60 - forevermore
- 5 Jahre Später -
Es war erstaunlich, wie schnell die Jahre vergingen. Es war erstaunlich, wie sehr man sich von Tag zu Tag mehr verlieben kann. Es war erstaunlich, wie eine einzige Person mein Leben so sehr auf den Kopf stellen konnte. Und nicht nur meins, sondern auch das meiner besten Freunde. Wir haben lange Zeit hin und her überlegt, diskutiert und auch ein wenig gestritten, bis wir zu einem Entschluss kamen. Zayn und ich wollten nicht einsehen, Niall so zurückzulassen. Schon zu viele Jahre lang war er unser bester Freund, als das wir zulassen wollten, ihn einfach so altern und irgendwann sterben zu lassen. Diesen Verlust würde mein Herz wahrscheinlich niemals ertragen.
Als wir ihn damals gefragt hatten war er sehr skeptisch, er wusste nicht, ob er bereit war, seine Eltern irgendwann zu verlassen, bevor ihnen auffallen würde, dass er nicht altert. Auch wusste er nicht wie es sich mit sterblichen Freunden oder Freundinnen verhielt, doch da hielt Louis gegen, dass seine große Liebe sich wohl in einem zukünftigen Zeitalter befinden könnte, sowie seine es getan hatte. Das hatte mich noch mehr für den Wuschelkopf fallen lassen, wenn das überhaupt noch möglich war. Schlussendlich hatte Niall zwei Jahre gebraucht, sich alles durch den Kopf gehen zu lassen und natürlich hatten wir ihm all die Zeit gegeben, die er brauchte. Er hatte beinahe ein ganzes Buch mit einer Pro und Contra Liste des Vampirdaseins gefüllt. Der oberste Propunkt war, Zayn und mich niemals zu verlieren und das war schlussendlich auch der ausschlaggebende Punkt.
Liam führte die Verwandlung noch am selben Tag durch und nun war Niall schon drei Jahre lang wie wir. Mit jedem Tag lernte ich dazu, noch längst konnte ich mich nicht so gut beherrschen, wie Louis und Liam. Doch da hatten Louis und ich mittlerweile einen Trick entwickelt. Wann immer ich Blut roch und das Gefühl hatte, nicht widerstehen zu können, musste ich Louis nur einen hilfesuchenden Blick zuwerfen und keine Sekunde später war er dann bei mir, sah mir mit seinen blauen Augen tief in meine grünen und erinnerte mich an meine Menschlichkeit. Das er das für mich tat, ließ mich noch ein Stück mehr in ihn verlieben und Tag für Tag realisierte ich immer wieder aufs neue, dass es die beste Entscheidung meines Lebens war, mich für die Ewigkeit entschieden zu haben.
Doch trotz das wir für alles so unendlich viel Zeit hatten, hatte Louis heute etwas für uns geplant, mit dem ich nicht so schnell gerechnet hätte. Dafür hatte er mich überzeugt, zurück nach Holmes Chapel zu kommen, nachdem wir die letzten Jahre um die halbe Welt gereist waren. Zayn hatte zusammen mit Liam Sport in Amerika an einer Universität studiert und spielte dort immernoch Football, wann immer er Zeit dafür fand. Niall war entweder mit Louis und mir unterwegs oder mit Zayn und Liam, er war ein bisschen wie der Sohn, den wir niemals haben würden. Auch wenn es seltsam war, dass über seinen besten Freund zu sagen, wir sind Vampire, also was ist da schon normal?
Ab und an traf ich noch Mary, wenn ich die Kraft und Zeit dazu hatte, nach Holmes Chapel zu kommen und die Erinnerungen nicht zu sehr an mir nagten. Brian hatte natürlich damals sofort den Kontakt abgebrochen, kaum das er von meiner Unsterblichkeit erfahren hatte, genau wie er es immer gepredigt hatte, doch das war mir egal, ich brauchte ihn nicht, um ein sehr langes und glückliches Leben zu führen.
,,Louis, wo führst du mich hin?" Kichernd folgte ich ihm durch das kleine Dorf, in dem ich aufgewachsen war. Seit wir aus dem Haus getreten waren, dass trotz seltener Anwesenheit in dem Besitz von Louis und Liam blieb, hatte ich eine Augenbinde um, durch die ich selbst als Vampir nicht gucken konnte. ,,Tja, das wirst du gleich sehen", schmunzelnd zog mein Freund sein Tempo an, bis er plötzlich stehen blieb und ich gegen seinen Rücken knallte. Meine Sinne wirklich gut und präzise zu verwenden sollte ich vielleicht auch noch besser lernen. ,,Aua, meine Nase", grummelte ich und schmollend sah ich in die Richtung, in der ich Louis vermutete, als ich ihn Lachen hörte.
,,Ow, tut mir leid Baby", kurz spürte ich Louis Lippen auf der schmerzenden Stelle, bevor er meine Hand dann los ließ. ,,Das Tor ist abgeschlossen, also muss ich dich eben darüber tragen. Halt dich gut fest", ohne das ich auch nur die Chance hatte zu protestieren, nahm Louis mich unter den Achseln hoch und setzte mich kurz darauf wieder ab. Dann hörte ich ihn selbst darüber klettern und gleich darauf fühlte ich meine Hand wieder sicher umsorgt in seiner. ,,Komm wir sind gleich da", Louis führte mich weiter und nach kurzer Zeit spürte ich, wie sich der Boden von Stein in weiches Gras verwandelte. Noch ein paar weitere Schritte, dann blieb Louis stehen.
,,Da ich ja leider deine Gedanken nicht mehr lesen kann, hatte ich keine genaue Vorstellung wie du dir das hier wünschen könntest. Deshalb hoffe ich, du findest es dennoch schön", ich spürte Louis Hände an meinem Hinterkopf und wie er langsam den Knoten vom Schal löste, der meine Augen bedeckte. Als dieser fiel und ich mich umschauen konnte, blieb mir das Herz stehen und wenn ich gekonnt hätte, dann wäre ich sicher Tod umgefallen. ,,Wow Louis, das ist...wow, warum?" Ich erkannte sofort das wir uns auf dem Footballfeld unserer alten Schule befanden.
Hier hatte ich so viele Erinnerungen gesammelt und schluckend sah ich mich um, während mir die Tränen ins Gesicht geschrieben standen. Ringsherum waren Fackeln aufgestellt, die die Nacht erhellten und Louis hatte sich wohl gemerkt, das ich einen Faible für Rosenblüten hatte, denn auch die waren in allen Farben ringsherum verstraut. Das hatte er wohl in der Zeit gemacht, als er gesagt hätte, er ging einkaufen, nur um dann ohne irgendeinen Einkauf wieder zu kommen. Ich vertraue ihm mit meinem Leben, aber ein bisschen skeptisch hatte mich das doch schon gemacht.
,,Ich weiß, es ist eigentlich ziemlich unnötig und hirnrissig, gerade weil wir die Ewigkeit für uns haben, aber durch dich fühle ich mich ein Stück menschlicher. Durch dich will ich all das erleben, was auch Menschen erleben, egal ob wir für die Ewigkeit bestimmt sind oder nicht. Ich liebe dich so unendlich Harry und ich möchte, dass auch jeder weiß, wie sehr. Hier auf dem Footballplatz auf der Tribüne haben wir uns zum ersten Mal richtig unterhalten. Du wusstest gar nichts über mich, du wolltest mich aber kennenlernen, warst am Anfang gleich so herzlich zu dem neuen. Sofort hatte ich gespürt, wie viel du mir in Zukunft noch bedeuten würdest und damit lag ich nicht falsch.
Du hast hier immer so niedlich gesessen, deinem besten Freund zugejubelt und deine Songtexte verfasst. Ich liebe es, dass sich das bis heute nicht geändert hat, mal abgesehen von dem Ort. Doch bis heute, bis zu diesem Zeitpunkt mussten wir schon so viel bestreiten. Höhen als auch Tiefen, doch immer wieder haben wir zusammengefunden und uns nicht unterkriegen lassen. Als du mich gebeten hattest, dich zu verwandeln, das war wohl der schönste Tag meines Lebens. Und ich bereue nichts von alledem. Nicht die Mühe, nicht die Liebe, nicht den Streit und erst Recht nicht den übernatürlich guten Sex", Louis schmunzelte, was auch mich kurz kichern, dann aber wieder schniefen ließ.
,,Ich will nie wieder von deiner Seite weichen, all die Jahrhunderte die noch vor uns liegen, will ich mit dir verbringen und selbst wenn die Welt irgendwann untergeht, soll uns das nicht scheiden, sondern uns in unserer Liebe für immer verbunden halten. Und weil ich dich so sehr liebe Haz und nie wieder ohne dich sein will, will ich dich hier und jetzt fragen", Louis kniete vor mir nieder und öffnete eine kleine Schachtel, ich schlug mir fassungslos die Hände vor den Mund, ,,Möchtest du mich heiraten?"
Überglücklich schaute ich zu Louis hinab, während die Tränen immer weiter aus meinen Augen traten und begann dann langsam zu nicken. ,,Natürlich möchte ich dich heiraten du Idiot", ich kniete mich zu Louis hinab und zog ihn in meine Arme. Ein Kuss voll Liebe und Sehnsucht entstand und erst als wir uns nach einer halben Ewigkeit voneinander lösen konnten, steckte Louis mir den Ring an den Finger, welcher mich auch auf menschlicher Ebene zu seinem machte. Ich war froh, dass wir uns so viel und so oft wie möglich wie Menschen verhielten, denn das half, die Kontrolle nicht zu verlieren.
Ich fühlte mich besser dabei, hatte immer ein Ziel vor Augen, was wir zusammen bestritten. Der Ring schmiegte sich perfekt an meinen Finger und immer wieder sah ich auf ihn herab, um zu realisieren, dass das nun wirklich passiert war. Ich war verlobt, ich würde Louis heiraten, die Liebe meines Lebens, welche so viel Aufschwung in mein Leben gebracht hatte. Vampire hatten mir bewiesen, sie konnten genauso sein wie Menschen, ich war nun genauso. Ich verlor meine Menschlichkeit nicht und behielt dafür ein reines Herz.
Die ganze Nacht, noch lange nachdem die Fackeln aufgehört hatten zu brennen, lagen wir noch auf dem Footballplatz, flüsterten einander Liebesbekundungen zu und genossen die Zweisamkeit. All das negative was wir erlebt hatten, war für diesen Moment wie weggeblasen. Das einzige was interessierte waren unsere guten Momente. Wie Louis mich immer wieder beschützte und in Schutz genommen hatte und wie ich immer alles für ihn stehen und liegen gelassen hatte, selbst die auferlegte Sperrstunde, um bei ihm zu sein. Wir würden noch so viel erleben, ob gut oder schlecht, wir würden es bis zu unserem gemeinsamen Ende in aller Ewigkeit durchstehen.
Und diese Nacht wurde zu einer dieser Nächte, die wir nie vergessen werden.
___
Ende.
Ich weiß gar nicht wirklich, was ich sagen soll. So lange und so viele Stunden habe ich an dieser Geschichte gearbeitet. Für meine erste übernatürliche Geschichte bin ich damit eigentlich ganz zufrieden, im Nachhinein hätte ich an der ein oder anderen Stelle sicher gern etwas besser gemacht, aber wenn ihr sowas lesen mögt, überleg ich dann einfach, mich irgendwann mal an einer weiteren übernatürlichen Story zu versuchen (denn sie zu schreiben hat wirklich Spaß gemacht).
Danke an die, die diese Geschichte gelesen haben, die gevotet und regelmäßig kommentiert haben, die mich motiviert haben weiterzuschreiben und nicht aufzugeben.
Ich würde mich auch jetzt sehr über einen Abschlusskommentar von euch freuen!
Wenn ihr jetzt noch Lust und Zeit habt und noch nicht genervt von mir seid, im gleichen Atemzug wie hier das letzte Kapitel erschienen ist, habe ich jetzt schon eine neue Geschichte auf meinem Profil mit dem Namen Secret Love At Sea veröffentlicht. Natürlich auch Larry! Vielleicht mögt ihr ja mal vorbeischauen.💗
Der Klappentext:
Den salzigen Duft des Meeres in der Nase haben, den Wind in den Haaren spüren, die Möwen vorbei ziehen sehen, Wasser so weit das Auge reicht und wunderschöne Sonnenuntergänge ist alles, was Harry in den nächsten drei Monaten sehen und erleben wird. Er hofft auf eine fantastische Reise, sobald das Kreuzfahrtschiff ablegt, die zu einem unvergesslichen Abenteuer werden soll.
Und das wird sie tatsächlich, denn Harry Styles der die Gelegenheit erhält, auf dem Kreuzfahrtschiff zu arbeiten, trifft auf den unglücklich verlobten Louis Tomlinson. Dieser will einfach nur vergessen, dass sein Leben auseinanderbricht.
Als diese beiden Welten aufeinander prallen, Harry der Student, der sich nur knapp über Wasser halten kann und Louis der Geschäftsmann, für den Geldsorgen ein Fremdwort ist ändert sich so einiges. Denn beide suchen einfach nur nach ein bisschen Geborgenheit und Liebe.
All the love, H xx
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro