• 10 •
TW SA!
••••••••••
Louis
Harrys Gesicht war knallrot. Er hielt sich weiterhin eine Hand vor die Augen wie ein kleines Kind.
Mein Blick fand auf dem Boden einige schwere Bücher, die wohl den Knall bewirkt hatten. Harry hatte sie vor Schreck fallen lassen.
»Kannst du nicht anklopfen?«, fuhr ich ihn wütend und wahrscheinlich auch etwas beschämt an. Er bewegte sich noch immer nicht von der Stelle. Meine Wut stieg. »Hallo, Erde an Dummheit?! Du solltest jetzt abhauen, Styles!«
Einen kurzen Moment schien er zu zögern, dann biss er sich aber trotzig auf die Lippe und schüttelte den Kopf.
»Nein. Du kannst mich nicht immer aus meinem Zimmer schmeißen.«
Eleanor, die jetzt die Hoffnung auf Fortsetzung aufzugeben schien, seufzte genervt, hob ihr Top vom Boden auf und verließ dann das Zimmer. Ich warf gereizt die Arme in die Luft und schloss die Tür hinter ihr.
»Wow, danke Harry!«, sagte ich sarkastisch und funkelte ihn wütend an. »Du kannst jetzt übrigens die Hand von den Augen nehmen – warum auch immer du das gemacht hast.«
Nur zögerlich nahm er die Hand weg, vermied es aber, mich anzusehen. Stattdessen kniete er sich schnell hin und sammelte seine Bücher zusammen.
»Wie lange willst du da noch mit halboffener Hose rumstehen? Du weißt genau, dass mich das nervös macht.« Er klang schüchtern, aber wollte sich offensichtlich nicht von mir verunsichern lassen. Ich verdrehte die Augen und schloss meine Hose wieder. Sie saß unangenehm eng. Ich musste nicht hinuntersehen, um zu wissen, dass man noch immer sehr gut sehen konnte, was ich bis eben getan hatte.
Nachdem Harry die Bücher aufgesammelt und auf den Schreibtisch gelegt hatte, ging er zum Fenster und riss es weit auf. Dann setzte er sich auf das Fußende seines Bettes, stützte die Ellenbogen auf das Fensterbrett und schaute hinaus auf das weite Grün.
Ich starrte ihn ungläubig an.
»Kannst du nicht anklopfen?!«, wiederholte ich meine unbeantwortete Frage. Seufzend drehte er sich wieder zu mir um.
»Kannst du unser Zimmer nicht als Bordell missbrauchen?«, konterte er und seine grünen Augen funkelten.
»Wo denn sonst?«, fragte ich, seine Frage nicht beantwortend. »Es ist mein Zimmer und ich kann hier tun, was ich will.«
»Es ist auch mein Zimmer! Und ich möchte nicht anklopfen müssen, wenn ich mein Zimmer betrete!« Er hatte wieder den trotzigen Ausdruck aufgesetzt.
»Dann klopf eben nicht. Aber wenn du in unserem Zimmer tun willst, was du willst, dann will ich das auch. Komm rein, ohne zu klopfen! Aber dann beschwere dich nicht über die Dinge, die du dann sehen musst!«
Sein Mund öffnete sich und er schien etwas erwidern zu wollen, entschied sich dann aber dagegen. Ich versuchte krampfhaft, das wirklich unangenehme Gefühl in meinem Unterleib zu unterdrücken. Harry sollte raus hier. Ich musste mein kleines Problem schnellstmöglich beheben.
Nur leider schien der Lockenkopf das nicht mal zu bemerken oder auch nur daran zu denken. Er hielt das ganze Thema für abgeschlossen und setzte sich mit missmutiger Miene an den runden Tisch und griff nach seinem Block. Der Druck in meinen Lenden sagte mir, dass das Thema ganz eindeutig noch nicht komplett abgeschlossen war.
Seelenruhig flog Harrys Bleistift über das Papier und mit jeder Sekunde, die ich weiter seltsam herumstand, weil ich mich nicht zu sehr bewegen wollte, zog es mehr in meinem Unterleib. Bis ich nicht mehr darauf warten konnte, wie verflucht lang Harrys Leitung noch war, bis der endlich mal begreifen würde, dass ich noch einen Kollateralschaden von eben davongetragen hatte.
»Wann hast du endlich vor, das Zimmer zu verlassen?«, fragte ich angespannt und bemühte mich, ganz normal zu stehen. Harry sah verwirrt auf.
»Was?«
»Wann du endlich abhauen willst, habe ich gefragt!«
Überfordert zog er die Augenbrauen zusammen. Gott, war der Junge denn wirklich so schwer von Begriff?!
»Harry Styles, hau ab! Ich hatte eben Fast-Sex und dank deiner freundlichen Unterbrechung konnte ich einige Dinge nicht zu Ende führen! Das würde ich jetzt allzu gerne tun, nur nicht unbedingt in der Anwesenheit eines kranken Schwulen!«
Bei meinen Worten wurden seine Augen groß. Ich wusste sofort, dass er jetzt verstanden hatte. Wie in Zeitlupe wanderte sein Blick an meinem Körper hinunter, bis er bei meinem Schritt angekommen war. Seine Augen weiteten sich noch ein wenig mehr und die Röte kehrte in sein Gesicht zurück. Sofort schoss sein Blick zurück in mein Gesicht. Ich zog erwartungsvoll meine Augenbrauen hoch.
»Also, gehst du jetzt endlich?«
Er nickte hastig und war schon dabei, sein Malzeug zusammenzusammeln, als er plötzlich innehielt. Er verschränkte die Arme vor der Brust und setzte sich wieder ordentlich auf den Stuhl. Stur sah er mich an.
»Was ist denn jetzt?!« Langsam verlor ich wirklich die Geduld. Und mein Unterleib machte es mir da nicht einfacher.
Entschlossen sah Harry mich an. »Es ist auch mein Zimmer! Du kannst mich nicht immer rausschmeißen. Du bist jetzt nicht mehr in London. Deine Fahrlässigkeit ist nicht meine Angelegenheit. Lerne, die Konsequenzen deiner Handlungen selbst zu tragen. Ich lasse mich nicht rausschmeißen!«
Mein Mund klappte auf. Das war doch wohl nicht sein scheiß Ernst! Ich musste ihn irgendwie aus diesem Zimmer rausbekommen, denn ich würde nicht in seiner Anwesenheit masturbieren. Aber einen anderen Ort als dieses Zimmer gab es in diesem verdammten Internat ja nicht.
Wie bekam ich ihn hier raus?
Meine Gedanken verknoteten sich verzweifelt, während Harry sich jetzt wieder Block und Stift schnappte und weiter zeichnete. Was musste ich sagen, damit er das Zimmer verließ?
Und dann fiel es mir ein. Harry hatte es selbst gesagt. Seine eigene Schwäche angesprochen.
Abartige Gedanken entwickelten sich in meinem Bewusstsein. Es widerte mich an, das zu tun. Aber ich wusste, dass es funktionieren würde. Und hatte ich etwa eine Wahl?
Ohne dass Harry es richtig zu bemerken schien – oder es kümmerte ihn einfach nicht – ging ich ebenfalls zu dem kleinen Tisch. Wortlos zog ich mir einen der Stühle zu seinem ran und ließ mich so elegant es mit der Spannung im Unterleib ging neben ihm fallen. Er sah mich nicht mal an.
Ich zwang mich, ruhig zu atmen. Wenn der kleine Harry stur sein wollte, dann musste ich dafür sorgen, dass er aus eigener Überzeugung gehen würde. Und das würde ich jetzt tun. Seine Schwäche gegen ihn verwenden.
Ich legte ihm sanft eine Hand auf den Oberschenkel. Und sofort hatte ich seine Aufmerksamkeit. Aus großen, unschuldigen Augen sah er mich an. Unsere Stühle berührten einander und auch wir waren uns unheimlich nah.
Ich verdrängte meinen Ekel und begann, mit meinem Daumen leicht über sein Bein zu streicheln. Harrys Lippe begann beinahe unmerklich zu zittern.
»W-was machst du da?«, fragte er verunsichert und sein Blick zuckte zwischen meiner Hand auf seinem Bein und meinem Gesicht hin in her. Verunsichert. Das war es, was ich gewollt hatte.
»Du hast vorhin gesagt, dass ich dich nervös mache.« Ich sprach leise und rau. »Und das ist vollkommen verständlich.« Meine Vernunft fragte sich, was zur Hölle ich hier gerade machte, aber ich unterdrückte es. Wenn ich es so schaffte, Harry loszuwerden, dann war es mir recht.
In seinen grünen Augen brannte die offenkundige Überforderung.
»Du musst nichts sagen, Harry. Du musst auch nicht rausgehen.« Ich hasste den verführerischen Klang meiner Stimme. Aber es musste sein. »Ja, ich habe gesagt, dass du verschwinden sollst. Aber das meinte ich nicht so. Ich habe ein kleines Problem, das ist wahr« Mein Blick deutete in meinen Schoß, dann sah ich ihn wieder an. Langsam wanderte meine Hand wenige Zentimeter höher an seinem Oberschenkel. Harry spannte sich merklich an.
»Und ich werde das Problem lösen«, fuhr ich fort. »Ich werde dich nicht wegschicken. Du kannst ganz einfach bleiben. Weißt du«, ich sah ihm intensiv in die Augen, »deine Anwesenheit stört mich ganz und gar nicht. Wenn du willst, bleibst du einfach hier neben mir sitzen, direkt hier und ich werde mich um alles kümmern.«
Ich setzte einen einladenden Gesichtsausdruck auf und grinste leicht. Und ich sah ihm an, dass ich es geschafft hatte.
Hastig schob er meine Hand von sich. Er stand auf und schüttelte durcheinander den Kopf. »N-nein, schon gut. Ich gehe lieber.«
Keine Sekunde später war er aus dem Zimmer verschwunden.
Ich seufzte erleichtert auf. Na endlich. Dieser Junge war wirklich eine Qual.
Ich stand auf und schloss die Tür. Dann ließ ich mich auf mein Bett fallen und öffnete ungeduldig den Knopf meiner Hose, in der es schon zu lange viel zu eng geworden war.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro