wir dürften nicht im Speisesaal mit den anderen essen. Das würde Eve nicht gefallen. Sie wäre dagegen, dass wir dem Rest der Schüler etwas voressen, das es für sie nicht gibt.«

Ich konnte nur schmunzeln. Es war nicht möglich, dass Harry wirklich dachte, es könnte mich stören, unser selbstgemachtes Essen ganz alleine mit ihm zu essen. Vielleicht könnten wir uns in den Sternsaal schmuggeln. Wahrscheinlich war nicht mal schmuggeln notwendig; wieso sollte Harry um Erlaubnis fragen müssen? »Irgendwann werde ich mich für deine wunderbaren Kochkünste revanchieren, Haz. Es gibt allerdings nur ein einziges Gericht, das ich auf die Reihe kriege. Alles andere birgt zu große Gefahren für mich und meine Mitmenschen.«

Harry fuhr kreisend den Rand seines Weinglases entlang, in dem allerdings nur Limettenwasser sprudelte. Ich hatte keinen Wein servieren wollen. Nicht heute Abend. »Das ist albern, Louis. Jeder kann kochen.«

Grinsend stieß ich Harrys Bein unter dem Tisch mit meiner Fußspitze an. »Wie viel bezahlt Disney dir, um das zu sagen?«

»Keinen Penny.«, versicherte er zwinkernd.

»Stimmt ja.«, winkte ich ab und schob langsam meinen Stuhl zurück. »Ich hab schon wieder ganz vergessen, dass der werte Selley keine Geldnot hat.«

»Styles.«, stellte er klar.

»Ja, ja, ja.« Ich stapelte unsere Teller auf meinen Unterarm. War das eine gute Idee? Höchstwahrscheinlich nicht. »Also. Kein Geld von Disney. Dann also eine kleine Ratte, die sich in deinen hübschen Locken versteckt und deine Bewegungen steuert?«

»Nein.« Auch Harry belud sich mit Geschirr. Wir schienen ambitioniert zu sein, alles mit einem Mal in die Küche zu bekommen. »Ich bin allergisch auf Tierhaare.«

Überrascht hob ich die Augenbrauen. »Echt jetzt?« Sein Lachen verriet ihn zu früh. »Du wirst besser im Lügen, Harry Styles!«

Mit seinem Rücken hielt er mir die Tür in die Eingangshalle auf. »Ich werde nicht besser im Lügen! Du wirst nur leichtgläubiger. Seit du das mit der Adelsfamilie und so weiter weißt, kaufst du mir alles ab.«

Empört schürzte ich die Lippen. »Vielleicht sollte ich diese ganze Vertrauens-Sache nochmal überdenken.«

Anstatt zu antworten, überholte Harry mich mit seinen vollen Armen. Obwohl sein Frachtgut noch größer als meines war, wackelte er sehr viel weniger unbeholfen als ich in Richtung Küche.

Skeptisch runzelte ich die Stirn. »Was ist mit deiner Tollpatschigkeit passiert, Haz?«

Ein paar Meter vor mir konnte ich seinen Hinterkopf in eine leichte Neigung gehen sehen. »Habe ich all die Zeit nur vorgetäuscht.« Er drehte sich zu mir um und zwinkerte mir spielerisch zu, während er einige Schritte rückwärts lief. »Frag ›wozu?‹!«

»Das muss ich nicht.« Ich holte zu ihm auf, sodass er wieder vorwärts laufen konnte. »Ich weiß, wozu. Um zu verstecken, dass dir in deiner aristokratischen Erziehung beigebracht wurde, mit perfekt geradem Rücken und Krone auf dem Kopf herumzulaufen.«

»Das war nicht, was ich sagen wollte, Louis.«, seufzte er enttäuscht über seinen von mir verpfuschten Plan.

Ich fühlte mich großzügig genug, ihm eine zweite Chance zu geben. »Was wolltest du sagen?«, fragte ich geduldig.

Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, dass ein Lächeln in seinen Mundwinkeln zuckte. »Du musst ›wozu?‹ fragen.«

Es war nicht ganz einfach, dem Bedürfnis, mit den Augen zu rollen, zu widerstehen. »Wozu hast du die Tollpatschigkeit vorgetäuscht, Harry?«, tat ich ihm also den Gefallen.

»Damit du dich in mich verliebst.« Er lächelte unschuldig und blinzelte doppelt.

»Ich nehme alles zurück. Du bist doch kein besserer Lügner geworden.« 

»Hey!«, beschwerte er sich und begann, sein Geschirr auf die Küchenanrichte zu stapeln. Ich tat es ihm gleich. »Okay, Louis, lass uns einen Deal machen.«

Neugierig beobachtete ich die Art, wie seine Finger sich einzeln um die weißen Teller schlossen, um sie in der Spülmaschine zu verstauen. »Was für einen Deal?«

»Du hörst auf, mich mit der Selley-Sache aufzuziehen. Dafür werde ich das mit dem Auto-Diebstahl nicht mehr erwähnen.« Mit einer stillen Aufforderung, mit meiner einzuschlagen, hielt er mir seine Hand entgegen.

Enttäuscht schüttelte ich den Kopf. »Mein naiver, kleiner Harry-«

»Großer Harry«, berichtigte er. »Großer Harry.«

»Ja, schon klar. Verstanden.« Ich schloss die volle Spülmaschine. »Mein naiver, klitzekleiner Harry; erstens weiß ich nicht, wie du annehmen kannst, es würde mich stören, dass du mich immer wieder auf meine stolze Errungenschaft mit dem Auto meiner Eltern ansprichst. Und zweitens; um nichts in der Welt würde ich jemals aufgeben, dich damit aufziehen zu können, dass du mir vorenthalten hast, dass du in einem Schloss aufgewachsen bist.«

»Kein Schloss.«, erklärte er, wenig beeindruckt von meiner Verweigerung seines Deals.

Kurzerhand lehnte ich mich vor und küsste ihn gegen die harte Anrichte in seinem Rücken auf die Lippen, die auch ohne Wein warm und rot waren. Überrascht gaben sie meinem Kuss nach, Harrys Zungenspitze traf meine limettensauer. Meine flache Hand fand die sanfte Kurve seiner Taille.

»Keine Zurückhaltung, London-Lou?«, hauchte Harry warm in meinen Mund, bevor er mein Gesicht umfasste, um mich weiter zu küssen.

Ich schüttelte leicht den Kopf und schmiegte meine Nase an seiner. »Wenn du mich beim Sex London-Lou nennst...«

»Sex, hm?«, flüsterte Harry und lehnte sich ein Stück weiter zurück, sodass ich ihm folgen musste, um unsere Lippen wieder aufeinanderlegen zu können. »Was dann?«

»Wann?«, fragte ich, ohne allzu große Verwirrung zuzulassen.

»Wenn ich dich beim Sex London-Lou nenne. Was dann?« Mit seinem Daumen fuhr er den Haaransatz in meinem Nacken nach. Von der sich ausbreitenden Gänsehaut geleitet, neigte ich meinen Kopf dem Druck der Berührung entgegen. »London-Lou.«

Ich nahm einen tieferen Atemzug als die letzten, die alle nur nach Harry geschmeckt hatten. »Dann werde ich mir irgendetwas einfallen lassen müssen, das dich zum Schweigen bringt.« Wieder küsste ich ihn.

Doch dieses Mal begann er, mit offenem Mund gegen meine Lippen zu lachen. Empört lehnte ich mich soweit zurück, dass ich ihn missbilligend ansehen konnte. Das gab ihm allerdings nur die Möglichkeit, sich vornüber zu beugen und mit der Stirn gegen meine Brust weiterzukichern.

»Harry?«, fragte ich vorwurfsvoll.

»Das hört sich an, als würdest du mich umbringen wollen.« Sein Gesicht konnte ich nicht sehen, aber ich wusste, wie es sich anhört, wenn er grinste.

Enttäuscht trat ich einen Schritt zurück. Tadelnd schüttelte ich den Kopf. »Du hast noch eine Menge zu lernen, Haz.« Ich griff nach seiner Hand und verflocht unsere Finger miteinander. »Komm mit.«

Bereitwillig ließ er sich von mir aus der Küche auf die Treppe ziehen. Natürlich. Wir wussten, wohin es ging.

»Ich muss auf dieser Treppe immer an den Kaninchenbau denken.«, berichtete er wie beiläufig, aber mit dem Unterton summender Aufregung. »Dass du Alice gespielt hast.«

Nur eine Sekunde lang wand ich ihm den Kopf zu. »Disney bezahlt dich also doch.«

Durch den dünnen Stoff meines T-Shirts hindurch spürte ich einen Kuss zwischen meinen Schulterblättern. »Ich würde dich gerne in einem blauen Kleidchen sehen.«, ignorierte Harry meinen Kommentar mehr oder weniger. Für meinen Geschmack klang seine Stimme einen Tick zu träumerisch. »Es würde sehr gut zu deinen Augen passen.«

»Tja, Harry, ich bin mir sicher, eine Menge Leute würden mich gerne in einem blauen Kleidchen sehen«, ich zog ihn um den obersten Pfeiler des Treppengeländers in Richtung meines Zimmers, »aber man kann nicht immer haben, was man sich wünscht.«

»Darf ich dich zitieren?«

Meine Hand lag bereits auf der Klinke meiner Zimmertür, aber ich blieb stehen. Stirnrunzelnd drehte ich mich zu Harry um. »Was?«

»Ich will dich zitieren.«, er räusperte sich theatralisch. »›Lass mich die Wünsche erfüllen, die sich erfüllen lassen.‹ Und zur Erläuterung ein anderer meiner Favoriten: ›So funktionieren Geburtstage.‹«

Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen wollte. Harry konnte seine Gesprächigkeit bewusst einsetzen. »So sehr ich auch innerlich darüber den Verstand verlieren will, dass du in Erwartung von Sex beginnst, von mir in Kleidern zu reden... Ich besitze kein blaues Kleidchen. Also fällt dieser Wunsch im
Moment wohl in die Kategorie ›nicht erfüllbar.‹ Außerdem werden wir noch genügend Zeit dafür haben, über Kinks zu reden, nachdem wir unser erstes Mal hatten.«

Zu meiner Überraschung färbten Harrys Wangen sich nur in einem fast unmerklichen Rosa. Wir wussten beide, dass er nicht wirklich darauf angespielt hatte. Sein Blick fiel auf die Tür, als könnte er durch sie hindurch in mein Zimmer sehen. Zu langsam realisierte ich, was ihm durch den Kopf gehen musste. Es war die gleiche Situation wie gestern. Ich wusste nicht, wie leicht sich Flashbacks triggern ließen.

»Keine einzige Kerze ist hinter dieser Tür.«, versicherte ich ruhig. Ich konnotierte nicht. Wenn es zu viel für Harry wäre, dann würde ich nicht auch nur einen Finger rühren.

Harry sagte nichts. Er nickte nicht. Sein Gesicht war unlesbar, denn er selbst schien nicht zu wissen, was er dachte. Aber dann klärte sich sein Gesichtsausdruck. Entschlossen legte er seine Hand auf meine und drückte so die Klinke hinunter und die Tür auf.

Es erwarteten uns keine Kerzen. Keine Flammen, kein stehender Rauch. Harry atmete. Ich küsste ihn. Mit den Händen auf seiner Hüfte manövrierte ich ihn langsam zum Bett. Die Tür konnte ich leise klickend mit meinem Fuß schließen.

Als wäre mein Bett für diesen Moment konstruiert worden, knickten Harrys Knie auf perfekter Höhe ab und er landete sitzend auf der Matratze. Ich lehnte mich ihm entgegen, um ihn härter zu küssen. Es gibt einen Punkt am Gaumen einer anderen Person, der nur nach ihr schmeckt. Der Geschmack von Harrys Mund war nicht das erste, in das ich mich verliebt hatte. Aber es war nicht das letzte gewesen.

Wärme überspülte mich schwer wie flüssiges Metall. Mit gespreizten Beinen kniete ich mich über Harrys Schoß. Sein Atem setzte für einen Moment aus, als ich mein ganzes Gewicht auf seine Oberschenkel sinken ließ. Mit den Fingerspitzen fuhr ich die spürbar bebenden Seiten seines Hals entlang. Als Antwort darauf schien seine Zunge meine verknoten zu wollen.

Ich ließ mich seitlich von Harrys Schoß gleiten. Sein Gesicht folgte meinem wie ein Magnet, aber ich gab seine feuchten Lippen frei. Ich krabbelte zur Bettkante und knipste das gedämpfte Nachtlicht an. Noch machte das keinen Unterschied. Die Sonne stand über dem Horizont. Nicht mehr lange, und wir würden Sommer haben. Mir wurde bewusst, dass ich die Konturen von Harrys Wangen noch nie von einer abendlichen Sommersonne weichgezeichnet gesehen hatte.

»Bist du bereit, Harry?« Ich sah ihn ruhig an, während ich meine Socken mit Fersen in der Luft von meinen Füßen streifte.

Harry rutschte ein Stück näher zu mir. Wieder versuchte ich, sein Gesicht zu lesen. Er war zu schön, um wahr zu sein.

»Kann man wirklich bereit sein«, er musterte meine Nase, »für etwas, das man noch nie gemacht hat?«

Ich bemühte mich, eine ehrliche Antwort auf diese Frage finden. »Ich weiß es nicht.«, gab ich schließlich zu. Ohne hinsehen zu müssen, zog ich meine Nachttischschublade auf. Meine Finger fanden die Besorgungen der Osterferien darin von alleine. Ich schloss die Schublade wieder und legte Kondom und Gleitgel neben mir auf die Bettdecke.

Harry wandte seinen Blick nicht von mir ab. Ich rutschte so nah an ihn heran, dass unsere Knie sich berührten. »Vielleicht«, versuchte ich es nochmal, »kannst du nicht bereit dafür sein, es zu tun. Aber du kannst bereit sein, es zu erleben. Verstehst du? Bereit dafür sein, es zu versuchen.«

Seine Finger fanden das Gleitgel. Er hielt die matte Tube auf Höhe seines Gesichts. Die grünen Augen inspizierten die kursive Schrift. Ich konnte mich nicht daran erinnern, je etwas Perfekteres gesehen zu haben. »Ich glaube, das sind leere Worte, Louis.« Er platzierte sein Untersuchungsobjekt zurück auf der Decke. »Aber ich schätze, ich weiß, was du meinst. Und falls dir das hilft; ich bin bereit, es zu erleben.« Er griff nach meiner Hand und küsste meine Fingerknöchel. »Es zu versuchen.«

Ich nickte, weil ich glücklich war. Lächelnd küsste ich Harrys Unterlippe. Ich küsste seinen Wangenknochen und die schwache Kurve seiner Augenbraue.

»Bist du bereit, Louis?«, hauchte Harry gegen die Haut meines Halses. Ich wollte mich in einen Kokon seines Atems hüllen.

»Für etwas, das ich noch nie getan habe?« Ich ließ meine Zunge über seine Lippen fahren. »Es gibt nur einen Weg, um das herauszufinden.« Sanft umfasste ich seine Schultern und drückte ihn in die Matratze in seinem Rücken. Die braunen Locken kringelten sich dick um sein Gesicht.

Harry stützte sich auf seinen Ellenbogen hoch, um mich wieder küssen zu können. Ich machte es ihm einfach, indem ich meinen Arm unter seinen ausgerichteten Schultern hindurch schob, um seinen Kopf zu stützen. Vielleicht war mein Hauptgrund dafür eher, dass ich jetzt seine Bewegungen unter Kontrolle hatte.

Regelmäßig hob sich seine Brust gegen meine. Sein Atem war meiner auf unseren Zungen. Ich ließ meine Finger in Harrys Haare fahren. Seine Lippen öffneten sich weiter. Die Wärme seines Mundes schien unendlich und so vertraut.

Plötzlich ließ Harry sich komplett zurück aufs Bett fallen. Unsere Lippen trennten sich schmatzend, mein Arm wurde unter Harrys Oberkörper begraben. Überrascht atmete ich zu viel Luft auf einmal aus.

Harry nutzte meine Überforderung, um sich auf die Seite zu rollen und mich zu sich auf die Matratze zu ziehen. Schon jetzt spürte ich, wie sich aufgestaute Erwartung in meinen Knochen langsam zu Verlangen umwandelte. Ich fuhr mit der Hand unter Harrys Shirt, denn ich musste mehr von ihm spüren. Obwohl seine Haut dort wärmer war als meine Finger, zuckte er nicht weg. Er drückte sich meiner Berührung entgegen.

Ich versuchte nicht, geduldig zu sein. Als Harry mit seinen Händen in meine Haare fuhr und ich küssend seine Lippen für die dünne Haut seines Halses aufgab, wusste ich, dass wir lange genug gewartet hatten. Zayn, ein langer Flur mit dünnen Wänden, Kerzen und natürlich meine verfluchten Eltern waren genug gewesen. Jetzt waren wir hier. Harry und ich, eine kleine Ewigkeit bis zu diesem Moment, der ein erster für mich und Harry werden sollte.

So zögerte ich nicht lange, als ich den unteren Saum von Harrys weinrotem Shirt höher schob, einen Teil der weichen Haut seines Bauches enthüllend, die so unberührt dalag. Mit meinen Daumen malte ich Kreise und ließ meine Zunge die Bewegung an seinem Hals kopieren, bevor ich mich sanft an den feuchten Stellen festsaugte. Seine Hüfte schob sich mir unangekündigt entgegen. Ich saugte entschlossener, bis Harrys Hüftknochen meinen leicht anstieß. Ein leises Keuchen löste sich von Harrys Lippen, zufrieden gaben meine seinen Hals frei. Ich küsste die zart verfärbte Haut haut sanft, bevor ich mich für eine Sekunde vorsichtig festbiss. Kurze Fingernägel gruben sich in meine Kopfhaut und dieses Mal war ich es, der das trockene Geräusch aus seiner Kehle nicht kontrollieren konnte.

»Lou?«, hauchte Harry leise und mit rauer Stimme. Ich umschloss seine Hüfte fester, in der Hoffnung, dass er sich nicht räusperte. Die Spannung seiner Muskeln vibrierte durch meine Fingerspitzen. »Ich liebe dich.«, setzte er mit ewig neuer Ehrlichkeit hinzu.

Lächelnd küsste ich ihn auf die perfekten Lippen. Angespannt zitterten sie, als meine Daumen auf seinen Hüftknochen tiefer wanderten. Ich fühlte das warme Blut längst in die gleiche Gegend meines eigenen Körpers schießen. Auf meinem Rücken rannen Harrys Fingerkuppen jetzt ebenfalls meine Wirbelsäule entlang dem Bund meiner Hose entgegen. Als er sich in dem festen Stoff verhakte und die Finger nach vorne unter meinen Bauchnabel fahren ließ, rollte ich ihn wieder auf den Rücken. Er atmete stoßartig aus.

Ich zog ihm das Shirt bis zu den Schultern hoch. Wie auf stummen Befehl hin stützte er sich auf seine Unterarme und fädelte sie nacheinander einzeln aus beiden Ärmeln heraus, bis ihm nur noch der runde Ausschnitt lose um den Hals lag. Doch anstatt uns beiden den Gefallen zu tun und Harry das Shirt endgültig über den Kopf zu ziehen, küsste ich seine Schlüsselbeine mit offenen Lippen. Wieder biss ich mich sanft in der dünnen Haut fest, von der ich ganz genau wusste, dass Harry dort besonders empfindlich war. Als er den Kopf nach Luft schnappend in den Nacken warf, verlor ich lange genug die Kontrolle über meinen Körper, um meinen Griff um Harrys Hüften grob genug werden zu lassen, dass seine Kinnlade überfordert fiel.

Sofort lockerte ich meinen Griff wieder. »Tut mir leid, Harry.«, beteuerte ich sofort. Meine Stimme war etwas atemlos, aber ich wusste, dass das keine Ausrede war.

Doch Harry schüttelte energisch den Kopf. Er stützte sich weit genug hoch, dass seine Locken meine Nasenspitze streiften. Er hatte die Lippen auf die Weise bittend geöffnet, die mir verriet, dass er sich nach meiner Zunge in seinem Mund sehnte. Aber ich drückte ihn zurück ins Kissen – und verfestigte den Griff um seine Hüfte wieder. Wenn es das war, was er wollte, konnte ich es ihm geben. Ein leises Stöhnen schwebte in die schwerer werdende Luft.

Ich wusste, dass ich meine Hose nicht viel länger anbehalten wollte. Oder könnte. Oder würde. Harrys Finger hatten jetzt den metallenen Knopf gefunden. Seine Küsse auf meiner Brust gaben mir das Gefühl, als würde meine Lunge sich zusammenziehen. Mit der Zunge erschuf ich eine feine, glänzende Linie auf Harrys linkem Schlüsselbein. Meine Nase kribbelte vom Stoff des Shirts um Harrys Hals. Es roch nach der geschmolzenen Butter des Abendessens und dem Zigarrenrauch der Frau, die sich als Winston Churchill verkleidet vor der Tür der No. 10 Adam Street fotografieren lassen hatte. Es war ein fremder Geruch an Harry. Aber in diesem Moment konnte ich mir nichts Besseres vorstellen. Es roch wie ein Harry, mit dem ich ein gemeinsames Leben hatte.

Ich zog ihm den weinroten Ausschnitt übers Gesicht. Gehorsam hob er leicht den Kopf, bevor auch er den Saum meines T-Shirts höher schob. Ich machte es ihm einfach und schlüpfte selbst aus dem viel zu überflüssigen Kleidungsstück. Als ich mich zurück zu ihm hinunterbeugte, fanden seine Finger sofort wieder den Bund meiner Jeans. Natürlich wusste er, worauf es jetzt hinauslaufen würde. Ich musste sie so schnell wie möglich loswerden. Wenn ich das allerdings Harrys wackeligen Fingern überließe, würde mich das stärker werdende Pulsieren in meiner Lendengegend möglicherweise umbringen.

Also nahm ich auch das in die eigenen Hände. Ein Klicken unserer Zähne gegeneinander war hörbar, als ich Harry wieder küsste und den Reißverschluss meiner eigenen Hose öffnete. Ich lehnte mich nur kurz zurück, um sie endgültig von meinen Beinen zu streifen. Den Blick auf meinen Schritt vermied ich aus dem simplen Grund, dass Harrys riesige, grüne Augen auf genau diesen Punkt fixiert waren, und ich wusste, dass ich nichts Besseres zu sehen bekommen würde als diesen Ausdruck. Schon bevor er schluckte, wusste ich, dass sein Hals trocken war.

In einer Welle überwältigte mich für eine Sekunde das größer werdende Verlangen, bis ich es in den Schultern und unter meiner Kopfhaut wabern spürte. Ich musste mich mit der linken Hand auf der Matratze abstützen, um mich nicht gegen Harrys Körper zu krümmen. Seine Augen wurden groß und meine Haut kribbelte unter dem Wissen, wie sehr Harrys Blick meinen ganzen Körper in sich aufsog. Der Anblick reichte, um mir ein weiteres unterdrücktes Stöhnen entfahren zu lassen.

Wie sollte ich das hier je überleben? Wie konnte ich Harry überleben, mit seiner makellosen Unschuld und dem Körper, dessen Macht über mich er niemals ganz begreifen könnte?

Ich knöpfte seine Jeans auf. Der Reißverschluss öffnete sich wie von selbst, denn längst füllte Harry den engen Stoff zu sehr aus. Sein Atem wurde flacher, als ich den Gummizug seiner Boxershorts entlang küsste, mit fahrigen Fingern streifte ich die dunkle Hose tiefer auf seine Oberschenkel hinab. Es wäre die Wahrheit, wenn ich ihm sagen würde, dass er die besten Beine hatte, die ich je gesehen hatte.

Als ich den festen Stoff noch weiter hinab schob, half Harry mir mit einem ungeduldigen Zappeln seiner Beine. Doch ich drückte sie sanft zurück aufs Bett.

»Halt still, Haz.« Ich küsste beide seiner seltsam geformten, perfekten Knie.

Er setzte sich gerade auf und schloss seine Hände um meinen Kopf. »Du bist zu langsam, Lou.« Bedächtig warf er einen Blick in seinen eigenen Schoß – es reichte uns beiden als Erklärung. Es war nicht das erste Mal, dass ich diese raue Stimmlage an ihm hörte, aber es änderte nichts daran, dass etwas in meinem Unterkörper sich unkontrolliert zusammenzog. Harrys Hände zogen meinen Kopf ein wenig höher. Aufmerksam sah ich zu ihm auf, die Finger noch immer in den leeren Gürtelschlaufen seiner Jeans. »Bitte küss mich, Louis.«

Ich brauchte keine zweite Aufforderung, um ihm diese Bitte zu erfüllen. Von seinen Händen geleitet ließ ich mich auf die Höhe seines Gesichtes hochziehen. Ich kniete breitbeinig über seinem rechten Bein. Seine Zunge berührte meine, bevor unsere Lippen es taten. Als ich die Augen schloss, flimmerte dunkles Lila durch die Schwärze. Atmen schien es nicht mehr wert zu sein.

Entschieden winkelte Harry sein Bein leicht an. Es presste sich gegen meinen Schritt, bis ich mit einem in meiner Brust zitternden Stöhnen unkontrolliert die Hüften senken ließ. Ich konnte nicht mehr sagen, ob Harrys Oberschenkel sich in den unaufhaltbaren Kreisen gegen mich rieb, oder ob es mein Becken war, das sich malmend gegen sein Bein bewegte. Es spielte nicht wirklich eine Rolle.

Mein Nacken wollte nach hinten nachgeben, aber Harry hielt mich fest in seinem Griff. Ich wollte ihn härter küssen, und ich tat es. Die feuchte Unendlichkeit wurde noch besser, je mehr Druck sein Bein auf mich ausübte. Aber gleichzeitig wollte ich ihn auf ganz andere Weise schmecken.

Ohne das innerliche Seufzen nach außen zu lassen, trennte ich mich von seinen schimmernden Lippen. Erst wollte mein Körper mir nicht gehorchen, aber dann konnte ich Harry zwischen meinen Beinen freigeben. Ich rutschte ans Fußende des Bettes und griff jetzt bestimmter nach dem aufgeschobenen Stoff von Harrys Jeans. Er hatte recht. Ich war zu langsam.

Dieses Mal ließ ich mir durch das Strampeln seiner Beine helfen. Trotzdem brauchten wir fast eine Minute, bis die Hose endlich auf das helle Parkett fiel. Sanft legte ich Harrys Fersen auf meinen Schultern ab. Mit einer Drehung meines Kopfes küsste ich seine markanten Knöchel, dann streifte ich ihm mit zugegeben etwas fahrigen Fingern auch die geblümten Socken von den Füßen. Harry war zurück mit dem Rücken auf die Matratze gefallen. Seine Augen strahlten rund und riesig über seinen Wangenknochen wie Sonnenuntergänge auf Flügen über dem offenen Meer. Ich wollte niemals wieder landen.

Auf Knien krabbelte ich behutsam näher zu Harry. Seine Beine auf meinen Schultern beugten sich langsam in Richtung seines entblößten Oberkörpers. Doch ich umschloss seine Fußknöchel mit den Fingern und bettete sie nacheinander um mich herum zurück auf die Matratze. Harrys Atemlosigkeit war lauter als das dumpfe Pochen meines Herzens in meinen eigenen Ohren.

Ich umschloss seine schlanke Taille mit meinen Händen. Es fühlte sich so richtig an. Harrys Lippen waren geöffnet, die hellen Zähne glänzten von unserem Speichel. Aber selbst der Anblick seines verlorenen Mundes konnte mich jetzt nicht mehr davon abhalten, auf seine magnetische Körpermitte hinunterzusehen. Seine Beine spreizten sich vor meinen Knien. Ich brauchte nicht den winzigsten Funken Vorstellungskraft, um zu wissen, was seine Boxershorts längst nicht mehr verbergen konnten – voll wissend, und spürend, dass es mir genauso ging. Ein kribbelnder Kloß bildete sich in meinem Hals. Ich wusste schon jetzt, wie er sich lösen würde. Und so rollte ich Harrys Boxershorts ohne weiteren Aufschub von seinen Hüften. Ich war nicht mehr rücksichtsvoll mit dem Reiben des Stoffes gegen seine Erektion, die der weichen Haut seines Bauchs zu nah für den Fakt war, dass ihn noch nicht mal berührt hatte. Harrys rosige Wangen schienen zu verraten, dass er das gleiche dachte.

Ihm seine unbegründeten Zweifel zu nehmen, war einfach. Ich balancierte mich kurz auf meinen Fußballen, um auch mich meines letzten Kleidungsstückes zu erledigen. Harry lächelte erleichtert und zupfte endgültig die Boxershorts von seinen Beinen.

Ich kannte Harrys Körper nackt. Er kannte meinen. Aber das waren wir von außen. Es war Zeit, dass wir uns von innen kennenlernten.

»Bist du okay?«, fragte ich leise. Ich war überrascht, als meine Stimme nur ein Flüstern war.

Harry nickte. Ein Meer aus Aufregung und körperlichem Verlangen schwamm in seinen Augen. Ich beugte mich vor und küsste seine Lippen. Erst waren nur die Außenseiten unserer Oberschenkel in federleichtem Kontakt. Aber als Harry seine Arme um meinen Hals schlang, beugte ich mich weiter zu ihm hinunter, mit meinem gesamten Gewicht. Ich schmeckte sein Stöhnen gleichzeitig mit meinem.

Harrys Haut war heiß, ich spürte den angespannten Druck in ihm so sehr, wie ich das dumpfe Pulsieren in meinen eigenen Lenden nicht unterdrücken konnte. Oder wollte. Harry küsste erst mein Kinn, dann meinen Hals. Ich hätte es genießen können, wenn es mittlerweile nicht so schwierig geworden wäre, meine Hüften nicht mit aller Kraft gegen Harrys entblößten Körper zu pressen.

Blind tastete ich nach der kleinen Gleitgel-Tube, ohne meinen Kopf auch nur einen Zentimeter zu bewegen, um Harrys entschlossene Lippen nicht zu verlieren. Mit einem Klicken ließ ich den Deckel der Tube aufschnippen. Für eine Sekunde hielt Harry inne, er wandte den Kopf mit aufgeschlagenen Augen in Richtung des Geräusches. Bei der Bewegung streiften seine Locken die sensibel geküsste Haut meines Halses leicht. Ich verpasste einen Atemzug.

»Wenn du bereit bist.«, erklärte ich leise und ließ meine Hände von seiner Taille aus tiefer wandern. Für viel längere Sätze wäre ich wahrscheinlich nicht im Stande gewesen.

Harry nickte. Er küsste mich fahrig, seine Zunge teilte meine Lippen, die ich längst aufgehört hatte zu schließen. Dann ließ er sich zurückfallen. Er nickte wieder, dieses Mal schneller. »Bereit.«, hauchte er, die Stimme in Registern, die ich ihn nie wieder verlassen hören wollte.

So krabbelte ich zurück zwischen seine Beine. Seine Augen folgten jeder einzelnen meiner Bewegungen. Sanft ließ ich meine Fingerspitzen die Innenseite seiner Beine hinauffahren. Ich wollte ihn nicht auf einen Schlag zu sehr überwältigen. Aber auch so flatterten seine Wimpern. Sein Bauchnabel streckte sich der Zimmerdecke um ein Stück entgegen. Bevor er die Möglichkeit hatte, sein ganzes Becken von der Matratze zu heben, schloss ich meine Finger um die nicht mehr nur halb-harte Erektion unter mir. Harry stöhnte lauter als vorher.

Obwohl ich meine Hand nur zweimal flüchtig auf und ab streichen ließ, kniff Harry die Augen zu. Seine Schultern wurden breiter gegen das Kopfkissen. Weiter als ohnehin schon klappte sein Mund auf. Der gewölbte Gaumen war tiefrosa. Ich spürte meine eigenen Lippen zucken, als ich ein Stöhnen unterdrückte. Harry war zu viel für mich.

Ich ließ meine Finger zwischen die runden Muskeln seines süßen Hinterns fahren. Endlos lange Beine und die niedlichsten, perfekten Kurven, die ich je gesehen hatte. Dieser Junge war ein Wunder. Ein Mysterium. Aber eines, dessen Lösung mir vielleicht greifbarer war, als ich wusste.

Unpräzise küsste ich Harrys markanten Hüftknochen, dann zog ich meine Hand zurück. Mit links drückte ich die volle Tube zusammen, bis ich genug des kalten Gleitgels auf den Fingern meiner rechten Hand schimmern hatte. Ich wollte fortsetzen, was ich noch nicht richtig begonnen hatte, aber Harry blinzelte mich aus großen Augen an.

»Louis?« Mein Name hatte einen unsicheren Klang in seiner haltlosen Stimme, als hätte er ihn zu lange nicht benutzt. Er nickte fast unmerklich in Richtung meiner Finger. »Ich möchte wissen, wie es riecht.«

Ich schaffte es nicht, das Lachen rechtzeitig zurückzuhalten. Die Erregung in mir protestierte gegen das helle Geräusch aus meinem Rachen. Natürlich wollte Harry das verfluchte Gleitgel riechen. Ich hatte hier Harry Styles vor mir. Wieso war ich noch überrascht?

Mit entschuldigender Miene lehnte ich mich vor, auch wenn ich das Lächeln nicht komplett verbannen konnte. Ich streckte Harry meine rechte Hand mit dem durchsichtigen Gel darauf entgegen. Er atmete mit großen, aufmerksamen Augen den Geruch ein, ohne die Nase zu rümpfen, wie er es tat, wenn er an frisch gewaschener Wäsche roch. Ich musste es ihm nicht gleichtun – ich wusste, wie neutrales Gleitgel wie dieses hier roch. Seltsam warm, im Kontrast zur eigentlichen Kälte der Substanz. Es roch nicht wie Sex, aber es war ein Geruch, den man sofort damit verband. Auf unerklärliche Weise das Verlangen in mir noch weiter schürend.

Genauso wie Harry, mit seinen langen Wimpern und all der nackten Haut. Er hatte denselben Gesichtsausdruck, wie wenn wir im Unterricht über E. E. Cummings redeten. Alles aus diesem Moment wurde von ihm aufgesogen, das wusste ich. Seine Emotionen schrieben sich in Schatten auf seine farbigen Wangen. Er war nervös, und ungeduldig, und bereit. Mein offenes Buch.

Ich unterdrückte das Bedürfnis, mich zu räuspern, obwohl meine Stimme von einem unterdrückten Stöhnen belegt war. »Du kannst es schmecken.«, bemerkte ich, dieses Mal rücksichtsvoller. »Wenn du willst.«

Harry musste leicht schielen, um das Gleitgel auf meinen Fingern unter seiner Nase anzusehen. Dann schüttelte er auf dem Kissen den Kopf. »Nein. Danke.«, verstand ich ihn trotz seiner niedrigen Lautstärke problemlos.

Ich zog meinen Arm lächelnd zurück, als die Finger beider Harrys Hände sich in meinem Nacken miteinander verschränkten, um mein Gesicht näher zu seinem zu ziehen. Ich wurde Teil der Wolke, die ihn zu umgeben schien. Wieder ließ ich es zu, dass unsere Körpermitten sich trafen, meine Zehen krümmten sich auf dem weißen Laken.

Harry hauchte meinen Namen, während wir uns küssten, unsere Zungen schwer gegeneinander. Es war eine Bitte. Die Zeitzünder in unseren Körpern tickten. Meine Finger fanden wieder ihren Weg zwischen Harrys Beine. Natürlich hatte er auch damit recht gehabt; man konnte nicht für etwas bereit sein, das man noch nie getan hatte. Ich spürte die Wahrheit der Worte unter meinen Fingernägeln kribbeln, als ich meinen Zeigefinger vorsichtig in die runden, rosa Muskelfalten eindringen ließ. Ich konnte nicht mehr sagen, ob es Harrys oder mein erstes Mal war.

Aber in diesem Moment wurden solche Fragen nichtig. Alle Muskeln um meinen Finger spannten sich an. Harrys Halt um meinen Nacken wurde ein Griff aus Stein, ich spürte mein Herz aussetzen. Das grüne Augenpaar war weit offen und schien durch mein Gesicht direkt vor seinem hindurchzustarren.

»Okay?«, fragte ich leise und versuchte die Aufregung in meinem Unterleib zu ignorieren, um Harrys Willen. Es war Adrenalin und Nervosität und Verlangen, das elektrisch durch meine Adern schoss.

Harry nickte. Er öffnete den Mund, aber nur heißer Atem verließ ihn. Seine Augen fielen zu und er drückte seine Hüfte sanft in die Matratze, bis seine Lider unkontrolliert wieder aufflatterten. Ein überwältigtes Stöhnen teilte seine Lippen. Ich fühlte mich, als würde ich jeden Moment explodieren.

»Okay.«, bestätigte Harry rau. Eine seiner Hände rutschte höher in meine Haare. »Alles okay.« Ich musste mir keine Mühe geben, um herauszuhören, dass ich Harrys Zunge bereits träge geküsst hatte. »Alles sehr gut. Alles-«, er biss sich auf die Zunge – buchstäblich, »Mach weiter, Louis.«

Ich küsste seinen Kiefer, die verborgene Haut unter seinem Ohr, deren Geschmack nur ich kannte. Der Anweisung konnte ich folgen. Ich versuchte, das ungewohnte Gefühl in meinem Kopf abzuspeichern, bevor ich, ohne einhundertprozentig zu wissen, was ich tat, meinen Finger behutsam zu bewegen begann. Harry biss sich auf die Lippe, ein Keuchen hallte dumpf in seinem Mund wieder. Mein Becken drückte sich mit eigener Kraft gegen Harrys. Ich stöhnte, Harrys Muskeln um meinen Finger verloren an Anspannung.

Es war die Art von zu viel, die süchtig machte. Ich presste so viel meines Körpers gegen Harrys warme Haut, wie mir nur irgendwie möglich war. Ohne viel Präzision küsste ich die kirschroten Lippen aus den Fängen seiner Zähne. Meine linke Hand suchte Halt an Harrys Oberkörper, aber das starke Heben und Senken seines Brustkorbes war zu verführerisch, um es nicht von überall zu spüren.

»Louis« Harrys Mund schloss sich auch zum Sprechen nicht mehr. Seine Nasenspitze zuckte. »Mehr, bitte.« Mir blieb die Luft weg, als sein Becken sich unangekündigt vom Bett hob und sich hart gegen meins presste. »Bitte, Louis.«

Ich wartete nicht darauf, dass sich meine Lungen wieder mit Luft füllten. Der zweite meiner schlüpfrigen Finger verteilte mehr des wärmer werdenden Gels um den versunkenen Knöchel meines Zeigefingers herum. Ich saugte sanft an Harrys Unterlippe als Vorwarnung, bevor ich auch den zweiten Finger eindringen ließ, Fingerglied für Fingerglied, bis Harrys Rücken sich auf der Matratze krümmte. Ich konnte dem Drang nicht widerstehen, meine Finger sofort zu bewegen – wie ich es im Internet gelesen hatte. Harrys Augen öffneten sich nicht mehr.

Doch ich realisierte schnell genug, dass gaypleasure6sex9education.com noch nie zuvor Harry gefingert hatte. Die Geräusche aus der Tiefe seines Halses leiteten mich besser als jeder Ratgeber-Artikel es gekonnt hätte. Ich gab auf, was ich gelesen hatte. Harrys Körper wurde mein und sein Lehrer.

Ich lernte schnell, auch wenn ich ab einem bestimmten Punkt nicht mehr das Gefühl hatte, volle Kontrolle über meine Finger zu besitzen. Der rhythmische Blutfluss in meinen Lenden raubte mir die Wahrnehmungsfähigkeit für alles, das nicht Harry war.

Wie eine Krone rahmten seine Locken das perfekte Gesicht ein. Hoch auf den Wangenknochen war seine Haut rot wie gepudert, die Spannung in seinen Augenbrauen setzte die Spannung in meinem Unterleib fester. Ich drehte meine Finger, traf einen Punkt, der Harry zischend die Luft einziehen ließ. Seine Hand glitt aus meinen Haaren, ihr Griff festigte sich zwischen meinem Hals und meiner Schulter.

Mir entwich ein zitterndes Lachen, als ich begriff, woran Harrys volle, gerötete Lippen mich erinnerten. Er öffnete überrascht über das Geräusch die dunkler wirkenden Augen, seine Wimpern glänzten.

»Harry, fuck-«, beinahe hätte ich wieder gelacht, dieses Mal über den Fakt, wie lächerlich brüchig meine Stimme war. Es war unglaublich, wie schwer und leicht meine Brust sich gleichzeitig anfühlen könnte. »Du siehst aus wie eins von den Gemälden in der National.«

Sein Kiefer zuckte, aber er schien entweder unfähig oder unwillig zu sein, mir eine Antwort zu geben. Aber es war wahr. Harrys Gesicht gehörte zwischen die wertvollen Portraits in der National Gallery, durch die wir gestern Hand in Hand geschlendert waren. Sein Körper. Er besaß die Art von Schönheit, die mit dem Herzen analysiert werden sollte. Hier und jetzt, mit glitzernden Schweißtröpfchen auf seinen Schläfen und der Macht eines unumgänglichen Orgasmus auf meinen Fingerspitzen.

Mit dem Daumen meiner linken Hand massierte ich Kreise auf die blassvioletten Verfärbungen seines Halses. Es war ein Wunder, dass Haut, die so heiß war wie Harrys, noch immer unter einer Gänsehaut erschaudern konnte. Ich wollte sein Kinn anheben, um genügend Platz für ein paar Kunstwerke mehr zu haben, aber er machte mir einen Strich durch die Rechnung.

»Louis!« Seine Stimme erklang so laut und plötzlich, dass ich sofort aufhörte, meine Finger in ihm zu bewegen. Auf seine wackeligen Ellenbogen gestützt richtete er sich ein Stück auf. Als wären wir durch Magneten verbunden, folgte mein Körper seinem automatisch. »Ich weiß, wie wir-« Er warf seinen Kopf in den Nacken, als ein wenig zu viel meines Gewichtes in der neuen, aufgerichteten Position in seinen Schoß fiel – dann schien er sich wieder zu fangen. »Ich weiß, wie wir Zayn loswerden!«

Kleiner Kurzschluss in meinem Gehirn. Ich spürte meinen Mund fassungslos offen stehen, aber mir fehlte die Kraft, ihn zu schließen. Es gab keine angemessenere Reaktion, als Harry anzustarren. Erst als ich wieder blinzeln konnte, räusperte ich mich leise, um einen längeren Satz zustande zu bringen. Doch bevor es dazu kam, spreizte ich meine Finger in Harrys Innerem so weit ich konnte. Seine Schultern pressten sich zurück ins Kissen.

»Wenn du deinem hübschen Köpfchen nicht klar machst, dass es diese Gedanken ganz schnell beiseite schieben sollte, dann haben wir ein Problem, Süßer.«

Harry lachte hell und atemlos. »Schon beiseite geschoben.«, versprach er mit einem energielosen Lächeln. Ich beugte mich hinunter und küsste seine Lippen, um es zu spüren. Ich gab ihm keine Vorwarnung für den dritten Finger. Im Bruchteil einer Sekunde winkelten seine Beine sich neben meinem Körper an. Harry rutschte ein paar Zentimeter weiter in Richtung der Wand am Kopfende des Bettes. Wieder spiegelte mein Körper die Bewegung.

Langsam begann sich ein brennender Schmerz in meinen Fingern und meinem Handgelenk breit zu machen; ich forderte zu viel, nur um Harrys Fingernägel in meinen Schultern vergraben zu spüren. Aber das war es wert. Für ein paar Sekunden verschwomm Harrys errötetes Gesicht vor meinen Augen, als seine Hüften sich bei einem weiteren Spreizen meiner Finger unangekündigt nach oben gegen meine drückten. Mein Stöhnen war mehr Stimme als Atem, einige Worte stolperten über Harrys Lippen, aber ich verstand kein einziges.

Es war mein Startschuss. Ich rieb meine Nase ein letztes Mal gegen Harrys, bevor ich mich weit genug aufrichtete, um auf meinen Knien zurückzurutschen. Ich küsste meinen Weg über Harrys Brust zu seinem Bauchnabel hinab. Seine Beine machten zwischen sich genügend Platz für mich, aber ich sah sie immer wieder zucken. Als ich ungeduldige Küsse auf den Innenseiten seiner Oberschenkel verteilte, schlossen seine Knie meine Arme fest zwischen sich ein. Mein Becken presste sich selbstständig geworden in die Decke unter uns. Ich schloss für ein paar Sekunden die Augen, um mich auf meinen schnellen Herzschlag zu konzentrieren und dem Impuls zu widerstehen, den heiß ersehnten Kontakt mit dem rauer scheinenden Stoff unter mir zu suchen. Es war nicht einfach, meinen Körper stillzuhalten. Ich hatte verdammt lange keinen Sex mehr gehabt.

Als ich die Augen wieder aufschlug, saß Harry halb aufrecht auf der Matratze. Seine Augen waren riesig, und sie sahen nur mich an. In seinen Fingern hielt er das kleine, quadratische Päckchen mit dem Kondom darin. Wie das Innerste einer Flamme zog es meinen Blick an. Ohne zu zögern, riss er die metallisch glitzernde Folie auf. Ich dachte nicht darüber nach, aber wahrscheinlich verdoppelte sich meine Speichelproduktion. Ganz vielleicht waren es jetzt seine Finger, die mehr Macht hatten. Und ganz vielleicht hatte ich überhaupt nichts dagegen.

Mit überraschend wenig Zweifeln zog er das Kondom aus der Verpackung. Keine Ahnung, aus welchem Internatsbuch er das gelernt hatte, aber er hielt es richtig. Er setzte sich noch ein wenig gerader auf, beugte sich mir weiter entgegen. Ich musste kein Genie sein, um seine Intention zu entschlüsseln, aber ich hielt Harry auffordernd meine Hand entgegen. Es war am unkompliziertesten – und vor allem am schnellsten – wenn ich das mit dem Kondom selbst erledigte.

Aber er schüttelte den Kopf. Eine Locke blieb an seiner glänzenden Schläfe kleben. »Darf ich?«, fragte er, ohne wirklich um Erlaubnis zu fragen. Seine grünen Augen waren halb offen, als er mich küsste – und ich mich mit der linken Hand Hilfe suchend auf die Matratze hinter mir stützen musste, als Harry beschloss, mir zu beweisen, dass er ein Kondom sehr wohl schneller als ich abrollen konnte. Ich zuckte bei seiner Berührung nicht weg. Mit elektrischem Kribbeln im unteren Ende meiner Wirbelsäule entfuhr mir ein heiseres Lachen und ungläubig sah ich an mir hinab.

»Ich will gar nicht wissen, an wem du das geübt hast, Harry Styles.«, stellte ich so unbeeindruckt wie möglich fest. Mein gesamter Körper protestierte gegen diese Haltung.

Harrys Blick auf seine eigene Körpermitte erklärte mir alles, was ich wissen musste, doch anstatt die Wahrheit auszusprechen, küsste er mich grinsend. Ich hatte die Möglichkeit, ihm mit einem leichten Spreizen meiner Finger das Grinsen zu nehmen, also nutzte ich sie. Feucht stöhnte Harry in meinen offenen Mund. Als er sich wieder gefangen hatte, spürte ich, wie seine schlanken Finger sich um meine mittlerweile fast schmerzhaft harte Erektion schlossen. Obwohl er mich durch das Kondom getrennt nicht direkt berühren konnte, hielt ich verloren die Luft an, als Harry seine Hand qualvoll langsam auf und ab bewegte. Bevor mein Gehirn sich vollkommen verabschieden konnte, versuchte ich, seinen provokant zurückhaltenden Rhythmus mit meinen Fingern in ihm zu spiegeln.

Seine flache Brust presste ihre hohlen Atemzüge gegen meine. Schnell schien Sitzen nicht mehr die beste Idee zu sein. Nichts von all dem hier. Harrys Finger wussten so gut wie ich, dass ich längst bereit war – und auch meine Finger spürten ohne Zweifel, was ihre Arbeit Harry ermöglicht hatte. Ein letztes Mal versuchte ich, den Punkt zu treffen, der Harrys Zunge am längsten lähmte, und traf ihn. Harrys Finger versteiften sich gnadenlos, als sein Stöhnen meine Lippen zum Kribbeln brachte. Harry wollte sein Becken auf meinen Schoß schieben, aber ich konnte nicht riskieren, den Verstand jetzt schon zu verlieren. Ich drückte ihn mit dem Rücken zurück aufs Bett. Ohne Ankündigung entzog ich ihm alle drei Finger auf einmal, beide von Harrys Händen fielen zuckend auf die Decke neben sich, seine gekrümmten Finger zogen sie in Falten. Eine unmögliche Mischung aus Frustration und Erleichterung überkam mich, als ich von Harrys gnadenlos langsamer Berührung erlöst wurde. Ich konnte wieder atmen.

Die Gleitgeltube ruhte zwischen den Falten der um Harrys Silhouette herum immer aufgewühlteren Decke. Ich ließ den Deckel erneut aufschnappen. Das Gel schien jetzt noch kälter auf meinen Fingern, die von den intimen Tiefen von Harrys Körper aufgeheizt worden waren. Als ich die Tube wieder an eine weiter entfernte Ecke des Bettes rollen ließ, erwartete ich halb, dass Harry das Gleitgel dieses Mal wirklich schmecken wollte. Aber seine Augen waren geschlossen, seine Lippen fast unmerklich über seinen Zähnen geöffnet. Sein Portraitgesicht hätte von der Zeit angehalten sein können. Aber die unnatürliche Position seiner Hüften und der Atem, der seinen Bauch nicht erreichte, verriet, unter welch hoher Spannung sein ganzer Körper stand. Genau wie meiner.

Ich konnte meine Augen nicht von diesem perfektionierten Bild nehmen; nicht einmal, als ich leise keuchte, mit den gegelten Fingern in gleichmäßig verteilender Berührung um das so selbstsicher übergestreifte Kondom streichend. Doch ich konnte mich nicht der einfachen, schnellen Erlösung hingeben, ich hatte Harry hier direkt vor mir, unter mir – Gott, wenn ich das Bedürfnis gespürt hätte; in mir. Es gab nur noch eine einzige Sache, die ich tun wollte. Die Luft um uns herum war schwer wie Nebel, alles in meinem Kopf ebenso, das Blut, das in meinen Lenden pulsierte. Aber klar wie Harrys Schönheit spürte ich das gebündelte Verlangen den Nebel durchdringen. Ich trug das Gleitgel auch für Harry auf, großzügig genug, um ihn darin zu ertränken. Als könnte es ihn gegenüber dem Schmerz betäuben, der uns beiden Angst machte, ohne, dass wir ihn direkt angesprochen hatten. Harry schluckte den Anflug eines tiefen Stöhnens hinunter, die Regelmäßigkeit meiner massierenden Berührungen ließ seine Knie sich von außen gegen meine Rippen pressen. Ich wollte nicht einmal, dass er aufhörte. Der Druck war unsanft, und ehrlich. In diesem Moment hätte ich ihn vermutlich meinen Brustkorb zertrümmern lassen, ohne mich zu beschweren. Womöglich hätte ich mich bedankt.

Langsam lehnte ich mich vor, als ich der Verteilung des Gleitgels auf und in beiden von uns vertraute. Ich musste dem Bedürfnis widerstehen, Harry zu küssen. Oder jeden Teil seines Körpers gegen meinen zu spüren. Nicht in diesem Moment.

Ich wusste, dass er meine Nähe auf seiner Haut wahrnahm. Er schlug die Augen auf, fiebrig grün in all seiner Wärme. »Louis«, murmelte er und kam der Frage zuvor, die wir beide von mir erwartet hatten. »Jetzt. Bitte jetzt. Ich kann nicht mehr-«, er brach ab, als ich nickte. Vielleicht hatte er so wenig Vertrauen in Satzbildung wie ich. Oder vielleicht wollte er sich den Atem sparen, oder ihn mir mit der Ungeduld im Beben seiner Nasenflügel nehmen. Oder alles davon. Wie konnte ich wissen, was in diesem Kunstwerk eines Kopfes vorging, mit den widerspenstigen Locken und den strahlenden Gedanken?

Sanft richtete ich mich zwischen seinen Beinen aus, so langsam ich es aushielt. »Sag Stopp, Harry, wenn«, ich suchte nach Worten, die keinen von uns beiden in Kopflosigkeit stürzen würden, »du stoppen willst, aus irgendeinem Grund.« Mit leichtem Druck schob ich Harrys Knie auseinander, um zwischen ihnen mehr Platz zu haben. »Oder aus keinem Grund. Sag einfach Stopp, wenn-«

»Bitte, Louis. Ich will es.« Noch mehr als seine Zunge waren es seine Augen, die mir die Wahrheit dieser Worte bestätigen. Ein Flehen lag in ihnen, verhangen zwischen demselben Verlangen, das in der Gänsehaut auf meinem oberen Rücken brannte. Zwar konnte ich auch die Nervosität hinten in seinem Hals hören, aber ich versuchte mich daran zu erinnern, dass das normal war. Und dass ich ihm vertraute. Er konnte nicht für etwas bereit sein, dass er noch nie getan hatte. Aber er wollte es.

»Ich liebe dich, Harry.« Ich beugte mich hinunter und küsste die weiche Haut unter seinem Bauchnabel. Er drückte seinen Rücken noch ein wenig stärker durch. »Verzeih mir, falls es wehtut. Ich denke, das wird es.«, bemerkte ich mit mehr Unsicherheit, als mir lieb war – obwohl Harry das garantiert sowieso besser wusste als ich.

Mit geschlossenen Augen atmete ich so tief ein, wie meine zugeschnürte Lunge es erlaubte. Harrys Körper glänzte, ein feiner Schweißfilm zeichnete die Spannung seiner Sehnen sanft. Sein Blick war auffordernd an meinen gebunden. Die vollen Lippen waren feucht von meinem Speichel.

National. fucking. Gallery.

Harrys Hände wollten wieder den Halt meiner Schultern suchen, aber ich streifte sie ab. Entschlossen verflocht ich die Finger meiner linken Hand mit denen seiner rechten. Er nickte, fast unmerklich. Aber ich kannte die Millimeterbewegungen seines Körpers. Ich presste unsere Hände in die Decke, um einen Gegenpol zu dem zu erschaffen, was auch immer er gleich fühlen würde.

Wir wollten es. Mein Körper schrie und weinte Tränen aus Salz. Wir hatten zu lange warten müssen.

Harry hielt die Luft an. Seine Wangen waren von grellerem Rot als noch vor einer Minute. Keine Ahnung, wer von uns zuerst explodieren würde, wenn wir noch länger warteten.

Und so tat ich den Schritt. Meinen ersten, unseren letzten. Die Finger meiner freien Hand halfen. Mein ganzer Körper spannte sich an, als ich erst die Kühle des Gleitgels, dann Harrys Hitze um mich herum spürte. Der harte Atem, den Harry ausstieß, ließ meinen Blick klarer werden.

»Alles...«, setzte ich an, aber meine Stimme bebte zu sehr – ich schluckte, »...okay, Harry?«

Falten lagen um seine aufeinandergepressten Lippen, aber er nickte, schnell und heftig. »Weiter«, stieß er aus. Die tiefe Tonlage hämmerte gegen das Innere meines Schädels und echote in meinem Becken.

Es war eine Bewegung wie in Zeitlupe, als ich weiter in ihn eindrang. Seine Fingernägel gruben sich in meinen Handrücken. Harry kniff die Augen zusammen, sein Kopf presste sich ins Kissen. Ich sammelte all meine Beherrschung, um nicht hart und unkontrolliert nach vorne zu stoßen. Mein Körper fiel der Matratze entgegen, neben Harrys Ohr fand der Ellenbogen meines rechten Arms stützenden Halt. Ich brauchte keine Erklärung, als ich spürte, dass ich Harry komplett ausfüllte. Für eine Sekunde fiel meine feuchte Stirn gegen Harrys, aber sofort hob ich den Kopf wieder.

Alles um mich herum war eng, und heiß, und geladen. Die Sensation erstreckte sich über jedes Stück Haut, ich spürte Harry um meine Arme, meine Waden, meinen Hals. Und doch hielt ich meinen Körper still.

Ich konnte nicht sagen, ob oder wie die Zeit verging, während ich darauf wartete, dass Harry die Augen aufschlug. Als er es tat, sah ich die schimmernden Tränen. Ich spürte den Herzschlag hinter meiner Nase.

»Harry?« Sein Name war nicht viel mehr als ein Flüstern in den wenigen Zentimetern Luft zwischen uns. Ich war bereit, mich sofort zurückzuziehen, allen Körperkontakt zu beenden; ich brauchte nur ein Zeichen.

Harrys Mund klappte auf, aber wieder verließ ihn nichts als Atem. Er schluckte sichtbar. »Ich...«, startete und stoppte er leise und heiser. Seine Finger zerquetschten meine Hand ziemlich gnadenlos, während mein kompletter Unterleib in vibrierenden Flammen stand.

Ich wollte ihm helfen. »Tut es weh?«, fragte ich behutsam, in der Hoffnung, ihm die Worte zu erleichtern. Natürlich kannte ich die Antwort.

Harry bewegte seine Zunge im offenen Mund, aber noch immer war es nicht genug für echte Sprache. Er biss sich auf die Unterlippe, bis sie weiß wurde – ein unmöglicher Farbwechsel in seinem geröteten Gesicht. Dann nickte er.

Ich zögerte nicht. »Möchtest du aufhören?«

Er blinzelte langsam. Seine Augenbrauen waren angespannt und tief über seinen Augen zusammengezogen. Es folgte keine Antwort.

Bis er zwei Dinge gleichzeitig tat. Er schüttelte den Kopf, aber das war nicht die Information, die mein Gehirn als erstes erreichte. Was meine Stirn zum zweiten Mal kraftlos gegen seine sinken ließ, und – schlimmer – mich fast zu einem sehr viel zu frühen Höhepunkt brachte, war die vorsichtige Bewegung seiner Hüfte.

Gierig schnappte ich nach Luft, denn Sauerstoff bedeutete das nötige Level an Kontrolle. Ich hob meinen Kopf, weit genug um Harry erneut ansehen zu können. Seine Unterlippe war wieder frei, und rosig. Es brachte mich um, meine Hüften still zu halten.

Ich versuchte, in meinen klebrigen Gedanken eine Frage zu formulieren, die mir Bestätigung bringen würde. ›Es ist alles okay?‹ ›Du bist bereit?‹ ›Wird der Schmerz besser?‹
Aber Harry kam mir zuvor.

»Ich will es.«, hauchte er wieder, rau und gefolgt von einem weiteren Kreisen seiner Hüften. Überwältigt keuchte ich, Harrys Augenlider flatterten. Seine Knie pressten sich wieder gegen meine Seiten, aber der Griff seiner rechten Hand um meine hatte sich genügend gelockert, dass ich den Schweiß zwischen ihnen spüren konnte.

Also wagte auch ich es endlich, mich langsam zu bewegen. Mit qualvoll viel Beherrschung ließ ich mein Becken zurückwandern, bis ich es etwas schneller wieder tiefer sinken ließ. Harrys mich umgebende Muskeln spannten sich noch stärker an. Hilflos klappte sein Mund auf. Ich ließ zu, dass meine Hüften jetzt ihrem eigenen Instinkt folgten. In rücksichtsvollem Tempo begannen sie, sich schneller zu bewegen, vor, zurück.

Harrys Lippen zuckten. Er zog auf die Art Luft in seine Lungen, der ein sicheres Stöhnen folgen würde. Ich nutzte die Chance und küsste ihn im richtigen Moment. Das Stöhnen ließ seine Zunge gegen meine vibrieren. Ich stieß ein wenig fester in seinen schlanken Körper unter mir. Harrys Taille presste sich nach oben gegen meine Rippen. Hart spürte ich den Druck seiner in Richtung der feinen Härchen unter seinem Bauchnabel geneigten Erektion gegen den tobenden Sturm in meinem Unterkörper drücken.

Mein Stöhnen kam vor seinem, ich kniff die Augen zusammen, bis ich Harry auch in meinem Kopf spürte. Er rollte seine Hüften auf der Matratze zurück, einmal experimentell, dann intuitiv. Ich schlug meine Augen zum Klang seines unterdrückten Stöhnens wieder auf, Schweiß glänzte über seinen Lippen, die er unsicher zusammengekniffen hatte.

Voll beabsichtigt ließ dieses Mal ich meine Hüften kreisen, gleichzeitig noch ein wenig härter vorstoßend. Ich befreite meine Finger aus Harrys heißem Griff und fuhr mit ihnen ohne Nachsicht zwischen seine Beine. Wie ich gehofft hatte, klappte sein Mund wieder auf. Jetzt zitterte sein Stöhnen frei in der summenden Luft. Sofort färbte sich Harrys Blick unter seinen flackernden Lidern wieder in dunkler Scheu.

Ich räusperte mich, um nicht vollkommen zu versagen. »Haz?« Halb verschluckte ich mich an der einzelnen Silbe, als die Bewegungen seines Beckens sich meinem selbstständigen Rhythmus anpassten. »Harry«, versuchte ich es nochmal. »Sei so- ahgh«, meine Worte verloren sich in einem Geräusch tief aus meinem Rachen. Harry hatte anscheinend kapiert, dass er seine Muskeln gewollt um mich herum anspannen konnte – und dessen Wirkung auf mich. Mehr als einen ausgesetzten Atemzug später hatte ich mich wieder genug gefangen, um von vorne zu beginnen.

»Sei so laut du willst. Harry.« Ich schluckte den Fluch auf meinen Lippen hinunter. Fuck, fuck, fuck, fuck, fuck, fuck, fuck. Das Rollen seiner Hüften war jetzt schneller als das Vorstoßen meiner. »So laut du kannst. Wir haben- ah, Harry... Wir haben«, setzte ich wieder an, fest entschlossen, den Satz endlich zu beenden, »das verfluchte Internat nicht umsonst verlassen.«

Seine Augen waren riesig – zumindest, solange sie offen waren. Er starrte mich an, ich verschränkte meine Finger wieder mit seinen. Die pochende Energie in unserer Mitte pulsierte von allein. Harry nickte.

»Laut«, bestätigte er mit zuckenden Mundwinkeln. Es reichte mir als Beweis, dass er mich verstanden hatte. Eine einzelne Träne rann aus seinem Augenwinkel über seine Schläfe bis hinter sein Ohr. Doch sonst waren seine Augen nicht mehr glasig. Ich küsste ihn wieder. Sein Mund war so feucht, dass er das Gefühl des Gleitgels intensivierte. Meine Hüftknochen trafen mit dem leisen Klatschen nackter Haut gegen die Unterseite von Harrys angewinkelten Oberschenkeln, wieder, und wieder, und wieder.

Es schien Harrys sicheres Ziel zu sein, allen Speichel aus meinem Mund zu saugen. Mit regelmäßig von gedämpftem Stöhnen betäubter Zunge leckte er jeden Zentimeter aus, an den er herankam. Mein Gaumen und meine Zähne wurden seine, während sich in meinen Lenden ein Druck aufbaute, der früher oder später explosiv sein würde.

Der Ellenbogen meines rechten Armes wurde langsam steif unter dem Gewicht meines Körpers. Aber so sehr ich auch jeden Millimeter von Harrys Haut spüren wollte, konnte ich ihn doch nicht einfach so unter mir begraben. Also ließ ich Harrys rechte Hand wieder los, um mich entlastend auf meinen linken Unterarm zu stützend. Kribbelnd strömte zu heißes Blut bis in die Fingerspitzen meiner rechten Hand. Ich ließ sie über die Adern seines Halses fahren, über die von Gänsehaut bedeckten Schlüsselbeine und die harten, rosa Nippel. Instinktiv gab ich Harrys Lippen auf, um ihn im selben Moment laut stöhnen zu hören, in dem seine jetzt freie Hand zurück in meine Haare rutschte. Seine linke schien noch immer den Bettbezug durchlöchern zu wollen.

Als ich mit fehlender Kontrolle meine Hüfte in die entgegengesetzte Richtung zu Harrys kreisen ließ, presste er sein Becken so weit in die Matratze unter uns, dass ich für eine Sekunde das Gefühl hatte, als würden wir fallen.

»Louis«, keuchte Harry. Seine Finger verhakten sich in meinen Haaren, ich zischte unter ziehendem Schmerz auf. Sein Griff lockerte sich nicht. »Kannst du... Ich-... Mehr. Schneller.« Seine Stimme kam mittlerweile fast an dieselbe Tonlage wie sein Stöhnen heran. Meine Schultern überspannten sich. »Härter, Louis.«

Es gab Wörter, die einen passenden Schalter im Gehirn hatten. Die die Nervenbahnen kontrollierten, bevor ich auch nur mit einer Wimper zucken konnte. ›Schneller‹ und ›härter‹ gehörten garantiert dazu. Meine Hüften gehorchten Harrys Lippen; mein Stöhnen leitete Harrys ein, als ich den Punkt traf, den ich nach meinen Fingern wieder verloren hatte.

Für einen kurzen Moment wurde mir schwindlig. Harrys Rücken krümmte sich stärker als zuvor. Ich traf wieder. Plötzlich schlossen Harrys Beine sich um meinen unteren Rücken, seine Fersen schoben mich härter zurück in seine unwirkliche Hitze.

»Härter.« Zu spät realisierte ich, dass ich das Wort tatsächlich ausgesprochen hatte. Ich sah Harrys Bauchmuskeln zittern.

»Härter.«, bestätigte er mit zugekniffenen Augen. Er hob den Kopf, um mich zu küssen, doch keine Sekunde später warf er ihn schon wieder in den Nacken. »Härter.«

Ich war an dem Punkt angelangt, an dem auch ich meine Augen nicht länger offen halten konnte. So perfekt Harry auch aussehen mochte, mit Sex in seinen Augen und verlorener Unschuld auf den Wangen; wir waren weit genug, dass er sich besser anfühlte als er aussah. Ich wusste genau, wie nah ich einem Ende war. Ebenso sicher wusste ich, dass ich Harry als erstes kommen sehen wollte. Und dass ich die Macht besaß, das geschehen zu lassen. Ganz egal, wie viel länger das hier eigentlich hätte gehen sollen. Meine Wahrnehmung floss im Takt zu schneller Herzschläge.

Alles war weich und heiß und tief und Harry. Er war alles.

Harry. Harry. Harry.

»Harry«, stieß ich ohne den winzigsten verbliebenen Funken Bewusstsein für mein Bewusstsein hervor. »Gott, Harry, du«, mein zu schwer gewordener Kopf fiel wieder gegen Harrys Stirn, »hattest recht. Das Wunderland. Ich habe nachge- ah, fuck, Haz.« Meine Hüften bewegten sich so schnell, dass Harrys Nasenrücken wie die Flügel eines Vogels gegen meine Augenbraue geschoben wurde, und wieder zurückrutschte. »Es ist real. Harry, das Wunderland, es-«

»Halt einfach den Mund, Louis«, keuchte Harry leise.

Ich konnte das sprudelnde Lachen nicht mehr aufhalten. Wie auch? Ich konnte hier gar nichts mehr aufhalten. Eine meiner Strähnen fiel in Harrys Stirn, ich konnte sie spüren. Ich blinzelte so lange gegen Harrys Wimpern, bis er die Augen aufschlug. Sein Becken hob und senkte sich, als wäre es ein lang gelernter Rhythmus.

»Louis William«, brachte er mit sichtlicher Anstrengung und im Klang unserer synchronisierten Bewegungen hervor. Ein Seufzen stolperte über seinen Lippen, als ich meine Brust gegen seine presste. »Lou.«

Ich grinste, und stieß härter in ihn. Harry stöhnte, als ich meine Finger um seine zwischen uns eingeschlossene Erektion legte. Meine Hand war feucht genug. Ich stützte meinen Körper wieder so hoch, dass es genügend Platz für Harrys sich krümmenden Rücken gab. Mein Grinsen fiel, als kochende Erregung durch meine Wirbelsäule zuckte. Ich durfte mein Ende nicht vor Harry erreichen.

Meine Hand wurde schneller, meine Hüften ebenso, aber es war wie eine Droge, Harrys Stöhnen in seinem nutzlos aufgeklappten Mund nachhallen zu hören. In meinem Kopf hing eine elektrische Wolke, ich konnte meine Zehen nicht mehr spüren. Ich wollte mich hinunterlehnen und Harrys Hals schmecken, aber in diesem Moment bohrten seine Fersen sich schmerzhaft hart in meinen Rücken.

Mir bleib die Luft weg, als Harrys Muskeln sich um mich anspannten, eng und enger, aber ich steckte all meine übrige Kraft darin, meine Augen zu öffnen. Ich musste ihn sehen.
Stumme Worte tanzten auf seinen Lippen, die kein Ton verließ. Seine Muskeln wurden enger und ich stand so kurz vor dem Reißen, dass ich kaum noch spürte, wie Harrys Fingernägel sich in meine Haut gruben.

»Ich- Louis«, stöhnte er, aber diese Sekunde war seine letzte. Harrys schlanker Nacken überstreckte sich, sein markantes Kinn zur Decke ausgerichtet. Ich spürte seine Erlösung durch die Zwischenräume meiner Finger, als Harrys und meine Brust im selben Moment ertränkt wurden. Fiebrig strich ich ihn durch seinen Orgasmus, geöffnete Himbeerlippen und nasse Locken.

Doch mein eigener Körper litt in Blumen. Ich sah sie vor meinem inneren Auge tanzen, größer werden. Harry. Ich konnte mein eigenes Stöhnen nicht mehr hören. Noch immer pulsierte Harrys Blut um mich. Ich ließ Luft in meine Lungen strömen, sie schmeckte nur nach ihm. Unkontrolliert warf ich mein Kinn auf meine Brust, wo es von Harrys Sperma klebrig wurde.

Es war das seichte, gnädige Kreisen von Harrys Hüften, das den Schalter endlich umlegte. Harry brannte in meinen Knochen, mein Gehirn hatte sich längst abgeschaltet. Für den Bruchteil einer Sekunde spürte ich nur meine Zehen, dann jeden winzigen Rest meines Körpers. Alle Muskeln verkrampften sich, ein Tsunami stürzte über meinem Kopf ein, rollte über mich hinweg. Harry strömte durch meinen Körper, durchs Blut in jede Zelle, und jeden letzten Splitter meiner Psyche. Nicht sein Gesicht oder wie er sich anfühlte. Nur er. Harry.

Bis es vorbei war.

Noch immer bebend nahm ich den ersten Atemzug, der wieder bewusst war. Die Luft war schwanger von Schweiß und Speichel und Sperma. Bevor ich meine Stirn gegen Harrys Brust fallen ließ, blinzelte ich vorsichtig. Noch immer waren meine Gedanken weich und klebrig.

Ein Paar großer, grüner Augen starrte mich aufgelöst an. Harrys Mund stand noch offen, seine Röte war unendlich. Wieder atmete ich ein, tiefer dieses Mal, langsamer. Mit leichtem Zittern zwang ich mich dazu, mein Becken behutsam zurückzuschieben. In körperlicher Erinnerung pressten Harrys Hüften sich wieder tiefer ins Kissen, nur für eine Sekunde. Ich streifte das gleitgelverschmierte Kondom mit kraftlosen Fingern ab. Ohne einen Gedanken zu formen, schnippte ich es zugeknotet in eine willkürliche Richtung. Keine gute Idee, aber gerade meine letzte Sorge. Harrys Blick folgte dem Kondom wie hypnotisiert, aber schnell sprang er zurück auf mein Gesicht.

»Harry«, hauchte ich und bemühte mich, ihn für immer so für mich abzuspeichern. Ich griff hinter mich, um das Klammern von Harrys Beinen mit leichtestem Druck zu lösen. Bevor sie zurück auf die Matratze rutschten, floh ich aus ihrer Mitte. Harrys Brust hob und fiel noch immer zu abrupt, als ich mich neben ihn auf die zerwühlte Decke sinken ließ. Das Adrenalin in meinem Körper floss langsam zurück in einen Teil von mir, der keinen Namen hatte. Ich wusste, dass ich Harry fragen sollte, ob es ihm gut ging, wie er sich fühlte, ob ich etwas tun konnte. Aber mein Mund war so warm, dass ich nicht sprechen wollte.

Ich rollte mich auf die Seite und griff nach Harrys Hand. Er drehte sich mir ebenfalls zu, seine Finger verflochten sich mit meinen. Schwer traf sein Atem auf mein Gesicht, ich versuchte, meine Gedanken aus der lähmenden Wolke des nachschwingenden Orgasmus zu lösen. Aber bevor ich eine Chance hatte, mich zum Sprechen zu überwinden, beugte Harry sich vor und küsste mich mit feuchten Lippen. Träge erwiderte ich den Kuss, seine Zunge war so unbeholfen wie meine. Ich schob meinen Fuß zwischen Harrys Waden, er rutschte ein bisschen näher.

Langsam küsste ich ihn für Sekunden, oder Minuten, drückte seine Hand in meiner sanft. Bis ich irgendwann wusste, dass ich fragen musste. Ein kleines Stück zog ich meinen Kopf zurück. Harry blinzelte mich an. Und wieder kam er mir zuvor.

»Louis, ich will nicht zurück ins Internat.« Er hatte sich nicht die Mühe gemacht, sich zu räuspern. Seine Augen waren nur halb offen. »Ich will nicht aufhören, das hier zu tun.«

Ein Lächeln begann, in meinen Mundwinkeln zu kitzeln. Natürlich ließ ich es zu. »Ich liebe dich so sehr.«

»War ich gut?«, fragte Harry leise weiter. Vielleicht hatte sein Orgasmus ihm die Hemmungen seiner Zunge geraubt. »Lüg mir bitte ins Gesicht, wenn nicht.« Ich beobachtete, wie Sperma von Harrys Brust gemächlich auf das Laken sickerte. »Ich will es wirklich nicht wissen, falls...es für dich schrecklich war. Das wäre unangenehm, denn ich habe noch nie so etwas...«, sein Blick verschwomm, »etwas wie das gefühlt.«

Rau lachte ich und küsste ihn weich, um nicht in der Müdigkeit zu versinken, die an den Rändern meines Bewusstseins zupfte. Keine Ahnung, wer Harry sein Quasselwasser verabreicht hatte. Wie war das mit ›Halt einfach deinen Mund‹ gewesen?

»Ich liebe dich auch, Louis.«, murmelte er gegen meine Lippen. »Nur damit du's weißt.«

Ich grinste. Wie ein Idiot. »Du warst gut, Harry.« Mit den Fingern meiner freien Hand fuhr ich über seinen nackten Oberarm. »Nur damit du's weißt.«

Er wollte etwas erwidern und in dem Glitzern seiner Augen erkannte ich, dass es noch präzisere Fragen waren. Oder vielleicht glitzerten seine Augen nicht und ich kannte ihn einfach nur gut genug, um zu wissen was in seinem Kopf vorging.

Aber jedenfalls küsste ich ihn entschlossen, um ihn am Aussprechen der Fragen zu hindern.
Ich liebte Harry, ich liebte seine Gedanken und jedes einzelne Wort, das er jemals zu mir gesagt hatte.

Doch manchmal war es einfach genug, wenn ich ihn nur hier bei mir hatte. Hier bei mir, in meinem Bett, in London, in meiner Hand, in meinem Kopf, im meinem Herzen. Keine Gedanken, keine Worte.

Nur Harry. Und ich.

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